von cavendish1605
Danke, dass Ihr durchhaltet. Mir ist das ganze On und Off auch ein wenig auf die Nerven gegangen und ich wollte diese Kapitel einfach nur fertig bekommen - aber es musste sein. Wenn solche zwei Charaktere aufeinanderprallen (die ich zugegebenermaßen ein wenig überspitzt darstelle), dann kann es meiner Meinung nach einfach nicht ohne Komplikationen laufen.
Aber ich kann Euch versprechen, die Zeit der Dürre ist vorbei und ich weiß ganz genau, dass Euch das kommende Kapitel wesentlich besser gefallen wird. (Ich mach mal ein wenig auf R&S und bin stolz auf mein Kapitel.)
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Der Tag des Abschlusses kam näher ohne dass sich Rose und Scorpius ausgesprochen hatten. Es blieben ihnen nur noch drei Tage bis zum großen Abschlussball. Am darauf folgenden vierten Tag würden sie ihre Koffer packen und am fünften Hogwarts für immer den Rücken kehren.
Doch Sylvie und Jordan wollten noch nicht ganz aufgeben und heckten einen letzten Plan aus, wie sie es vielleicht doch noch schaffen könnten, die beiden wieder zu vereinen.
Rose war sichtlich verwirrt, als Jordan sie um ein Gespräch bat und sie fragte, ob sie mit ihm zum Ball gehen wollte.
„Wie bitte? Wie kommst Du denn auf die Idee, erstens gehe ich mit Blake dahin und zweitens frage ich mich, warum Du nicht mit Sylvie hingehst.“
„Ach ja, stimmt ja, Blake. Aber ist Blake nicht eigentlich nur zweite Wahl?“
„Was soll das denn nun schon wieder? Fängst Du wieder mit diesem dämlichen Scorpiusgefasel an?“
„Ach ja, stimmt ja, Gefasel. Weißt Du, Rose, vielleicht ist es mal langsam an der Zeit ein wenig Farbe zu bekennen. Geh mit mir zum Ball, Sylvie geht mit Scorpius hin und alles andere kommt mit der Zeit. Es ist doch ganz einfach. Du wirst sehen.“
Schweigen.
„Ich werde jetzt Blake suchen und ihm sagen, dass er ohne mich zum Ball gehen muss. Tschüss, Jordan.“
„Tschüss, Rose und gern geschehen, soviel überschäumender Dank wäre aber wirklich nicht nötig gewesen.“
Auch Scorpius guckte ein wenig irritiert, als Sylvie mit ihrem Anliegen zu ihm kam.
„Reicht Dir Jordan jetzt nicht mehr? Was willst Du dann mit mir? Ich dachte immer, dass ich nicht Dein Typ bin. Oder willst Du kurz vor dem Abschluss mal was Neues ausprobieren?“
„Hey, komm mal schön runter von Deinem Höhenflug. Ich weiß zwar nicht genau warum, aber ich möchte Dir helfen, den Ball doch noch mit Rose zu verbringen.“
„Wie kommst Du darauf, dass ich das möchte?“
„Dazu braucht man nicht sonderlich intelligent sein.“
„Und wie willst Du das anfangen?“
„Jordan ist gerade bei Rose und fragt sie und wenn sie ja sagt, dann gehen wir zu viert und alles regelt sich von allein.“
„Clever gemacht. Ich überlege es mir.“
„Nichts da, entweder ja oder nein. Schweigen wird als ‚ja’ gewertet.“
Scorpius grinste, drehte sich um und ging.
„Überheblicher Kerl. Ich reiße mir hier den A… auf und der dreht sich um und geht. Aber in diesem Fall ist keine Antwort auch eine Antwort. Idiot.“
Doch Sylvie hatte sich geirrt. Als Rose und Sylvie in die Halle kamen, wo eigentlich Jordan und Scorpius auf sie warten sollten, stand dort nur Jordan mit einem betretenen Gesicht.
„Er ist nicht da, keine Ahnung. Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen. Tut mir leid, Rose.“
„Warum sollte es Dir Leid tun. Du kannst doch nichts dafür, dass Dein Freund ein kleiner, mieser Angsthase ist. Aber er soll bloß nicht denken, dass ich mir von ihm den Abend verderben lasse.“
„Darf ich Euch dann jedem einen Arm von mir anbieten?“
Eine links und eine rechts betrat Jordan die große Halle, die festlich geschmückt war. Kaum hatten sie die Halle zu einem Viertel durchquert, blieb Rose wie angewurzelt stehen. Scorpius stand an der Theke, grinste frech und prostete ihr mit einem Glas Butterbier zu.
Er wäre sicherlich tot umgefallen, wenn Blicke töten könnten. Doch Scorpius wäre nicht Scorpius Malfoy gewesen, wenn er sich von Rose hätte einschüchtern lassen.
Er winkte ihr und ging auf sie zu.
„Das hätte sich Jordan auch nicht träumen lassen, dass er zum Ende seiner Schulzeit noch mal mit zwei wunderschönen Damen am Arm einen Raum betritt.“
„Ach, dann war es also ein Freundschaftsdienst, dass Du mich versetzt hast?“
„Dich versetzt? Wie kommst Du darauf?“
„Soweit ich informiert bin, waren wir in der Eingangshalle verabredet und ich habe da gestanden und auf Dich gewartet.“
„Oh, wir waren verabredet? Ich dachte, dass ich mit Sylvie verabredet wäre und da wir nur als Freunde auf die Feier gehen wollten, war ich der Meinung, dass ich auch schon mal reingehen kann. Ich wusste nicht, dass Du dachtest, es wäre ein Date von Dir und mir.“
„Nein, natürlich nicht.“
„Sag mir doch einfach, dass Du willst, dass es ein Date zwischen Dir und mir ist. So schwer ist es nun auch wieder nicht.“
„Ach nein, warum sollte ich? Wenn es doch so einfach ist, warum sagst Du es dann nicht einfach?“
„Weil ich nicht am Zug bin.“
„Soweit ich weiß, hast DU mit MIR Schluss gemacht. Zwischen uns ist es aus und das ist auch gut so.“
Scorpius zog die Mundwinkel nach oben. „Schade. Aber in Ordnung. Ich werde mich hier nicht noch mal zum Affen machen. Mach’s gut, Rose, ich wünsche Dir ein schönes Leben.“
Mit diesen Worten drehte er sich um und war im Begriff zu gehen.
„Rose, sei einmal in Deinem Leben ein normales junges Mädchen. Sag ihm, was Du fühlst. Er will es doch nur hören. Sei doch nicht blöd, ich bitte Dich.“
„Heißt das jetzt allen Ernstes, dass ich ihm nachlaufen soll? Ich soll Scorpius Malfoy nachlaufen. Du spinnst!“
„Nein, ich spinne nicht. Setzt Dich endlich in Bewegung oder bist Du der Meinung, dass Du jetzt die ganze Zeit bei Jordan und mir bleiben kannst und uns den Abend damit versaust? Du würdest doch eh nur über Scorpius reden. Also geh! Geh ihm nach oder lass es, aber geh! Tschüss und einen schönen Abend!“
So rigoros hatte Sylvie noch nie mit Rose gesprochen und Rose war es auch nicht gewöhnt, dass jemand sie einfach so wegschickte. Sprachlos stand sie allein in der Raummitte und sah alle von hinten. Sylvie ging mit Jordan davon und auch Scorpius entfernte sich langsam immer weiter von ihr. Er drehte sich nicht um, aber sie merkte, dass er langsamer ging als normalerweise.
Dann veränderte sich das Bild und Blake erschien in ihrem Sichtfeld.
„Na, schöne Rose. Nun doch allein? Möchtest Du tanzen? Ich … es ist nicht schlimm, dass Du mir abgesagt hast. Ich würde immer noch gerne den Abend mit Dir verbringen.“
Mit großen Augen starrte Rose Blake entgeistert an. Wie hatte sie auch nur im Traum annehmen können, dass es mit Blake ein schöner Abend werden würde? Sie wollte nicht mit ihm reden, dieses unnütze Geplappere über die Prüfungen und über die Zeit, die nach Hogwarts kommen würde. Sie wollte nicht mit ihm tanzen und seine Hände an ihrem Körper spüren. Es war nicht er, den sie wollte und plötzlich sah Rose alles vollkommen klar vor sich.
Langsam hob sie ihren Kopf und blickte Blake ins Gesicht.
„Du bist nicht derjenige, mit dem ich den Abend verbringen möchte. Es gibt nur einen, mit dem ich diesen Abend verbringen möchte. Ich möchte den Abend mit Scorpius Malfoy verbringen und mit keinem anderen. Deswegen entschuldige mich, ich muss ihn jetzt suchen gehen.“
„Nein, ich entschuldige nicht. Du blöde Schlampe. Wie kommst Du eigentlich dazu alle Männer wie Dreck zu behandeln? Meinst Du wir müssten Dir alle zu Füßen liegen und uns alles gefallen lassen? Du warst mit mir diesen Abend verabredet, Du hast mir kurz vorher abgesagt und ich musste es akzeptieren. Jetzt bist Du allein hier und nun erwarte ich von Dir, dass Du mit mir gehst. Hast Du verstanden?“
Blake hielt Rose unsanft am Arm fest und in seinen Augen glitzerte es gefährlich.
In Rose stieg ein klein wenig Panik hoch. Wie sollte sie sich verhalten?
„Ich denke, das reicht jetzt. Ich würde nun gerne mit Rose tanzen. Lässt Du uns bitte allein?“
Rose war noch nie in ihrem Leben so froh gewesen, Scorpius’ Stimme zu hören. Dennoch ließ der Griff an ihrem Arm nicht locker.
„Nein, ich lasse Euch nicht allein. Versuch doch mich daran zu hindern!“
Höhnisch lachte Scorpius auf. „Blake, Du willst nicht wirklich, dass ich das versuche. Ich habe im Laufe des Schuljahrs doch schon mehrfach bewiesen, dass ich um Längen besser bin als Du. Du glaubst doch nicht wirklich, dass Du jetzt eine Chance gegen mich hast. Denke daran. Hier drin ist kein Lehrer, der Dich sofort retten kann oder eingreift, wenn es zu gefährlich wird.“
Rose merkte, wie sich der Griff immer mehr lockerte, bis schließlich die Hand und auch Blake verschwanden. Zurück blieben Scorpius und Rose.
„Danke.“ Scorpius Antwort war ein kurzes Kopfnicken.
„Willst Du wirklich mit mir tanzen oder hast Du das nur so gesagt?“
Scorpius blickte ihr kurz in die Augen und zuckte mit den Schultern.
„Dann lass uns tanzen.“
Als Scorpius auf der Tanzfläche die Arme um sie legte und sie sich mit ihrem Kopf und ihrem ganzen Körper an ihn schmiegte, da wusste sie, dass nun alles wieder gut war und sie genau an der Stelle, an der sie auch sein wollte. Sie war an der Stelle angekommen, wo sie hingehörte.
Doch Scorpius sah es offensichtlich ein wenig anders, denn kaum war der letzte Takt verklungen, löste er sich von Rose.
„Tja, ich gehe dann mal wieder. Ich denke, dass Du jetzt sicher vor Blake sein wirst.“
„Wie meinst Du das: Du gehst?“
„Damit meine ich, dass ich jetzt wieder an die Theke gehen werde – ohne Dich.“
„Warum willst Du mich nicht mitnehmen?“
„Rose, Du solltest Dir echt mal überlegen, was du wirklich willst. Du sagst, dass es gut ist, dass Schluss ist. Du sagst, dass wir kein Date haben. Meinst Du nicht, dass es dann ein wenig albern wäre, wenn wir den ganzen Abend zusammen herumhängen würden? Zumal ich dann auch nicht garantieren könnte, dass ich Dich nicht küssen würde.“
„Aber ich weiß doch, was ich will. Ich will Dich und zwar nur Dich. “
Unbeweglich stand er vor ihr und blickte ihr nur fortwährend in die Augen. Rose wurde immer unsicherer. Wieder einmal konnte sie mit der Situation nichts anfangen, kämpfte aber erfolgreich gegen das Gefühl an, einfach wegzulaufen.
„Ich habe noch nie etwas so gewollt wie jetzt. Ich habe noch nie jemanden so sehr gewollt wie Dich.“
„Ach und das ist Dir jetzt gerade klar geworden. So ganz plötzlich. Auf einmal?“
„Nein, dass weiß ich schon ganz lange. Das war mir jede Sekunde bewusst, die ich weinend mit einem blöden Slytherinschal um den Hals in meinem Bett verbracht habe.“
„Na, dann ist ja alles klar. Bleibt nur noch ein Problem zu klären. Was machen wir wenn wir Sylvie und Jordan nicht mehr um uns herum haben?“
„Dann werden wir es wohl allein schaffen müssen. Mittlerweile haben wir ja schon richtig Übung darin uns gegenseitig unsere Gefühle einzugestehen.“
„Findest Du? Na ja, ich für meinen Teil könnte schon auf ein paar Streits und Meinungsverschiedenheiten verzichten und ein paar mehr Komplimente gebrauchen. Da bin ich nämlich ziemlich verwöhnt.“
„Oh Du Tollster aller Tollen, Schönster, aller Schönen, Männlichster aller Männlichen … Soll ich noch weitermachen?“
„Nein, so hört es sich einfach nur bescheuert an. Wenngleich ich Dir gerne Glauben schenke.“
„Stolzester, aller Stolzen.“
„Hm, ich weiß nicht. Den Platz muss ich mir eventuell mit Dir teilen. Unsicherste aller Unsicheren.“
So ging es noch eine ganze Weile hin und her.
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