von Nadine
Hello again... my mir-bitte-bitte-viele-kommis-mach-friends… ;) Hier ist das zweite Chap. Ich hoffe, euch gefällts! Und diesmal sind das kursive Geschriebene übrigens keine Zitate mehr!
Viel SpaĂź jetzt aber
Harry brauchte lange, ehe er das Geschehene nur halbwegs begreifen konnte. Um ihn wurde das Schloss wieder aufgebaut und er hörte am Rande die guten Nachrichten aus dem ganzen Lande. Sämtliche Todesser, die an der Schlacht beteiligt waren, saßen bereits in Askaban. Bill hatte außerdem mit den Kobolden von Gringotts geredet und ihnen klarmachen können, das der Einbruch von Harry, Ron und Hermine nur wegen des Horkruxes nötig und so Teil des Sieges war. Es gab keinerlei Strafen oder ähnliches für die drei.
Das Zaubereiministerium war gereinigt worden und Kingsley Shackelbolt war der neue Zaubereiminister.
Heute hatte er den Brief gekommen, der ihn zu der offiziellen Zeremonie einlud. Sie sollte direkt auf dem Gelände von Hogwarts statt finden, auf der Wiese beim See. Ebenfalls wollte man gleich die Merlinorden verleihen und im Anschluss ein Denkmal für die Verstorbenen der Schlacht weihen.
Aber dafĂĽr hatte Harry den Kopf noch nicht frei, denn morgen standen die Beerdigungen von Remus, Tonks und Fred an. Daran wollte er jetzt aber auch noch nicht denken.
Die letzten Tage hatte er gedämpft wahrgenommen, und sich vor allem in der Nähe von Teddy und Lily aufgehalten. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass sie tatsächlich wieder lebte. Es war so unglaublich! Das war es auch, was ihn am meisten getröstet hatte: Er hatte immerhin einen kleinen Teil seiner Familie wieder. Sie hatten viele Stunden damit verbracht zu reden, über alles zu reden.
AuĂźerdem versuchten alle, Lily auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen, immerhin war sie 16 Jahre tod gewesen.
Obwohl sie froh war, endlich Harry bei sich zu haben, ging es ihr trotzdem ziemlich schlecht. Auch sie musste das alles erst einmal realisieren und trauerte natĂĽrlich um James. Was Harry mit am meisten gewundert hatte, war, dass gerade Snape es war, der ihr in dieser Zeit half. Nun, eigentlich wusste er ja, dass er sie liebte. Aber er unterstĂĽtzte sie sogar, wenn sie wieder um James weinte, und damit sammelte Snape bei Harry viele Punkte.
Snape und seine Mutter hatten übergangslos ihre Freundschaft wieder aufgenommen, und oft bekamen sie verblüffte Blicke zugeworfen, weil sie so vertraut miteinander umgingen. Denn in allen Köpfen hatte sich die Feindschaft von Harry und Snape festgesetzt, gleichsam Harry plus Snape ist gleich unmöglich und wie Feuer und Wasser. Wie sollte es bei Snape und Harrys Mum da anders sein? Nun, das sahen sie hier.
Was vorgefallen war zwischen Harry und Snape, hatte Harry natürlich noch längst nicht vergessen, dafür war ein klärendes Gespräch von Nöten. Und vergessen würde Harry wohl nie können, aber vergeben, das konnte er sich mittlerweile schon vorstellen. Er war schon immer ein feinfühliger Mensch gewesen. Wenn er sich in Snape hineinversetzte, wurde ihm klar, dass wohl jeder so gehandelt hätte. Nur ein Übermensch, oder vielleicht Dumbledore (Harry musste schmunzeln), hätte in Harry nicht James gesehen und sich über Harry an ihm gerächt. Aber Tatsache blieb trotzdem, dass Harry die Feindschaft ausbaden durfte und das war schon noch eine Entschuldigung wert. Momentan gingen sie einfach höflich miteinander um, denn, wie Hermine schon einmal geahnt hatte, es gab etwas, was sie zusammenbrachte. Und das war Lily.
Flashback:
Sie waren in den Kerkern zu ihrer Zaubertränkestunde. Prof Snape hatte einen schlechten Tag erwischt und war deswegen noch unerträglicher. Er wetterte ohne Ende, aber natürlich nur gegen die Gryffindors, wie immer eben.
„Finnigan! Werden Sie es wohl heut auch noch schaffen! Sie haben anscheinend kaum mehr Grips als Longbottom, wenn sie nicht mal den Unterschied zwischen Leifhartkraut und Telisblüte erkennen! Und ich dachte schon, Longbottom mit dem Verstand einer Schnarke wäre einzigartig!“ Die Gryffindors knurrten, während die Slytherins lachten.
„Und sie, Ms Patil! Sie haben schon die zweite Kardolis-Knolle unbrauchbar gemacht! 30 Punkte Abzug für Sie! Vielleicht lernen Sie es dann, dass man immer an der dünneren Seite einschneitet!“ Parvati war den Tränen nahe. Das war auch der Tropfen, der bei Harry das Fass zum Überlaufen brachte. Er erhob sich langsam, ging nach vorn und stellte dann laut seine fertige Trankflasche auf Snapes Schreibtisch. Doch Harry schrie ihn nicht an, wie er es sonst immer tat. Sondern sah ihn erzürnt an und kommunizierte lautlos mit ihm.
„Ich würde gerne wissen, was die beiden da gerade reden!“, flüsterte Hermine, nur so laut, dass es die Gryffindors hören konnten, die alle beieinander an ihren Tischen saßen. Sie war natürlich die einzige, der das auffiel.
„Was sollen sie denn reden, Hermine? Sie starren sich finster an, das tun sie!“, zischte Ron kopfschüttelnd zu Hermine.
„Nein, Ron. Sie kommunizieren ohne Worte miteinander, sieh doch, die Mimik. Gerade hebt Harry seine Augenbraue zum Beispiel wieder!“ Da es schon seit einiger Zeit still war und Harry und Snape sich einmal nicht anschrien, hatten sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der Klasse.
„Irgendwie blicke ich bei den beiden nicht mehr durch!“, bemerkte Malfoy erbost und gerade so laut, dass die Klasse es hörte. „Eigentlich hassen sie sich! Aber was soll das jetzt hier wieder?!“
„Malfoy hat Recht! Ist schon seltsam.“, meinte jetzt auch Dean zu den Gryffindors.
„Naja…aber eigentlich war es schon immer so, dass Harry ein ganz anderes, besonderes Verhältnis zu Snape hatte, als wir alle.“, äußerte sich Hermine, immer noch flüsternd.
„Ja, weil sie sich auf den Tod hassen!“, ließ Ron sich vehement vernehmen.
„Nein, Ron…es ist…irgendetwas, das sie zusammenbringt…“, antwortete ihm Hermine unbestimmt. Eben in diesem Moment kehrte Harry zum Tisch zurück.
„Harry, was habt ihr gesagt?“, fragte Hermine sogleich neugierig.
„Snape hat mich schon verstanden.“, erwiderte Harry mit unergründlichem Gesichtsausdruck. Hermine warf dem verblüfften Ron einen triumphierenden „Siehste?“- Blick.
„Aber mit welchen Menschen kannst denn du sonst noch wortlos kommunizieren?“, fragte Ron zweifelnd.
„Nun..ja…mit dir…und mit Sirius...“
„Dein bester Freund, und dein Pate und Ersatzvater sozusagen. Wie passt Snape da hinein?“, wollte Hermine wissen. Doch Harry schüttelte nur abwehrend den Kopf, damit wollte er sich jetzt nicht beschäftigen.
Flashback Ende
(hihi, diese letzte Frage, „Wie passt Snape da rein?“, werdet ihr bald gelöst haben!*lol* Aber noch nicht in diesem Chap…)
Natürlich hatte sich auch die Frage aufgetan, wie es jetzt weiter gehen sollte. Wo sollte Lily wohnen? Ihr Haus in Godrics Hollow war völlig zerstört und mittlerweile auch baufällig. Und selbstverständlich war es das letzte, was sie wollte, an den Ort zurück zu kehren, an dem sie selbst und James ermordet worden waren. Da für Harry feststand, dass er mit Ginny und Teddy am Grimmauldplatz leben würde, hatte er bereits erste Baumaßnahmen in Auftrag gegeben, um die Finsternis zu vertreiben und das Haus zu modernisieren. Lily hätte bei ihm wohnen können, aber das lehnte sie sofort ab. Ihr Sohn müsse sein eigenes Leben leben und sie selbst auch allein wieder Fuß fassen. Aber Lily alleine leben lassen, ließ Harry auch nicht zu. Die Lösung kam in Gestalt von niemand anderem als Severus Snape. Kurzerhand bot er Lily sein Gästezimmer in seinem Haus in Spinners End an.
„Wir waren jahrelang beste Freunde und ich kenne sie, wie sonst keiner hier“, sagte Snape in die Runde, als beratschlagt wurde, „Und wie ihr alle wisst, liebe ich sie auch. Ja Lily“, Snape sah direkt zu Lily, die ein wenig rot geworden war, „ich hatte es jahrelang versäumt, dir das zu sagen, und bin mehr als froh, es jetzt doch noch tun zu können. Mittlerweile solltest du dich an den Gedanken gewöhnt haben, ich hab es dir schon oft genug gesagt jetzt.“ Snape lächelte sie an. „Und beweisen werde ich das nach dieser ganzen Geschichte wohl auch nicht mehr brauchen… Ich wäre überglücklich, wenn du bei mir leben würdest. Du kannst so lange bleiben, wie du willst.“
„Aber Severus, sie muss zu jemanden, der immer da ist. Und du weißt ja, dass du nun auch vom Ministerium zum Schulleiter von Hogwarts noch einmal richtig ernannt werden sollst. Du wirst dann keine Zeit mehr haben.“, meinte Minerva.
„Was das angeht, steht für mich fest, dass ich mindestens ein Jahr pausieren werde, um mich um Lily zu kümmern.“
„Nun, dann wäre das ja okay. Lily, was sagst du?“, sagte Kingsley.
„Nun, ich würde mich sehr freuen…Ich glaube, das ist die beste Lösung.“
„Harry?“, fügte Kingsley an. Dieser schwieg kurz und sah dann Snape in die Augen.
„Ich denke…das wäre wohl okay. Den Umständen nach die beste Lösung. Ich werde Mum ja sowieso sehr oft treffen, da ist es auch fast egal, wo sie wohnt.“
„In Ordnung, dann ist das geklärt.“, stellte Bill schließlich beendigend fest.
Am nächsten Morgen waren alle beim Frühstück in der Großen Halle sehr bedrückt. Heute mussten sie Tonks, Remus und Fred beerdigen, zum letzten Mal Abschied nehmen. Stumm apparierten sie nach London. Natürlich hatte es Fragen aufgeworfen, wo sie begraben werden sollten, aber schließlich hatte man sich für den Allgemeinen Kriegsfriedhof in London entschieden. Hier lagen schon die Opfer aus dem ersten Krieg gegen Voldemort, darunter zum Beispiel die Prewetts und Emmeline Vance.
Die Zeremonie begann und die ersten Anwesenden lösten sich in Tränen auf. George sprach eine sehr bewegende Rede über Fred und Kingsley tat dasselbe über Remus und Tonks. Harry hatte sich zuvor mit ihm abgesprochen, er selbst fühlte sich dazu nicht in der Lage. Auch Hermine erhob sich und ging nach vorn.
„Ich möchte nun auch noch etwas sagen…über Teddy. Er…er ist noch so jung, mitten in den Krieg hineingeboren…und jetzt hat er deswegen seine Eltern verloren. Das…das ist schrecklich…“, Hermines Stimme brach. Sie kämpfte mit den Tränen, ebenso alle Anwesenden. „Aber wir dürfen in der Trauer alle nicht vergessen, dass Teddy für den Neuanfang steht! Seine Eltern werden in ihm weiterleben! Und er wird tatsächlich in einer besseren Welt leben, wie Remus und Tonks das wollten, sie sind also nicht umsonst gestorben! Und Harry…ich weiß, dass sein Schicksal dich an dein eigenes erinnert…aber du darfst niemals vergessen…Teddy ist nicht allein! Sieh mal, du erinnerst dich doch noch an unser drittes Schuljahr, damals, als Sirius dir anbot, bei ihm zu leben. Du hast mir erzählt, wie glücklich du warst, als du dachtest, es käme tatsächlich so. Es wäre fast so gewesen, als hättest du einen Dad wieder…Und bei Teddy wird es tatsächlich so sein, denn er hat DICH! Und dazu noch seine Großmutter und Kingsley auch! Ebenso wird der ganze Orden für ihn da sein! Es…wird ihm trotz allem gut gehen…Also…vergesst das bitte nicht…“
Damit setzte sie sich wieder, die Trauergäste applaudierten ihr.
Anschließend sprach der Zeremonienmeister noch einige Worte, bevor alle Anwesenden die Gelegenheit bekamen, sich zu verabschieden. Die gesamte Weasleyfamilie schritt unter Tränen zum Grab von Fred und warf eine Rose hinein, Harry sowie der Rest des Phönixordens, und alle Freunde und DA-Mitglieder schlossen sich an. Bei Remus und Tonks geschah dasselbe. Einer nach dem anderen warf seine Blume hinein, die Mitglieder des Ordens, die Lehrer von Hogwarts…alle. Die ganze Zeit schon spielte eine wundervolle und doch tragische Musik, ähnlich dem Phönixgesang. Zuletzt liefen Kingsley und Harry mit Teddy auf dem Arm zum Grab der beiden, nachdem Andromeda schluchzend zur Seite gegangen war. Die Musik erreichte ihren Höhepunkt, während Kingsley und Harry langsam den Gang entlang schritten. Vor dem Grab brachen beide in Tränen aus, der Wahrheit ins Gesicht blickend, die beiden nie wieder zu sehen. Nach einer Weile fingen sie sich und sahen sich stumm an. In diesem Moment sprachen sie wortlos das Versprechen, Teddy, den Sohn, der doch den Neuanfang symbolisierte, mit allen Kräften zu beschützen und ihm ein glückliches Leben zu ermöglichen. Dann warf Kingsley seine Rose und ging zur Seite. Harry blickte noch einen Moment in die bleichen, reglosen Gesichter und warf auch seine Blume. Dann wand er sich zu Teddy, der die ganze Zeit ruhig gewesen war.
„Nun…Teddy…dann sag Tschüß…zu deiner Mum und deinem Dad…“, Harry Stimme brach. Gemeinsam legten sie auch Teddys Rose hinein. Teddy sah Harry mit großen Augen an…
Kommis? *blinker, blinker*
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