von cavendish1605
Goodbye, London!
Back in Cologne!
... und hier auch das nächste Kapitel:
-----------------------------------------------------------------
Rose hatte in der Nacht nicht besonders gut geschlafen. Lange konnte sie nicht einschlafen, weil sie immer wieder an den vergangenen Tag, Scorpius und seinen Kuss denken musste. Sie war 17 Jahre alt, hatte sich schon mit so vielen Jungen getroffen und hatte viele von ihnen geküsst, aber der gestrige Tag stellte alles Bisherige in den Schatten. Rose war restlos verwirrt. Es konnte doch nicht sein, dass es mit ihm plötzlich etwas ganz anderes war. Sie durfte sich ihm nicht ausliefern und auf gar keinen Fall verletzbar werden. Es war doch nur eine Wette.
Mit diesem Gedanken wachte sie am folgenden Tag auf und verbot sich noch allzu viel darüber nachzudenken.
Dementsprechend war auch ihre Reaktion, als Sylvie sie noch vor dem Frühstück auf die Seite nahm.
„Und. Erzähle. Ich sterbe vor Neugierde. Wie war dein Date mit Scorpius? Kann er wirklich so gut küssen? Ihr habt euch doch geküsst? Was hat er sich ausgedacht? Wie geht es mit euch weiter? Trefft ihr euch noch mal?“
„Pst, Sylvie, du schreist ja herum wie ein aufgescheuchtes Huhn. Langsam. Es war nur ein Date und Scorpius ist auch nur ein Junge wie jeder andere auch.“
„Wie jeder andere? In deinem Gesicht stand aber was anderes, als du gestern mit verklärtem Blick durch den Gemeinschaftsraum gelaufen bist und gar nicht schnell genug zum Träumen ins Bett kommen konntest.“
„Spinn’ nicht herum, Sylvie, sonst erzähle ich dir gar nichts. Scorpius ist ein amüsanter Gesprächspartner, der nicht so furchtbar schüchtern und dumm ist, wie die anderen. Er hat einen zugegebenermaßen beeindruckenden Zauber angewendet, so dass wir picknicken konnten. Er hat sich Mühe gegeben und deswegen durfte er mich am Ende auch küssen. Beim Küssen merkt man, dass er mehr Übung hat als andere, aber im Grunde ist jeder Kuss nur ein Kuss.“
Sylvie wäre eine schlechte Freundin gewesen, wenn sie nicht gemerkt hätte, dass Rose sie anlog und ihre wahren Gefühle verbarg. Doch Sylvie wäre keine gute Freundin gewesen, wenn sie nicht dazu geschwiegen hätte. So ließ sie Rose’ Bemerkung stehen und dachte sich ihren Teil. Zudem war sie sich auch gar nicht sicher, ob es Rose wirklich so bewusst war, dass sie gerade gelogen hatte.
Scorpius hatte in der Nacht ebenfalls nicht besonders gut geschlafen. Lange konnte er nicht einschlafen, weil er immer wieder an den vergangenen Tag, Rose und ihren Kuss denken musste. Er war 17 Jahre alt, hatte sich schon mit so vielen Mädchen getroffen und sie geküsst, aber der gestrige Tag stellte alles Bisherige in den Schatten. Scorpius konnte es sich gar nicht erklären. Was war denn mit ihr so anders gewesen, dass er sich plötzlich so schwach und angreifbar fühlte. Er musste gegen diese Gefühle ankämpfen. Schwäche war etwas für Memmen und er durfte auf gar keinen Fall sich seinen Gefühlen ausliefern. Es war doch nur eine Wette.
Auch Jordan brannte ebenso wie Sylvie vor Neugierde und wollte noch vor dem Frühstück alles genau wissen. Unsaft riss er Scorpius aus seinen Träumen, kurz bevor dieser den Kuss mit Rose noch mal erleben konnte.
„Und Alter, wie war’s mit ihr?“
„Gut, läuft alles nach Plan.“
„Also war es so wie immer?“
„So ähnlich.“
„Mann, was ist denn los. Muss ich dir jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen? Hat der Zauber nicht funktioniert?“
„Doch und jetzt lass mich einfach in Ruhe. Alles ist gut, alles läuft nach Plan. Ich habe die Wette schon so gut wie gewonnen.“ Mit diesen Worten sprang Scorpius aus seinem Bett und ging in Richtung Dusche.
Zurück blieb ein sehr verwirrter Jordan. So merkwürdig hatte Scorpius noch nie reagiert.
Als sie sich beim Frühstück zum ersten Mal wieder sahen waren beide wieder Herr ihrer Sinne. Arroganz und Distanziertheit gegenüber ihren Mitschülern war ihnen in Fleisch und Blut übergegangen. Es war, als hätten sie einen Schalter umgelegt, mit dem sie ihr Unbehagen ausknipsen konnten und hatten nun wieder ganz klar ihr Ziel vor Augen: Den Gewinn der Wette. Cool betrat Scorpius den Raum, blickte in Richtung Gryffindortisch und zwinkerte mit den Augen, als Rose aufschaute. Diese setzte ein bezauberndes Lächeln auf und wandte sich dann wieder ihren Gesprächspartnern zu.
Als Scorpius sah, dass Rose aufstand, beendete auch er sein Frühstück und verließ kurz nach Rose den Frühstücksraum. Rose sah es und verlangsamte ihren Schritt.
„Gute Morgen, Rose. Wie wäre es, hättest du Lust dir den Zauber für nächsten Samstag gemeinsam mit mir zu überlegen und einzuüben? Du wärst mit Sicherheit eine Bereicherung. Wer weiß, was wir zusammen alles zustande bringen würden?“
„Woher willst du wissen, dass ich den nächsten Samstag nicht schon verabredet bin? Nur weil wir gestern ausgegangen sind, heißt es doch noch lange nicht, dass wir es jetzt auch weiterhin tun.“
„Nun, wenn du schon verabredet bist, dann musst du die Verabredung absagen. Du willst doch nicht wirklich sagen, dass du den Samstag lieber mit jemanden anderen verbringen willst, wenn du die Gelegenheit hast, ihn mit mir zu verbringen.“
„Oh, Stopp, Mr. Malfoy. Heute sind wir aber wieder sehr von uns überzeugt.“ „Nein, eigentlich nicht mehr, wie an jedem anderen Tag auch. Was ist also mit nächsten Samstag?“ Rose ließ die Frage erneut unbeantwortet. „Du hast gerade nicht nur vom kommenden Samstag gesprochen. Du sagtest auch etwas von einem Zauber, den wir gemeinsam einüben. Das bedeutet, dass wir uns in der Woche auch treffen müssen.“
„Na, müssen ist wohl ein wenig zu hart, aber in Ordnung, dann schlage ich es einem anderen Mädchen vor. Ich werde mit Sicherheit keine Probleme haben eine Partnerin für mein Vorhaben zu gewinnen.“ Mit diesen Worten wollte sich Scorpius schon wieder umdrehen. Rose sah ihre Felle davonschwimmen. Dieser Schuss war eindeutig nach hintern losgegangen. Ungern lief sie Scorpius ein paar Schritte hinterher und hielt ihn an der Schulter fest.
„Nein, du brauchst dafür die Beste und die sollst du auch bekommen. Wann treffen wir uns?“ „Oh, Ms Weasley, wir sind heute aber auch sehr von uns überzeugt. Komm mit.“
Wieder ergriff Scorpius ihre Hand und zog sie mit sich. Rose hatte sich bereits an den Stromschlag gewöhnt, der sie jedes Mal durchfuhr, wenn seine Hand die ihre nur streifte. Die Selbstsicherheit, mit der er auf ihre ablehnende Haltung reagiert hatte, wirkte sehr anziehend auf Rose.
Doch auch Scorpius’ bemerkte, dass er die Spielchen sehr interessant fand. Es war wie bei der Lotterie. Man wusste nie, wie Rose reagierte.
In der kommenden Woche trafen sich Rose und Scorpius beinahe jeden Abend und bereiteten gemeinsam einen Zauber vor. Scorpius plante, nicht nur eine grüne Stelle mit angenehmen Temperaturen entstehen zu lassen, sondern eine kleine Sandstelle mit geradezu heißen Temperaturen für ein Sonnenbad. Rose sollte dabei helfen, den Zauber zu verstärken.
Es machte Spaß, gemeinsam zu überlegen und sich gegenseitig mit guten Ideen zu übertrumpfen. Beide sahen ein, dass keiner dem anderen überlegen war. Sie ergänzten sich perfekt und erzielten spannende Ergebnisse. Sie alberten viel herum, achteten aber beide darauf, dass sie sich nicht zu nah kamen.
Das zweite Date war noch besser als das erste. Wie selbstverständlich trafen sie sich in der Eingangshallle und gingen Händchen haltend durch Hogsmeade hindurch zu ihrem Hügel. Dort sprachen sie gemeinsam den Zauber und legten sich in Badesachen auf die entstandenen Liegestühle. Mehr offensichtlich und interessiert als verstohlen guckten sie sich den anderen genau an und waren mit dem, was sie sahen sehr zufrieden.
Beide wussten, dass auch dieser Tag im versteckten Winkel vor dem Gemeinschaftsraum von Gryffindor enden würde. Doch dieser zweite Kuss war noch um Längen besser, als der erste es gewesen war.
„Du weißt, dass ein zweiter Kuss eine tiefere Bedeutung hat, als ein erster.“
„Ja, das weiß ich. Schlaf gut.“
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel