von cavendish1605
Na gut, ihr lest gerne und fleißig, aber schreibt keine Kommentare, abgesehen natürlich von meiner lieben Lara und LinnyPotter, die nun auch von schwarz zu weiß gewechselt hat. Nun gut. Dafür schreibe ich umso fleißiger ...
LG, cavendish
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Rose hatte es sich schon fast gedacht und nun hielt sie die Bestätigung in ihren Händen. In diesem kleinen, ehemals komplett weißen Fensterchen waren nun eindeutig zwei rote Striche zu sehen.
„Das kann nicht sein! Es darf nicht sein! So etwas kann MIR doch nicht passieren! Wir waren doch immer so vorsichtig! So ein Mist!“
Doch so sehr sie sich auch aufregte, die Striche wurden nicht weniger und sie musste der Wahrheit ins Auge blicken. Sie würde ein Baby bekommen, ob sie wollte oder nicht.
Doch was ihr noch viel mehr Sorge machte, dass war die bange Frage, ob er wollte oder nicht. Sie würde sich jetzt nicht mehr aus der Affäre ziehen können, doch Scorpius konnte dies tun. Er musste nur fortgehen und sie würde ganz allein dastehen.
Tausend Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum und verhinderten, dass Rose auch nur einen greifbaren Gedanken fassen konnte.
Sie war viel zu verwirrt und völlig durcheinander. Noch nie in ihrem Leben hatte sie ihre Mutter so sehr gebraucht, wie gerade in diesem Moment, doch leider konnte sie sich nicht an ihre Mutter wenden. Dieser Weg war für immer verloren.
Was sollte sie nur tun?
Scorpius kam an diesem Abend wieder recht spät nach Hause. Dennoch war er gut gelaunt gewesen. Inzwischen traute man ihm bei der Zeitung ein wenig mehr zu und er hatte heute erfahren, dass er in der nächsten Woche einen eigenen Artikel verfassen durfte. Wenn dieser gut werden würde, war es sehr wahrscheinlich, dass weitere folgen würden.
Er konnte es kaum erwarten, es Rose zu erzählen.
Vielleicht würde es ihre Laune ein wenig aufheitern, denn Rose war in den vergangenen Tagen, fast Wochen oft fast unausstehlich gewesen.
Doch so sehr er auch gefragt und sich um sie bemüht hatte, er war gegen eine Mauer des Schweigens gelaufen.
So war er auch nicht sonderlich überrascht, als er die Wohnung betrat und Rose regungslos auf dem Sofa sitzend und auf einen Punkt starrend vorfand.
„Hallo, mein Liebes. Ich habe ganz tolle Neuigkeiten! Stell’ Dir vor Rose, Sie haben mir …“
„Ich bin schwanger!“
„Bitte?“
„Ich bin schwanger!“
„Von mir?“
„Spinnst Du?“
Scorpius war zu keiner Reaktion in der Lage. Aus seinem Gesicht war jegliche Farbe gewichen, seine Augen waren weit aufgerissen und aus seinem Mund kam nur ein kehliger Laut.
„Scheiße!“
Wären Rose Gedanken in den letzten Stunden in ihrem Kopf nicht Achterbahn gefahren, hätte sie vielleicht noch anders reagiert, doch so fuhr bei ihr nur der Film des worst case ab und so reagierte sie zu heftig.
„Das war deutlich, Du Arschloch. Du kannst mich mal. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass ich nicht auf Dich zählen kann. Schließlich haben mich alle gewarnt. Vergiss es, Malfoy und vergiss mich. Du bist für mich Geschichte.“
Ohne auf eine weitere Reaktion von ihm zu warten verschwand Rose aus der Wohnung. Draußen angekommen lief sie einfach ziellos die Straße hinunter nicht ohne heiße Hasstiraden auf Scorpius loszulassen.
Dieser hingegen stand noch eine Weile wie vom Donner gerührt in der Mitte des Wohnzimmers. Er hatte immer noch seinen Umhang an.
Erst sehr langsam drangen Rose Worte in sein Gehirn ein und im wurde bewusst, was sie eigentlich gesagt hatte.
„Ein Baby? Rose und ich bekommen ein Baby? Ein kleines Kind, das nur uns gehört und das wir gemacht haben? Wahnsinn!“
Und er merkte, dass er sich ein kleines bisschen freute.
Doch dann sickerten die Ereignisse weiter und ihm wurde klar, dass Rose verschwunden war.
Klar, er hatte nicht besonders gut reagiert. Wahrscheinlich hatte sie sich eine andere Reaktion gewünscht, aber sie hätte ihm Zeit geben müssen und auch können.
Schließlich bekam man ja nicht jeden Tag gesagt, dass man Vater werden würde.
Vater! Wie sich das anhörte. Papa Scorpius. Witzig!
Scorpius musste sich nicht erst wieder anziehen, sondern verließ sofort die Wohnung und versuchte Rose einzuholen, doch diese war bereits viel zu weit entfernt.
Scorpius irrte einige Stunden durch die Stadt, bis er einsah, dass er die Suche aufgeben musste.
Von der Wohnung telefonierte er mit den wenigen Freunden, die sie hatten, doch niemand hatte etwas von Rose gehört.
Erst spät in der Nacht fand Scorpius Ruhe und wachte mit einem leicht wütenden Gefühl im Bauch auf.
Was bildete sich Rose denn nur ein? Wie konnte sie einfach abhauen?
Sie war doch nicht wirklich davon ausgegangen, dass er ihr gleich um den Hals fallen würde, denn schließlich war ein Baby nicht geplant gewesen.
Scorpius war sich noch nicht einmal sicher gewesen, ob er überhaupt mal Kinder haben wollte.
Doch diese Frage schien sich jetzt erübrigt zu haben. Es bestand jedoch noch die Chance, dass Rose wieder zurückkam. Schließlich hatte sie alle ihre Habseligkeiten noch in der Wohnung.
Diese Tatsache war Rose in der Zwischenzeit auch aufgefallen. Sie hatte die Nacht in einem Hotel verbracht und über ihre Situation nachgedacht. Bereits am nächsten Tag schrieb sie Sylvie eine Nachricht, dass sie in wenigen Tagen in der Winkelgasse sein würde und ob sie ein paar Nächte bei ihr bleiben konnte.
Ein wenig gerädert von der Nacht und den Ereignissen des Vortages beschloss sie, bereits am Vormittag in die ehemals gemeinsame Wohnung zu gehen und die wichtigsten ihrer Sachen herauszuräumen. Den Rest konnte Scorpius ihretwegen verbrennen.
So kam es, dass Scorpius an diesem Abend nach Hause kam und feststellen musste, dass Rose in der Wohnung gewesen war, aber einen Zeitpunkt gewählt hatte, zu dem er nicht in der Wohnung war.
Sie hatte auch keinen Zettel hinterlassen. Das bedeutete, dass sie ihn verlassen hatte ohne ihm eine Nachricht zu hinterlassen und ohne ihm auch nur eine kleine Chance zu geben, sein Verhalten zu erklären.
„So ein Miststück, dann soll sie doch sehen, wie sie allein mit dem Balg fertig wird. Ich bin fertig mit ihr.“
Lodernde Wut sprach aus Scorpius Worten und überschattete vollständig, die Trauer, die ganz tief in ihm schlummerte.
Auch Rose war inzwischen nur noch wütend auf ihn. Sie war extra am Vormittag in die Wohnung gegangen, weil sie ihm nicht begegnen wollte.
Sie hatte überlegt ihm noch mal schriftlich ihre Meinung zu geigen, doch das hatte sie dann doch als zu kindisch erachtet.
Und so verließ Rose ohne ein weiteres Wort nicht nur Scorpius, sondern auch Amerika.
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