von cavendish1605
Erinnerungen an den eigenen Umzug stiegen hoch und schon entstand dieses Chap. Ich hoffe es gefällt Euch.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an meine wenigen, aber fleißigen Kommischeiber. Ihr seid der Grund, der mich weiterschreiben lässt. Danke!
Allen wünsche ich aber schöne Ostertage und viel Spaß beim Lesen.
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Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, dass Rose beschlich, als sie den letzten Koffer schloss. Die Zeit war durch die vielen Vorbereitungen wie im Fluge vergangen und nun stand die Abreise ganz nah bevor.
Es würde schon ein sehr einschneidendes Ereignis in ihrem Leben werden.
Solange sie denken konnte, war Rose ein Teil der riesigen Weasleyfamilie gewesen. Es hatte Treffen gegeben, da hatte sie bei einigen Anwesenden keinen Schimmer gehabt, welchen Namen sie trugen oder inwiefern sie mit ihr verwandt waren.
Das gehörte nun der Vergangenheit an. Fortan würde sich ihre Familie auf eine einzige Person beziehen. Auf Scorpius, den sie bis vor einem knappen Jahr nur flüchtig gekannt hatte.
Innerlich schmunzelte sie ein wenig, wenn sie sich vorstellte, was wohl ihre ehemaligen Mitschüler sagen würden, wenn sie von ihren Plänen hören würden.
Die hatten wahrscheinlich alles auf der Rechnung gehabt, aber mit Sicherheit gehörten weder Scorpius noch sie zu den Kandidaten, die direkt nach dem Abschluss zusammenzogen und sich ein Nest bauten.
Selbst Jordan und Sylvie hielten sich damit noch ein wenig zurück.
Insgeheim war sie ja immer davon überzeugt gewesen, dass die zurückhaltende Sylvie jemand sein würde, der direkt beim ersten Freund hängen bleibt und sich gar nicht mehr weiter umgucken würde.
Tja und nun sah es so aus, als ob genau dies ihr wieder fahren würde.
Nahm man es genau, dann war auch Scorpius ihr erster Freund und die Vorstellung fühlte sich verdammt gut an, dass sie wahrscheinlich bei ihm hängen bleiben würde.
So änderten sich eben Zeiten und so änderten sich auch Menschen und ihre Einstellungen.
Da konnte man nur hoffen, dass auch ihre Eltern irgendwann einmal wieder zur Vernunft kommen würden.
„Na, mein Kleines, alles fertig für den Aufbruch in unser gemeinsames Leben?“
„Ja, das war der letzte Koffer.“
„Oh, wirklich? Dann bist zu ja unter zwanzig geblieben. Eine Zeitlang sah es ja nicht danach aus. Da dachte ich schon, dass wir uns eine größere Wohnung suchen müssten.“
„Du willst doch sicher auch, dass ich in Amerika genauso gut aussehe wie hier, oder? Und dazu gehören nun mal auch viele Klamotten. Abgesehen davon hast Du auch eine ganz stattliche Anzahl zusammenbekommen.“
„Wir sorgen schon dafür, dass die Leute dort gleich von Anfang an wissen, mit wem sie es zu tun haben.“
„Eben, ganz Hogwarts hat uns schon zu Füßen gelegen, was könnten wir dann erst gemeinsam bewirken.“
„Genau, Amerika wir kommen, zieh’ Dir schon mal warme Strümpfe an.
Aber jetzt müssen wir wirklich los, denn ansonsten kann sich Amerika mit den Strümpfen noch ein wenig Zeit lassen, weil wir dann erst den nächsten Flieger nehmen können.“
„Warum wolltest Du eigentlich unbedingt fliegen?“
„Das kann nur jemand fragen, der noch nie geflogen ist.“
„Heißt?“
„Wir beide, eng aneinander gekuschelt in einem bequemen Sessel mit Blick auf die Wolken von oben. Eine Muggel, die uns praktisch jeden Wunsch von den Augen ablesen muss und ganz viel Zeit um Pläne zu schmieden.
Nein, dass möchte ich nicht verpassen um stattdessen innerhalb von einer Sekunde unweit unserer neuen Bleibe zu stehen.“
„Du hast wirklich ein Talent anderen die Dinge schmackhaft zu machen. Sehen wir dann auch einen Sonnenuntergang?“
„Wenn wir Glück haben vielleicht, aber ich weiß es nicht so genau. Ich bin ja noch nie nach Amerika geflogen. Keine Ahnung, ehrlich gesagt.“
„Hoffentlich, denn das wäre noch das i-Tüpfelchen.“
Obwohl Rose’ schon ein wenig mit schweren Beinen vom vielen Sitzen zu kämpfen hatte, wurde der Flug wirklich zu einem sehr schönen Erlebnis für die Zwei.
Sie hatten genügend Zeit sich auf das Bevorstehende einzustimmen und so kamen sie zwar müde, aber guter Dinge in ihrer neuen Heimatstadt New York an.
Die Ernüchterung folgte, als sie sich in einer kahlen und mit Kisten und Koffern voll gestellten Wohnung wieder fanden.
„Hm, hier hat die Romantik wohl ihr Ende und hier sollen wir heute Nacht schlafen?“
„Ist es meiner Prinzessin nicht fein genug? Soll ich vielleicht ein paar Annehmlichkeiten heraufbeschwören? Rein zufälligerweise könnte ich das nämlich, denn ich besitze da ein paar kleine, aber sehr nützliche magische Fähigkeiten, die uns da weiterhelfen könnten.“
„Dann los, dann lass und mal mit der Arbeit anfangen.“
Die nächsten Minuten standen Scorpius und Rose in ihrer neuen Wohnung und schwangen stumm den Zauberstab, dann endlich hatten sie es sich wohnlich hergerichtet.
„Musste es denn wirklich ein so großer Fernseher sein? Der nimmt ja fast die ganze Wand ein.“
„Ach, Du meinst, ich hätte einen kleineren aussuchen sollen, damit Du noch ein zusätzliches Schuhregal, ergänzend zu dem kleinen Monstrum, das jetzt im Flur steht, daneben hättest stellen können? Tut mir leid, darüber habe ich gar nicht nachgedacht.“
Rose wusste, dass Scorpius sie nur ein wenig necken wollte, dennoch kam sie nicht umhin, dass es sie seine Bemerkung in der Tat ein wenig ärgerte, denn leider hatte er damit den Nagel auf den Kopf getroffen, denn genau das waren ihre Gedankengänge gewesen.
„Ach egal, dann können wir uns das Geld fürs Kino sparen und stattdessen eine Kasse in den Flur stellen und Eintritt von den Leuten nehmen, die sich auf unserer Großleinwand einen Film anschauen wollen.“
„Gute Idee!“ und wie aus dem Nichts erschien plötzlich eine Art Kassenhäuschen an der Wohnzimmertür.
Rose aufkommender Ärger verrauchte wie im Nu und wich einem herzlichen Lachen.
„Dann werde ich mich mal gleich an die Kasse stellen und Du kannst schon mal Dein Portemonnaie suchen und Kleingeld bereithalten.“
„Sehr geschäftstüchtig, Miss Weasley. Welche Arrangements bieten sie denn an? Ihr Geschäft ist ja noch relativ neu und sie haben noch keine Aushänge.“
„Nun, das ist richtig, aber wir versuchen meist individuell auf die Kunden einzugehen. Stellen Sie sich ein Arrangement selbst zusammen? Was würden Sie sich wünschen?“
„Hm, natürlich einen ganzen Abend und eine ganze Nacht mit der bezaubernden Kassiererin. Alternativen werden nicht akzeptiert.
Zunächst hätte ich gerne ein leichtes Abendessen, vielleicht einen Salat, den ich dann gemeinsam mit der Dame auf der Couch vor diesem unglaublichen Fernseher esse. Anschließend wähle ich einen Film aus und darf mich an die Dame anlehnen, die mich mit Hingebung krault. Im weiteren Verlauf des Abends solltest dies auf eine umfassende Massage ausgeweitet werden.
Ich nehme an, dass die Möglichkeit besteht, dass es im Laufe des Abends ein wenig ungezwungener zugehen wird und dann bin ich auch bereit mich auf die Wünsche der Dame einzulassen.
Wäre ein solches Arrangement möglich?“
Rose räusperte sich bevor sie antwortete.
„Natürlich wäre dies möglich. Es wäre sozusagen auch zu einem Spottpreis zu erhalten.“
„Spottpreis? Sie sollten sich nicht unter Wert verkaufen.“
„Das werde ich nicht, ich bin eine gute Geschäftsfrau. Ich denke, dass wir als Preis ein Schuhregal vereinbaren könnten.“
Um Scorpius Fassung war es geschehen und er konnte seine Rolle nicht mehr weiter spielen. Er umschlang Rose, hob sie vom Kassierersitz hoch, wirbelte sie durch das Wohnzimmer, bis sie schließlich auf der Wohnzimmercouch landeten.
„Du Biest, ich habe es genau gewusst, dass Du darauf scharf warst.“
„Natürlich und jetzt hast Du die Wahl. Eine Liebesschnulze, die ich auswähle und die wir aus verschiedenen Ecken der Couch gucken oder die Erfüllung Deines Arrangements mit einigen Extras zum Preis eines Regals.“
„Ich gehe gleich morgen eins kaufen, direkt nach dem Frühstück und nun komm’ schon her, kleines Biest.“
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