von Nadine
@Severus75: Danke dir =) Hast du eigentlich was geahnt, dass die beiden zusammen kommen? Und wenn ja, ab wann dann? Das interessiert mich mal :-P
@Kati89: Auch dir wieder vielen lieben Dank…und das hier ist übrigens das längste Kapitel, das ich bisher geschrieben habe =)
@Lina: Schön, dass du wieder einen Kommi postest, Lina, freut mich =) Oh, danke, danke, und gleich wieder viele aufbauende Worte =). Und ja, ich habe den Satz erahnt…und versuche mich wie immer dran zu halten, auch wenn ich in letzter Zeit Stress ohne Ende hab =)
@Schokofroschkarte: Als ich deinen Kommi gelesen hab, musste ich erst mal übelst lachen =) =) =) Weil du echt recht hast, ich finde selber, dass hier vieles schnulzig ist, und so schön kann im normalen Leben eh nicht alles passieren. Aber genau, das ist halt ne Geschmackssache. Ich mag nun mal vor allem Happy-Ends, damit ich dann das Buch mit gutem Gefühl ad acta legen kann (und den anderen Lesern scheints ebenso zu gehen, ist wohl bisschen verbreitet :-D). Natürlich gibt’s nen haufen Bücher (zb eben Harry Potter), wo bisschen Unglück und Tod (sag ich jetzt mal =) nötig ist, sonst wäre die Geschichte nicht halb so gut. Aber nichtsdestotrotz fand ich im Buch manches so schade (zb mit Lily senior und Snape, der stirbt), weswegen sie hier in jedem Fall glücklich mit Snape zusammen sein musste =) Und was den Anfang von dieser FF angeht, so war die Schilderung der Schlachtauswirkungen ja im Gesamten eher nüchtern, da war kein Platz für „Friede, Freude, Eierkuchen“-Atmosphäre, weswegen du dann den Unterschied zu später gemerkt hast.
Naja, also ich freu mich, dass du weiter dabei bleibst und danke für den Kommi. Aber bloß so als Warnung :-D: Nach Kapitel 6 wird’s noch nen ganzen Zappen schulziger, mit deinen Worten, und die FF wird auch wie angekündigt in einer glücklichen „haaaach“-Stimmung enden :-D
Vielleicht war ja dann alles wie zuvor…
Nun, da hatte Alicia sich wohl getäuscht. Nichts war wie zuvor. Als sie an diesem Tag im VgdK-Zimmer Platz genommen hatte, war sie einerseits hektisch und anderseits vollkommen still gewesen.
Es hatte damit angefangen, dass sie, als Teddy hineinkam und nach vorne ging, ihn von hinten betrachtet und festgestellt hatte, dass sich die Jeans, die er heute trug, perfekt an seinen Körper anschmiegte.(Sorry für den Schachtelsatz =) Daran verschwendete sie heute zum ersten Mal einen Gedanken. Auch schon allein der lässige Gang war ihr bis jetzt nie so aufgefallen. Als er sich umgedreht hatte, hatte sie sein leicht wehendes, heute wieder türkisblaues Haar bemerkt, das ihm leicht ins Gesicht hing.
Und dann hatte er sie angeschaut. Und es war ihr wieder warm und kalt geworden. Sie hatte sich gewundert, dass nicht die andern bemerkten, welche Funken hier gerade flogen. Und das jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen.
Teddy konnte man nur etwas anmerken, wenn man ihn gut kannte. So schaute James ein wenig irritiert und grĂĽbelnd drein.
Von der heutigen Stunde bekam Alicia praktisch nichts mit. Sie wusste nicht, ob sie es gut finden sollte oder nicht, dass die Stunde dann vorbei war. Als sie sich zur TĂĽr wandte, rief Teddy sie zurĂĽck.
„Alicia, auf ein Wort, bitte.“ Alicias Laune sackte nach unten. Kein vertrautes Licie oder neckendes Ms Snape. Von Sonnenblümchen ganz zu schweigen.
Mit unergrĂĽndlichem Gesichtsausdruck fĂĽhrte Teddy sie in den Nebenraum und schloss die TĂĽr. Dann schaute er sie an. Und Erleichterung durchfloss Alicia. Denn Teddys Blick war sanft und warm und einfĂĽhlsam und schien bis in ihr Innerstes zu gehen.
„Hey meine Kleine. Alles okay bei dir?“ Teddy zog sie sachte an sich und legte einen Arm um sie. Mir der anderen Hand streichelte er ihre Wange.
„Ja… soweit alles okay.“
„Du Licie…ich möchte es wissen“, sagte Teddy und sah sie nun ernst an.
„Fühlst du….fühlst du das gleiche, was ich fühle? Zum Beispiel vorhin, immer wenn ich dich angesehen habe…Fühl nur ich das?!“
„Nein, Teddy, ich fühl es auch. Auch gestern Nachmittag…ich kann es nicht erklären, aber irgendwas ist anders!“
„Ja…das stimmt“, meinte er nur. Nachdem er sie wieder eine Weile angeschaut hatte, beugte er sich nach unten und küsste sie.
Und wieder war es nicht wie zuvor.
„Wie soll das jetzt weiter gehen?“, wisperte Alicia dazwischen.
„Ich hab keine Ahnung“, antwortete Teddy ihr leise. Nachdem er noch ein letztes Mal kurz seine Lippen auf Alicias gesenkt hatte, lösten sie sich.
„Ich muss jetzt gehen, zum nächsten Unterricht“, sagte Alicia.
„Jaaa…bis nachher“, erwiderte Teddy und sah ihr nach, wie sie ihre Tasche nahm und ging.
Langsam schlenderte Teddy zu seinem Schreibtisch im Lehrerzimmer, um ein paar Aufsätze zu korrigieren. Aber richtig konzentrieren konnte er sich nicht. Seine Gedanken schweiften immer wieder zurück. Und er wusste absolut nicht, was er tun sollte. Dass sich ihr Verhältnis zueinander geändert hatte, das zu akzeptieren, war ja kein Problem. Aber er war jetzt ihr Lehrer, und da konnte man sich eine Beziehung natürlich völlig abschminken. Und ein weiteres Problem kam gerade ins Lehrerzimmer.
„Guten Morgen allerseits! Hi Teddy, alles fit bei dir?“, rief Severus gut gelaunt in den Raum.
„Äh hi Severus…“, murmelte Teddy nur vor sich her. Ein Glück bemerkte er nichts und sprach gleich weiter.
„Du Teddy, Harry hat mir aufgetragen dir zu sagen, dass du kommendes Wochenende dich unbedingt mal wieder zu Hause sehen lassen sollst. Du hast dich ja in letzter Zeit ziemlich rar gemacht.“
Ach du scheiße. Das hatte Teddy ja auch noch nicht bedacht. Harry. Sein Ziehvater, der aber schon immer sein richtiger Vater gewesen war. Und Alicia war seine Schwester…also war sie genau genommen seine Tante, genau wie für James oder Albus. Na klasse. Das war ja ne super Sache. Nicht, dass Teddy irgendwelche Bedenken wegen Inzest oder so hatte, sie waren ja nicht blutsverwandt, aber es würde wohl allen erst mal so vorkommen.
Und er wusste genau, wie wichtig Alicia für Harry und Severus war. Sie war immer die Kleine gewesen, die man beschützen musste und die später (den Gedanken daran hatte man aber lange Jahre weit weg geschoben) nur den besten abkriegen würde.
Aber war Teddy das, der beste fĂĽr Alicia?
Teddy wusste es nicht. Und er hatte keine Ahnung, wie die andern der Familie das aufnehmen würden. Aber trotzdem, im nächsten halben Jahr blieb ihnen sowieso keine Wahl, solange Alicia noch an Hogwarts eine Schülerin war. Daher wäre es das Beste, wenn er in nächster Zeit einfach auf Abstand gehen würde. Vielleicht würde sich dann alles von alleine klären und das ganze sich nur als ein kleine Schwärmerei herausstellen. Genau.
Alicia konnte nicht anders, als verletzt zu sein, als Teddy sie nicht mehr anzusehen begann. Er mied sie, so weit er konnte, und blickte ihr im Unterricht nicht mehr in die Augen, wenn er dann doch mal das Wort an sie wenden musste. Aber im Grunde wusste sie, warum er das tat. Weil zu demselben Schluss gekommen war wie sie letzte Nacht. Es war für sie beide einfach nicht möglich, zumindest jetzt noch nicht. Es stand zu viel dazwischen, die Schule, ihre Familie… Nur dumm, dass diese Erkenntnis so verdammt schmerzhaft war…
Auch Teddy ging es mit jeder weiteren Woche schlechter. Er hasste dieses ganze Theater und es machte ihn fertig. Er musste immer aufpassen, was er sagte und auch oft genug seinen Gesichtsausdruck kontrollieren. Und eine gute Laune aufsetzen, die ihm seit seiner Entscheidung fehlte. Denn sowohl im Beisein von Alicia durfte er sich nicht verraten, als auch anderswo, wenn er wieder seinen Gedanken nachzuhängen begann.
Und er vermisste sie so sehr. Er hatte bis jetzt nicht gewusst, welch großen Teil sie in seinem Leben ausmachte. Sie hatten immer viel Spaß zusammen, er konnte ihr alles anvertrauen und in ihrer Gesellschaft einfach mal völlig abschalten. Jetzt kam noch hinzu, dass er sich nach ihrer Nähe sehnte. Er musste sie einfach mal wieder in seinen Armen halten. Und andere Gedanken, für die Severus ihm an den Hals gesprungen wäre, versuchte er komplett zu verdrängen. Nicht immer erfolgreich.
Schneller als gedacht änderte sich die Situation für beide. Etwa zwei Wochen später hatte Teddy wieder Nachtaufsicht und ging in Gedanken versunken die Korridore ab. Als er gerade die Große Halle betreten wollte und um die Ecke bog, stieß er geradewegs mit jemandem zusammen. Noch bevor er die Person ausmachen konnte, nahm er einen sehr vertrauten Blumenduft wahr. Dann sah er das herein scheinende Mondlicht sich in grünen Augen spiegeln. Alicia hatte ebenfalls sofort gewusst, wer da vor ihr stand und die Luft angehalten. Zum ersten Mal seit damals im Nebenraum des VgdK-Zimmers waren sie wieder alleine.
„Teddy…“; wisperte Alicia nur. Teddy konnte nichts anderes, als sie ganz nah an sich zu ziehen.
„Licie…was machst du hier, meine Süße?“
„Ich konnte nicht schlafen und habe deswegen in der Küche bei den Hauselfen einen Kakao getrunken.“ Darauf nickte Teddy und sagte eine Weile nichts mehr, die Arme hatte er immer noch um Alicia gelegt. Diese hatte die Augen geschlossen. Mit einem Mal trat Teddy ein Stück zurück und hielt sie an ihren Armen fest.
„Licie…Ich kann’s nicht mehr“, sagte er ernst. „Ich dachte, ich schaffe es, aber mit jedem Tag wird es schwerer und ich bin nicht glücklich so.“
Alicia sah ihn an und schlang dann die Arme um seinen Hals.
„Mir geht’s genauso. Ich hasse es.“ Erleichtert erwiderte Teddy die Umarmung. Über seine Gefühle war er sich die ganze Zeit über im Klaren gewesen, aber was Alicia empfand, war ja nicht sicher gewesen.
„Aber wie soll es jetzt weiter gehen? Selbst wenn wir uns einig sind, können wir es trotzdem nicht öffentlich machen“, sagte Alicia leise.
„Ich weiß… Dann bleibt ja nur uns ja nur, das Ganze hinter geschlossenen Türen zu machen. Was denkst du?“
„Hm, noch vor einem Monat hätte ich gesagt, niemals. Auf Dauer hält das keiner von uns beiden aus. Aber heute sag ich, es ist mir recht. Alles ist besser als ohne dich zu sein.“ Daraufhin sah Teddy sie glücklich an.
„Ja, so sehe ich das auch… Ich hätte nicht gedacht, dass man so viel empfinden kann, Licie...“ Teddy lächelte Alicia an und drückte dann seine Lippen auf ihre. Unendlich viele Minuten später löste er sich.
„Du musst jetzt zurück…“
„Ja… ich will aber nicht“, murmelte Alicia an Teddys Schulter.
„Komm, ich bring dich hin“, sagte Teddy und nahm ihre Hand. Gemeinsam machten sie sich zum Gryffindorturm auf.
„Wann sehen wir uns das nächste Mal?“, fragte Alicia ihn.
„Hm, ich weiß nicht… Hast du was dagegen, auch nachtaktiv zu werden?“, grinste Teddy. „Weil dann könntest du einfach abends zu mir in mein Zimmer hier kommen, dort haben wir normalerweise unsere Ruhe.“
„Ja, okay. Ich muss mir nur noch eine gute Ausrede für die andern ausdenken… aber das krieg ich schon hin“, meinte Alicia. Sie waren jetzt am Portrait der Fetten Dame angekommen. Alicia streckte sich nach oben um Teddy zu küssen. Dann drehte sie sich um und ging hinein.
Und so war die Sache beschlossen… Heimlichkeiten wurden Teil des Lebens von Teddy und Alicia. Trafen sie sich zufällig auf einem Gang, gingen beide ohne Absprache in den nächsten leeren Raum oder in die nächste abgelegene Nische. Es war anstrengend, so mussten sie sich im gemeinsamen Unterricht ohne Ende zusammenreißen, ja. Aber trotzdem waren sie glücklicher als je zuvor. Das fiel natürlich auch Alicias besten Freundinnen auf. Madeleine hatte sie schon mehrmals danach gefragt, auch Josy und Jeanne waren bereits misstrauisch geworden.
Eines frühen Morgens blieb Alicia nichts anderes übrig, als wenigstens diese drei einzuweihen. Es war 5 Uhr gewesen und sie war außer Atem von Teddys Zimmer in ihren Schlafsaal zurück getappt. Sie hatten die Zeit vergessen und waren eingeschlafen nach … nun, nach einer wunderschönen Nacht. Ja, Alicia konnte es selbst kaum glauben, dass es passiert war… Sie hatte immer gedacht, sie würde mit einem Jungen mindestens ein halbes Jahr zusammen sein, bevor sie mit ihm schlief. Aber hier hatten drei Monate genügt, und es war einfach passiert…Und sie bereute keine Sekunde davon. Mit einem seligen Lächeln schlich sie sich also in ihr Bett, und wurde aber auf halbem Weg von Madeleine gestoppt, die wach geworden war. Auch Josy und Jeanne rieben sich die Augen.
„ALICIA. Du sagst jetzt auf der Stelle, wo du um 5 Uhr nachts herkommst! Du bist schon die ganzen letzten Wochen so anders und geheimnisvoll… wir wollen jetzt einfach wissen, was los ist. Und keine Ausreden mehr!“, sagte Madeleine bestimmt. Alicia hockte sich auf ihr Bett. Sie merkte, dass sie keine Wahl hatte.
„Ja…okay…. Aber ihr dürft es niemandem erzählen, hört ihr? Kein Wort an keine Menschenseele!“ Die drei nickten und schauten sie gespannt an.
„Äh…also…es ist so, dass ich mich mit meinem Freund getroffen habe…“
„Mit deinem FREUND?! Seit wann hast du denn wieder einen Freund?“
„Und warum, zum Teufel, hast du uns das nicht gesagt?!“
„Ja, was ist daran so schlimm oder so geheimnisvoll?“, bestürmten die drei sie.
„Äh tja…das ist ja die Sache…ich bin mit Teddy zusammen.“
Darauf waren Madeleine, Josy und Jeanne erst mal still.
„TEDDY??!!“
„Bei Merlin, Licie! Ist das dein Ernst?“, fragte Jeanne sie entgeistert. „Er ist dein Lehrer!“ Nur Madeleine sagte nichts und schaute nur etwas komisch. Kurz drauf brach sie in Kichern aus.
„Tut mit Leid“, prustete sie, „Ich kann mir einfach nicht helfen, aber ich find das jetzt mal übelst geil!“ Daraufhin lachten sie alle vier. Nachdem sie sich Minuten später einigermaßen beruhigt hatten, sprach Madeleine weiter:
„Ja, ich meine, aber…ist das nicht einfach mal total toll?! Und romantischhhh…Das müsst ihr ja schon mal zugeben!“
„Ja, das ist wahr. Ihr passt schon gut zusammen.“
„Und soo verwunderlich ist es ja nun auch nicht, wir wissen ja, das Licie Geschmack hat… Und Teddy sieht ja nun einfach fantastisch aus! Und dann dazu noch seine Persönlichkeit an sich…“
„Ja, habt ihr neulich bemerkt, wie gut ihm diese Jeans stand? Ahhh…ein Traum“, schwärmte Josy.
„Ja, und dieses eine T-Shirt letzte Woche, da hat man so richtig schön seine durchtrainierten Oberarme gesehen“, fügte Madeleine an.
„Hey Leute, es geht hier um meinen Freund! Also reißt euch bisschen zusammen, Mädels“, warf Alicia ein. Wieder fingen sie mit Lachen an.
„Ach ja…schade. Da werden wohl noch viele Gesprächspausen entstehen, die sonst Schwärmereien über ihn gefüllt haben…“, grinste Jeanne.
„Genau, und es wird noch einige zerbrochene Träume geben.“
„Na, aber erst mal weiß ja noch niemand davon, schon seit drei Monaten eben nicht. Und das ist auch gut so, weil das würde Teddys Zeit hier in Hogwarts natürlich abrupt beenden“, sagte nun Alicia.
„Das stimmt…dass ihr das überhaupt erst mal solange schon geschafft habt…Du liebst ihn, nicht wahr, Lici?“, wandte sich Madeleine an Alicia.
„Ja…sehr“, meinte Alicia mit weichem Gesichtsausdruck.
„Und ihr wollt das beide durchziehen, also noch die letzten drei Monate deiner Schulzeit hier?“, fügte Madeleine an.
„Auf jeden Fall!“
„Nun, dann wünsche ich euch nur das Allerbeste und dass es gut geht. Also, ich für meinen Teil, unterstütze das vollkommen!“, lächelte sie ihrer Freundin warm zu.
„Danke Maddie“, meinte Alicia und umarmte sie kurz.
„Wir auch, Lici, wir stehen voll hinter dir.“
„Danke, euch beiden, das bedeutet mir wirklich viel. Wie es dann weitergeht, werden wir ja sehen. So, und jetzt erst mal: Wollen wir nun überhaupt noch schlafen gehen? Oder soll ich euch lieber noch was anderes von heute Nacht erzählen…?“
Klar, natĂĽrlich, was die Antwort war.
Alicia war wirklich erleichtert, dass ihre Freundinnen das Ganze so gut aufgenommen hatten. Und mit drei Leuten mehr, die sie deckten, war es auch wieder etwas einfacher geworden, Teddy regelmäßig zu sehen. Aber natürlich gab es auch genug heikle Situationen…
Alicia hatte sich beispielsweise James Sirius’ Tarnumhang (den dieser unauffällig von Harry zum ersten Schultag ausgehändigt bekam, ebenso die Karte des Rumtreibers) ausgeliehen. Also sie hatte ihn nicht gefragt oder so, würde ihn aber selbstverständlich umgehend wieder zurücklegen.
Mit diesem kam sie einfach zu jedem beliebigen Ort. Als aber Alicia und Teddy sich einmal vom Astronomieturm um 12 Uhr nachts zurĂĽck zu Teddys Zimmer schlichen, wurde es trotz des Umhangs ziemlich knapp fĂĽr beide.
Teddy war dabei gewesen, sie unter dem Tarnumhang zu kitzeln und zu küssen, worauf sich Alicia schon ziemlich bemühen musste, keinen Ton im totenstillen Schloss zu machen. Dabei war sie aber mit dem Ellenbogen an einen kostbaren, auf einem Gang ausgestelltem Pokal gestoßen, der runter gefallen und zersprungen war. Unter tosendem Lärm natürlich. Schreckensstill hatten sie da gestanden und gehofft, dass… Aber nein, ein paar Sekunden später schon war der Aufsicht habende Lehrer aufgetaucht. Und zu ihrem Entsetzen hatte Alicia festgestellt, dass es ausgerechnet ihr Vater war. Und sie stand hier mit Teddy in einer eindeutigen Position und keine zwei Meter von ihm entfernt. Geatmet hatten sie unter ihrem Tarnumhang beide nicht mehr.
Dann hatten sie Schritte vernommen und schon die Hoffnung gehabt, die Person würde Severus von seinen forschenden Blicken ablenken. Aber leider Gottes war es praktisch die ungünstigste Person gewesen: Prof Moore, Lehrer für Muggelkunde. Denn das Ungünstige an ihm war sein magisches linkes Auge. Ja, Mad Eye Moody war längst nicht der einzige damit gewesen. Auch Prof Moore hatte eines und verunsicherte damit auch jeden wie Mad Eye damals.
„Was war denn das eben, Severus? Ah, der Pokal“, sagte Prof Moore.
„Ja, und keine Spur von irgendwem, der ihn runter geworfen hat“, erwiderte Severus, immer noch umhergehend und sich genauestens umblickend. Und natürlich sah Prof Moore die beiden unter ihrem Umhang sofort. Sie schauten ihn starr an, dann winkte Alicia ihm mit schwachem Lächeln zu. Teddys Hände, fest und unmissverständlich um ihre Hüften geschlungen, waren ihr besonders bewusst. Der Muggelkundelehrer stand ebenfalls regungslos da. Dann schlich sich auf sein bisher ausdrucksloses Gesicht ein schelmiges Grinsen. Er wandte den Blick kurz zu Severus und dann wieder zurück. Ja, das gefiel ihm außerordentlich gut, die Tochter vom Schulleiter, die Schulregeln brechend mit ihrem heimlichen Freund und der Vater daneben und nichts ahnend.
Jetzt drehte sich der benannte Vater aber um zu ihm und fragte misstrauisch:
„Was ist? Was grinst du so?“
„Äh nix. Ne, ist nix. Na komm, wer weiß was das war, einer von den Geistern vielleicht, ja genau, Peeves! Lass uns gehen“, erwiderte er eilig und schob Severus dann vor sich her von dannen. Kurz blickte er sich noch mal um und zwinkerte den zu Statuen gewordenen beiden zu. Diese tauten dann erleichtert wieder auf.
Aber ansonsten kamen Teddy und Alicia gut ĂĽber den Rest von Alicias siebtem Schuljahr. Und dann war endlich ihr letzter Schultag gekommen.
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