von cavendish1605
Als Rose nach diesem Abend sehr spät nach Hause kam und ihr Elternhaus betrat, kam ihr dieses muffig, beengend und langweilig vor.
Ganz anders war das Flair gewesen, das Malfoy Manor umgab.
Rose fühlte sich wie ein Fremdkörper an einem Ort, der ihr eigentlich Heimat sein sollte.
Doch sie schob die Gedanken auf Seite und legte sich noch fĂĽr ein paar kurze Stunden schlafen.
Am nächsten Morgen saßen ihre Eltern und ihr Bruder bereits am Frühstückstisch. Sie unterhielten sich nicht, schauten aber alle auf, als sie Rose die Treppe hinunter kommen hörten.
Als sich Rose an den Tisch setzte, stand Ron auf und verlieĂź ohne einen Ton zu sagen die KĂĽche.
„Na, Schwesterherz, wie war es bei Mr. Hochwohlgeboren? Goldene Teller und goldene Löffelchen, getragen von versklavten Hauselfen?“
„Lass gut sein Hugo, bitte lass mich allein mit Deiner Schwester reden.“
„Nein, warte Hugo, Du brauchst nicht zu gehen. Hier wird nichts besprochen werden, was Du nicht auch hören kannst.“
„Rose, ich möchte mit Dir unter vier Augen sprechen.“
„Mum, es gibt wirklich nichts zu besprechen. Ich habe bereits alles gesagt.“
„Aber es ist …“
„Ich bin mit ihm zusammen und ich bleibe mit ihm zusammen. Über alles andere können wir reden, aber nicht darüber. Also, was wolltest Du mir anderes noch sagen?“
„Dein Vater und ich sind der Meinung, dass die Familie Malfoy nicht gerade der richtige Umgang für Dich ist. Wir wollen nicht, dass Du verletzt wirst.
Siehst Du, wir haben nicht viel gemeinsam mit dieser Familie, Du bist ganz anders erzogen und wir denken, dass Du Dich dort nicht wohl fühlen wirst.“
„Aber ich fühle mich bei ihnen wohl. Es war ein ganz bezaubernder und charmanter Abend. Ich habe mich sehr gut unterhalten. Scorpius Eltern mögen mich und ich mag sie auch.“
Dieser Ausspruch war zu viel fĂĽr Ron, der im Wohnzimmer jedes Wort verstanden hatte. Mit hochrotem Kopf stĂĽrzte er zurĂĽck in die KĂĽche.
„DU MAGST ALSO DRACO? UND DU LIEBST SCORPIUS? WER BIST DU? MEINE TOCHTER JEDENFALLS KANNST DU NICHT SEIN. MEINE TOCHTER WÜRDE ERKENNEN, WELCHE ART MENSCHEN IHR GEGENÜBER STEHEN!“
Nun war es auch um Rose Fassung geschehen, die sie in den vergangenen Minuten mühsam hatte aufrecht halten können.
Mit wutverzerrtem Gesicht, aber mit schneidender Stimme baute sie sich vor ihrem Vater auf.
„Ich erkenne, wer vor mir steht und ich weiß auch, wohin ich gehöre und ich habe mich bei Euch nie so verstanden gefühlt wie gestern bei den Malfoys. Vielleicht ist es ja so. Vielleicht bin ich nicht Deine Tochter. Ich könnte Mum jedenfalls verstehen, wenn sie sich damals für Draco entschieden hätte.“
Stille trat ein. Rose wusste in dem Moment, in dem sie die Worte gesagt hatte, dass sie zu weit gegangen war, doch die Fähigkeit einzugestehen, dass sie etwas Falsches gemacht hatte, gehörte immer noch nicht zu ihren Stärken. Also schwieg auch sie.
Rose’ Worte hatten Ron bis ins Mark getroffen.
„Wenn Du Dich bei Ihnen so wohl fühlst, dann solltest Du auch zu ihnen gehen. Wenn Du Dich hier nicht wohl fühlst, dann solltest Du auch nicht hier sein. Geh’ wohin Du willst. Hier ist nicht mehr Dein Zuhause.“
„Dad!“
„Rose, Dein Vater meint es nicht so, wenn er sagt, dass es nicht mehr Dein Zuhause ist. Er …“
„Doch Hermine, genau das meine ich damit, wenn ich es so sage. Rose, geh’, ich möchte Dich hier nicht mehr sehen.“
„Dad!“
„GEH’ ODER SOLL ICH DICH AUS DEM HAUS WERFEN?“
„Ron, das kannst Du nicht tun. Sie ist unsere Tochter!“
„Ich kann es tun und ich habe es getan. Sie will doch gar nicht mehr hier bleiben! Sie will doch viel lieber bei den Malfoys sein, weil sie sich dort doch viel wohler fühlt, dann soll sie doch auch zu ihnen gehen.
Vielleicht muss sie es auf die harte Tour lernen, welche Art Menschen die Malfoys sind und wenn sie Recht hat und sie wirklich genauso ist wie sie, dann ist sie kein Teil dieser Familie mehr, dann gehört sie zu ihnen und das ist mein letztes Wort, Hermine. Rose, pack’ Deine Sachen und geh’.“
Solange Hermine Ron kannte hatte er immer impulsiv gehandelt, meistens ohne darĂĽber wirklich nachzudenken. Nie war er so kalt und bestimmend gewesen.
Rose’ Worte hatten auch Hermine tief getroffen und insgeheim konnte sie ihren Mann verstehen. Rose war zu weit gegangen und eine Entschuldigung wäre fällig gewesen, doch die hatte man von Rose noch nie erwarten können.
„Mum!“
„Komm’ Kind, ich helfe Dir beim packen.“
„Wenn Du auch willst, dass ich gehe, dann brauche ich auch beim Packen nicht Deine Hilfe.“
„Wir werden jetzt zusammen hoch gehen, junge Dame.“
Widerwillig und völlig geschockt folgte Rose ihrer Mutter in ihr Zimmer. Mit einem Schwenk des Zauberstabes begannen sich ihre Sachen von alleine zu packen.
„So, jetzt haben wir ein klein wenig Zeit miteinander zu sprechen.“
„Ich habe Dir nichts mehr zu sagen. Außer vielleicht, dass ich mich bei Dir für Deine Unterstützung bedanken möchte.“
„Gut, dann hörst Du eben mir nur zu. Setz’ Dich, Rose. Du wirst mir zuhören, mein Kind.
Es war unverschämt, was Du Deinem Vater gerade an den Kopf geworfen hast und eine Entschuldigung wäre angebracht gewesen, doch die konnte man von Dir ja noch nie erwarten. Ich denke auch, dass es nun an der Zeit für Dich ist, Deine eigenen Erfahrungen zu sammeln.
Dieses Haus ist Dir zu eng und im Grunde willst Du auch nicht mehr unsere BehĂĽtung haben. Also bitte. Du bist ĂĽber 17 und die Welt steht Dir offen.
Du kannst zu Scorpius, Du kannst dahin, wohin zu willst, wir werden Dich nicht aufhalten.
Dein Vater sagt zwar jetzt, dass er Dich nie wieder sehen will, aber Du weiĂźt, dass er es nicht wirklich so meint. Wenn erstmal ein wenig Gras ĂĽber die Sache gewachsen ist, wird es sich auch zwischen Euch wieder normalisieren.
Ich möchte, dass Du weißt, dass wir immer für Dich da sein werden. Unsere Tür wird offen stehen, wenn Du Hilfe brauchst, aber für jetzt denke ich, dass es das Beste sein wird, wenn sich unsere Wege hier trennen.“
„Mum, wie kannst Du nur? ICH HASSE DICH, ICH HASSE EUCH BEIDE!“
Der Koffer hatte sich inzwischen fertig gepackt. Rose schnappte ihn sich und polterte unter Hasstiraden mit ihm die Treppe hinab.
Hugo stand völlig verwirrt im Flur.
„Was geht denn jetzt hier ab?“
„Ich ziehe gerade aus oder besser gesagt, unsere Eltern haben mich gerade heraus geworfen, also sei in den nächsten Wochen schön brav und wenn Du Dich verliebst, dann frage vorher Mum und Dad, ob sie damit einverstanden sind, denn ansonsten hast Du auch bald kein Dach mehr über dem Kopf!“
„Rose, wohin willst Du denn gehen?“
„Nach Malfoy Manor natürlich. Wohin sonst?“
Mit diesen Worten fiel die TĂĽr hinter Rose ins Schloss.
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Na, Kommis? Traut Euch, ich will doch so gerne wissen, wie Euch die neue Version gefällt. Oder könnt Ihr Euch an die alte gar nicht mehr erinnern?
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