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Beweise es - Beweise es

von Mme_Maxime

Es war ein Ballabend wie jeder Andere. – Das sollte es zumindest sein. Doch heute war alles anders.
Während ihre Schwestern und ihre Eltern mit Bekannten redeten, tanzten, lachten und teuren Champagner tranken, stand Bellatrix allein an der Terrassentür und tappte nervös mit dem Fuß auf den Boden. Sie tastete nochmals prüfend nach ihren Zauberstab, ob er auch wirklich in ihrem Ärmel versteckt war. Den Zauberer, der auf sie zuging, nahm sie nicht wahr, bis er sie leise ansprach: „Alles in Ordnung, Bella?“
Sie hob den Kopf und erwiderte den besorgten Blick des jungen Mannes aus kühlen, beinahe herablassenden Augen. Sie nickte kurz und griff nach einem Weinglas vom Tablett eines vorbeieilenden Hauselfen.
„Bist du sicher?“ hakte er nach. Seine Stimme nahm den gefühlvollen Ton an, den sie immer bekam, wenn er mit ihr sprach.
„Ja, Rodolphus. Mir geht es gut!“ fauchte sie genervt, holte tief Luft und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Es würde nicht gut sein, wenn sie aufgebracht und haltungslos zu ihm kam…
„Möchtest du vielleicht-…?“
„Nein.“
„Bist du sicher? Ich dachte, du magst diesen Song?“ Sein leicht verletzter Tonfall entging ihr nicht, doch sie hatte heute einfach nicht die Geduld, um auf seine Gefühle zu achten.
„Ja.“
Sie wusste, dass sie unhöflich war und er es nicht verdient hatte, doch sie konnte sich nicht darauf konzentrieren, wie sie ihn behandeln sollte, wenn sie doch die ganze Zeit auf etwas wartete. Ein rascher Blick durch die Glasscheiben der Tür, an der sie stand, bestätigte ihre Vermutung; bald war es soweit.
„Soll ich dich allein lassen?“ fragte Rodolphus nach einer Weile, in der sie sich angeschwiegen hatten. Er spürte, dass etwas mit seiner Bella nicht in Ordnung war, doch er hatte keinen Schimmer, was sie störte. Wie immer konnte er sie einfach nicht verstehen.
„Musst du nicht.“
Die Art, wie sie es sagte, zeigte ihm, dass es ihr völlig egal war und sie ihn nur aus Höflichkeit nicht wegschickte. Rodolphus zuckte mit den Schultern und griff nach einem neuen Weinglas. Auf der anderen Seite des Raumes sah er seinen Bruder und nickte ihm kurz mit einem ironischen Lächeln zu. Rabastan grinste und zwinkerte leicht während er sein Glas in einem spöttischen Prosten anhob.
Bellatrix war, als würde die Zeit stillstehen; wann immer sie durch die Tür schaute, schien es noch genauso hell zu sein wie zuvor. Es machte sie nervös. Nichts war schlimmer, als zu warten. Abermals tastete sie nach ihrem Zauberstab, vergewisserte sich, dass sie nicht gänzlich ohne Schutz dastehen würde, wenn es soweit war.

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Erleichtert, der stechenden Sonne und den drängelnden Menschenmassen entkommen zu können, betrat Bellatrix die Nokturngasse. Aufatmend warf sie die Kapuze ihres schwarzen Sommerumhangs zurück und schritt hocherhobenen Hauptes die Kopfsteinpflasterstraße entlang. Die zwielichten Gestalten zu beiden Seiten des Weges wichen murmelnd in den Schatten zurück, als sie näher kam.
Auf halbem Weg zu ihrem Ziel geschah etwas, das ihr ganzes zukünftiges Leben verändern sollte:
Aus einem dunklen Hauseingang, über dem ein verwittertes Ladenschild hing, trat eine hochgewachsene, schwarze Gestalt, die weder nach links, noch nach rechts blickte. Bellatrix sah ihn zu spät, der folgende Aufprall war unvermeidlich.
„Passen Sie doch auf!“ keifte die Hexe und reckte das Kinn in die Höhe. Jeder, der in der magischen Gesellschaft etwas galt, hätte sie nun als eine Black erkannt und sich wortreich entschuldigt. Dieser Mann jedoch nicht.
Mit einem beinahe höhnischen Blick richtete er sich auf – er überragte sie um einiges – und sagte kalt: „Ich denke wir wissen beide, dass es nicht meine Schuld war.“
Sein Tonfall war so bestimmt, so befehlsgewohnt und doch schmeichelnd, dass Bellatrix unwillkürlich zu ihm aufsah. Sein Gesicht überraschte sie, doch irgendwie hatte sie es gewusst, dass zu dieser Stimme nur dieses Gesicht passen konnte; blass, elegante Wangenknochen, dunkle geheimnisvolle Augen, volles schwarzes Haar, ein entschlossener Zug um den Mund.
Sie räusperte sich.
„Ich denke nicht.“ brachte sie schließlich hervor und erntete einen milde erstaunten Blick.
„Ach wirklich? Und dürfte ich erfahren, wer Sie sind, das zu denken?“ sein Tonfall war höflich, doch etwas dunkles, verborgenes lag in ihm. Bellatrix verspürte einen unerklärlichen Drang, ihm zu antworten, was sie bei jedem anderen niemals getan hätte.
„Und wer sind Sie, das wissen zu wollen?“
Ein leises Glucksen war von ihm zu hören, seine sanft geschwungenen Mundwinkel zogen sich nach oben und ein Funkeln trat in seine Augen.
„Niemand. Oder Jeder. Ganz wie Sie mögen.”
Bellatrix runzelte die Stirn und musterte ihn eingehend; er war groß, gut gebaut, und besaß eine unglaubliche Haltung. Seiner dezenten, eleganten Kleidung und Manier nach zu urteilen, musste er einfach reinblütig sein.
„Also, wer sind Sie, derart mit mir umzugehen?“ wollte er abermals wissen und blickte ihr fest ins Gesicht. Seine dunklen Augen schienen ihre festzuhalten, sie konnte sich nicht abwenden.
„Bellatrix Black.“ Antwortete Bellatrix kühl und bemühte sich um ihre übliche Arroganz. Es wollte ihr nicht ganz gelingen; etwas an ihm brachte sie dazu, an ihrer Erhabenheit zu zweifeln, und dafür verachtete sie ihn und bewunderte ihn.
Erstaunen lag in seinem Blick, als er seine Augen prüfend über sie gleiten ließ. Doch als er sprach, klang seine Stimme kalt und reserviert.
„Ich kenne Ihren Vater, Bellatrix Black.“
„Sind Sie reinblütig?“
Die Frage war ihr entwischt, bevor sie darüber hatte nachdenken können. Bellatrix widerstand dem Drang, sich auf die Zunge zu beißen. Abermals konnte sie sein leises Lachen hören und überlegte, ob er sie auslachte. Beinahe trotzig straffte sie die Schultern und warf ihm einen warnenden Blick unter schweren Lidern entgegen.
„Hätten Sie etwas anderes erwartet?“fragte der Fremde mit zuckenden Mundwinkeln und richtete sich noch ein wenig höher auf. Bellatrix zuckte mit den Schultern, ihre Gedanken rasten; sollte sie weiterhin hier stehen bleiben, mit einem Unbekannten plaudern, in einer Gegend, in der Informationen schnell an die falschen Leute geraten konnten?
Würde sie es sich selbst verzeihen können, wenn sie jetzt ging und vielleicht niemals herausfand, wer er war?
„Sie überlegen, ob mein Name es wert ist, hier von allem möglichen Abschaum gesehen zu werden?“ riss er sie aus ihrem innerlichen Konflikt. Beinahe wäre sie zusammengezuckt.
„Nein. Ich frage mich nur, was Sie hier zu suchen hatten.” Entgegnete Bellatrix kühl.
„Nun, dasselbe könnte ich mich auch über Sie fragen. Doch ich halte es für besser, wir fragen einander nicht danach, dann müssen wir uns nicht anlügen.” Wieder hatte er seinen charmanten Befehlston angenommen. Abermals war Bellatrix geneigt, auf ihn zu hören, besann sich jedoch darauf, dass sie als eine Black auf niemanden hörte.


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Endlich war es Zeit. Bellatrix warf einen letzten Blick durch die Tür, sah die verheißungsvolle Dämmerung hinter den Glasscheiben, und löste sich von Rodolphus, dessen Arm locker um ihre Taille geschlungen war.
„Wo willst du hin?“ fragte er erstaunt.
„Ich muss mal kurz verschwinden. Ich komme gleich wieder.” Antwortete Bellatrix mit nur einem winzigen Gewissensbiss. Entschuldigend lächelnd eilte sie durch den Ballsaal und verschwand durch die großen Flügeltüren. Rodolphus sah ihr nach, griff nach einem Weinglas und prostete sich selbst zu, bevor er es in einem Zug leerte. Seine Finger fuhren prüfend über seine Umhangtasche, in der er die kleine Schachtel spürte. Mit einem Lächeln auf dem markanten Gesicht wartete er auf Bellatrix‘ Rückkehr.
Bellatrix indes eilte durch das lange Foyer des Manors und warf einen raschen Blick über die Schulter, bevor sie durch das Portal schlüpfte, den Kiesweg hinab lief und hinter dem Tor disapparierte.
Sie apparierte direkt auf eine Lichtung, deren umliegende Bäume fast sämtliches verbliebenes Tageslicht verschlangen. Ihr Herz pochte rasend schnell, sie war sich sicher, dass er es hören konnte, noch bevor er sie sah. Langsam drehte sie sich um ihre eigene Achse und ließ ihre Augen über die kaum erkennbaren Silhouetten der Bäume gleiten. Sie sah weder ihn, noch die anderen, doch sie war sich sicher, dass sie da waren. Sie spürte ihren Puls rasen und zwang sich, ruhig zu atmen und sich nicht zu hektisch umzusehen. Er sollte nicht glauben, dass sie Angst hätte.

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Sie war letztendlich doch gegangen; Bellatrix hatte sich von dem seltsamen Einfluss, den er über sie hatte, befreit und war weitergegangen. Sie hatte die verwunderten, beinahe widerwilligen Blicke, mit denen er ihr hinterher sah, ignoriert und eilig ihre Besorgungen erledigt. Nun stand sie suchend vor dem mächtigen Bücherregal in der Bibliothek ihres Elternhauses und ließ ihren Zeigefinger nachdenklich über die Buchrücken gleiten.
Sie überlegte, wo sie wohl am ehesten etwas über ihn erfahren könnte; in alten Stammbäumen vielleicht. Oder in Büchern über große magische Errungenschaften, vielleicht waren einige seiner Vorfahren dort vermerkt. Doch dazu bräuchte sie seinen Namen…
Frustriert seufzte Bellatrix auf. Wie sie befürchtet hatte, kam die Reue. Sie ärgerte sich darüber, dass sie gegangen war, ohne etwas über ihn in Erfahrung zu bringen. Nun würde sie für immer mit diesem Rätsel leben müssen. Und wenn Bellatrix eines hasste, dann Unwissenheit.
Nachdem sie den Tag über gelangweilt und wütend in der Bibliothek verbracht hatte, geschah etwas, das sie im Nachhinein nur als Wunder bezeichnen konnte:
Sie hörte die gemessenen, schweren Schritte auf dem Gang noch bevor sie ihren Vater durch die geöffnete Tür sah. Erstaunt legte sie den aktuellen Tagespropheten beiseite und wartete, während er die Bibliothek betrat und sich zu ihr setzte. Eine Zeit lang musterte er sie schweigend, nachdenklich. Dann räusperte er sich und begann:
„Bella, ich habe vorhin eine Eule von jemandem bekommen, der dich kennen lernen will. Ich weiß nicht, woher er von dir weiß, aber ich denke nicht, dass es ratsam wäre, seinem Wunsch nicht nachzukommen.“
„Wieso?“
In einem kurzen, völlig untypischen Anfall von Unruhe rutschte ihr Vater auf seinem Sessel herum und warf einen kurzen Blick zur Tür. Als er sich wieder seiner Tochter zuwandte, war sein Gesicht ernst.
„Weil es um den Dunklen Lord geht.“
Drohend, ungreifbar und doch so nahe hingen seine Worte im Raum. Schock und Unbehagen mischten sich mit einem zaghaften Hoffnungsschimmer. Woher sollte der Dunkle Lord von ihr wissen, wenn sie sich nicht heute begegnet wären?
Wieso sonst sollte Er, dessen Name nicht genannt werden durfte, sie kennen lernen wollen, wenn er keinen Eindruck von ihr hatte?
Doch konnte das sein? War es realistisch, dass sie ausgerechnet IHM über den Weg gelaufen war, nachdem eine ganze Gruppe von Menschen ihn vergeblich suchte?
„Er-… Der Dunkle Lord will mich sehen?“ fragte Bellatrix nach einer langen Stille. Die Situation erschien ihr surreal, wie ein Traum, von dem sie nicht wusste, ob er gut oder schlecht war. Es war etwas, mit dem sie nie gerechnet hatte; der Dunkle Lord lud keine Menschen zu sich ein, er hatte es nicht nötig. Die Menschen kamen von alleine zu ihm, wenn sie ihm dienen wollten…
„Wann? Wo? Warum? Woher kennt der dich, Papa?!” ihre Stimme drohte, sich zu überschlagen, und Bellatrix zwang sich, für einen Moment die Augen zu schließen und tief durchzuatmen.
„Heute Abend in einem kleinen Pub.“ Antwortete ihr Vater und beäugte sie argwöhnisch, als erwartete er einen heftigeren Gefühlsausbruch, so wie er es normalerweise von Frauen gewohnt war. Doch seine älteste Tochter war nicht wie seine Frau und seine jüngeren Töchter. Sie war gefasster.
„Aber warum, Papa, warum?“ ihre Stimme wurde eindringlicher, als würde er es ihr verraten können, wenn sie ihn nur genug darum bat.
„Ich weiß es nicht.“ war seine leise Antwort. Ein beinahe entschuldigender Ausdruck schwang mit.


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Leise gleitend, wie ein Gespenst, löste er sich aus dem Schatten und trat zu ihr. Seine dunklen Augen fixierten ihre, schienen in die Tiefen ihrer Seele blicken zu wollen.
„Ich hätte dich eher hier erwartet, Bella.“ Begrüßte er sie. Seine Stimme war kaum mehr als ein samtiges Wispern über den Geräuschen des Waldes, der sie umgab. „Hast du letztendlich doch Bedenken bekommen?“
„Nein.“ Bellatrix schüttelte entschlossen den Kopf, ihr Herz schien ihren Brustkorb zersprengen zu wollen. Ihr Atem fing sich in ihrer Kehle, als er einen weiteren Schritt auf sie zu machte und dicht vor ihr stehen blieb. Unter seinem eindringlichen Blick fühlte das vertraute Gefühl, zu schmelzen, und als er die Hand ausstreckte und für einen winzigen Moment ihre Wange berührte, glaubte sie ihre Knie würden nachgeben.
„Nein, du hast keine Bedenken.“ Murmelte er leise, als er einen winzigen Schritt zurücktrat und seine Hand wieder sinken ließ.
Für einen Moment standen sie nur da. Stumm sahen sie sich an, Bellatrix genoss seine Nähe und seine Ruhe. Ihr Herzschlag beruhigte sich ein wenig. Doch das sollte sich schnell wieder ändern:
„Bist du bereit, Bella?“ seine Frage war vorsichtig, als würde es ihn wirklich interessieren, doch gleichzeitig war beiden klar, dass es egal war, was sie antwortete. Er würde so oder so fortfahren. Es war lediglich eine Sache der Höflichkeit, der Verbundenheit, dass er überhaupt nachfragte. Es war eine der kleinen Nichtigkeiten, die er tat, um seinen Willen durchzusetzen. Immer. Überall.
Bellatrix wusste das, doch ihr war auch klar, dass sie mehr nicht von ihm erwarten durfte. Sie wusste, dass sie zufrieden damit sein sollte, dass er überhaupt fragte, dass er seine Zeit für diese Kleinigkeiten für sie aufbrachte. Dennoch nickte sie und sagte: „Ja.“
Er richtete seinen Zauberstab gen Himmel und wenig später erschienen mehrere dunkle Schatten zwischen den Bäumen, nun schummrig beleuchtet von dem grünen Lichtbild auf den Wolken. Das Rascheln ihrer Umhänge übertönte das Pochen ihres Herzens, doch Bellatrix schien es, als könnten sie es doch alle hören, wie nervös sie war. Ihre Handflächen wurden feucht und ihr Atem kam in kurzen, abgehackten Zügen. Wieder fuhr ihre Hand tastend über ihren Ärmel, vergewisserte sich noch einmal, dass sie für den Notfall ihren Zauberstab dabei hatte.
Ihre dunklen Augen huschten über die vermummten Schatten, die sich im Kreis um sie aufstellten. Sie konnte nicht erkennen, wer sich hinter den kalten grauen Masken verbarg, doch sie wusste, wer hier sein sollte; viele ihrer alten Schulkameraden, deren Väter, Aufsteiger, Sensationshungrige… Doch sie alle waren verborgen.

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Bellatrix folgte ihrem Vater über die Türschwelle in den dunklen, staubigen Pub. Unter ihrer Kapuze hervor konnte sie ausmachen, dass sie die einzigen Menschen hier waren, nur der Wirt stand hinter der Bar und zog an einer Pfeife, aus der ein übel riechender Rauch aufstieg. Er machte Bellatrix schwindelig.
Sie setzte sich mit ihrem Vater an einen schmuddeligen Tisch in der abgeschiedensten Ecke des Raumes und versuchte, die drei Ghule auf der anderen Seite des Pubs zu ignorieren. Nach einer Weile kam der Wirt an geschlurft und kratzte sich ausgiebig am Kopf, während er nuschelte: „Woll’n se was zu trinken?“
„Zwei Feuerwhiskey.“ Antwortete Mr. Black kühl und ließ seinen Blick abfällig über die kahlen, fleckigen Wände gleiten.
„Bestellst du nicht für ihn mit?“ erkundigte sich Bellatrix verwundert. Sie hatte erwartet, der Dunkle Lord würde von allen wie eine Hoheit behandelt werden. Sie hatte gedacht, jeder würde sofort zu seinen Wünschen springen und verzweifelt versuchen, ihm alles recht zu machen.
„Er hat es nicht gerne, wenn man Entscheidungen für ihn fällt.“ Sagte ihr Vater knapp und verschränkte die Hände vor sich.
„Aber ist das nicht einfach entgegenkommend?“
„Nein.“
„Ich dachte, ihr wollt ihm immer alles recht machen? Oder nicht?“
„Das wirst du noch erfahren.”
Bellatrix hielt sich mit weiteren Fragen zurück. Sie spürte deutlich, wie sehr es ihrem Vater Unbehagen bereitete, über dieses Thema zu sprechen.
Während sie dasaßen und warteten, machte sich Nervosität in Bellatrix breit. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie davon ausgegangen, dass der Fremde aus der Nokturngasse Du-weißt-schon-wer war, doch langsam beschlichen sie Zweifel. Es war doch sehr absurd, anzunehmen, dass sie ausgerechnet mit IHM zusammengestoßen war und dass er sie nun wiedersehen wollte, weil sie solch einen Eindruck hinterlassen hatte. Das war einfach nur kindisch, schalt sie sich innerlich.
Während sie mit ihren Gedanken beschäftigt war, hatte sie nicht bemerkt, wie die verwitterte alte Eingangstür aufging und eine hochgewachsene Gestalt majestätisch den Pub betrat. Aufgeschreckt wurde sie letztendlich von ihrem Vater, der abrupt aufstand und grüßend die linke Hand hob, während der Mann näher kam.
„Guten Abend, mein Lord.“ Sagte ihr Vater in einem Bellatrix völlig neuen Tonfall.
„Hallo Cygnus.“ Erwiderte der Lord unbeeindruckt und setzte sich auf den freien Stuhl Bellatrix gegenüber. Seine Augen fixierten sie, und mit verdächtig zuckenden Mundwinkeln sagte er: „Und guten Abend Bellatrix. So sieht man sich wieder…“
Sie unterdrückte den Drang, sich zu räuspern. Sie hatte ihn sofort wiedererkannt. Schon in dem Moment, als er den Pub betreten hatte, so vollkommen selbstsicher und entspannt, hatte sie gewusst, dass sie doch richtig gelegen hatte.
„Nun, jetzt haben Sie Ihre Antwort, wer ich bin. Verraten Sie mir jetzt, warum Sie gegangen sind?“ fragte der Dunkle Lord und hielt ihre Augen weiterhin mit seinen fest. Er besaß diese unheimliche Gabe, sich voll und ganz auf sein Gegenüber zu konzentrieren und jede ihrer Regungen wahrzunehmen. Bellatrix spürte, wie sie immer unruhiger wurde, ihr Herz immer schneller schlug und sie sich von seinem eindringlichen Blick lösen wollte.
„Ich denke, das wissen Sie bereits.“ Brachte sie schließlich hervor. Ihr Herz pochte ihr bis zum Hals und sie war sich sicher, dass er es hören konnte. Sie zwang sich, den Blickkontakt nicht zu lösen; sie wollte nicht als die Schwächere aus diesem Duell hervorgehen. Sie wollte ihn bezwingen.
Wieder vernahm sie sein amüsiertes, leicht überhebliches Glucksen. Seine Augen begannen geheimnisvoll zu funkeln, und plötzlich verschwand Bellatrix‘ Bedürfnis, wegsehen zu wollen. Jetzt wollte sie ihn unbedingt weiter anstarren, wollte die Geheimnisse dieser Augen ergründen, in die Mysterien seiner Seele einsteigen. Doch als würde er es erahnen, brach er den Blickkontakt auf einmal ab und wandte sich an ihren Vater.
„Sag, Cygnus, wie geht es deiner Frau und der Familie? Alle gesund?“ fragte der Dunkle Lord beiläufig.
Frustriert und perplex verfolgte Bellatrix den Smalltalk zwischen ihrem Vater und dem Mann, der sie nun vollkommen ignorierte. Sie begann, unruhig zu werden, spielte mit ihrem Feuerwhiskeyglas, rutschte auf ihrem Stuhl herum und warf ihre langen schwarzen Haare zurück. Doch er nahm sie einfach nicht wahr. Es war, als hätte sie für ihn aufgehört zu existieren. Nur schwer unterdrückte Bellatrix ein genervtes Seufzen.


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Sie stand stocksteif da und versuchte, sich die Anspannung nicht anmerken zu lassen, während er langsam, lauernd um sie herumging. Sein Umhang raschelte leise; das einzige Geräusch auf der ganzen Lichtung. Selbst der Wald hatte anscheinend beschlossen, in Stille zu verfallen. Die umstehenden schwarzen Schattengestalten gaben keinen Laut von sich und beobachteten hinter ihren Masken gebannt das Schauspiel.
Theoretisch wusste Bellatrix ganz genau, was passieren würde; er hatte es ihr mehrmals erklärt. Doch es jetzt wirklich zu erleben, die düstere, faszinierende Szene, die er ihr so wortgewaltig beschrieben hatte, jetzt Realität werden zu sehen, war etwas ganz anderes. Das, dem sie in der relativen Sicherheit ihrer Treffpunkte entgegengefiebert hatte, erschreckte sie nun. Es schwebte wie ein ungreifbarer Schatten über ihr und ließ ihr Herz schneller schlagen.
„Es ist so weit, meine Freunde.“ Begann er seine Ansprache mit zischender Stimme, die den ganzen Raum einzunehmen schien. „Nach intensivem Training und eingehender Prüfung werden wir heute ein neues Mitglied in meinen Reihen willkommen heißen.“
Wie hypnotisiert folgten ihre Augen seinen Bewegungen während sie seinen Worten lauschte. Ihr wurde schwindelig. Sie hoffte, es würde bald vorüber sein. So sehr sie sich auch auf diesen Moment gefreut hatte – wie sehr hatte sie sich diesen Moment herbeigesehnt, wenn sie während des Trainings unter der Last zusammenzubrechen gedroht hatte – nun, da er da war, war es ihr unheimlich.
Erst jetzt dämmerte ihr, wie endgültig dieser Schritt war. Es gab nun kein Zurück mehr für sie – wenn es das denn jemals gegeben hätte – selbst wenn sie sich um entscheiden würde, wäre es nun zu spät. Sie musste diesen Weg bis zum Ende beschreiten.
„Bellatrix, du weißt, was von dir erwartet wird. Beweise mir jetzt mit deiner Tat deine Treue und Entschlossenheit. Zeige uns, dass du dich mir anschließen willst und bereit bist, meinen Weg zu gehen.“ Seine zischenden, betäubenden Worte, die sich beinahe wie ein Gift in ihrem Körper ausbreiteten und sie einlullten, ließen sie ihren Atem anhalten.
„Möchtest du es uns beweisen, Bellatrix?“
Die drückende Stille, die auf seine Frage folgte, presste sich unangenehm auf ihr Trommelfell, während er auf ihre Antwort wartete. Sie alle warteten darauf, dass sie Panik bekam und einen Fehler machte. Doch Bellatrix wollte ihnen diesen Triumph nicht gönnen; sie straffte sich, atmete betont ruhig und sagte gelassen: „Natürlich, mein Lord.“

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Irgendwann hatte der Dunkle Lord sie doch wieder beachtet. Mit einem amüsierten Zug um die harten Mundwinkel und einem triumphierenden Blitzen in den Augen richtete er das Wort an Bellatrix, als er fragte: „Und was ist Ihre Sicht der Dinge, Bellatrix?“
Oh, sie sah den Triumph, dass er es geschafft hatte, sie aus der Fassung zu bringen und auf ihrem Stuhl herumrutschen zu lassen wie eine Vierjährige. Und dafür verabscheute sie ihn und bewunderte ihn.
„Wie Sie sich sicher denken, stimme ich Ihnen vollkommen zu. Wie mein Vater bereits sagte.“ Antwortete sie fast schnippisch, gerade so sehr, wie sie es sich bei ihm traute. Das Amüsement schwand rasend schnell aus seinem Ausdruck. Er presste die Lippen zusammen ehe er sagte: „Nun, ich sehe, dass er Recht hatte. Sie sind wirklich noch nicht reif genug…“
Bellatrix warf einen raschen Blick zu ihrem Vater, der den Wortwechsel unbehaglich verfolgte, während seine Worte sie wie Schläge trafen. Sie fühlte sich, als hätte er sie mit Eiswasser übergossen und musste dem Drang widerstehen, beschämt den Kopf zu senken.
„Ich denke, euer Lordschaft wird feststellen, dass mein Vater unrecht hatte. Eine reifere Achtzehnjährige werden Sie wohl kaum finden.“
„Mag sein. Aber vielleicht sind Achtzehnjährige generell noch zu unreif…” äußerte er provozierend gelassen und hielt ihren Blick abermals gefangen. Sie sah die Herausforderung in seinen Augen schweben; er hielt ihr den rettenden Anker hin. Sie brauchte nur danach zu greifen und ihm die Macht überlassen. Oder sie ignorierte das Angebot und machte sich zu einem albernen Teenager.
„Wollen Sie sich wirklich auf Vermutungen verlassen?“ gab Bellatrix schließlich beinahe zähneknirschend nach und griff nach dem Angebot. „Wollen Sie nicht lieber selber herausfinden, wie reif ich wirklich bin?“
Abermals zuckten seine Mundwinkel beinahe widerwillig, während der Triumph in seinen Augen leuchtete. Seine Augenbrauen wanderten in die Höhe und seine Augen ließen ihre nicht los.
„Wirklich, Bellatrix?“ fragte er mit so leiser Stimme, dass es fast ein Flüstern war. Unwillkürlich beugte Bellatrix sich vor, um ihn besser zu hören. „Willst du es wirklich meiner Entscheidung überlassen?“
Sie hörte den angedeuteten Zweifel, überlegte, ob er echt oder gespielt war. Vergeblich suchte sie in seinen ausdruckslosen Augen nach einer Wahrheit, nach etwas, das ihr Halt gab. Doch er ließ sie orientierungslos in der leeren Schwärze.
„Ich denke schon, mein Lord. Oder sehen Sie einen anderen Weg, dieses Problem zu klären?” Er brauchte nicht einmal mit dem Kopf zu schütteln; schon an der Art, wie er ganz leicht seinen Oberkörper in ihre Richtung neigte, zeigte ihr, dass sie recht hatte.
„Also gut. Cygnus, hast du irgendwelche Einwände?“ meinte er nach einer Weile in einem Tonfall, der Cygnus Black nur allzu deutlich davon abwarnte, seine Einwände zu äußern.
„Nein, ich halte es für eine glänzende Idee, mein Lord.“ Kam die tonlose Antwort.


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Den Zauberstab fest in der Hand, trat Bellatrix vorwärts. Ihre Finger umschlossen das dünne Stück Holz krampfhaft; ihre einzige Waffe, ihr einziger Weg vorwärts. Der Kreis aus schwarzen Gestalten blieb weiterhin absolut geräuschlos, und auch der Wind, der auf einmal durch die Bäume zog, verursachte nur ein kaum wahrnehmbares Rascheln. Einzig die abgehackten Atemzüge der Frau zu ihren Füßen durchbrachen die Stille.
„Wann immer du bereit bist, Bellatrix.“ Kam seine Stimme dicht an ihrem Ohr. Bellatrix spürte, dass er hinter ihr stand. Bei einem anderen wäre es ein Zeichen der Unterstützung, des Rückhaltes gewesen. Bei ihm war es eine Drohung, ihn bloß nicht zu enttäuschen.
Bellatrix hob den Zauberstab und richtete ihn auf die bebende Gestalt auf dem Boden. Sie wusste, was er sehen wollte; er hatte es ihr mehrmals erzählt, in einer bunten, bildreichen Ausführung, in der es ihr beinahe heldenhaft vorgekommen war, was sie tun sollte. Bellatrix straffte die Schultern und widerstand dem Instinkt, einen Schritt vorwärts zu machen. Er sollte nicht denken, sie würde vor ihm weglaufen wollen. Er sollte wissen, dass sie bei ihm sein wollte.
Die Stille wurde drückender, unangenehmer, während die Zeit verstrich und Bellatrix die Frau vor sich taxierte. Es wäre so einfach. Sie kannte den Zauber, sie hatten es geübt. Es könnte eine winzige Kleinigkeit sein, eine unbedeutende Nichtigkeit, so wie es das für ihn war. Doch während sie abwartete, wuchs die Aufgabe von einer kleinen Hürde zu einer schier unbezwinglichen Herausforderung. Bellatrix wusste, dass es zu spät war; es ging hier um alles, und sie würde nicht verlieren!
Sie spürte die aufsteigende Unruhe zwischen den Umstehenden, sie spürte seinen ungeduldigen Atem in ihrem Nacken, sie spürte die Gänsehaut über ihre Arme kriechen. Doch wie eine Würgeschlange hatten die Stille und die Dunkelheit sich um sie geschlungen und lähmten sie. Bellatrix fühlte sich wie versteinert, unfähig, die Aufgabe zu erfüllen.
Als die Stille schier unerträglich wurde, unterbrach ein schwaches Husten den Bann. Wie aus einer Trance erweckt, schreckte Bellatrix auf und fokussierte ihre Augen auf die Frau auf dem Boden, die zitternd und bebend hustete und nach Atem rang.
Bellatrix wusste, dass sie es jetzt tun musste, ehe es zu spät war, ehe sie wieder die Kraft verlor. Sie hob abermals den Zauberstab, zielte, und sprach mit versteinerter Stimme: „Avada Kedavra.“

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Zurück im Landhaus der Blacks folgte ihr Vater Bellatrix in die Bibliothek. Sie war sich sicher, dass ihre aufgewühlten Gefühle sich auf ihrem Gesicht zeigten, denn ihr Vater musterte sie besorgt.
„Was ist?“ fragte sie schließlich fast barsch, während sie zu der Bar ganz am Ende des Raumes ging und sich Brandy einschenkte. Die bernsteinfarbende Flüssigkeit schimmerte verheißungsvoll, während sie das Glas langsam im Kreis schwang.
„Ist dir klar, worauf du dich eingelassen hast, Bella?“ gab ihr Vater behutsam zurück und imitierte ihre Handgriffe. „Weißt du was es heißt, mit dem Dunklen Lord Abmachungen zu treffen?!“
Bellatrix schwieg und betrachtete beinahe sehnsüchtig die Flüssigkeit in ihrem Glas. Die Ruhe, die der Alkohol versprach; sie könnte ihren Kopf freibekommen, wäre die wilden, sich überschlagenden Gedanken los. Müsste nicht mehr diese widersprüchlichen Gefühle aus Furcht und Freude ertragen.
„Sie sind bindend, Bella!“ erklärte ihr Vater eindringlich. „Sie kommen einem Vertrag gleich, aus dem du nicht mehr herauskommst. Nie mehr!”
Bellatrix zuckte mit den Schultern, gleichgültig den Gefühlen ihres Vaters gegenüber. Wie sollte sie ihm erklären was sie dachte, wenn sie sich selber nicht darüber im Klaren war?
Wie konnte sie ihm klar machen, warum sie es getan hatte, wenn sie es selber noch nicht genau wusste?
„Er wird dich vernichten, Bella, wenn er nicht mit dir zufrieden ist.“
„Er wird zufrieden sein.“ Sagte Bellatrix mit einer ihrem Vater unerklärlichen Zuversicht. Sie verstand es selbst nicht genau, doch sobald sie ihre eigenen Worte hörte wusste sie, dass es stimmte; sie war fest davon überzeugt, dass sie es schaffen konnte ihn zu beeindrucken. Sie wollte es schaffen den Triumph in seinen Augen über ihre Niederlagen in Triumph über ihre Erfolge zu wandeln.


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Die Frau war tot. Der grüne Lichtblitz hatte für den Bruchteil einer Sekunde die Lichtung erhellt, dann waren sie wieder in Dunkelheit gehüllt. Bellatrix hörte ihren eigenen, ruckartigen Atem und wusste, dass die anderen sie hörten. Es war still. Wieso war es noch immer so still?
Bellatrix hatte Jubel, Applaus, Reden, irgendetwas erwartet. Doch nicht diese dichte, bedrohliche Stille.
Dann, nach einigen Sekunden, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen, brach der Sturm los; Tiefes Brüllen und wildes Klatschen schreckten den nächtlichen Wald auf. Dicht an ihrem Ohr spürte sie seinen Atem und hörte ihn flüstern: „Gut gemacht, Bella.“ Sie lächelte.
Er ließ seine Anhänger eine Weile toben, dann erhob er seine kalte Stimme und rief: „Ihr habt gesehen wie Bellatrix uns bewiesen hat, dass es ihr ernst ist. Sie hat mir vor euer aller Augen gezeigt, dass sie bereit ist, unseren Weg mit uns zu beschreiten. Dafür werden wir sie nun in unseren Kreis aufnehmen. – Oder hat jemand etwas gegen diese Entscheidung vorzubringen?“ die folgende Stille, in der seine Worte drohend in der Luft zu schweben schienen, war ohrenbetäubend.
Abermals spürte Bellatrix ihren Puls beschleunigen; nun war es wirklich zu spät für sämtliche Bedenken. Was immer nun geschah, sie würde auf diesem Weg bleiben müssen. – Sie wollte auf diesem Weg bleiben. Bald war auch die letzte Hürde überwunden…
„Nun denn. Knie nieder, Bellatrix.“ befahl er schließlich und zog seinen Zauberstab. Ihre Knie drohten nachzugeben, als Bellatrix ihm gehorchte und langsam auf den Boden sank. Sie spürte die Blicke der anderen auf sich, als würden sie sich in ihre Haut brennen.
„Streck deinen Arm aus.“
Wieder gehorchte Bellatrix ihm widerstandslos. Er hielt ihr Handgelenk fest. Unter seinem kräftigen Griff schien ihre Haut zu verbrennen, wie immer, wenn er sie berührte. Sein Zauberstab presste sich leicht in die weiße Haut ihres Unterarmes, während er die Zauberformel flüsterte. Ein rasender Schmerz, ein loderndes Brennen, das eigentlich nur mit dem Cruciatus-Fluch verglichen werden konnte, breitete sich erst langsam dann immer schneller in ihrem Arm aus. Von seiner Zauberstabspitze ausgehend versengte der Fluch ihr Fleisch, brannte es scheinbar von ihren Knochen. Bellatrix hielt ihren Blick krampfhaft abgewandt, während sie ein leises Zischen von den Umstehenden hörte, begleitet von ihrem eigenen, abgehackten Stöhnen.
So plötzlich wie er gekommen war, verschwand der Schmerz wieder. Sobald er den Zauberstab von ihrer Haut löste, ebbten die Qualen ab.
Langsam, beinahe argwöhnisch, richtete Bellatrix ihre Augen auf den markierten Arm. Drohend, verheißungsvoll, grausam und beruhigend prangte dort sein Zeichen; pechschwarz hob es sich von ihrer makellosen Haut ab und kennzeichnete sie als sein.
„Willkommen bei den Todessern, Bellatrix.“ Sagte er leise und deutete eine winzige Verbeugung an. Bellatrix erwiderte sie tief und respektvoll, den Blick auf ihren Arm gerichtet.

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Über Feedback würde ich mich ganz doll freuen!
Als Autorin wüsste frau schließlich immer gerne, was sie besser machen kann und was gut war :).
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr euch die zwei Minuten nehmen würdet!


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Es hat mich beruhigt, zu sehen, dass eigentlich niemand die Szenen beim ersten Take schafft.
Evanna Lynch