von Jennifer Snape
So, da ich meine FanFiction aus verschiedenen Sichtweisen schreibe, habe ich jedes Mal, wenn die Sichtweise wechselt eine Sternreihe gemacht ********. Hier kommt dieser Sichtwechsel das erste mal vor, später wird er öfter auftreten und es werden sich mit der Zeit bestimmte Sichtweisen festigen, andere werden nur selten "Gastauftritte" haben.
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Gerade als wir unsere Umhänge angezogen hatten, waren wir in Hogsmeade, einem Dorf wo nur Zauberer und Hexen lebten und wo der Bahnhof für den Hogwartsexpress war, wie ich von Ron erfuhr, angekommen.
Wir stiegen aus und nahmen uns zu viert eines von den Booten, auf die ein riesenhafter Mann namens Hagrid, den Harry anscheinend gut kannte, wies.
Als endlich alle Schüler einen Platz gefunden hatten, fuhren die Boote los.
Den Anblick des Schlosses, der dann folgte, werde ich nie vergessen. Ein sehr schönes, altes Schloss mit mehreren großen und kleinen Türmen tat sich vor uns auf. Es war einfach ein bezaubernder Anblick und von den anderen hörte man auch nur noch ´Ahhs` und ´Ohhs`.
Dann, als wir am anderen Ende des Sees angekommen waren, sagte Hagrid, dass er uns in die Eingangshalle führen würde.
Sie war ebenso wunderschön wie das Schloss von außen und, wie ich schon vermutet hatte, groß und hell erleuchtet. Es führten mehrere Treppen und Korridore hinaus und an den Wänden hingen Gemälde mit sich bewegenden Figuren, wie ich sie schon in meinem Buch gesehen hatte. Ich fühlte mich dort sofort wie zu Hause.
„Hier müsst ihr jetzt auf Professor McGonagall warten“, drang Hagrids Stimme noch einmal zu uns, bevor er wieder wegging. Und es dauerte auch gar nicht lange, bis eine sehr streng blickende Frau auftauchte.
„Ich bin Professor McGonagall und ich werde euch gleich in die Große Halle führen, wo dann die Auswahlzeremonie stattfinden wird. Bitte wartet hier noch einen Augenblick auf mich."
Und genauso schnell, wie sie gekommen war, war sie auch schon wieder weg.
„Mit der ist bestimmt nicht gut Kirschen essen“, sagte Harry.
„Aber was meinte sie denn mit Auswahlzeremonie?“, fragte ich, nicht ganz ohne Angst, weil ich noch gar nicht zaubern konnte. Aber Hermines Antwort war schon sehr beruhigend: „Sie wählen nur aus, in welches Haus du kommst. Also, sie werden dich mit Sicherheit nicht mehr rausschmeißen und soweit ich weiß musst du auch nicht vorzaubern.“
Für weitere Unterhaltungen hatten wir dann auch gar keine Zeit mehr, weil Professor McGonagall schon wieder zurückkam.
„So, ordnet euch jetzt bitte in 2er- Reihen hintereinander und dann folgt mir in die Große Halle.“
Ich ging neben Hermine und ich war verdammt aufgeregt. Da öffnete sich die große Tür am Ende der Eingangshalle und wir betraten die Große Halle. Es war total faszinierend.
In der Luft schwebten ganz viele Kerzen und man konnte den Himmel sehen, sodass ich mich schon fragte, ob diese Halle überhaupt eine Decke hatte.
„Die Decke ist nur verzaubert, damit sie aussieht, wie der Himmel draußen. Das kann man alles in der Geschichte von Hogwarts nachlesen.“, sagte Hermine da und somit hatte sich die Frage auch erledigt.
„Aha“, antwortete ich nur. Es war mir egal, ob verzaubert oder nicht. Es war einfach wunderschön.
In der Halle standen fünf Tische. Vier lange, an denen schon ganz viele Schüler saßen und am Ende der Halle ein etwas kleinerer Tisch, an dem anscheinend die Lehrer saßen. In der Mitte saß Professor Dumbledore der Schulleiter, den ich schon auf einer Schokofroschkarte im Zug gesehen hatte.
Vorne, vor dem Lehrertisch stand ein Hocker, auf dem ein sehr alter, zerschlissener, geflickter Hut lag. Wir stellten uns alle vorne auf und Professor McGonagall begann zu reden: „So jetzt beginnt die Auswahlzeremonie. Ich werde Ihren Namen aufrufen und Sie werden nach vorne kommen und sich auf den Hocker setzen. Dann setze ich Ihnen den Sprechenden Hut auf, der Sie dann auf die Häuser verteilen wird.“
Sie begann die Namen aufzurufen und die Schüler gingen nach vorne und wurden in die entsprechenden Häuser verteilt.
Nach kurzer Zeit rief Professor McGonagall: „Hermine Granger“.
Hermine ging nach vorne und setzte sich. Sie bekam den Hut aufgesetzt und nach kurzer Zeit rief dieser: „Gryffindor!“
Alle, die am Gryffindortisch saßen standen auf, klatschten und begrüßten Hermine.
„Ronald Weasley“ war der nächste, der aufgerufen wurde.Bei ihm dauerte es nicht ganz so lange, bis der Hut „Gryffindor!“ rief. Wieder klatschten alle Gryffindors und begrüßten Ron.
Als nächstes kamen zwei Schüler nach Hufflepuff, einer nach Rawenclaw und Draco Malfoy nach Slytherin.
Dann wurde „Harry Potter“ aufgerufen und plötzlich war es totenstill in der Halle. Dann tuschelten alle aufgeregt miteinander.
Harry saß schon vorne auf dem Stuhl und hatte den Hut auf, als es langsam wieder still wurde.
Der Hut brauchte diesmal sehr, sehr lange, bis er „Gryffindor!“ rief.
Harry ging glücklich zum Gryffindortisch und alle wollten ihn dort begrüßen. Fred und George Weasley, die beiden Zwillingsbrüder von Ron, die genauso rotes Haar hatten wie er und die er uns im Zug vorgestellt hatte, riefen: „Wir haben Potter! Wir haben Potter!“
Dann ging die Auswahl auch sofort weiter, aber ich passte nicht mehr wirklich auf.
Ich merkte plötzlich, dass mich jemand beobachtete und guckte instinktiv zum Lehrertisch rüber. Und tatsächlich, ein Lehrer hatte seinen Blick direkt auf mich gerichtet, sah aber sofort weg, als ich ihn ansah. Er hatte fettige, schwarze Haare und eine Hakennase und sein Gesichtsausdruck war irgendwie verwundert, nachdenklich und schmerzlich verzerrt zugleich. Irgendwie hatte er so etwas vertrautes für mich. Aber da wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.
„Sophie Hermes“, hallte die Stimme von Professor McGonagall noch immer in meinem Kopf, als ich auf dem Hocker Platz nahm und mir der Hut aufgesetzt wurde.
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Die Tür zur Großen Halle ging auf und Professor McGonagall kam mit einer Schar Erstklässler herein. Sie schienen alle sehr beeindruckt von der Decke der Halle, aber ich konnte einfach nicht verstehen, was die daran so faszinierend fanden. Ich ließ meinen Blick über die Erstklässler schweifen und blieb bei einem Mädchen hängen. Sie war mir sehr vertraut. Sie trug ihre pechschwarzen, langen Haare offen und hatte giftgrüne Augen. Sie erinnerte mich an jemanden und ich verkrampfte mich plötzlich. Ich wollte nicht mehr daran denken. Es war Vergangenheit. Vielleicht hatte Albus auch bemerkt, dass ich mich plötzlich verkrampfte, denn er drehte sich zu mir um und fragte voller Sorge: „Geht es dir nicht gut, Severus?“
„Nein, es ist nichts“, antwortete ich.
„Du kannst die Zeit nicht mehr zurückdrehen, Severus. Es ist geschehen und du solltest andere nicht dafür bestrafen und am allerwenigsten dich selbst. Sie kann nichts dafür, dass sie so eine Ähnlichkeit mit Sarah hat, Severus.“
Woher wusste Albus das? Ich hatte nie irgendwem von Sarah und mir erzählt. Niemand wusste, was geschehen war, nicht einmal ich kannte die ganze Wahrheit. Und doch hatte ich das Gefühl, dass er es wusste. Mein Magen verkrampfte sich schmerzlich beim Gedanken an die Nacht vor 11 Jahren.
Ich musste aufhören daran zu denken. Dieses Mädchen war gerade mal ein paar Minuten hier und ich machte mich schon selbst verrückt.
Mein Blick wanderte zurück zu den Erstklässlern und wieder zurück auf sie. Ihre giftgrünen Augen, die jetzt einen eigenartigen Glanz hatten, fesselten mich. Am Rande bekam ich mit, wie Draco Malfoy nach Slytherin (ich hatte nichts anderes erwartet) und Harry Potter nach Gryffindor kamen.
Dann sah sie mir plötzlich direkt in die Augen und ich blickte schnell woanders hin. Hatte sie etwa gemerkt, dass ich sie angesehen habe?
Da wurde auch schon die nächste Schülerin aufgerufen. „Sophie Hermes“.
Es war das Mädchen, dass mich so gefesselt hatte. Hermes, das könnte eine Erklärung für die Ähnlichkeit sein.
Sie ging nach oben und bekam den Hut aufgesetzt. Da war ich jetzt aber mal gespannt.
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´Hm`, hörte ich plötzlich eine Stimme in meinem Kopf und es dauerte ein wenig, bis ich merkte, dass der Hut mit mir sprach.
´Sehr schwierig.`
Ich fragte mich in Gedanken, was daran so schwierig sein sollte.
´Du willst wissen, was daran schwierig ist? Das Haus, in welches ich dich einteile wird deine Zukunft bestimmen und für die Zeit hier deine Familie sein. Du bist klug, also wäre Rawenclaw gut für dich, aber du bist auch sehr mutig, eher eine Eigenschaft der Gryffindors. Und deinem Blut nach gehörst du aber nach Slytherin.`
Slytherin, dachte ich entsetzt. Bloß nicht! Alles nur nicht Slytherin, flehte ich.
´Nicht Slytherin? Normalerweise entscheide ich ja, welches Haus das richtige ist.`
>Dann mach jetzt einfach mal eine Ausnahme, bitte!<
´Wieso will heute keiner auf meinen Rat hören?`, brummte der Hut vor sich hin.
>Bitte, bitte, bitte schick mich nicht nach Slytherin! <
´Na gut. Sturheit ist ja auch eher die Eigenschaft eines Gryffindors. Aber beschwer dich nachher bloß nicht.`
„Gryffindor!“
Ich hörte, wie der Hut es laut herausschrie und ging überglücklich zum Gryffindortisch rüber. Ich war nicht in Slytherin und sogar noch mit den anderen zusammen. Etwas besseres hätte mir nicht passieren können.
Alle Gryffindors begrüßten mich erfreut und verfolgten danach weiter gespannt die Auswahl. Aber mir ging etwas durch den Kopf, über das ich unbedingt mit den dreien reden musste. Aber besser nicht, wenn alle anderen zuhören konnten.
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„Gryffindor“. Ich konnte es nicht glauben. Sie sah Sarah so ähnlich und jetzt war sie auch noch nach Gryffindor gekommen. Genau wie Sarah damals, nur, dass ich da auch ein Erstklässler war und nach Slytherin gekommen war.
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