von cavendish1605
Lange musstet Ihr warten und nun bin ich noch nicht einmal zufrieden mit dem Ergebnis. Da ich aber nächste Woche definitiv noch weniger Zeit haben werde, müsst Ihr mit diesem Kapitel leben.
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Es war eigentlich alles ganz einfach und es war schön. Scorpius und Rose schwebten wie auf Wolken. Erstaunlicherweise hatte es auch gar nicht soviel Aufsehen erregt, als Scorpius Rose am nächsten Morgen beim Frühstück küsste. Erstaunlich zumindest für die Beiden, denn allen anderen war ja schon länger klar gewesen, dass dort etwas lief.
„Wir waren ganz schön blöd.“
„Ja, dass waren wir wohl. Aber man lernt eben nie aus.“
„Nein, wohl nicht, aber immerhin haben wir noch rechtzeitig die Kurve bekommen.“
„Zum Glück. Ich hätte keinen Tag mehr ohne Dich ausgehalten.“
„Und ich keinen Tag mehr ohne Dich.“
Der Himmel hing voller Geigen, die Beiden schwebten wie auf Wolken und die neu gewonnene Beziehung glänzte wie pures Gold. Scorpius und Rose waren glücklich.
Sie unternahmen viel zu Viert, aber auch gerne etwas allein und waren davon überzeugt, dass sie jetzt nichts mehr trennen konnte.
Doch es ist eben nicht alles Gold, was glänzt und es gibt viel zu viele Möglichkeiten um es so richtig zu vergeigen.
„Wer war das denn eben?“
„Das war Samantha. Du kennst sie doch. Sie geht in meinen Jahrgang.“
„Ich weiß, wie sie heißt. Ich habe gefragt wer sie ist?
„Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?“
„Nein, musst Du nicht.“
„Ach. Eifersüchtig?“
„Ich??? Auf die???“
„Nun ja, zumindest scheint es so.“
„Scorpius, ich werde mit Sicherheit niemals eifersüchtig auf Samantha. Ich weiß genau, dass Du nicht dumm genug bist, zu glauben, dass Du etwas Besseres bekommst als mich. Aber es ist so lästig, wenn Samantha denkt, damit angeben zu können, dass sie jetzt ernsthafte Konkurrenz für mich geworden ist.“
„Das sagt sie? Das kann ich mir aber nicht vorstellen.“
„Natürlich. Warum solltest Du Dir das auch vorstellen können. Bei der ganzen Sache bist Du ja auch der Held und ich stehe daneben wie jemand, der sich mit Samantha vergleichen muss. Na schönen Dank.“
„Hallo? Ich habe mich nur mit ihr über die letzte Unterrichtsstunde unterhalten. Dich kann ich ja bekanntlich deswegen nicht fragen, weil wir da nicht gemeinsam Unterricht haben.“
„Weißt Du was, das hier muss ich mir nicht geben. Wenn Du lieber mit Samantha redest als mit mir. Viel Spaß. Ich suche mir jetzt auch jemand anderen.“
Mit diesen Worten zog Rose los und suchte sich den nächstbesten Typen, den sie kriegen konnte.
Mehr schmunzelnd als verärgert sah Scorpius dem Schauspiel ein paar Minuten zu, bis er hinzukam.
„Na, Dave, alles klar. Wie sieht es aus, sind Rose’ Flirtqualitäten noch genauso gut wie früher oder ist sie ein wenig eingerostet?“
Irritiert schaute Dave von Scorpius zu Rose und merkte, dass er unbeabsichtigt zwischen die Fronten geraten war.
„Äh, nun …“ Statt seiner ergriff Rose das Wort.
„Vielleicht ein wenig eingerostet. Kann schon sein. Das kommt davon, wenn man den Löwenanteil seiner Zeit mit einem Vollidioten verbringt. Vielleicht sollte ich das ändern?“
„Das willst Du nicht wirklich, Rose. Aber gut. Ich gehe jetzt und frage Samantha noch einmal, ob sie mir sagen kann, welche Hausausgaben wir haben und Du kannst in der Zeit weiter mit Dave reden.“
„Hausaufgaben?“
„Ja, Hausaufgaben.“
Es wäre eigentlich an Rose gewesen, sich zu entschuldigen, doch sie brachte eine Entschuldigung einfach nicht über die Lippen. Sie sah zwar, dass sie Unrecht hatte, aber anstatt es einzugestehen, suchte sie nach einem Ausweg und versuchte, auch Scorpius eine kleine Teilschuld anzulasten.
„Wäre es so schwer gewesen, das gleich von Anfang an zu sagen?“
„Warum? Du wirst immer so schön eifersüchtig.“
„Ich hasse Dich.“
„Nein, tust Du nicht. Dafür bist Du viel zu verliebt in mich.“
„Ich hasse Dich.“
„Küss mich.“
„Nein.“
„Küss mich, letzte Chance für heute.“
„Gehst Du sonst wieder zu …“
Weiter kam Rose nicht, denn Scorpius hatte ihr bereits den Mund mit seinen Lippen geschlossen.
So war es häufig. Rose und Scorpius stritten sich sehr oft und gleichzeitig versöhnten sie sich immer wieder, denn zum Glück bekam einer recht schnell die Kurve und zog den anderen mit sich. Dennoch war es keine stabile Grundlage für eine Beziehung. Um noch mehr Diskussionen zu verhindern, ließen sie ‚bereinigte’ Themen einfach auf sich beruhen, redeten nicht mehr darüber und konnten so keine Schlüsse aus einem Streit ziehen. Sie vertrugen sich einfach wieder, doch redeten nicht darüber und so war ein und derselbe Anlass auch weitere Male ausschlaggebend für einen Streit.
„Du bist in letzter Zeit immer sehr beschäftigt. Was machst Du denn die ganze Zeit?“
„Ich trainiere. Es dauert nicht mehr lange. Das große Spiel steht vor der Tür.“
„Welches Spiel?“
„Rose, ich bitte Dich. Davon rede ich doch schon seit Wochen. Slytherin spielt gegen Gryffindor. Es wird ein ganz wichtiges Spiel, denn so wie es aussieht wird es sich zwischen uns und Gryffindor entscheiden, wer die Quidditchmeisterschaft gewinnt.“
„Hm, spannend, aber was ist mit mir? Passe ich auch noch irgendwie in Deine Trainingspläne?“
„Natürlich. Ich habe mir schon gedacht, dass sich meine kleine süße Rose ein wenig vernachlässigt vorkommen wird und deswegen habe ich mir für heute etwas ganz Besonders ausgedacht.“
„Tatsächlich.“ Rose Neugierde war geweckt.
„Ja, denn falls es meiner lieben Rose noch nicht aufgefallen ist, inzwischen ist es Frühling geworden und die Temperaturen sind so gut, dass man keinen Zauber mehr anwenden muss um picknicken gehen zu können. Ich habe im Garten ein lauschiges Plätzchen für uns Beide entdeckt und da würde ich heute Abend gerne mit Dir hin.“
„Wow, inklusive Sternenhimmel?“
„Für Dich würde ich sie sogar noch an den Himmel zaubern.“
Und genauso romantisch wie Scorpius und Rose es sich ausgemalt hatten, wurde es auch.
Wie ganz zu Beginn saßen sie nebeneinander auf der Decke und Scorpius breitete einige Kleinigkeiten aus, die ihm zuvor die Elfen gegeben hatten.
Kaum war er fertig, zog er Rose an sich, so dass sie sich bequem anlehnen konnte.
„So müsste es immer zwischen uns sein.“
„Friedlich, romantisch und schön?“
„Ja. Einfach nur reden, ohne zu streiten.“
„Oh, mein Lieber, das kann ich gut.“
„Dann lass mal hören!“
„Hm, Du hast etwas von dem Spiel erzählt. Wie läuft es denn so in der Vorbereitung?“
„Och, eigentlich läuft es recht gut. Ich bin sicher, dass wir eine Chance haben werden zu gewinnen.“
„Ich werde es ja sehen, denn ich werde live dabei sein.“
„Tatsächlich, Du willst zusehen? Das wäre ja eine Premiere!“
„Ja, dass muss ich mir doch ansehen. Mein Freund gegen meinen Bruder. Als ob ich mir das entgehen lassen würde.“
„Ach ja, Hugo spielt ja auch mit. Hm, dann wird ihm das mit Sicherheit nicht so gut gefallen.“
„Was meinst Du?“
„Rose, ich habe ein Geschenk für Dich. Ich hatte insgeheim gehofft, dass Du vielleicht doch zu meinem Spiel kommst. Es ist für mich immerhin wichtig und ich würde es gerne mit Dir teilen.“
„Ein Geschenk? Du verwöhnst mich.“
Scorpius hielt ihr ein nicht unbedingt kleines, aber sehr weiches Päckchen hin.
Als Rose es auspackte. Erstarrte sie und blickte fassungslos auf das, was sie in Händen hielt.
„Das kann nicht Dein Ernst sein, Scorpius.“
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