von Nadine
@Lina: :-D Dickes fettes Dankeschön, dass du mir diesen Wunsch erfüllt hast, einfach nur geil :-D
Ich hoffe, bist weiterhin so begeistert =)
Alicia öffnete die Tür und legte dann ihre Schlüssel beiseite. Erschöpft zog sie ihren Mantel aus und ging dann den Flur weiter entlang, wobei sie ihre Tasche auf eine Kommode fallen ließ.
„Bin wieder da!“, rief sie in die recht ruhige Wohnung. Sie strich sich kurz durchs Haar und lief dann weiter in den offenen Wohn-Essbereich der Wohnung. Jetzt vernahm sie schon einen köstlichen Geruch aus der Küche und gut klingende Punkrockmusik. Als sie den Raum betrat, hob Teddy seinen Kopf und lächelte ihr zu.
„Hi Licie, na wie war dein Tag?“, rief er ihr über die Musik hinweg zu. Alicia lief zu ihrem Freund und küsste ihn.
„Naja, es ging schon. Wir mussten heute unzähligen Skelewachs herstellen und dann auch abfüllen. Das war auf die Dauer ganz schön anstrengend“, antwortete sie ihm und betrachtete dann den Inhalt des Topfes, der vor Teddy auf dem Herd stand.
„Was machst du denn hier Feines? Ich hab schon auf dem Flur einen leckeren Duft wahrgenommen.“
„Das? Ach, das ist die Cremesauce zu dem Auflauf, den ich für heute Abend gemacht habe. Ich dachte, den hatten wir schon lange nicht mehr.“
„Ah ja, lecker! Ich sag immer wieder zu Mum, dass es nur ein Glück ist, dass ich mit dir zusammen lebe. Du weißt ja, dass kochen etwas ist, dass ich absolut nicht kann. Ich würde ohne dich verhungern! Und da kann man sagen wie man will, mit Magie geht alles! Ein bisschen Geschick gehört dazu und das habe ich einfach nicht.“
„Ja, ich weiß, meine Süße, und ich versichere Lily auch jedes Mal, dass ich gut auf dich und auch deine Ernährung achte. Und zum Glück fügt es sich ja, dass ich im Gegensatz zu dir sehr gerne koche“, zwinkerte Teddy. Alicia setzte sich unterdessen auf die Küchentheke.
„Und wie war es bei dir heute, Schatz?“
Teddy rührte im Topf, während er antwortete.
„Ach, ein ganz normaler Tag, nichts weiter Aufregendes. In meinen Freistunden habe ich Aufsätze korrigiert, und wir hatten eine Lehrerbesprechung. Dein Dad hat sich da was Neues zur sportlichen Betätigung in Hogwarts ausgedacht.“
Teddy war vor wenigen Tagen 22 geworden. Seine Ausbildung zum Auror hatte er bereits vor zwei Jahren abgeschlossen, und war dann direkt als hauptberuflicher Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts angestellt worden. Sein Vorgänger hatte sich dagegen in den Ruhestand verabschiedet. Alicia hatte nach ihrem Schulabschluss vor etwa drei Jahren eine Ausbildung in der Medizinkammer des St. Mungo Hospital begonnen, welche natürlich in erster Linie das Herstellen der Medizin behandelte, wobei das Brauen von Heiltränken eine sehr große Rolle spielte. Außerdem gab es parallel eine Grundausbildung als Heiler, weswegen diese Ausbildung für Alicia, die auch gern mit Menschen umging, perfekt war. Diesen Sommer, in weniger als 2 Monaten, würde sie ihre Abschlussprüfung ablegen.
„Ach ja, was denn?“, fragte Alicia neugierig.
„Nun, er meinte, da nun mal nicht alle Schüler gern Quidditsch spielen wollen oder können, muss man auch Gelegenheiten schaffen, anderen Sport betreiben zu können. Deswegen wird zum Beispiel eine Art Schwimmhalle eingerichtet werden, für alle möglichen Wassersportarten. Und es sind auch AG’s vorgesehen, die allen möglichen Sport anbieten, von A bis Z. Vor allem auch Muggelsportarten, von denen es ja mehr gibt als von Zaubersportarten.“
„Ah, nicht schlecht. Das wird bei den Schülern gut ankommen.“
„Ja, ich denke doch auch. Ah, sieh mal, die Sauce ist jetzt auch fertig. Dann können wir ja jetzt essen“, erwiderte Teddy. Sie setzten sich und aßen ihr Abendessen.
„Schmeckt wunderbar, Schatz“, meinte Alicia lächelnd zu Teddy.
„Danke, danke, man tut, was man kann“, grinste Teddy. „Hast du es eigentlich getan, du weißt schon, was?“
„Jep, am Montag schon. Bin ja mal gespannt, was er sagt, wenn wir am Samstag zum Ordens-Barbecue anrücken.“
„Ja, ich auch. Wir müssen uns dann übrigens morgen mal um ein Geschenk für Onkel Bill kümmern…er hatte auch diese Woche Geburtstag“, merkte Teddy an.
„Ich weiß, ich dachte zum einen an einen hübschen verzierten Bilderrahmen für sein Büro bei Gringotts, weil ich von Fleur weiß, dass sein alter neulich runtergefallen und zerbrochen ist. Und da das so ein Zaubererrahmen war, geht der ja auch nicht mit Magie zu reparieren, weil die Sonderfunktionen, wie das Geburtstagsdatum der zu sehenden Personen ansagen, nicht mehr funktioniert nach so einem Fall. Und zum anderen an eine Art Duftset, auch fürs Büro, da er sich beim letzten Ordenstreffen über den etwas unangenehmen Geruch der Kobolde ausgelassen hat. Beides also sinnvolle Sachen.“
„Sehr gut, Liebling, ich glaube, das wird was“, sagte Teddy dazu.
„Und da ich ja weiß, dass man dir solche Sachen lieber nicht überlassen sollte, werde ich die Sachen morgen besorgen, in Ordnung?“, grinste Alicia. Teddy sagte darauf nichts und grinste nur, bevor er sie von ihrem mittlerweile leeren Teller weg- und zu sich hinzog, um ihr einen langen Kuss zu geben. Für eine Weile waren das auch die letzten Worte gewesen, die sie an diesem Abend sprachen.
Alicia zupfte Teddys Umhang zurecht.
„Was denn?“, fragte sie auf Teddys fragenden Blick. „Ich will nur, dass du ordentlich aussiehst heute, da ist ja nichts dabei.“
„Es ist nur ein gewöhnliches Ordens-Barbecue…Ach, Licie, du musst nicht so nervös sein. Das wird schon werden.“, meinte Teddy beruhigend.
„Aber es geht um meine Zukunft! Und das wäre mein absoluter Traum!“, erwiderte sie etwas verzweifelt.
„Ja, aber etwas anderes als abzuwarten, kannst du jetzt eh nicht machen“, war Teddys nüchterne Antwort.
„Ja, ich weiß…Komm, lass uns reingehen, hier rumzustehen bringt jetzt auch nichts.“ Damit zog Alicia Teddy durch die Eingangstür des Hauptquartiers des Ordens des Phönix in Godric’s Hollow. Sie begrüßten rasch einige Ordensmitglieder, die sich im Schatten und Kühle spendenden Haus aufhielten, bevor sie in den geräumigen anliegenden Garten hinterm Haus gingen. Es war ein wunderschöner und heißer Sommertag.
Ein Stück weiter sahen sie Harry und Ginny mit Teddys restlichen Geschwistern stehen. Pardon, Annabelle war ja keine Schwester. Aber sie gehörte so fest zur Familie Potter, dass sie immer im selben Atemzug mit genannt wurde.
„Hey Dad“, rief Teddy Harry zu. “Und Mum, wie gehts? Ja ich weiß was jetzt kommt: In letzter Zeit habe ich aber lange nichts mehr von dir gehört! Wieso das? Du musst dich öfters melden, bitte Teddy, ich mache mir sonst Sorgen! Wenn ich nicht hin und wieder von Severus hören würde, das alles okay ist, dann wäre ich schon längst bei euch in der Wohnung aufgetaucht! Und sag bloß nichts von wegen ‚ich hatte keine Zeit…‘. Ihr wohnt wie wir in London, und das keine 20 Minuten Gehzeit entfernt! Und das Apparieren solltest du auch noch nicht verlernt haben…“, imitierte Teddy grinsend Ginnys permanente Vorwurfsreihe. Widerwillig musste auch Ginny lächeln.
„Na dann brauche ich ja jetzt nichts mehr zu sagen“, lachte sie. Teddy umarmte sie und klopfte dann James Sirius auf die Schulter.
Von weiter hinten näherte sich Lily (senior).
„Na ihr beiden, da seid ihr ja. Ist alles okay bei euch?“ Sie umarmte ihre Tochter und ihren Schwiegersohn in spe.
„Yep, Mum, soweit alles gut“, antwortete Alicia ihr. Sie warf Teddy einen Blick zu. Er hat ihr nichts gesagt. Teddy nickte und drehte sich dann um, weil Percy und Neville ein großes Fass Butterbier vorbei tragen wollten. In dem Moment ertönte laut Molly Weasleys Stimme.
„Bitte alle Platz nehmen jetzt! Dann können wir mit dem essen beginnen!“ Alle ungefähr 50 Anwesenden setzten sich unter lauten Unterhaltungen hin und nahmen sich von der reichlichen Auswahl an Speisen auf den langen, zusammengestellten Tischen. Alicia biss gerade in eine Baguettescheibe, als sie ihren Vater 3 Plätze weiter laut zu Arthur sprechen hörte. In dem Tumult vorhin hatte sie ihn noch gar nicht gesehen und somit begrüßen können.
„Ach weißt du, Arthur, unser ehemaliger Zaubertränkeprofessor von Hogwarts, Prof Chasling, hat mir ja schon vor Wochen seinen Rücktritt eingereicht. Er möchte noch etwas von der Welt sehen, bevor er in Rente geht, sagte er. Also bin ich auf der Suche nach einem neuen Kandidaten für diese Stelle.“
„Und, Severus, schon jemanden gefunden? Ich weiß ja nicht, wie da der Markt so aussieht“, antwortete Arthur ihm aufmerksam zuhörend.
„Nun, ich habe einen ganzen Stapel Bewerbungen bei mir liegen gehabt und den dann langsam durchgearbeitet. Von erfahrenen, älteren Bewerbern bis zu jungen Frischlingen ist wirklich alles zu finden. Nun, wie ich dann so dabei bin, die verschiedenen Unterlagen zu studieren, fällt mir doch dann der Name einer Person in die Augen, die mir mehr als bekannt ist, ich wäre fast vom Stuhl gefallen!“, fuhr Severus fort, unbeteiligt zu Arthur und umher sitzenden Zuhörern blickend.
„Wer denn?“, fragte Arthur sogleich neugierig.
„Nun stelle dir vor, was da in der Bewerbung stand: Ich konnte Erfahrungen mit der Zaubertrankbrauerei bereits in frühester Kindheit sammeln. Aufgrund meiner Eltern, die darin einschlägig bewandert sind, genoß ich erste Lektionen schon im Alter von 6 Jahren. Vertiefen konnte ich meine Vorkenntnisse dann verstärkt in der Hogwarts-Schule. Meinen UTZ in Zaubertränke erlangte ich mit der Note Ohnegleichen. Hier folgte dann die Nennung der weiteren beruflichen Laufbahn. Und dann ging es weiter: Für mich spricht ebenfalls meine Vorliebe, mit Kindern jedes Alters zu arbeiten, sowie mein tiefes Verständnis und tiefe Verbundenheit mit dieser Schule, die in der Vergangenheit meiner Familie eine große Rolle spielte. Etc. etc.“
„Und wer war es denn nun??“, fragte Arthur erneut. Severus drehte sich nun auf seinem Stuhl um und sah direkt in Alicias Augen.
„Meine eigene Tochter.“
Schweigen. Alicia rang sich schließlich zu einem nervösen Lächeln zu.
„Äh, hi Daddy!“
Die anderen waren still geworden. Dann entstand aufgeregtes Geschnatter.
„Ehrlich, Licie? Ich wusste gar nicht dass du auch nach Hogwarts willst!“
„Ich finde das toll, Alicia, du wärst eine großartige Lehrerein!“
„Dann ist ja bald ganz Hogwarts in eurer Hand“, witzelte George.
Alicias Mutter Lily warf ihrer Tochter einen seltsamen Blick zu. Sie hatte alles mitgehört. Dann stand sie auf und ging zu Alicia und hielt sie lang in ihren Armen. Als sie sich löste, glänzten ihre Augen ein wenig feucht. Wortlos setzte sie sich wieder. Dann starrten alle zu Severus, der bisher nichts weiter gesagt hatte.
„Ich wusste nie, dass du diesen Wunsch hegst, Licie.“ Alicia setzte sich gerade hin.
„Doch, Dad, eigentlich war es für mich immer klar. Ich meine, Hogwarts bedeutet mir unheimlich viel. Und das mit der Verbundenheit war keine Floskel, das hab ich ernst gemeint. In Hogwarts ist soviel passiert, was unser aller Leben beeinflusst hat, zum Negativen wie zum Positiven. Und es zieht mich einfach zurück dorthin, die ganzen letzten drei Jahre, seit ich eben weg von Hogwarts bin. Und außerdem…du hast dort jahrelang gelehrt und bist jetzt Schulleiter. Harry hat ein Jahr unterrichtet, und ist auch jetzt noch manchmal aushelfend dort. Und ich möchte die nächste in dieser Reihe sein“, sagte sie mit klarer Stimme. Die anderen hatten aufmerksam zugehört und sahen Alicia jetzt bewundernd an.
„Also, ich würde sagen, Severus, Bewerbungsgespräch erfolgreich bestanden, was meinst du?“, sagte Bill. Severus blieb kurz stumm und sah Alicia dabei unverwandt an. Dann lächelte er und Alicia wurde es leichter ums Herz.
„Ich hatte es mit Minerva so besprochen, dass ich dich noch mal frage, nach deinen Motiven.“
„Was hat sie damit zu tun?“, fragte Ron erstaunt, der eins weiter neben Alicia saß, Hugo bei sich.
„Nun, ich war letztendlich die Entscheidungsträgerin“, sagte Minerva McGonagall, die von weiter hinten kam. Sie war ja schon zu Zeiten Dumbeldores im Orden des Phönixes gewesen. Sie zeigte nun eines ihrer seltenen Lächeln.
„Severus kam zu mir rein und brachte mir die Bewerbungen, von allen die Namen gelöscht, und sagte mir, ich sollte die Person auswählen, die am geeignetsten ist.“
„Das ganze sollte natürlich völlig neutral und objektiv ablaufen, weswegen ich das nicht alleine entschieden habe“, warf Snape ein.
„Ja, genau, und schließlich entschied ich mich recht schnell für eine Bewerbung, die alles auszusagen schien, was wir für den Job brauchen“, sprach sie weiter.
„Und die hat sie dann mir gegeben und ich musste wirklich grinsen, als ich es sah. Ich habe dann die Namen wieder sichtbar gemacht und zu Minerva gesagt: ‚Sieh dir an, wen du ausgewählt hast!‘ “
„Da war ich dann wirklich sprachlos“, lächelte Minerva, „aber es war ja eine faire Entscheidung für alle.“
„Nun, und deswegen freuen wir beide uns jetzt, unsere neue Stellenbesetzung für Zaubertränke bekannt zu geben: Herzlichen Glückwunsch, Alicia!“, strahlte Severus und stand behände auf, um seiner Tochter zu gratulieren. Alicia strahlte ebenfalls und ließ sich dann glücklich die Umarmungen der anderen Gratulanten gefallen, die klatschten. Teddy bahnte sich seinen Weg zu Severus durch, nachdem er Alicia beglückwünscht hatte.
„Na, Sev, gib es doch einfach zu: Es hat doch auch etwas sehr Gutes, wenn die halbe Familie an derselben Schule ist, als Lehrer, wie als Schüler!“
„Das habe ich nie bestritten“, lachte der Angesprochene. „So sehe ich dann zum Beispiel meine Tochter ein klein wenig öfter, sie hat sich ja zuhause nur recht selten noch blicken lassen. Ich meinte zu Lily, dass wohl ihr Freund der Grund ist“, stichelte er.
„Wie gut dass du diesen Freund magst und dich auch regelmäßig an seiner Gegenwart an ebendieser Schule erfreust“, grinste Teddy.
„Recht hast du, mein Junge“, meinte Severus gutmütig und legte ihm einen Arm um die Schulter, während er ihn zum Butterbierfass zog.
„Komm, lass uns auf Licies Zeit in Hogwarts anstoßen!“, sagte Severus. Bill hatte offenbar denselben Einfach gehabt und verteilte bereits gefüllte Gläser.
„Na denn…auf Alicia, unsere neue Professorin für Zaubertränke an Hogwarts!“
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