von snape
Kapitel 1
Kapitel 1
Sie war so nervös, dass sie das Paket fast fallen gelassen hätte, was sie wiederum erschrocken aufkeuchen ließ und noch nervöser machte.
Andererseits gäbe es ohne das Paket keinen Grund diesen Weg weiter zugehen, was sie aber seltsamerweise noch zittriger werden ließ.
Denn tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie ihm das Paket geben wollte, ihm danken wollte um ihm zu verstehen zu geben, wie viel er nicht nur Ginny, sondern vor allem ihr geschenkt hatte.
Allerdings war sie sich ziemlich sicher, dass es ihm egal war und er nur widerwillig seiner „Aufsichtspflicht“ nachgekommen war.
Diese Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, als sie erkannte, dass sie bereits am Ziel war:
In den Kerkern, vor Snapes Büro!
Ihre Beine befahlen ihr, so schnell wie möglich den Motor an zuwerfen und verdammt noch mal von hier zu verschwinden, aber sie hatte es sich nun einmal in den Kopf gesetzt, ihm zu danken und außerdem war sie eine Gryffindor, zum Teufel.
Sie würde jetzt anklopfen…
Sie würde jetzt anklopfen…
Ach verdammt, jetzt mach schon!
Aber ihre Finger verharrten immer wieder Millimeter vor der schweren Eichentür und wollten sich partout nicht weiterbewegen.
Das mussten sie letztendlich auch nicht, denn plötzlich wurde die Tür mit einem Ruck aufgerissen und Snape hätte sie wahrscheinlich über den Haufen gerannt, hätte sie nicht erschrocken einen Hüpfer rückwärts gemacht.
Wie angewurzelt blieb er aufgrund der hektischen Bewegung ihrerseits stehen und starrte sie einige Millisekunden überrascht an, bevor sein Gesicht die für ihn so üblichen Regungen zeigte, nämlich keine.
„Was soll das denn werden, Granger? Warum lungern sie vor meinem Büro rum? 10 Punkte Abzug für Gryffindor.“ schnarrte Snape ihr entgegen.
Durch diesen ja fast schon normalen Tonfall etwas in ihrer Aufregung beruhigt, entgegnete sie lediglich „Ich wollte zu ihnen, Professor. Aber aus ihrer überdeutlichen Eile zu schließen, komme ich wohl besser ein anderes Mal wieder.“
Und schon hatte sie sich umgedreht und ging erhobenen Hauptes zurück, weg aus diesen düsteren Gängen, weg von diesem düsteren Mann.
Fast schon dachte sie, sie hätte sich das nur eingebildet, aber die Worte erreichten sie noch, bevor sie völlig außer Hörweite gewesen wäre „Stehen bleiben Granger!“
Sie drehte sich betont langsam um, damit ihre plötzlich wieder aufkeimende Unsicherheit nicht bemerkt würde.
Mit schnellen Schritten kam Snape auf sie zu, die Augen wütend zu kleinen Schlitzen zusammengezogen
„Was fällt ihnen ein, mich einfach stehen zu lassen?! Sofort in mein Büro und da warten sie, bis ich von Professor Dumbledore zurückkomme.“
Und schon rauschte er davon, dunkle Schatten hinter sich herziehend, die nicht allein von seiner schwarzen Robe auszugehen schienen.
Hermine hätte sich ohrfeigen können. Was war das denn für eine schwachsinnige Idee gewesen. Ron und Harry hatten es ihr gesagt und sie sogar ausgelacht, als sie ihnen versucht hatte mitzuteilen, warum ein einfaches Dankeschön für sie nicht ausreichte.
Die beiden hatten es sich einfach gemacht und wahrscheinlich das einzig richtige getan, nämlich sich einfach nur schnell und schmerzlos bei dem ihnen so verhassten Zaubertränkelehrer bedankt.
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