von cavendish1605
@ Luna123:
Stimmt, sie sollen auch eitel und arrogant herüber kommen. Ich wollte mal diese Charaktereigenschaften ausprobieren. Meine etwas schmalzigere Version der Lovestory der Beiden habe ich schon vor einem Jahr geschrieben. "Wirklich glücklich" habe ich sie genannt. Kannst ja auch mal da reingucken.
@ Mona-Lisa: Genau, seitdem ich eine FF geschrieben und auf Kommentare gewartet habe, lese ich auch nur noch ganz, ganz selten schwarz.
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Am nächsten Morgen war Scorpius nachdenklicher als je zuvor. Jordan beobachtete ihn, sagte aber nichts. Scorpius verschwand noch vor dem Frühstück in die Eulerei, wo er seine Eule „Mephisto“ besuchte.
„Hey mein Freund, ich war lange nicht mehr hier. Weißt du was, Meph, mir ist was ganz Verrücktes passiert. Jordan und ich haben eine Wette abgeschlossen. Er hat doch tatsächlich behauptet, dass ich es nicht schaffe ein Mädchen als Freundin zu bekommen. Sie heißt Rose und um sie haben wir gewettet. In der vergangenen Woche haben wir uns jeden Abend getroffen und wir waren schon zu zwei Dates verabredet. Sie ist so ganz anders als alle anderen, mit denen ich mich bisher getroffen habe. Sie ist klug und witzig und wunderschön. Sie ist geistreich und man kann sich wunderbar mit ihr unterhalten. Sie versteht mich und weiß, warum ich mich wie verhalte, denn sie sieht die anderen mit den gleichen Augen wie ich. Ich muss mich bei ihr nicht verstellen, eine Rolle spielen um danach doch wieder als Arschloch dazustehen. Bei ihr kann ich einfach ich sein. Es macht Spaß mit ihr zusammen zu sein. Wenn ich nicht bei ihr bin, dann fehlt sie mir und wenn ich sie dann wieder sehe, macht mein Herz einen kleinen Sprung und wenn wir uns küssen … gut, wir haben uns bisher nur zweimal geküsst, aber es war zweimal der pure Wahnsinn.
Jaja, du brauchst mich gar nicht so anzugucken. Ich bin ja nicht blöd. Tja, Meph, das heißt wohl, dass ich mich in Rose Weasley verliebt habe. Shit! Und jetzt?“
Rose hatte sich bereits in der Nacht ihrem Tagebuch anvertraut und die Ereignisse des Vortags in jedem kleinsten Detail aufgeschrieben. Anschließend blätterte sie wie immer noch mal einige Seiten zurück. Dabei fiel ihr auf, dass sie in den vergangenen zehn Tagen viel mehr geschrieben hatte als zuvor. Und auf jeder dieser Seite sprang ihr das Wort Scorpius entgegen. In beinahe jeder Zeile kam sein Name vor und eigentlich handelte der gesamte Text von ihm. Erneut las sie sich die letzten Zeilen ihres letzten Eintrags durch.
„Wenn ich mit ihm zusammen bin, dann ist es, als ob ich mich in einer anderen Welt befinde. Ich muss auf einmal nicht mehr darüber nachdenken, wie ich wirke und was der andere von mir denken könnte. Ich kann einfach ich selbst sein, denn er versteht mich. Er denkt genauso wie ich. Wir verstehen uns manchmal blind. Meistens kann ich meinen Blick nicht von ihm lassen. Ich muss ihn einfach ansehen. Mein ganzer Körper kribbelt, wenn ich ihn nur ansehe und wenn er mich dann anfasst, dann habe ich das Gefühl, dass ich verglühe, ganz zu schweigen von dem Gefühl, wenn er mich küsst. Danach könnte ich süchtig werden. Süchtig nach Scorpius.“
Kopfschüttelnd las Rose den letzten Teil wieder und wieder. Der Fall lag ganz klar auf der Hand. Sie hatte sich in Scorpius verliebt. Sie hatte es nicht geplant, aber es war dennoch einfach geschehen. Und was jetzt?
Beide hatten ihre Gefühle für den anderen entdeckt und beide waren dadurch sehr verunsichert, denn beide steckten in einer ihnen bisher völlig unbekannten Situation. In dem Moment, in dem man sich eingesteht, dass man verliebt ist, gibt man ein Stück Kontrolle ab. Das hatten Beide aber noch nicht gelernt und so kam es am nächsten Morgen zu einer sehr verkrampften Begrüßung.
Wie immer betrat Scorpius später als Rose den Frühstückssaal. Er sah aus dem Augenwinkel heraus, dass sie ihn gesehen hatte und wollte ihr zunicken, doch kaum hatten sie sich in die Augen gesehen, blickte sie weg.
Scorpius war verunsichert und verwarf seinen Plan, sie heute auf ein Treffen am Valentinstag anzusprechen. Das hatte er sich eigentlich nach seinem ‚Gespräch’ mit Mephisto überlegt. Es erschien ihm als eine sehr sinnvolle Lösung einfach cool zu reagieren und wieder Herr der Lage zu werden. Warum war es nur jetzt plötzlich so schwer? Wo war sein Mut geblieben? Es ging doch nur darum ein Mädchen um ein Date zu bitten. Ein Mädchen, das er sogar schon zweimal geküsst hatte. Aber wahrscheinlich war genau das das Problem. Es hatte zuvor noch nie ein Mädchen gegeben, das er zweimal geküsst hatte und auch keins, in das er sich verliebt hatte. Langsam wurde ihm klar, dass die kommende Woche eine Herausforderung für ihn werden würde.
Rose war auch sehr verwirrt. Warum hatte sie nur weggesehen? Zuerst hielt sie die ganze Zeit Ausschau, wann er denn endlich den Raum betrat und als er sie dann anschaute, blickte sie einfach weg. Nicht zu fassen! So funktionierte es mit Sicherheit nicht. Er musste doch jetzt denken, dass sie ihn völlig uninteressant fand. So würde sie ihn bestimmt nicht dazu bringen, sie zu fragen, was sie am Valentinstag machen würde. Sie hatte doch eigentlich vorgehabt, ihm ganz locker zu begegnen. Ihn sofort in ein lustiges Gespräch zu verwickeln und geschickt das Thema auf den kommenden Samstag zu lenken. Bisher hatte es doch auch immer geklappt. Warum klappte es bei jetzt nicht? Jetzt wäre es nämlich ziemlich wichtig. Aber wahrscheinlich war das genau der Grund, weswegen sie sich so komisch aufführte. Zum ersten Mal im Leben bedeutete ihr ein Junge wirklich etwas und zum ersten Mal wünschte sie sich, dass er kommen und fragen würde. Aber wie verhielt man sich in so einer Situation? So wie immer? Aber war es nicht zu riskant?
Rose und Scorpius begegneten sich an diesem Sonntag noch einige Male auf den Gängen von Hogwarts, doch jeweils waren sie in Begleitung von anderen, so dass sie sich noch nicht einmal zunickten, aber zumindest guckten sie sich jedes Mal in die Augen.
Am Montag wurde es dann noch merkwürdiger. Sie hatten eine Doppelstunde Zaubersprüche gemeinsam. Mrs. Walters war sehr irritiert. Soviel Desinteresse und so viele falsche Antworten war sie von beiden nicht gewöhnt. Aber immerhin erhielt sie dadurch eine wunderbare Gelegenheit miteinander zu reden, denn Mrs. Walters bat Rose und auch Scorpius nach dem Unterricht noch ein paar Minuten zu bleiben.
„Ich bin es nicht gewohnt, dass Schüler, auf deren Mitarbeit und Interesse ich bauen kann und bei denen ich überlege sie mit der besten Note auszuzeichnen, plötzlich nur noch Unsinn in meinem Unterricht reden. Ich möchte sie dringlich bitten, dass dies kein Dauerzustand wird. Bis nächste Woche möchte ich von ihnen jeweils zwei Rollen Pergament zum Thema dieser Unterrichtsstunde. Sie können gehen.“
Wortlos verließen sie den Unterrichtsraum. Im Flur blieben sie nebeneinander stehen und schauten sich betreten an.
„Mein Gott, Scorpius, sei keine Memme. Es ist doch nicht die erste Frau die du einlädst und auch Rose hast Du schon zweimal eingeladen. Warum sollte sie ‚nein’ sagen? Tja, aber warum sollte sie ‚ja’ sagen?“
„Mein Gott, Scorpius, nun frag’ mich doch endlich. Warum fragst du mich nicht? Du kannst dir doch sicher sein, dass ich ‚ja’ sage. Warum fragst du mich nicht?“
„Rose, …“
„Ja, …“
„Ähmm, …“
„Was war nur los mit ihm, warum stotterte er sich einen zusammen? Es war doch nur ein Satz, ein ganz einfacher Satz.“
„Ähmm, ich muss dann jetzt los. Ich muss noch soviel erledigen und jetzt auch noch diese Strafarbeit, ähm …, mach’s gut, Rose.“
„Ja, mach’s gut, Scorpius.“
„Du Vollidiot, dass hast du ja ganz wunderbar hinbekommen. Das wäre doch die perfekte Gelegenheit gewesen und was machst du? Verhältst dich wie Jordan, wenn er ein Mädchen um ein Date bittet, wie Jordan.“
Wütend auf sich selbst ging Scorpius in Richtung Kerkern. Er würde den Rest des Schultages ausfallen lassen und sich in Selbstmitleid suhlen.
„Er will sich gar nicht mehr mit mir treffen. Scorpius hat genug von mir. Prima, wahrscheinlich liegt es gar nicht an mir, dass es bei keinem Jungen zu einem zweiten Date kommt. Wahrscheinlich haben alle schon nach dem ersten Treffen mit mir keine Lust auf ein zweites Treffen und erst recht wollen sie mich nicht zur Freundin haben. Ich hasse ihn. Warum hat er mich nur nicht gefragt?“
Während Rose in Richtung Gemeinschaftsraum rannte, liefen ihre stummen Tränen ihre Wangen herab. Der Rest des Schultages war für sie gelaufen. Sie wollte sich nur noch in ihr Bett verkriechen.
Am Nachmittag gesellte sich Sylvie zu ihr und wollte ihr ein wenig Gesellschaft leisten. Sie versuchte ein wenig Smalltalk, erhielt aber nur kurze und knappe Antworten von Rose und so schwieg auch sie eine Zeitlang.
„Weißt Du, Rose, ich werde jetzt nach unten gehen und Justin fragen, ob er sich mit mir für den Valentinstag verabreden möchte. Warum sollten nicht Mädchen auch mal die Initiative ergreifen. Irgendwie ist es doch blöd, dass man nicht möchte, dass der Junge merkt, dass man Interesse hat. Schließlich ist es doch eigentlich genau das, was man möchte, nämlich, dass der Junge merkt, dass man interessiert ist. Aber das wirst Du wahrscheinlich nicht verstehen.“
Und ob Rose verstand und in ihrem Kopf reifte ein Plan heran. Sie wäre nicht eine Gryffindor, wenn sie nicht genügend Mut aufbringen würde, ihn zu fragen. Vielleicht musste sie einfach alles auf eine Karte setzen. Schließlich verlangte sie im Grunde das gleiche von ihm. Nur mit dem Unterschied, dass er sie schon zweimal gefragt hatte. Außerdem konnte sie im Notfall noch immer alles abstreiten.
Die ganze Nacht überlegte Rose, wie sie es anstellen könnte, doch dann kam ihr der Zufall in Form von Mrs. Walters zur Hilfe, die Rose eine Nachricht zukommen ließ. So ging sie nach der Verwandlungsstunde zu Scorpius.
„Mrs. Walters hat mich gebeten, Dir noch etwas auszurichten. Kannst Du mal einen Moment warten, Scorpius?“
Scorpius Freunde ließen einen bewundernden Pfiff los, gingen allerdings alleine weiter.
„Mrs. Walters hat gemeint, dass sie uns die zwei Rollen Pergament erlässt, dann bleibt uns am Wochenende noch ein wenig Zeit für andere Dinge.“
„Was für Dinge meint sie denn wohl?“ fragte Scorpius, der durch Rose Verhalten wieder etwas Aufwasser bekommen hatte.
„Am Samstag ist der 14. Februar – Valentinstag.“
„Ach ja, stimmt. Da ist immer etwas mit Herzen, Geschenken und Blumen.“
„Genau.“
Scorpius grinste sie inzwischen frech an, froh, seine gewohnte Form wieder gefunden zu haben. Rose sah ein, dass er wartete, dass sie fragte. Ein wenig ärgerte es sie jetzt schon und sie zog in Betracht, sich einfach umzudrehen und zu gehen.
Was sie dann auch machte. Ihren Impuls folgend dreht sie sich um und ging. Scorpius war verblüfft. Mit dieser Reaktion hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sie erstaunte ihn immer wieder aufs Neue.
„Ich unternehme gerne auch diesen Samstag etwas mit dir, Rose. Falls du mich das fragen wolltest“, rief er ihr lachend hinterher.
Rose blieb abrupt stehen, drehte sich aber nicht um.
„Na prima. Da bin ich dir aber dankbar.“
„Acht Uhr wieder unten in der Halle und zieh’ deine Tanzschuhe an, Rose.“
Scorpius kam nicht umhin sich zu freuen. Es war vollbracht. Rose und er würden am Valentinstag zusammen ausgehen. Es wäre praktisch ihr drittes Date und vielleicht würde sie ihm auch schon zu Beginn einen Kuss erlauben. Er würde einfach alles auf eine Karte setzen, denn immerhin war es heute sie gewesen, die ihn gefragt hatte. Das musste doch eine Bedeutung haben!
Rose anfängliche Wut verrauchte sehr schnell und machte einer großen Freude Platz. Sie würde den Abend des Valentinstages mit Scorpius verbringen und es würde ein wunderbarer Abend werden. Sie würden miteinander tanzen und ganz sicher würde er sie wieder küssen und dieser Gedanke ließ sie erschaudern.
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