
von snape
Kapitel 20
Kapitel 20
Er hasste ihn. Er hasste ihn aus vollem Herzen. Dieser Hass milderte die Schmerzen ein wenig.
Dann sah er, wie sich die Menge, aus immer noch unglaublich vielen Todessern, teilte und der Dunkle Lord auf ihn zu schritt.
Ein grausames Lächeln spielte um seine fahlen Lippen.
„Severus, wie schön dich wieder zusehen. Ich muss zugeben, ich war sehr enttäuscht, als ich von deinem Verrat hörte. Crucio!“
Mit kalten Augen sah Voldemort auf Snape herab.
Sah, wie dieser sich vor Schmerzen krümmte und schrie.
Schließlich hob er den Fluch auf. Er wollte ja noch länger seine Freude an ihm haben.
„Wieso mein Freund. Wieso hast du mich betrogen? Du hättest meine rechte Hand werden können, aber stattdessen schlägst du dich auf die Seite von dem alten Kauz und dem Potterjungen.“
Spie er verächtlich aus.
„Verrecke, du elender Bastard! Ich habe dir nur Monate gedient, du Narr. Die restlichen 20 Jahre habe ich für Dumbledore spioniert, du hirnloser Idiot!“
All seine Wut auf dieses Monster legte er in diese Worte, wohl wissend, dass sie die letzten seines Lebens sein würden.
„Ahhh! Crucio!“
In seinem übermächtigen Zorn begann Voldemort auch seine eigenen Anhänger zu foltern.
Unzählige Schreie durchbrachen sie Stille und vereinten sich zu einem grausamen Chor.
Als Hermine seine Schreie hörte, fing sie an zu laufen.
Halte durch. Ich bin gleich bei dir.
Immer wieder sagte sie sich diese Worte in ihrem Kopf, in der Hoffnung sie würden ihn erreichen.
Als sie schon tiefer in den verbotenen Wald eingedrungen war, konnte sie seine Stimme hören.
Es lag so viel Abscheu und Hass in seinen Worten, dass sie unwillkürlich zusammenzuckte.
Dann hörte sie ihn wieder schreien und ihr Herz verstummte, um im nächsten Moment doppelt so schnell zu schlagen. Sie konnte es nicht ertragen.
Schneller, immer schneller näherte sie sich der Lichtung, an der Voldemort ihn folterte und wie sie im nächsten Moment erkannte, nicht nur ihn.
Um Voldemort lagen auch viele seiner Todesser und wanden sich in Schmerzen zu seinen Füßen.
Seine Wut war fast greifbar.
„Der Rest von euch verschwindet, und wehe ihr kommt ohne Potter zurück!“
Hinter Gebüsch versteckt versuchte Hermine sich zu konzentrieren. Das war ihre Chance.
Es waren nur noch Severus und die gefolterten Todesser auf der Lichtung.
Sie hoffte, es würde funktionieren und Severus würde begreifen und mitspielen.
Lautlos versuchte sie den Fluch des Dunklen Lords aufzuheben.
Es war unheimlich schwer. Die dunkle Macht, die sie spürte, war stark, gefährlich. Sie musste aufpassen, sich nicht in ihr zu verlieren.
Als sie es endlich geschafft hatte, sank sie erschöpft zu Boden.
Ihre Hoffnung wurde im nächsten Moment allerdings zerstört.
Severus hatte es nicht mit bekommen. Die Schmerzen waren zu stark gewesen, und anstatt sich bewusstlos zu stellen, fing er wieder an, Voldemort zu beschimpfen.
So ein Idiot!
Sie hatte keine Wahl. Sie war allein, aber sie würde ihn nicht sterben lassen.
Ein letztes Mal atmete sie durch, bevor sie Flüche abfeuernd, auf den Dunklen Lord zu sprang.
Die Schmerzen waren unerträglich.
Er spürte, dass es bald vorbei war.
Es war irgendwie tröstlich, bald erlöst zu sein.
Aber auf einmal schob sich das Gesicht von Hermine vor seine Augen und er begriff, dass es keine Erlösung sein würde, wenn er nicht bei ihr sein konnte.
Noch einmal versuchte er sich gegen den Fluch zu wehren und war erstaunt, wie leicht das ging.
Keine Schmerzen mehr, nur die Nachwehen der letzten Flüche.
„Ha, deine Kräfte lassen wohl nach? Oh, wie ich dich hasse, du schlangenköpfige Leiche!“
Bei diesen Worten drehte sich Voldemort ungläubig um.
Er hatte den Fluch nicht von ihm genommen. Was ging hier vor.
Gar nicht auf seine Worte achtend, blickte er sich langsam um.
Er konnte keine Bewegung ausmachen, aber er spürte eine starke Kraft. Die Magie, die er spürte, hinterließ ein beklemmendes Gefühl. Sie war durch und durch weiß. Ekelerregend.
Als er eine Bewegung im Augenwinkel wahrnahm, drehte er sich blitzschnell um.
„Stupor!“ - „Crucio!“
Die beiden Flüche verfehlte ihr jeweiliges Ziel, aber Voldemort war ihr um Längen überlegen.
Verzweifelt sah Severus, wie Hermine sich mehr schlecht als recht gegen ihn behaupten konnte.
Er wusste, dass der Dunkle Lord nur mit ihr spielte.
Er konnte sich kaum bewegen. Wenn er doch nur an einen Zauberstab kommen könnte.
Unfähig zu handeln, wurde er verurteilt seiner Liebe beim Sterben zu zusehen
Dann passierte es, sie war einen Augenblick lang unaufmerksam und wurde von einem Fluch an der Seite getroffen.
Sie fiel nach hinten und verlor ihren Zauberstab.
Sofort war der Dunkle Lord über ihr und lächelte entzückt auf sein neues Opfer.
Der Spaß würde von neuem beginnen, bis diese Idioten ihm endlich Potter brachten.
„Stupor!“
Aus Hermines Händen schossen zwei blendend helle Blitze und rissen den überraschten Lord nach hinten.
Anstatt Voldemort weiter nach zusetzen, lief sie zu Severus, schloss ihn in ihre Arme und küsste ihn, als sie merkte, wie er erstarrte.
Er wollte sie von sich stoßen.
„NEIN!“
„Avada Kedavra!“
Hitze.
Schmerz.
Dunkelheit.
„NEIN! Bitte nicht. Hermine! Komm zu mir zurück! Bitte. Ahhhhh!“
Wärme.
„Ich verfluche dich, du launenhafte Hexe namens Schicksal. Wie kannst du mir sie nehmen? Ich verfluche dich, so wie du mich verflucht hast!“
Kälte.
„Hermine. Bitte bleib bei mir. Bitte mein Engel, bitte komm zurück. Ich brauche dich doch!“
Licht.
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Soooo, hoffe, dass es euch bis jetzt gefallen hat.
Ein Kapitel gibt es noch.
Das werde ich morgen hochladen...
Ich danke euch für die Kommis und ermutige auch die anderen anonymen und nicht anonymen Leser zu einer kleinen Stellungsnahme ;)
l.g.
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