von snape
Kapitel 17
Kapitel 17
Die Beziehung zwischen ihnen hatte sich noch weiter vertieft und gefestigt. Die anfänglichen Zweifel und Unsicherheiten hatten sie, zum Glück Beide, hinter sich gelassen.
Sie waren glücklich wie noch nie.
Wovon zum einen die Schüler profitierten, da Snape an einigen Tagen sogar gänzlich darauf verzichtete, mehr als 5 Hauspunkte pro Nase abzuziehen.
Zum anderen beflügelte es Hermine dermaßen in ihrem Extraunterricht bei Dumbledore, dass sie sich inzwischen schon das ein oder andere packende Duell mit ihrem Geliebten geliefert hatte, der auf Dumbledores Bitte hin bereits ein paar Mal zu ihnen gestoßen war.
Gegen den mächtigen Schulleiter selbst hatte sie natürlich keine Chance, aber das hatte auch beileibe niemand erwartet. Sie sollte ja auch nicht gegen Voldemort persönlich antreten.
Ihre Aufgabe würde es sein, und Severus hoffte, dass es nie dazu kommen würde, bei der entscheidenden Schlacht das „Mädchen für Alle“ zu sein.
Da sie nicht angewiesen auf ihren Zauberstab sein würde, konnte und musste sie ein Auge auf alle anderen haben.
Sie sollte sie so lang wie möglich, bevor es jemand bemerkte, aus dem Hintergrund unterstützen. Mit Schutzzaubern, wenn jemand abgelenkt war. Mit Schwebezaubern, wenn ein Zauberstab abhanden gekommen war. Und natürlich mit Flüchen aus dem Hinterhalt.
Am liebsten würde sie auch ihre Heilgabe einsetzen, aber an dem Punkt gerieten alle immer mit ihr in Streit.
Zum einen kostete es zuviel Energie und niemand wollte, dass sie auf dem Schlachtfeld zusammenbrechen würde, zum anderen wäre sie in der Phase der Heilung viel zu abgelenkt und konnte leicht überrumpelt werden.
Der Kompromiss, der schließlich geschlossen wurde, befriedigte zwar keinen so wirklich, aber zumindest war Hermine dann nicht mehr in größerer Gefahr, als alle anderen.
Sie hatte die, wohl gemerkt widerwillige, Zustimmung von Severus bekommen, dass sie nach dem Kampf, sollte er zu ihren Gunsten ausgehen, auf der Krankenstation helfen durfte.
Zwar hatte er nicht vergessen, was passiert war, als sie ihn geheilt hatte, aber er beruhigte sich mit dem Gedanken, dass wenn es so weit sein sollte, er das erste Mal in seinem Leben sein Wort brechen würde. Er würde nicht zulassen, dass ihr etwas passierte.
Es war Anfang Dezember, als Dumbledore den Orden, und auf Harrys Bitte auch die DA, in Hogwarts zusammenrief.
Alle waren gekommen. Es gab ein freudiges Wiedersehen, als sich die große Familie der Weasleys begrüßte. Harry und Hermine waren froh, Tonks und Lupin endlich einmal wieder zusehen. Snape hielt sich wie eh und je zurück, lächelte aber leicht, als Hermine sich wieder neben ihn stellte und seine Hand in ihre nahm, was nicht nur Moody mit seinem magischen Auge bemerkte.
Überall begann leises Stimmengewirr und Verwirrung machte sich breit, die noch verstärkt wurde, als Severus besitzergreifend seinen Arm um sie legte. Jetzt war es an Hermine leise zu lächeln.
Es gab jetzt wichtigeres, als ihre Beziehung geheim zu halten.
Bevor die Aufregung überschwappen konnte, begann Dumbledore zu sprechen. Der Ernst seiner Stimme ließ alles um ihn herum verstummen.
„Meine lieben Freunde. Ich danke euch sehr für euer Kommen. Leider sind meine Nachrichten, so kurz vor dem Fest der Liebe, erschütternd. Aus sicherer Quelle wurde mir mitgeteilt, dass Voldemort plant, Hogwarts anzugreifen.“
Bevor er dazu kam, weiter zu sprechen, brach ein ohrenbetäubender Lärm aus. Alle begannen durcheinander zu reden. Sorge legte sich über die Gesichter und Dumbledore hatte Mühe, sich wieder die nötige Aufmerksamkeit zu verschaffen.
„Ich bitte euch mir noch kurz weiter zuzuhören. Mir ist durchaus bewusst, wie erschütternd diese Nachricht für euch ist. Und wir werden alles Weitere, alle Pläne heute noch besprechen. Aber bitte lasst mich kurz zu Ende bringen, was ich euch noch mitteilen möchte.
Wir wissen alle, warum Voldemort gerade Hogwarts angreifen will. Er will Harry töten, um endlich unsterblich zu werden. Bevor er die Muggel- als auch die Zauberwelt endgültig unterjochen kann, muss er zu Ende bringen, was er vor 16 Jahren begonnen hat.“
Bei diesen Worten sah Hermine erschrocken zu ihrem Freund, der aber zum Glück schon von Molly Weasley in eine enge Umarmung gezogen worden war.
Wie schrecklich musste der Druck auf Harry lasten. Wie schrecklich mussten die Erinnerungen sein, die Dumbledores Worte ihn ihm auslösten.
Als sich ihre Blicke trafen, legte sie so viel Wärme in ihren Blick, so viel Vertrauen und Unterstützung, dass Harry dankbar zurück lächelte.
„Wann genau wird der Angriff erfolgen, Albus?“ fragte Snape in den Raum.
Die unterdrückte Sorge, die in seiner dunklen Stimme mitschwang, bekam außer Hermine niemand mit.
„In drei Tagen, Severus. Natürlich nachts.“
Sofort redeten wieder alle durcheinander, so dass der Schulleiter sie erstmal gewähren ließ.
Nachdem sich wieder alle beruhigt hatten, begannen sie mit der Planung.
Nachdem alle Schüler der unteren Klassen, sowie diejenigen, die nicht bereit waren zu kämpfen oder als Kinder von Todessern eher Schaden auf ihrer Seite anrichten würden, evakuiert worden waren, würden Dumbledore und die Mitglieder des Ordens weitere Schutzzauber um das Schloss ziehen.
Auch wenn allen klar war, dass diese durchbrochen werden würden, so verschaffte es ihnen Zeit. Zeit, in der sie die Armee vom Dunklen Lord aus sicherer Entfernung angreifen konnten.
Sobald der Kampf sich verlagern würde, ob ins Schloss selbst oder nach draußen, war es die oberste Priorität, Harry zu schützen, um ihn nah genug an Voldemort heran zu bringen, so dass die Beiden das endgültige Duell beginnen konnten, von dem so viel abhing.
Hermines Rolle wurde ebenso noch einmal erläutert und ihr entging nicht, wie Severus dabei immer unruhiger und angespannter zugleich wurde.
Nachdem im Grunde alles gesagt worden war, standen sie alle noch lange zusammen, zum einen um noch mal alles durchzusprechen, zum anderen um sich gegenseitig Mut zu machen und die Sorgen zu nehmen.
Auch Snape, der er sonst bekanntlich vorzog, bei solch einer Masse an Menschen zu flüchten, zog es Widererwarten nicht in die Einsamkeit.
Er wusste, würde er sich jetzt zurückziehen, würde er verrückt werden bei den Gedanken, die sich dann einstellten, Gedanken an Hermine und wie er sie überzeugen könnte, nicht an der Schlacht teilzunehmen.
Die Sorge um sie fraß ihn auf.
Er war sich natürlich bewusst, dass er sie niemals davon überzeugen konnte, nicht zu kämpfen, aber er starb jetzt schon tausend Tode bei dem Gedanken, sie vielleicht zu verlieren.
Noch vor einem halben Jahr hatte er sich die finale Schlacht herbei gesehnt, mit dem Hintergedanken, den keiner kannte, dem Wunsch nach seinem eigenen Tod und damit für ihn einhergehend die lang erhoffte Freiheit.
Und jetzt? Er wollte um alles in der Welt weiterleben. Mit ihr.
„Severus, sollen wir langsam gehen. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten.“
Diese inzwischen so vertraute Stimme, die er über alles liebte, unterbrach seine dunklen Gedanken.
„Natürlich. Lass uns gehen.“
Nachdem sie sich verabschiedet hatten, begaben sie sich in seine Privaträume.
Auf einmal wirkten Beide sehr unsicher. Die Angst vor der nahen Zukunft, die Sorge um den jeweils anderen legte sich bleischwer über den Raum.
Hermine war die erste, die reagierte und sich schluchzend in seine Arme warf.
Als auch ihm die Tränen kamen, verbarg er schnell seinen Kopf an ihrer Schulter.
Sie hielten sich lange und krampfhaft fest, bis die Nähe des geliebten Partners sie schließlich beruhigt hatte.
Da es nichts zu sagen gab, sie doch beide wussten, dass Worte nichts ändern würde, gingen sie, immer noch aneinandergedrängt, schlafen.
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