von Nadine
@Lina: Was soll ich sagen…es ist wahrscheinlich die Begeisterung meiner treuen Leser (darunter du, zum Beispiel :-P), die mich zu literarischen Höchstleistungen pushen =). Ich freu mich echt, dass es dir so super gefällt =). Und nein, leider habe ich keinen Zeitumkehrer (das wäre aber nicht schlecht, und apparieren wäre ja noch besser^^), ich stelle mir die Szenen nur einfach vor und schreib es dann so auf. Freut mich echt, dass es mir dann auch so gelingt, wie ich mir das vorstelle =)
@Kati89: Ich geb mir Mühe mit dem ‚so weiter machen‘ =). Leider ist das hier ja in etwa schon das vorletzte Chap (ich hab noch nicht zuende geschrieben), da ist ja nicht mehr so viel mit weitermachen. Und was die Emotionen angehen: die machen meiner Meinung nach eine gute Szene erst aus, nur ist es oft schwer, die wirklich in Worte fassen zu können, sodass es passt. Aber da ihr zufrieden seid, bin ich es auch =)
Ganz vielen lieben Dank euch =) Und jetzt viel Spaß!
Hab euch lieb
p.s. @ Kati89: wegen Antrag und so… jetzt geht es gleich weiter direkt in diese Richtung, und das wird für dich bestimmt auch abzusehen gewesen sein! =)
Teddy packte die, wie es ihm vorkam, 50. Tasche in den Kofferraum. Alicia warf ihm eine neue Tüte und einen vierten Koffer hin.
„Schatz, war es das dann? Oder kommt noch viel?“, fragte er kläglich.
„Ja, fast, nur noch eine Schuhkiste!“, kam die fröhliche Antwort.
Teddy stöhnte auf. Schon als sie vor zwei Monaten nach Australien aufgebrochen waren, hatte Alicia eine Menge Gepäck mit eingepackt. Doch jetzt hatte sich das ja nur noch vermehrt. Hier musste Teddy auch schon wieder grinsen. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie begeistert Alicia die Läden in Canberra, Perth, Melbourne und unzähligen kleinen Städtchen im Lande gestürmt hatte, ‚um mich einzudecken, wer weiß, wann ich wieder mal nach Australien komme, das muss man doch ausnutzen!‘, wie sie sich rechtfertigte. Nun, solange sie ihn nicht ständig mitgeschleppt hatte, war es ihm gleichgültig gewesen. Und sie hatte ja eine ebenso große Begeisterung für alle anderen Aktivitäten an den Tag gelegen. Für Teddy persönlich waren es die schönsten acht Wochen seines Lebens gewesen.
„Mrs Snape-Lupin, ich habe hier noch zwei von Ihren Büchern, die sie auf der Terrasse haben liegen lassen“, sagte Maya, die Haushälterin ihres Ferienhauses, zu Alicia, die gerade zur Tür heraus schritt.
„Oh, ja, danke, Maya“, erwiderte sie freundlich und nahm ihre Sachen entgegen.
Mrs Snape-Lupin. Teddy ließ die Worte nachklingen. Obwohl sie jetzt schon zwei Monate verheiratet waren, hatte er sich noch nicht daran gewöhnt und es stahl sich jedes Mal, wenn er diese Worte hörte, ein Strahlen auf sein Gesicht.
Manchmal kam es ihm wie gestern vor, als sie mit Harry am ersten Weihnachtsfeiertag vor die Verwandt- und Bekanntschaft im Hauptquartier des Phönixordens getreten waren und ihr Vorhaben publik gemacht hatten. Wieder hatte es überraschte Blicke gegeben, doch das vor allem der Eile, die die beiden offensichtlich hatten und nicht wegen des Entschlusses. Das war wohl allen klar gewesen, dass eine Hochzeit früher oder später folgen würde. In diesem Fall halt früher.
„So lange seid ihr doch noch gar nicht zusammen, seid ihr euch denn sicher? Hm, na gut, irgendwie wundert mich das nicht mehr, ihr beide macht sowieso eure eigenen Sachen“, hatte zum Beispiel Hermines Antwort gelautet, ein Lächeln auf dem Gesicht. Severus hatte gar nichts mehr gesagt, sondern einfach nur grinsend den Kopf geschüttelt.
„Ihr seid unglaublich…“, waren seine einzigen Worte gewesen.
Ein Großteil hatte einfach resigniert und alle Verblüffung gleich übersprungen und sich aufgeregt über die sich nahende Hochzeit gefreut.
Knapp drei Monate nach Weihnachten hatten sich dann alle wieder zusammengefunden, in einem kleinen Dorf in Cornwall, wo Teddys Dad herstammte. Harry war Teddys ganze Kindheit über immer mal wieder mit ihm da hin appariert, da in Remus‘ Elternhaus noch verschiedene persönliche Sachen wie Familienalben zu finden waren. Und als Teddy und Alicia über die Kirche, in der sie sich trauen lassen wollten, nachgedacht hatten, war die Kapelle in diesem Dorf Teddy als erstes in den Sinn gekommen. Und dank Ginnys, Lilys und vor allem Mollys (sie hatte ja dank ihrer vielen Kinder genügend Erfahrung im Hochzeiten-organisieren) tatkräftiger Hilfe war es ein unvergesslicher Tag geworden. Teddy erinnerte sich an eine Szene, die sich bei ihm besonders eingeprägt hatte:
Flashback
Teddy drehte den Kopf und sah Alicia an, wie sie in ihrem wunderschönen schneeweißen Kleid neben ihm stand. Diese hatte eben denselben Gedanken gehabt und Teddy in seinem schicken Anzug gemustert, der ihm absolut hervorragend stand. Er brachte es wirklich zustande, einen klassischen Smoking einfach nur lässig zu tragen. In dem Moment wurden sie in ihren Gedanken gestört, denn der Pfarrer erhob seine Stimme.
„Nun kommt der Trauzeuge zum Wort. Wer ist es bei dieser Hochzeit, Ms Snape und Mr Lupin?“
„Harry James Potter“, meinte Teddy und drehte sich dann grinsend zu seinem Dad um, der sich resignierend, aber leicht grinsend aus der ersten Reihe der Kirchenbänke erhob. Vorn stellte er sich mit dem Rücken zum Altar, Alicia und Teddy zu seinen Seiten. Er sah sie einen Moment lang an, bevor er zu sprechen begann.
„Hm, also, liebe Familie, liebe Freunde, mir ist die unbeschreibliche Ehre zuteil geworden, mich hier als Trauzeuge zu betätigen“, sagte er ein wenig ironisch lächelnd. Alicia boxte ihn in die Seite.
„Nein, ganz ehrlich“, fuhr Harry nun ernst fort, „es bedeutet mir wirklich viel. Nicht nur, dass ich zwei Menschen, die mir sehr nahe stehen, einen Gefallen tun kann, sondern vor allem, weil ich das Gefühl habe, nun endlich ein Versprechen von mir einlösen können. Vollständig.“ Jetzt gab es in der Kapelle ein beinahe greifbares Schweigen und alle sahen gespannt zu Harry.
„Wie ihr euch wohl noch zu gut erinnern könnt, gab es da einmal den Tag, an dem Teddys Eltern beerdigt worden sind. Vielleicht wisst ihr noch, wie ich mit Teddy auf dem Arm und Kingsley an meiner Seite zu Remus‘ und Tonks Grab gegangen bin und wir Abschied genommen haben. Ich für meinen Teil weiß es noch, als wäre es gestern gewesen, weil der Tod der beiden mich sehr getroffen und mein Leben stark verändert hat. Unter anderem“, hier musste Harry kurz zu Teddy grinsen, „bin ich Vater geworden, was aber ganz zu meiner Freude geschah.
Was ich eigentlich sagen wollte, ist: An diesem Tag haben wir, Kingsley und ich“, Harry nickte zum Zaubereiminister, der auch in der ersten Reihe Platz genommen hatte und ernst zu Harry blickte, „uns etwas geschworen: dass wir alles tun würden, um Teddy mit allen Kräften beschützen und ihm ein glückliches Leben zu ermöglichen. Und heute, wo wir hier stehen und diese Hochzeit feiern, sehe ich dieses Versprechen als eingelöst. Das ist der Tag, an dem Teddy vollständig sein eigenes Leben beginnt, mit einer eigenen Familie. Und da er hier steht, frisch wie das Leben und schon den ganzen Tag vor Freude strahlend, denke ich, wir haben unser Ziel auch erreicht. Und das macht mich echt sehr froh und zufrieden“ Jetzt blickte Harry seinen Ziehsohn länger stumm an und drückte ihn dann leicht lächelnd an sich. Als er sich löste, begann er wieder zu grinsen.
„Nun ja, und die Freude wird natürlich auch dadurch gleich größer, dass die glückliche Braut meine Schwester ist. Aber über diese sehr enge familiäre Bindung haben wir ja alle schon vorher genug drüber geredet, und das soll hier jetzt nicht erneut das Thema sein.
Also dann: Ich wünsche euch beiden alles Gute und uns viel Spaß für den weiteren Abend!“
Flashback Ende
Jaja, Harry hatte sich ganz gut als Trauzeuge gemacht. Und ganz seinem Wunsch nach hatten auch alle viel Spaß weiterhin gehabt. Nur leider war es trotzdem aufgefallen, dass Alicia und Teddy sich gegen 3 Uhr unauffällig hatten davon stehlen wollen.
„Ja, wer geht denn da?! Doch nicht etwa das Brautpaar? Was legt ihr den an den Tag, die Party hat gerade erst angefangen!“, hatte Ray, ein Kumpel und ehemaliger Klassenkamerad von Teddy gerufen. Natürlich hatten daraufhin alle extra auf sie geachtet. Super.
„Ach, Ray, jetzt zeig doch mal Verständnis, die beiden eilen ihrer Hochzeitsnacht entgegen!“, war Jeremys grinsende, aber leider genauso lautstarke Antwort gewesen. Doppelt super. Muss ja nun nichtgleich auch die Großtante oder der Patenonkel einer Cousine wissen. Denn leider hatte Jeremy wirklich richtig gelegen. Glücklicherweise aber waren wenigstens alle Eltern an einer entfernten Stelle versammelt, sonst wäre es noch unangenehmer, um nicht zu sagen, peinlich geworden. Manches bleibt nämlich auch nach einer Hochzeit lieber ungesagt.
Also hatte Teddy nur fix Alicias Hand geschnappt und war mit ihr äußerlich gelassen davon gegangen. Aber natürlich nur bis zur Tür der gebuchten Hochzeitssuite, klar. =)
Am nächsten Morgen war aber auch nichts mit Ruhe gewesen. Schnell hatten sie noch ein paar letzte Sachen eingepackt, bevor es dann nach Australien gegangen war, das Land, das Alicia schon immer hatte sehen wollen und das auch Teddy als Flitterwochenort befürwortete.
An dieser Stelle zuckte Teddy kurz zusammen und kam wieder ins Hier und Jetzt. Alicia hatte ihre letzten Sachen untergebracht und verabschiedete sich gerade von Maya.
„Vielen, vielen Dank, Maya, es war wunderschön hier. Ich hoffe wirklich, wir sehen uns irgendwann mal wieder“, meinte sie gerade lächelnd zu Maya.
„Danke, Misses, die Freude lag ganz meinerseits. Sie sind hier jederzeit wieder willkommen.“
Teddy stieß sich von Auto ab und ging zu Maya, um ihr ebenfalls die Hand zu geben.
„Kann mich nur anschließen, Maya, bis bald, hoffentlich“, sagte er. Nach einigen weiteren Minuten rissen sie sich dann los. Gerade als sie ins Auto einsteigen wollten, das sie sich für die Fahrt zum Flughafen gemietet hatten, hielt Alicia noch mal inne.
„Licie?“, beugte sich Teddy zu ihr rüber. Alicia war ungewöhnlich blass geworden.
„Nein, nichts, mir ist nur eben etwas eingefallen. Aber ist nichts“, beeilte sich Alicia zu sagen, während sie ins Auto stieg. Teddy zog die Stirn kraus. Aber er wollte jetzt nicht nachfragen und während er sich auf den Verkehr konzentrierte, vergaß er es wieder.
Im Gegensatz zu Alicia. Sie gab sich Mühe, nicht zu schweigsam zu sein und freute sich, dass Teddy nicht mehr nachhakte. Als sie den Atlantik überquerten, schlief sie zum Glück ein.
Als sie dann endlich wieder in London in ihrer Wohnung waren (nach langen Begrüßungen der Familie und einem Kaffetrinken bei Ginny), legte Teddy sich als erstes ins Bett. Schlafen mochte er sowieso gern, und der lange Schlafentzug durch die Reise und der Jetlag trieben ihn sogleich nur noch mehr in die weichen Kissen. Zeit für Alicia, rasch ihren kleinen Taschenkalender im Schreibtisch zur Rate zu ziehen. Hastig fuhr sie mit dem Finger über die Tage und begann zu zählen. Das Ergebnis brachte die Gewissheit: Ihre Tage waren seit zwei Wochen überfällig. Und das war bei ihr ganz und gar untypisch. Der Urlaub und die Aufregung mussten sie zu sehr abgelenkt haben, als dass sie es hätte eher bemerken können. Auf eine Weise fühlte sich Alicia leicht benebelt. Sie war noch so jung und hatte mit Nachwuchs trotz der Hochzeit eigentlich erst viel später gerechnet. Aber auf eine andere Weise spürte sie in sich dieses Glücksgefühl aufkeimen. Ein Baby. Mit Teddy. Bald. Was Besseres konnte ihr ja eigentlich nicht passieren.
Hier gab sie sich einen Ruck. Obwohl sie sich sicher war, wollte sie einen Test machen, bevor sie Teddy etwas sagte. Kurz entschlossen machte sie sich auf die Socken.
Schon eine Stunde später kehrte sie zurück, ein Strahlen, wenn auch noch ein etwas unsicheres, bestimmte ihr Gesicht. In der Küche machte sie sich einen Cappuccino, bevor sie sich mit der Tasse in den Korbsessel neben ihrem gemeinsamen Bett setzte und eine Zeitung aufschlug. Teddy würde sich auf eine nette Überraschung nach seinem Aufwecken freuen können.
Von draußen nahm Teddy ein vorbeifahrendes quietschendes Auto wahr. Verdammt, genau den Tiefschlaf gestört. Danke auch! Mit einem Seufzen stützte er sich auf und rieb sein Haar aus der Stirn. Dabei wurde seine Sicht auf den Korbstuhl neben dem Bett frei, der von Alicia besetzt wurde.
„Guten Nachmittag. Gut geschlafen?“, fragte sie freundlich.
„Jep, bestens, bis eben ein Trottel sein Auto nicht anständig fahren konnte“, antwortete er ihr. „Ähm, ist das ein neues Hobby von dir, mir beim Schlafen zuzusehen, hab ich da was verpasst?“ Teddy grinste, während er sich aufsetzte.
„Um genau zu sein, nicht. Die Umstände haben mich heute dazu gebracht.“
„Die Umstände?“
„Genau.“ Alicia sah Teddy prüfend an. „Bist du wach?“
Teddy lachte. „Ja, bin ich, Liebling.“
„Hey, sonst bist du immer der größte Morgenmuffel, den es gibt, woher soll ich wissen, ob du nicht auch ein Nachmittagsmuffel bist? Auch der Ehering an meinem und deinem Finger bedeutet ja nicht, dass ich jetzt alles über sich weiß“, zwinkerte Alicia. Sie war während der letzten anderthalb Stunden zu einer äußerst positiven Stimmung gekommen.
„Hast ja recht“, erwiderte Teddy. „Also was gibt es?“
Alicia warf ihm einen erneuten prüfenden Blick zu.
„Ähm, sieh maaal…“
„Oho, jetzt kommt aber was! So fängst du immer an, wenn du weit ausholen willst, bevor du dann zum Punkt kommst“, grinste Teddy. Alicia warf belustigt ein kleines Häkelkissen vom Stuhl nach ihm. Gespielt stöhnte er auf.
„Und ich dachte, wir wären uns einig, dass wir ohne Gewalt in der Ehe auskommen. Und jetzt, kaum nach zwei Monaten, hat sie mich satt…“, lachte er. Alicia stimmte ein und rückte dann zu ihm aufs Bett.
„Ich hab dich ganz und gar nicht satt. Ganz im Gegenteil…“, blickte sie ihn mit großen Augen direkt ins Gesicht. Teddy erwiderte den Blick stumm. Nach ein paar abschweifenden Gedanken gab Alicia sich einen Ruck und nahm eine Hand ihres Mannes (Verdammt, das klingt seltsam^^). Auch Teddy riss sich zusammen und betrachtete sie aufmerksam.
„Also Teddy, dann komme ich gleich zum Punkt. Hm, also. Was würdest du davon halten, wenn dein Schlaf in Zukunft noch viel häufiger und auch wesentlich lauter gestört werden würde?“
Teddy warf ihr einen fragenden Blick zu.
„Und wenn du dein Arbeitszimmer räumen müsstest und deine geliebten Wochenendausflüge zu VgdK-interessanten Orten ausfallen würden?“
„Worauf genau willst du hinaus, Schatz?“
„Ich will daraufhin hinaus, dass wir hier bald eine kleine Person haben werden, die genau das tut und fordert.“ Dann wartete Alicia schweigend ab. Sie konnte förmlich hören, wir Teddy dachte und dahinter kam. Nach kurzer Zeit hob er ihr Kinn mit einer Hand an und blickte ihr in die Augen. Sein Blick war einfühlsam und traf ihr Innerstes.
„Ich würde das sehr, sehr gut finden, mein Schatz“, sagte er mit leiser Stimme. Einen Moment später fiel Alicia ihm um den Hals, und er erwiderte die Umarmung.
„Wann ist es soweit?“
„In etwa acht Monaten.“
„Gut, dann werde ich jetzt gleich mal meinen Kalender herbeiziehen und anfangen, jeden Tag ein rotes Kreuz zu machen!“, meinte er freudestrahlend.
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