von Nadine
@dracodormiens: Gute Frage, über die ich mir damals auch einige Gedanken gemacht habe! Lily ist jetzt 38, ihr Alter hat sich also angepasst. Schon allein deswegen, weil es natürlich total scheiße wäre, wenn sie nur drei Jahre älter als Harry wäre! Tja, und was die Erklärung angeht: Das ist echt schwer zu sagen, letztendlich kommt es ja auch bisschen darauf an, was jeder selbst darüber denkt, was nach dem Tod passiert (jetzt mal nur von der Harry-Potter-Story ausgegangen). Erstarrt der Körper eines Zauberers oder einer Hexe mit dem Tod, oder lebt man sozusagen „im Himmel“ normal weiter? Aber im 7. Buch, als Remus, Sirius, James und Lily wegen des Steins der Wiederauferstehung erscheinen, sind sie ja auch jünger als zum Zeitpunkt des Todes!
Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass sich Lilys Alter in dem Moment, wo Lily wieder ins Leben kam, so geändert hat, wie es eben ohne Tod jetzt wäre.
Ne lange Kommiantwort, ich weiß…^^
„Haaaaaarry! Komm schnell!“, rief Ginny aufgeregt die Treppe hoch am Grimmauldplatz. Kurz darauf holperte Harry hinunter.
„Was ist denn so eilig, Schatz?“ Ginny plapperte sogleich aufgeregt weiter.
„Bill hat eben einen Patronus geschickt! Das Baby ist da! Ich bin jetzt Tante, oh mein Gott!“ Sie fiel Harry um den Hals.
„Echt? Wahnsinn! Heute ist doch der 2. Juni, oder? Vor genau einem Jahr war doch die Schlacht.“
„Ja, genau! Und deswegen haben Fleur und Bill das Baby, was übrigens ein Mädchen ist, Harry“, Ginny sah ihn bedeutsam an, denn nach dem Geschlecht hatte er noch gar nicht gefragt, „ Victoire genannt. Das ist französisch für die Siegerin.“
„Ah, das ist passend, sehr schön. Wollen wir sie gleich besuchen, oder warten wir lieber noch etwas?“
„Wir apparieren gleich. Teddy ist ja gerade bei Andromeda, das ist schade, sonst könnte er jetzt mitkommen. Naja, er wird sie spätestens in drei Tagen sehen, denn da findet ja unsere Hochzeit statt. Oh, Gott, unsere Hochzeit! Die Zeit ist so schnell vergangen, ein Glück habe ich mein Kleid schon…“
„Ein Glück ist Victoire jetzt schon zur Welt gekommen und nicht erst, wenn wir vorm Altar stehen!“, schmunzelte Harry. Ginny maß ihn mit einem ungnädigen Blick.
„Man kann sich das nicht aussuchen, Harry! Nun gut, lass uns gehen.“ Damit zog sie ihn zur Tür.
Zitternd stand Ginny in dem Nebenraum des Eingangsbereiches der Kirche. Um sie herum wuselten ihre beste Freundin Hailey und ihre Brautjungfern und zupften ihren Schleier und das Brautkleid zurecht. Es war trägerlos, oben schmal geschnitten und etwa ab den Knien weit verlaufend in eine Schleppe. Der Schleier, der mit einem dezenten Diadem im Haar gehalten wurde, war bodenlang und umhüllte Ginnys Gestalt. In diesem Moment wurde ihr der Brautstrauß in die Hand gedrückt.
„Los Ginny, es geht gleich los, zwei Minuten noch.“, sagte Hailey zu ihr.
„Was? Zwei Minuten nur noch? Oh mein Gott!“, stieß Ginny hervor.
„Was bist du denn auf einmal so aufgeregt, Gin?“, fragte Hailey sie daraufhin verwundert.
„Auf einmal?! Schon die ganze Zeit machen meine Finger, was sie wollen!“ Hailey legte Ginny die Hände auf die Schulter und sah ihr in die Augen.
„Ginny. Es ist normal, dass man aufgeregt ist. Solange du weißt, dass es die richtige Entscheidung ist. Ist sie das? Willst du den Rest deines Lebens mit Harry verbringen?“ Ginny sah sie stumm an. Dann lächelte sie und wurde merklich ruhiger,
„Ja…natürlich will ich das.“
„Dann genieß es!“, zwinkerte Hailey ihr noch zu, bevor sie ihre beste Freundin mitzog.
Ginny kam in den Vorraum der Kirche sah ihren Vater auf sich zukommen.
„Mein Gott, Ginny, du siehst atemberaubend aus!“, sagte Arthur bewundernd.
„Danke, Dad“, erwiderte Ginny lächelnd, „dann lass uns mal loslegen.“ Der Trauzeuge, niemand anderes als Ron (darauf hatte Harry beharrlich bestanden, obwohl dieser sich erst gesträubt hatte) und die Brautjungfern waren bereits raus gegangen. Dann kam Ginnys Einsatz. Sie holte noch einmal tief Luft, dann schritt sie am Arm ihres Vaters in die Kirche.
Alle hielten den Atem an. Die Braut war so unglaublich schön. Ihre roten langen Haare bildeten gemeinsam mit ihren Lippen einen tollen Gegensatz zum schneeweißen Kleid. Sie sah darin aus wie eine Märchenfee. Auch Harry konnte sich kaum rühren. Er konnte es nicht glauben, dass sie tatsächlich ihn jetzt heiraten wollte. Nachdem Ginny bei ihm angekommen war, drehten sie sich zum Zeremonienmeister um. Harry grinste Ginny an, als beide Mollys glückliches Schniefen vernahmen.
Der Zeremonienmeister sprach ein paar Worte und nahm dann die Ehegelübde ab. Bevor Harry und Ginny in einen langen Hochzeitskuss entschwanden, trat Ron hervor und ließ mit resignierter Miene den Hochzeitsbundzauber um Harrys und Ginnys ineinander verschlungene Hände wirken. Dann wurden die beiden von einem goldenen Funkenschauer überrieselt.
Die Hochzeitsfeier wurde sehr unterhaltsam und schön. Nach ein paar Hochzeitsspielen und dem Hochzeitstanz (den Harry mit roten Kopf schnellst möglichst beendet hatte, da er Ginny mehrmals nur knapp nicht auf das Kleid und die Füße getreten war), nahm Harry Teddy auf seinen Schoß. Der Kleine sah heute ganz besonders niedlich aus, er trug einen Minifestumhang und seine Haare waren verwuschelt gestylt (Hermines Verdienst).
„Na, Teddy…freust du dich? Jetzt sind wir endlich eine ganz vollständige Familie.“, sprach Harry lächelnd zu ihm. Er konnte jedoch nicht auf Teddys Antwort warten (dieser konnte mittlerweile schon sprechen), denn in dem Moment rannte Lily mit der Hand vor dem Mund aus dem Raum. Alle sahen sich verwundert an.
„Was war das denn? Molly, siehst du mal nach ihr?“ Nach einer Weile kehrte diese mit Lily im Arm zurück. Lily setzte sich erst einmal auf einen Stuhl und trank einen Schluck Wasser.
„Lily, Schatz, was war denn eben los? Geht’s die nicht gut?“, fragte Severus auch schon gleich besorgt.
„Nein, nein, mir geht’s gut. Es ist nur…“, Lily sah Molly hilfesuchend an.
„Es ist nur, dass Lily aufgrund des Vorfalls eben etwas Überraschendes erfahren hat.“, sprach Molly für sie weiter, „sie hatte auch schon mehrmals solche Übelkeitsanfälle.“
„Ja, weißt du noch, neulich abends erst, Sev?“, sagte Lily zu Severus.
„Ach ja, genau. Weißt du nun, woher das kommt?“
„Nun ja, ja. Ich hatte eben noch ein Stück Torte gegessen, ich habe ja in letzter Zeit solchen Hunger! Und dann ist mir plötzlich schlecht geworden und ich bin aufs Klo. Und dann habe ich Molly von all dem erzählt und“, Lily holte tief Luft, „sie sagte, dass klänge sehr nach einer Schwangerschaft. Also hat sie einen Schwangerschaftstest hergezaubert und dieser hat ergeben…dass ich im vierten Monat schwanger bin.“
Darauf sagte erst mal niemand etwas. Lily sah Severus unsicher an. Über gemeinsame Kinder hatten sie nie geredet, und ihre Hochzeit stand ja auch noch aus. Nachdem er eine Weile regungslos da gestanden hatte, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Kein normales, sondern ein überglückliches, wie es keiner von ihnen jemals bei ihm gesehen hatte. Snape sprang auf Lily zu, hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis.
„Das ist ja UNGLAUBLICH! Wahnsinn, oh Gott, Lily! Ich freue mich so!“ Er gab ihr einen innigen Kuss.
„Ehrlich, du freust dich?“, fragte sie leise.
„Aber natürlich! Ich hatte nie damit gerechnet, noch Kinder zu bekommen, weil ich wenn dann nur mit dir welche wollte. Und jetzt…“ Er sah beglückt in Lilys Gesicht. Dann fragte er sogleich aber besorgt:
„Du freust dich doch aber auch, oder, Lily?“ Sie lächelte ihn an.
„Jaaa, natürlich.“ Mittlerweile hatten sich alle von ihrer Erstarrung gelöst und beglückwünschten die werdenden Eltern.
Bis auf einen.
Harry.
Dieser stand immer noch starr an seinem Platz. Lily und Severus sahen ihn unsicher an.
„Harry…ich weiß ja nicht, was du davon hältst…?“, fragte Lily ihn dann leise. Harry sagte erst einmal gar nichts. Schließlich steckte er die Hände in die Hosentaschen. Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen.
„Und das alles ausgerechnet auf meiner Hochzeit!“ Damit ging er auf die beiden zu und umarmte sie. Lily und Severus seufzten erleichtert.
„Du weißt gar nicht, wie sehr es mich freut, dass du nichts dagegen hast, Harry, Schatz.“, meinte Lily liebevoll zu ihm.
„Naja, endlich mal Geschwister! Die hatte ich mir schon lange abgeschminkt. Dudley zählt ja nicht.“, antwortete er lächelnd. Dann wurde er von Ginny in seine Arme gezogen. Lily sah glücklich in die Runde.
Knapp zwei Wochen später sah Lily wieder in dieselbe Runde. Nur diesmal auf ihrer eigenen Hochzeit. Sie hatten es nun sehr eilig gehabt damit, zumal Lily nun auch ihr etwas fülligerer Bauch auffiel. Sie wollte schließlich nicht, dass dieser sich zu sehr im Kleid abzeichnete. Die Hochzeit war wunderschön gewesen. Aber schmerzlich war Lily daran erinnert wurden, dass sie hier bereits schon einmal gestanden hatte, ebenso glücklich. Mit James. Nachdem sie, als sie und Severus vorm Altar waren, eine Weile stumm mit den Tränen gekämpft hatte, hatte sie erst diesen angesehen und sich schließlich zu den Gästen gewandt.
„Wie ihr wisst…ist das hier heute trotzdem sehr schwer für mich“, Lily konnte die Tränen nicht mehr zurück halten, ihr Gesicht glänzte nass und ihre Stimme brach. „Ich war damals so glücklich. Doch dann ist alles zerstört worden. Aber mir fällt auf, was für Glück ich habe“, ihre Stimme wurde etwas fester, „denn in meinem Leben sind zwei Menschen vorgesehen, die ich von ganzen Herzen lieben sollte. Normalerweise gibt es ja für jeden nur eine große Liebe. Nun, wie gesagt, ich habe zwei, James und Severus, und ich liebe beide gleich sehr. Und…ich bin tatsächlich wieder glücklich…wie James es wollte…aber ich werde ihn nie vergessen, und er wird immer ein Teil von mir bleiben! Und….jetzt möchte ich ein Lied singen…es spiegelt genau meine Gefühle wider und…ich widme es jetzt, in dieser Situation, nur James…“. Lily flossen wieder Tränen hinunter und sie konnte nicht weiter sprechen. Nachdem sie sich etwas gefasst hatte, schwang sie ihren Zauberstab und die Musik des Liedes erklang wie aus dem Nichts.
When I think back on these times
and the dreams we left behind
I'll be glad
'cause I was blessed
to get to have you in my life
when I look back on these days
I'll look and see your face
you right there for me
In my dreams I'll always see you soar above the sky
in my heart there'll always be a place for you, for all my life
I'll keep a part of you with me
and everywhere I am there you'll be
and everywhere I am there you'll be
Well you showed me how it feels
to feel the sky within my reach
and I always will remember
all the strength you gave to me
your love made me make it through
Oh, I owe so much to you
you right there for me
In my dreams I'll always see you soar above the sky
in my heart there'll always be a place for you, for all my life
I'll keep a part of you with me
and everywhere I am there you'll be
'Coz I always saw in you my light, my strength
and I want to thank you now for all the ways
you'll right there for me
you'll right there for me always
In my dreams I'll always see you soar above the sky
in my heart there'll always be a place for you, for all my life
I'll keep a part of you with me
and everywhere I am there you'll be
and everywhere I am there you'll be
Nachdem sie geendet hatte, schwieg sie eine Weile. Die ganze Zeit hatte Lily geweint.
„Nun, so ist es auch“, sagte sie mit erstickter Stimme, „ein Teil von ihm ist hier“, Lily fasste sich ans Herz, „und deswegen wird er immer bei mir sein. Danke für alles, James…“
Dann hatte sie sich umgewandt, und die Zeremonie war fortgeführt worden. Ein weiterer kniffliger Moment war zwar gekommen, als es an die Eheringe ging. Lily hatte bis jetzt noch ihren alten getragen. Sie hatte ihn kurz angesehen und schließlich in ihre Tasche gegriffen. An die goldene, dünne Kette, die sie heraus befördert hatte, hatte sie ihren James‘ Ehering befestigt und sich die Kette schließlich um den Hals gehängt.
Dann war die Feier doch noch glücklich zu Ende gegangen, und Lily und Severus waren glücklich aus der Kirche gelaufen.
Severus hatte zu seiner eigenen Freude festgestellt, dass er dieses Vorkommnis in der Kirche neutral hatte sehen können. Er würde niemals vergessen können, was James und auch Sirius ihm angetan hatten. Aber in Anbetracht dessen, dass er jetzt so glücklich mit Lily war, hatte er beschlossen, einfach alles zu begraben und sein zu lassen, was es gewesen war. Zumal er natürlich auch wusste, auf was er sich mit Lily einließ. Denn ihm war völlig klar gewesen, dass James immer ein Teil ihres Lebens bleiben würde. Nun, damit würde er leben müssen.
Aber er dachte, dass das höchstens ein kleiner Kratzer an seinem Glück war. Denn zum Beispiel erst eine Woche zuvor war eine für ihn sehr wichtige und erfreuliche Sache geschehen. Eigentlich hatte zu dem Zeitpunkt schon die Hochzeit stattfinden sollen. Aber Severus Snapes offizielle Einführung in sein Amt als Schulleiter von Hogwarts war dazwischen gekommen.
Flashback
Severus schritt langsam den Gang entlang durch die Große Halle von Hogwarts. Er nahm in diesen wenigen Augenblicken so viele Details wahr. Die Tische waren etwas beiseite geräumt und an den Wänden hängten festliche Hogwartsbanner. Es hatten sich viele Menschen eingefunden, der gesamte Orden, die Lehrerschaft selbstverständlich, mehrere Ministeriumszauberer, darunter natürlich Kingsley, und viele Ehrengäste. Severus nahm Lilys glückliches Lächeln wahr, die in der ersten Reihe, ganz vorne bei den Lehrertischen stand. Harry neben ihr nickte ihm lächelnd zu. Ebenso Bill, Arthur, Minerva…alle. Severus sah nun gerade aus, genau auf ein großes Bild, welches für heute über dem Lehrertisch aufgehängt worden war. Darauf lächelte ein Albus Dumbledore ihn überglücklich an. Ja, dieser hatte schon damals zu ihm gesagt, wenn er, Dumbledore, einmal nicht mehr lebte, fiele die Schule hoffentlich an Severus. Nun, so war es ja dann auch gekommen. Severus betrachtete, während er nach vorn schritt, die vielen Menschen, die wegen ihm hier waren. Und er sah den Wandel, den sein Leben genommen hatte. Er war nach Hogwarts gekommen als ein den dunklen Künsten völlig verfallener Erstklässler. Und jetzt war er Schulleiter. Das hätte wohl keiner jemals auch nur für möglich gehalten, dass der unscheinbare slytherinvernarrte Junge so weit kommen würde. Er selbst natürlich am wenigsten. Sein Leben war nun schöner, als er es sich je erträumt hatte. Er war Schulleiter, mit Lily verheiratet und bald bekamen sie ein Kind.
Doch eines fehlte noch…doch das würde bald kommen, sagte Severus zufrieden zu sich selbst. Dann nahm er die Urkunde und das Abzeichen entgegen und man fand sich zum Festessen ein…
Flashback Ende
Tja, was kommt wohl nun?? *fies lächel* Das werdet ihr im nächsten Chap erfahren! *lol*
Das Lied ist übrigens von Faith Hill, es war der Soundtrack zu Pearl Harbor. Ich fand, es passte echt gut rein, zum Beispiel das "In my dreams I'll always see you soar above the sky", wegen Quidditch und so^^
So ich hoffe, es hat euch gefallen und ich würd mich über nen Kommi freuen^^*dackelblick und riesen Keksschachtel hinschieb*
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