von snape
Kapitel 13
Kapitel 13
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, schien die Sonne in Severus Quartier und kitzelte sie aus dem Schlaf.
Genüsslich streckte sich Hermine. Sie hatte wunderbar geschlafen mit ihm an ihrer Seite.
Langsam drehte sie sich um und sah direkt in seine wunderbaren schwarzen Augen.
Er lächelte sie zärtlich an und jagte damit einen Schauer über ihren Körper.
Ein bisschen verunsichert lächelte sie zurück.
„So schüchtern heute?“ neckte er sie mit hochgezogener Augenbraue.
„Es ist irgendwie komisch, in dem Bett von meinem Lehrer aufzuwachen und dabei noch nicht einmal verboten zu handeln.“ erwiderte sie und zog ebenfalls ihre Augenbraue hoch, was sein Lächeln noch verstärkte.
Er zog sie an sich heran und küsste sie, auf ihre Braue, ihre Augen, ihre Nase, schließlich fanden seine Lippen die ihren.
Die Zärtlichkeit, die aus diesen Gesten sprach, ließ ihre Knie weich werden und sie wurde sich dankbar der Tatsache bewusst, dass sie beide noch immer in seinem Bett lagen.
Nur widerwillig löste er sich von ihr.
„Der Unterricht beginnt gleich. Und ich denke, wir sollten Albus Bitte um Verschwiegenheit nachkommen und nicht bei erster Gelegenheit zusammen zu spät in meinen Unterricht kommen.“
Hermine warf den Kopf in den Nacken und begann herzlich zu lachen. Die Vorstellung war zu komisch. Die Schüler würden reihenweise in Ohnmacht fallen.
Also beeilten sie sich, um noch rechtzeitig aus verschiedenen Richtungen zu den Klassenräumen im Kerker zu gelangen.
Während des Unterrichts, fiel es Hermine schwer, unbeteiligt und normal zu wirken. Immer wieder erwischte sie sich dabei, wie sie ihn verträumt anblickte. Zum Glück waren Ron und Harry ihr eine große Hilfe, indem sie ihr wiederholt in die Seite stachen, um sie wieder in die Realität zurück zu holen.
Severus hingegen schaffte es, zumindest nach außen, gewohnt streng und unausstehlich zu wirken. Allerdings bemerkte er ihre Blicke, die es ihm schwer machten, es ihr nicht gleich zu tun.
Schon jetzt, nicht einmal zwei Stunden, nachdem sich ihre Wege getrennt hatten, vermisste er sie schmerzlich. Ihr Lächeln, wenn sie ihn anblickte, welches nur ihm galt, nur ihm gehörte.
Ihre Lippen, die perfekt auf seine passten, wie für einander geschaffen.
Ein lauter Knall unterbrach seine Gedanken. Verdammt, er musste sich zusammenreißen.
Natürlich, Neville Longbottom. Da Hermine viel zu abgelenkt war diese Stunde, hatte dieser Idiot einmal ohne ihre Hilfe auskommen müssen und direkt eine Katastrophe verursacht.
In Sekunden hatte er die Lage eingeschätzt und schaffte es noch, die negativen Auswirkungen des missglückten Trankes auf ein Minimum zu beschränken.
Da allerdings Longbottom eine nicht unerhebliche Menge seines Gebräus abbekommen hatte, musste er diesen jetzt hoch in den Krankensaal bringen.
Da die Stunde in ein paar Minuten beendet sein würde, entließ er seine restlichen Schüler mit einer saftigen Hausaufgabe in die vorzeitige Freiheit.
Und hinterließ eine enttäuschte Hermine.
Sie hatte gehofft, ihn nach der Stunde noch kurz abpassen zu können. Noch hatten sie nicht geklärt, wann sie sich wieder sehen würden. Heute Abend musste sie noch zum Unterricht bei Dumbledore und danach einfach zu ihm zu gehen, traute sie sich nicht.
Zu frisch war diese Verbindung zwischen ihnen Beiden. Sie war noch nie in einer solchen Situation gewesen, wusste nicht wie sie sich verhalten sollte, was er von ihr erwartete.
So einfach und richtig gestern Nacht alles gewesen war, so unsicher wirkte alles bei hellem Tageslicht, wo er sie ignorierte, ignorieren musste.
Was, wenn er genug von ihr hatte? Sie wusste, was sie für ihn empfand. Sie hatte es ihm gesagt. Aber er war stumm geblieben, jedes Mal.
Sie wollte ihn nicht drängen, nichts kaputtmachen.
Also entschied sie sich auf einen Schritt seinerseits zu warten.
Um Punkt Acht traf sie sich mit Dumbledore vor dem Raum der Wünsche.
Als sie eintraten, bemerkte Hermine einige Veränderungen.
Die Größe des Raumes war noch dieselbe, nur das selbst die wenigen Utensilien aus dem Unterricht mit Snape verschwunden waren.
In der Mitte des Raumes befand sich eine Art Bühne, die sie an das Duell zwischen Lockhart und Severus erinnerte.
Aber Dumbledore wollte ja auch genau das. Ihr Flüche beibringen, sich mit ihr duellieren.
Unwillkürlich musste sie schmunzeln. Sie sollte sich mit dem größte Zauberer, den sie kannte, duellieren?
Dumbledore schien ihre Verfassung, wie so oft, erkannt zu haben.
„Keine Sorge, bis wir uns dann tatsächlich auf einen Kampf einlassen werden, ist es noch hin.
Zuerst beginnen wir mit den einfacheren Flüchen, wie zum Beispiel dem Expelliarmus.
Also bitte, entwaffnen sie mich!“ setze er mit einem aufmunterndem Lächeln hinzu.
Wie in den vorherigen Stunden, nutze Hermine immer zuerst ihren Zauberstab und probierte sich danach an der Variante ohne diesen.
Aber irgendwie klappte heute gar nichts. Sie mühte sich redlich, aber irgendetwas schien sie immer wieder zurückzuhalten.
Bevor der Unterricht sich dem Ende zuneigte, gab sie resignierend auf.
„Es tut mir so leid, Professor. Ich versuche es ja, aber es ist so, als würde mich etwas aufhalten.“
„Machen sie sich bitte keine Vorwürfe, Hermine. Sie müssen noch lernen, ihre Magie wirklich zu kontrollieren. Verstehen sie mich nicht falsch, die Fortschritte, die sie bereits gemacht haben, sind erstaunlich. Dennoch ist es etwas anderes, diese helle und reine Magie, die sie durchfließt, direkt, dass heißt ohne ein Hilfsmittel, wie einem Zauberstab, für etwas einzusetzen, was anderen Menschen schaden kann. Ich muss gestehen, ich bin froh, dass sie es noch nicht einmal geschafft haben, mich zu entwaffnen. Das spricht für sie, mein Kind.
Wir werden uns im Laufe der nächsten Wochen langsam und vorsichtig an ihre Kraft heran tasten.
Und jetzt lassen sie uns für heute aufhören.
Ich wünsche ihnen eine angenehme Nachtruhe, Hermine.“
Und mit einem aufmunterndem Nicken, trennte er sich vor dem Raum der Wünsche von ihr.
Auch wenn sie direkt wieder an Severus denken musste, hatte sie sich selbst ein Versprechen abgenommen, ihn nicht zu bedrängen, also ging sie zurück zum Gryffindorturm, auch wenn es ihr mehr als schwer fiel.
Severus tigerte in seinen Räumen auf und ab.
Der Unterricht war doch beendet. Wieso kam sie nicht zu ihm?
Sicher, sie hatten bei dem überstürztem Aufbruch von heute Morgen keine Zeit gehabt irgendetwas auszumachen, aber für ihn war es irgendwie klar gewesen, sie heute Abend noch zu sehen.
Und wie aufs Stichwort überfielen ihn wieder Zweifel.
Hatte sie schon genug von ihm? Was erwartete sie von ihm? Er hatte in solchen Dingen einfach keine Erfahrung.
Ja, sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn liebte, aber konnte es nicht sein, dass Albus Recht hatte. Was, wenn ihre Zuneigung zu ihm nur der Faszination entsprang?
Er wusste, dass sie noch keine Erfahrung in solchen Dingen hatte. Was, wenn sie ihre Gefühle zu ihm falsch interpretiert hatte und auf einmal merkte, dass es ein Fehler gewesen war?
Bei diesem Gedanken zog sich sein Körper schmerzlich zusammen.
Er wusste, was er für sie empfand. Er war ihr rettungslos verfallen. Er wollte keinen Tag mehr ohne sie sein. Er liebte sie.
Nur konnte er es ihr nicht sagen. Oh ja, einmal hatte er es gewagt. Aber da hatte sie schon geschlafen. Er wusste, wie feige er sich verhielt, aber auch wenn er ihr vertraute, so war zu viel von seinem alten Selbst in ihm. Von dem misstrauischen, unsicheren Mann, der nie Schwäche zeigen wollte, aus Angst verletzt zu werden.
Also entschloss er sich, abzuwarten.
Sie nicht zu bedrängen, damit sie sich ihrer Gefühle klar werden konnte.
Glücklich war er nicht mit diesem Plan, auch weil ein kleines Stimmchen ihm zuflüsterte, dass er sich schon wieder so verhielt, feige!
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