von cavendish1605
Ich möchte die Länge der Fanfiction noch ein wenig überschaubar halten. Dementsprechend baue ich in diesem Kapitel einen kleinen Zeitraffer ein.
_________________________________________________
Immer näher und näher rückte der Abreisetermin nach Amerika. Scorpius und Rose hatten beschlossen noch einen Abend zusammen mit ihren alten Freunden aus Hogwarts zu verbringen.
Auch Sylvie und Jordan hatten die Umstellung gemeistert und jeder hatte sich nicht unweit vom anderen ein kleines Zimmer angemietet.
Und nun saĂź Rose mit Sylvie in dem einen und Scorpius mit Jordan in dem anderen Zimmer.
„Krass, dass Rose jetzt bei Dir und Deinen Eltern eingezogen ist und ihr nun gemeinsam nach Amerika geht. Mietet Ihr Euch da dann auch eine gemeinsame Wohnung?“
„Klar. Warum sollten wir den gleichen Blödsinn veranstalten, den ihr da gerade abzieht?“
„Wieso Blödsinn? Sylvie und ich halten diese Regelung für sehr sinnvoll. So hat sie noch ihren Raum für sich und ich den meinen für mich. Wenn wir etwas gemeinsam unternehmen wollen oder uns nur sehen wollen, dann sind wir sogar zu Fuß total schnell beim anderen.“
„Das werden Rose und ich nicht brauchen.“
„Wie kannst Du Dir da so sicher sein?“
„Keine Ahnung, Alter. Ich habe echt keine Ahnung, aber ich bin mir einfach sicher. Ich bin mir einfach sicher, dass Rose die Frau ist, die ich immer wollte. Mit ihr ist es einfach. Na ja, nicht immer, aber mittlerweile kommen wir aus jedem Streit recht schnell wieder heraus. Ich habe da meine Taktik entwickelt.“
„Die wäre?“
„Hey, meinst Du ich plaudere jetzt hier irgendwelche intimen Details aus? Außerdem ist es nicht gesagt, dass Sylvie auf die gleichen Dinge steht, wie Rose.“
„Zum Beispiel?“
„Blumen, Sekt, ein paar liebe Worte.“
„Das meinte ich nicht.“
„Ich auch nicht, aber ich werde nichts anderes sagen.“
„Und wie soll es dann in Amerika weitergehen?“
„Wir ziehen in eine Wohnung, ich mache mein Volontariat und Rose sucht sich Praktika. Die erste Stelle hat sie schon. Sie fängt eine Woche nach mir an. In der Zwischenzeit will sie sich um die Einrichtung kümmern, das scheint Ihr total wichtig zu sein. Frauen eben. Sie will sich ein schönes Nest bauen. Soll sie machen. Das kann sie mit Sicherheit besser als ich.“
„Und dann?“
„Was dann? Dann leben wir dort und bleiben dort für ein Jahr und dann kommen wir wieder hierher zurück, werden wohl zunächst bei meinen Eltern Unterschlupf finden und dann sehen, wie es weitergeht.“
„Und?“
„Was willst Du?“
„Willst Du sie heiraten?“
„Spinnst Du? Wir sind 18!“
„Dann wartest Du also doch noch auf eine Bessere.“
„Eine Bessere wird es nicht geben.“
„Also?“
„Vielleicht irgendwann, aber man muss ja nicht direkt übertreiben. Zusammenziehen ist schon ein Schritt, der groß genug ist.“
„Wer hätte das gedacht. Scorpius Malfoy ist so verliebt, dass er mit seiner Angebeteten sogar zusammen zieht und ein gemeinsames Leben plant. Sogar eine Hochzeit schließt er nicht mehr aus. Wer hätte das noch vor einem guten halben Jahr gedacht.“
„Ja, ich bestimmt nicht.“
„Genau und dann kam dieser blendende Einfall von mir. Eigentlich ein Glücksfall für uns alle, denn ohne diese Wette hätte ich auch Sylvie nicht kennen gelernt.“
„Stimmt, es war wirklich eine sehr gute Idee von Dir.“
„Nanu, ein Lob von Scorpius Malfoy? Was ist denn mit Dir los? Früher wäre das nicht geschehen. Du wirst weich.“
„Hör auf zu labern und erzähl lieber etwas von Sylvie und Dir.“
Da Mädchengespräche doch um einiges intensive sind als Gespräche unter Jungs, ging das Thema bei Sylvie und Rose doch mehr in die Tiefe, zumal Sylvie auch nach den Gründen fragte.
„Bitte? Du bist in Malfoy Manor eingezogen? Du wohnst bei Scorpius? Und das haben Deine Eltern Dir erlaubt? Das kann ich mir ja kaum vorstellen, dann waren also alle Deine Sorgen völlig grundlos?“
„Nein, nein, meine Sorgen waren nicht grundlos, aber sie haben letztendlich zu etwas Gutem geführt.“
„Nämlich?“
„Scorpius und ich gehen gemeinsam nach Amerika.“
„Stopp! Bitte was? Ihr geht gemeinsam nach Amerika? Mach’ mich nicht fertig, das kann ich ja kaum glauben. Wie ist es denn dazu gekommen? Warum bleibst Du nicht bei Deinen Eltern? Ihr könntet Euch doch trotzdem regelmäßig sehen, wozu seid Ihr Zauberer? Findet Ihr diese Entscheidung nicht ein wenig sehr überstürzt?“
„Na ja, es ist schon ein wenig komplizierter als es auf dem ersten Eindruck scheint und einige Optionen standen auch gar nicht zur Auswahl.“
„Heißt? Könntest Du bitte mal Klartext reden. Es ist doch sonst nicht Deine Art um den heißen Brei herumzureden.“
„Hast Du in der letzten Zeit mit meiner Mutter gesprochen oder war meine Mutter bei Deiner Mutter?“
„Ja, sie war vor etwas zwei Wochen bei meinen Eltern, aber ich habe sie nicht gesehen. Hat sie Dir denn nicht davon erzählt?“
„Nein, hat sie nicht. Ich habe keinen Kontakt zu meinen Eltern.“
„Du hast …?“
„… keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern. Du siehst also, dass meine Bedenken durchaus berechtigt waren.“
„Und wie geht es Dir damit?“
„Am Anfang war es schon manchmal recht hart, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und nun freue ich mich auf mein neues Leben mit Scorpius.“
„Du hast Dich daran gewöhnt, keinen Kontakt mehr zu Deinen Eltern zu haben? Das glaube ich Dir nicht, Rose Weasley.“
„Doch. Das kannst Du mir aber glauben. Ich bin sehr freundlich in Malfoy Manor empfangen worden. Scorpius Eltern akzeptieren unsere Beziehung und legen uns keine Steine in den Weg. Sie haben uns sogar für zwei Wochen das Haus überlassen und sind ohne Scorpius in Urlaub gefahren, damit wir testen konnten, wie ein Zusammenleben klappt.“
„Soso, die verständnisvollen Malfoys. Bisher dachte ich immer, dass Verständnis nicht unbedingt zu ihren herausragendsten Eigenschaften gehört.“
„Du tust ihnen Unrecht. Sie sind wirklich sehr freundlich zu mir gewesen und ich bin glücklich, denn bei ihnen kann ich mit Scorpius zusammen sein. Meine Eltern sind beinahe ausgeflippt, als ich ihnen von ihm erzählt habe.
Mein Vater hat mich sogar vor die Wahl gestellt und als er merkte, dass ich mich gegen meine Familie entscheiden wĂĽrde, hat er mich sogar rausgeworfen.
Meine Mutter hat mir noch gesagt, dass ich eigentlich nie zu ihnen gehört hätte und ich nun mein Leben selbst in die Hand nehmen müsste.
Und genau das werde ich jetzt auch tun. Ich werde mein Leben selbst in die Hand nehmen. Ich werde mich in einem Jahr beim Ministerium bewerben und in der Zwischenzeit in Amerika einige Zusatzqualifikationen erlangen, die mich noch interessanter für sie machen werden. Aber das Wichtigste ist, dass ich mit Scorpius zusammen sein werde.“
„Hört hört. Scorpius ist also das Wichtigste. Wer hätte das noch vor ein paar Monaten gedacht.“
„Ja, die Wette war wirklich die beste Idee, die Du je hattest.“
„Oh Rose, es freut mich ja so. Du scheinst wirklich sehr verliebt zu sein. Und mit Scorpius läuft wirklich alles gut?“
„Ja, es läuft alles ganz wunderbar. Wir haben zwar auch unsere Meinungsverschiedenheiten, aber wir streiten nicht mehr bei jeder Gelegenheit.
Wir haben einen guten Weg gefunden unserer Konflikte zu bereinigen.
Eigentlich ist es ganz einfach, denn man muss nur miteinander sprechen und dem anderen auch wirklich zuhören, dann klappt es fast wie von selbst.“
„Und jetzt geht Ihr zusammen nach Amerika. Wahnsinn, einfach Wahnsinn. Ich möchte Euch dort aber auch mal besuchen kommen.“
„Klar, das erwarte ich sogar.“
„Wirst Du Dich von Deinen Eltern verabschieden?“
„Nein, warum? Sie haben mich weggejagt. Warum sollte ich ihnen jetzt hinterherlaufen. Wenn sie etwas über mich wissen wollen, dann wird meine Mutter schon einen Weg finden, mit Dir zu sprechen. Versucht hat sie es ja schon.“
„Na prima, dann habe ich also die dankbare Aufgabe Deinen Eltern zu erzählen, dass Du mit ihm in Amerika bist. Na toll, das werde ich aber nur machen, wenn Dein Vater nicht in der Nähe ist, denn ansonsten kann niemand für meine Sicherheit garantieren.“
„Damit wirst Du mit Sicherheit Recht haben.“
Rose sollte mit ihrer Vermutung Recht behalten. Zwei Wochen nachdem Rose und Scorpius gemeinsam nach Amerika abgereist waren, traf Sylvie bei ihrer Mutter an einem Sonntag auf Hermine.
„Liebes, da bist Du ja endlich. Schau, Mrs. Weasley ist hier. Sie ist extra noch länger geblieben, damit sie sich ein wenig mit Dir unterhalten kann.“
„Oh schön.“
Der Klang ihrer Stimme strafte ihre Worte LĂĽgen, denn sie kamen nur sehr gepresst zwischen ihren Lippen hervor.
„Ich gehe nur schnell ein Gedeck und einen Kaffee für Dich holen.“
Sylvies Mutter hatte ein GespĂĽr dafĂĽr, wenn es besser war, sich aus dem Staub zu machen und in diesem Moment hielt sie es fĂĽr besser den Nachschub auf normale Weise zu besorgen.
„Wie geht es Rose?“
Hermine hatte ohne Umschweife direkt das Thema angesprochen.
„Rose geht es gut.“
„Hast Du viel Kontakt mit ihr?“
„Nein, in der letzten Zeit nicht so sehr. Aber ich habe vor einigen Tagen einen Brief von ihr bekommen und sie schreibt, dass es ihr gut geht.“
„Einen Brief? Wo ist sie denn im Moment?“
„Sie ist in Amerika.“
„In Amerika? Was will sie denn in Amerika?“
Sylvie rang nach Worten. Warum musste ausgerechnet sie diejenige sein, die die schlechte Nachricht ĂĽberbrachte.
„Sie ist seinetwegen dort. Er macht dort ein Volontariat und sie wollte nicht ohne ihn hier bleiben.“
Mit starren Blick schaute Hermine auf die vor ihr stehende leere Kaffeetasse. Es schien, als wären die Worte noch nicht richtig in ihrem Gehirn angekommen.
„Sie wusste ja auch nicht wo sie hätte bleiben können.“
Hermine schwieg immer noch. Sylvie hingegen rutschte immer unruhiger auf ihrem Stuhl hin und her.
„Ihr geht es sehr gut. Sie ist sehr glücklich mit ihm. Sie liebt ihm und er liebt sie. Zumindest ist mein Freund Jordan davon überzeugt und er ist sehr gut mit ihm befreundet.“
„Ist er das?“ Endlich zeigte Hermine eine Reaktion.
„Ja, das ist er. Scorpius ist eigentlich ein ganz netter Typ, wenn man ihn erstmal richtig kennt.“
„Und solange man ihn nicht richtig kennt?“
Darauf wusste Sylvie nicht, was sie sagen sollte und blieb die Antwort schuldig.
„Ich denke, dass es nun Zeit für mich ist zu gehen. Du willst sicher auch noch ein wenig Zeit allein mit Deiner Mutter verbringen. Bitte bestell’ Deiner Mutter schöne Grüße, ich kann mich jetzt nicht von ihr verabschieden.“
„Es tut mir leid. Ich würde Ihnen so gerne etwas anderes sagen.“
„Schon gut.“
Als Hermine das heimatliche Wohnzimmer betrat, war ihr Gesicht schneeweiĂź.
Besorgt sprang Ron auf und wollte seine Frau umarmen, doch diese schĂĽttelte seine Arme ab.
„Wir haben alles falsch gemacht.“
„Warum? Hast Du etwas über Rose in Erfahrung gebracht?“
„Ja, aber es wird Dir nicht gefallen.“
„Warum? Hat sie immer noch nicht genug von diesem Malfoy?“
„Nein, anscheinend nicht, denn sie ist mit ihm zusammen nach Amerika gezogen.“
„SIE IST WAS?“
„Sie ist mit ihm nach Amerika gezogen. Wir haben alles falsch gemacht. Wir wollten sie durch unser Verhalten zur Vernunft bringen und was haben wir erreicht? In seine Arme haben wir sie getrieben.“
„Ich werde …“
„Was wirst Du? Gar nichts wirst Du. Sie ist bei ihm. Sie hat sich entschieden. Sylvie hat gesagt, dass sie glücklich mit ihm ist. Sylvie ist auch überzeugt davon, dass Scorpius sie auch liebt und dass er eigentlich gar kein schlechter Kerl ist, wenn man ihn erstmal besser kennen gelernt hat.
Nein Ron, wir werden gar nichts. Wir können höchstens durch Sylvie zu verstehen geben, dass wir bereit wären, beide in unserem Haus zu empfangen.“
„Einen Malfoy?“
„Ja, den Mann mit dem unserer Tochter glücklich ist.“
„Du sagst es, als ob ich an allem Schuld wäre.“
„Nein. Du bist nicht an allem Schuld. Ich habe genauso wenig nachgedacht.“
„Also bevor ich einen Malfoy hier …“
„Verlierst Du lieber Deine Tochter? Denn von diesem Preis sprechen wir. Überleg’ lieber erst, bevor Du diesen Satz beendest.“
„Nein. Natürlich. Ich will Rose doch auch wieder haben. Ich liebe mein kleines stolzes Mädchen doch.“
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel