
Heute gibt es zwei Lieder
Break me von Jewel (aus Lilys Sicht) &
Your body is a wonderland (aus James Sicht)
5. Kapitel
Die ersten Wochen in Hogwarts waren für Lily und James wie erwartet hart. So einfach wie sie es sich vorgestellt hatten, war es doch nicht, ungestört zu sein.
James war sehr in Quidditch eingespannt, da McGonagall ihn auch für das letzte Schuljahr zum Kapitän ernannt hatte.
Um es sich etwas einfacher zu machen, hatten beide ihre Freunde erzählt, dass sie das Kriegsbeil begraben hatten und so fiel es nicht weiter auf wenn sie zusammen saßen und sich unterhielten.
Es war Anfang Oktober und die Sonne schien. Der Herbst schien vom Wetter bei weitem besser zu sein, als der Sommer. Sophie und Lily saßen auf einer der Quidditchtribünen und schauten ihrem Team beim Training zu. Für Sophie war es merkwürdig, warum Lily so plötzlich Interesse an diese Sportart zeigte. Dass ihr Interesse eher dem Kapitän galt, ahnte Sophie nicht mal ansatzweise.
„Was machen wir heute Abend?“, fragte sie Lily, während sie ein Stück Kürbiskuchen mampfte. „Immerhin ist heute Samstag. Da sollten wir nicht so früh ins Bett gehen.“
Lily zuckte mit den Schultern und erhob sich von ihrem Sitz, da das Training beendet war.
„Keine Ahnung. Frag mal die Jungs, vielleicht haben die ja eine Idee.“
Sophie strahlte über das ganze Gesicht. „Ich finde es so toll dass du und James euch vertagt habt. So können wir viel öfters mit den Maraudern abhängen.“
Lächelnd strich Lily Sophie ein paar Krümel von ihrer Wange. „Du freust dich nur so, weil du so Remus näher bist.“
„Pst, nicht so laut Lily. Dein Bruder könnte es hören“, beschwerte sich ihre Freundin und setzte das Bruder in Anführungszeichen, das Lily gekünstelt auflachen ließ. Ihr sogenannter Bruder, war schon lange nicht mehr in ihre Augen ihr Bruder.
„James?“, rief sie zu ihm runter, da er gerade auf dem Weg in die Umkleide war.
„Was gibt’s, Lily?“, er sah sie fragend an. Viel lieber hätte er sein Team aus der Umkleide rausgeworfen und Lily dafür hineingezogen. Sie hatten sich jetzt seit drei Tagen nicht mehr alleine treffen können. Er vermisste sie schrecklich. Ihre Lippen, den Duft ihres Haares und ihres Körpers.
„Ich wollte fragen, ob wie heute Abend alle etwas zusammen machen sollen? Sophie und ich haben nichts anderes vor. Und vielleicht haben die Marauder ja ein bisschen Lust auf Party?“, fragte sie und lächelte ihn an.
„Klingt super“, rief er zurück. „Ich werde sie später mal fragen. Aber wie ich Sirius kenne, wird er sich dafür einsetzen. Du weißt ja, er liebt Partys.“ James verdrehte die Augen und lächelte sie schief dabei an, dass Lilys Herz hüpfen ließ.
„Schande dass er der Sohn von deinem Stiefvater ist“, flüsterte Sophie in Lilys Ohr. „So wie er dich ansieht, könnte man meinen, er vermisst dich irgendwie. Aber er sieht dich ja jeden Tag.“
Lily versteifte sich unmerklich und ihr war das Lächeln im Gesicht eingefroren. „Ja, findest du?“, stotterte sie nervös und strich sich abwesend durch die Haare.
James zwinkerte den Mädchen zu und verließ das Quidditchfeld.
„Oh ja, das finde ich. Komm, lass uns rein gehen. Wir können ja schon mal zu Abend essen.“
Lily nickte abwesend und folgte Sophie ins Schloss.
Sie setzte sich schweigend an den Gryffindortisch und nahm sich von dem Nudelauflauf. Hatte Sophie etwas gemerkt? Ihre Gedanken drehten sich immer wieder um diese eine Frage. Sie musste mit James reden und zwar dringend. Als er und die restlichen Marauder sich zu Lily und Sophie setzten wollten stand Lily auf. „James ich muss mit dir reden. Sofort!“, setzte sie nach, als James das Schnitzel ansah. „Lily was willst du von ihm“, wisperte Sophie. „Überraschung, Süße“, sagte Lily und warf einen kurzen Blick zu Remus. Sie hoffte, dass Sophie dass so hinnehmen würde. Gemeinsam mit James verlies sie die Große Halle.
Die Gänge waren wie ausgestorben. Kein Wunder, die gesamte Schule saß beim Abendessen.
Lily hatte, sobald sie die Große Halle verlassen hatten, James Hand ergriffen und ihn mit sich gezogen. Vor einem kleinen Klassenzimmer, das offen stand, blieb sie stehen und schaute sich um, ob auch wirklich niemand in der Nähe war. Als sie sich vergewissert hatte, zog sie ihn mit rein.
„Was ist?“, fragte er Lily, zog sie aber gleich an sich und umschlang ihre Taille mit seinen Armen.
„Du musst aufhören mich so anzuschauen“, platze es aus Lily raus.
„Wie schaue ich dich denn an?“, fragte James sie amüsiert.
„Auf jeden Fall nicht so, wie ein Bruder seine Schwester ansehen sollte.“
„Wie kommst du denn darauf?“, fragte er und streifte mit seinen Lippen über ihr Gesicht. Bevor sie etwas sagen konnte küsste er sie liebevoll. Lily erwiderte den Kuss, viel zu lange hatte sie darauf warten müssen. Als ihr wieder einfiel warum sie hier standen löste sie sich von ihm.
„Sophie meinte, dass du mich ansehen würdest, als würdest du mich vermissen“, sagte Lily und schmiegte ihren Kopf an James´ Brust.
„Das liegt wohl daran, dass ich dich vermisse“, meinte er und streichelte ihr über das rote Haar.
„Aber James, sie dürfen es nicht merken. Wie stellst du dir das vor? Verdammt, ich dachte wir wären vorsichtig genug gewesen.“
„Waren wir auch. Drei Tage konnte ich dich nicht alleine sehen. Drei Tage, das ist verdammt lang für mich. Wenn … wenn … wir uns öfters sehen könnten, dann müsste ich dich auch nicht vermissen und dann müsste ich dich auch nicht so sehnsüchtig anschauen.“
Lily seufzte. „Klar, wir sagen einfach allen dass wir miteinander rum machen. Ist ja nix weiters.“
James starrte sie ungläubig an. „Nix weiteres? Das ist nicht nur ein miteinander rum machen. Nicht für mich Lily.“
„Für mich doch auch nicht, James. Ich hatte das eben nicht ernst gemeint. Ich will dich nicht verlieren und ich habe angst dass genau das passiert, wenn es raus kommt.“
„Aber wieso denn Lily? Was ist schon so schlimm dabei, dass wir uns mögen?“ James küsste ihre Stirn und wartete auf eine Antwort.
„Was so schlimm daran ist? Das fragst du ernsthaft? James für unsere Eltern sind wir keine Teenager, die zufällig im selben Haus wohnen, für sie sind wir Geschwister, auch wenn wir uns nicht so verhalten haben. Und jeder weiß es, stell dir vor, wie die Leute reden werden. Uhh die Evans-Potter Geschwister machen miteinander rum. Dass ist für die doch nichts anderes als Inzucht. Auch wenn ich so nicht viel darauf gebe, was andere über mich denken oder sagen, würde es mich auf Dauer kaputt machen.“
„Es wird nicht raus kommen Lily. Das letzte was ich will ist dich ebenfalls zu verlieren. Ich werde einfach vorsichtiger sein, versprochen. Zick mich einfach wieder an. Vielleicht ist das weniger auffällig, als wenn ich dich anhimmle.“
Lily lachte leise und schüttelte den Kopf. „Das geht doch nicht James. Mein Gezicke macht dich doch scharf.“
James verdrehte die Augen. „Stimmt, aber wenn du lieb zu mir bist, bin ich es auch. Du kannst machen was du willst.“
Lily biss sich auf die Unterlippe. „Das ist ein Problem, aber was wäre das Leben ohne Probleme.“
„Langweilig“, hauchte James und küsste sie zärtlich. Seine Hand suchte die ihre und ihre Finger verhakten sich. „Komm, ich habe Hunger. Die anderen werden auch schon ihren Teil denken, wo wir bleiben.“
„Noch eins, ich hab ne Ausrede gebraucht um allein mit dir zu sein. Überleg dir was, wie Remus und Sophie heute Zeit miteinander verbringen können. Oder sowas in der Art. Schau nicht so, Sophie hätte mich sonst nie gehen lassen.“ Sie küsste ihn kurz flüchtig und zusammen verließen sie das Klassenzimmer und gingen zurück zur Großen Halle. James stürzte sich dankbar auf sein Essen. Mit vollem Mund konnte er schlecht reden und hatte so die Möglichkeit, sie Gedanken zu Remus und Sophie zu machen. Lily zwinkerte Sophie zu und aß ebenfalls. Küssen macht hungrig, dachte sie und lächelte leicht.
Gegen acht Uhr machten sich Lily und Sophie auf den Weg zu dem Zimmer der Marauder. Sirius hatte gemeint, wenn man bei ihnen Party machte, wären keine unerwünschten jüngeren Schüler dabei. Schon auf dem Gang hörten sie lautes Lachen aus dem Zimmer. Lily zog skeptisch die Augenbraue hoch.
„Hat Black das ganze Schloss eingeladen?“
„Ich hoffe mal nicht. Es muss mich nicht jeder im Schlafanzug sehen. Warum musste er auch unbedingt eine Pyjamaparty vorschlagen“, kicherte Sophie und öffnete die Tür. Lily staunte nicht schlecht. Sie war noch nie im Zimmer der Jungs gewesen. Es sah ordentlicher aus, als sie gedacht hatte, aber vielleicht wurde der Dreck von den vielen Schülern verdeckt. Sirius hatte tatsächlich noch die Fünft- und Sechstklässer eingeladen.
Sophie winkte Sirius zu und stellte sich neben Remus und verwickelte ihn in ein Gespräch. Lily lächelte James kurz zu und setzte sich dann neben eine Sechstklässlerin, die ebenfalls Vertrauensschülerin war. Sie ließ ihren Blick über James gleiten. Er hatte schwarze Pyjamahosen und passend dazu ein schwarzes eng an liegendes T-Shirt an. Er beugte sich vor um unter seinem Bett ein paar Flaschen hervor zu ziehen. Lily biss sich auf die Lippen, er hatte einen so tollen Hintern. James stellte die 3 Feuerwhiskeyflaschen in die Mitte der ganzen Leute und setzte sich Gegenüber von Lily in den Kreis.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Lily an Sirius gewandt.
Sophie hatte sich sofort neben Remus gesetzt und schaute glückselig in die Runde.
Mann, die kann man schnell glücklich machen, dachte sich Lily.
„Wir spielen Flaschendrehen“, verkündigte Sirius stolz.
Ein paar stöhnten genervt auf. „Was für ein Kinderspiel.“
„Hey“, empörte sich Sirius. „Traut ihr mir wirklich zu dass ich die Jugendvariante vorschlage? Wahrheit oder Pflicht spielen doch nur Kids. Wir machen das auf meiner Art und Weise.“
„Und wie sieht deine Art und Weise aus, Black?“, fragte Lily lachend. Der Kerl kam vielleicht auf Ideen. Flaschendrehen, dass hatte sie zuletzt in der dritten Klasse gespielt. Das war genau das richtige Alter für so ein Spiel, aber doch nicht mit fast 18. Sophie lächelte glücklich. Vielleicht würde sie Remus so näher kommen.
Der junge Black klatschte vergnügt in die Hände. „ Naja, ich bin da ja nicht ganz uneigennützig. Wenn ich die Flasche drehe und sie zum Beispiel auf dich zeigt, werde ich von deinen roten Lippen kosten.“
„Du willst mich küssen?“, quickte Lily schockiert.
„Nur wenn ich es muss Evans, keine Sorge.“
Lilys Blick huschte zu James rüber, der nicht all zu glücklich aussah, doch entschuldigend mit den Schultern zuckte.
„Super, ich werde doch nicht meine Schwester küssen“, kam es von einem Fünftklässer, der auf seine Schwester aus der Sechsten zeigte.
Remus grinste. „Naja, bei Geschwister machen wir eine Ausnahme. Sie müssen sich natürlich nicht küssen.
Lily atmete schwer aus. Sie wusste nicht ob sie darüber erfreut oder enttäuscht sein sollte.
„Okay und wer fängt an?“, fragte Lily und blickte auf die Butterbierflasche in Sirius´ Hand. „Natürlich der Ideengeber, ich muss nur das Spielinstrument vorbereiten“, lächelte er und trank die Flasche in einem Zug aus. Sirius presste den Kronkorken zurück auf den Flaschenhals, dass auch ja kein Tropfen auslief und legte die Flasche mitten in den Kreis wo er sie drehte.
Sie blieb vor einer hübschen Sechstklässerin stehen und Sirius zog die rechte Augenbraue erfreut hoch, während das Mädchen anfing zu kichern. Lily schubste Sophie leicht an und verdrehte nur die Augen.
„Das kann ja heiter werden“, nuschelte sie ihr zu. „Am besten ich besauf mich gleich.“
Sie schnappte sich eine Flasche von dem Feuerwhisky und setzte sie zu einem großen Schluck an.
„Nicht zu viel Evans, das brauchst du vielleicht später noch zur Desinfektion. Wer weiß wen du noch alles küssen musst“, lachte James, doch Lily hörte das es kein ehrliches Lachen war. Hatte er etwa genauso viel Angst jemanden vor ihren Augen küssen zu müssen?
Sie würde es nicht aushalten, wenn eine dieser dummen Tussen kichern würde, weil sie James Potter küssen dürfte. Eher würde Lily heulend aus dem Schlafsaal stürmen, als sich das anzuhören.
Sirius beendete den Kuss und lächelte der Sechstklässlerin zu. Wenn Sirius nach einem Kuss so lächelte, war es ein gutes Zeichen für das Mädchen, das noch mehrere folgen würden. „Und jetzt Sophie“, bestimme Sirius die Reihenfolge. Sophie krabbelte in die Mitte und schloss ihre Augen, als sie die Flasche drehte. Das rechte Auge fest zusammengekniffen lugte sie mit dem Linken auf die Flasche.
Unbemerkt zückte Lily ihren Zauberstab und ließ die Flasche vor Remus zum Stillstand kommen, das ihrer Freundin mit einem entzückten Laut quittierte. Sophie klimperte ein paar Mal mit ihren Wimpern und beugte sich zu Remus vor um ihm einen Kuss zu geben.
James hüstelte etwas und holte sich so Lilys Aufmerksamkeit. Mit einer knappen Kopfbewegung zu den beiden gab er zu verstehen dass er wusste dass Lily daran nicht ganz unbeteiligt war. Sie grinste ihn nur schelmisch an und legte einen Finger auf ihre Lippen, als Zeichen des Stillschweigens.
„So wird das nix Leute. Sind wir hier im Kindergarten?“, beschwerte sich Sirius nach ein paar Runden. „Wenn ich küssen meine, dann meine ich es auch. Diese Bussigeberei ist doch was für Kleinkinder. Ich bitte um mehr Einsatz.“
James lachte laut auf. Diese Reaktion war typisch Sirius, ihm konnte es nicht schnell genug gehen.
„So als nächstes ist mal unser Prongs dran mit drehen“, sagte Sirius und deutete auf die Flasche. James warf Lily einen kurzen Blick zu. In seinem Kopf ratterte es, hatte er die Möglichkeit, sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen. Aber die Ausrede er müsse aufs Klo würde wohl nicht ziehen, dann würden sie einfach auf ihn warten. Er atmete hörbar aus und drehte die Flasche. Vielleicht hatte er ja Glück, dass die Flasche bei Sirius, Remus oder Peter hängen blieb, dann dürfte er seine Zunge in seinem Mund behalten und würde in keine miserable Lage geraten, so schlimm war es für Lily bestimmt nicht, wenn er Sirius küsste. Eklig vielleicht, aber nicht so schlimm, als würde er irgendeine der Mädels hier küssen. Doch es kam noch schlimmer. Der Flaschenhals zeigte auf Lily.
„Okay, ich dreh noch einmal“, sagte James schnell, doch Sirius hielt seine Hand fest.
„Warum Kumpel?“
James schaute seinen Freund verwirrt an. „Warum? Moony hat doch gemeint Geschwister wären davon ausgeschlossen.“
„James, ihr seid keine Geschwister. Also los!“
Lily, die die ganze Zeit auf die Flasche gestarrt hatte, riss bei Sirius Worten ruckartig den Kopf hoch und schaute James panisch an.
„Hopp Evans, ist doch nur Prongs. Wirst schon nicht an einem Ekelanfall sterben“, lachte Sirius und zog Lily von ihrem Platz hoch, nur um sie auf James zu schubsen.
Lily starrte James mit großen Augen an. Wie sollte sie ihn denn bitte schön vor den Augen der anderen küssen und dann wieder aufhören?
„Los Prongs zeig der kleinen Evans mal, wie das richtig geht“, johlte Sirius im Hintergrund.
James legte einen Arm auf Lilys Hüfte und küsste sie dann vorsichtig. Es würde nicht einfach für ihn werden, sich aus dem Kuss zu lösen. Viel zu sehr sehnte er sich immer nach mehr.
Als Lily seine Lippen spürte, war jeder weitere Gedanke wie weggeblasen. Sie rutschte auf seinen Schoß, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn fordernd und wild zurück. Erst als James seinen Mund öffnete und seine Zunge die ihre anstupste, wurde der Kuss zärtlicher und leidenschaftlicher. Wenn er schon mal eine Freikarte hatte Lily vor seinen Freunden küssen zu dürfen, sollte er es verdammt noch einmal auch ausnutzen. Er genoss jede Sekunde.
Sirius pfiff laut. Aber Lily und James ließen sich nicht davon stören. Viel zu lange war in ihren Augen der letzte Kuss her. James drückte Lily fester an sich und sie rutschte auf seinem Schoß hin und her um eine bessere Sitzposition zu finden.
„Hey Prongs, du sollst die Evans nicht auffressen, nur küssen“, lachte Sirius als sich Lily und James immer intensiver küssten. „Da hatte wohl jemand zu viel Feuerwhiskey, was Evans?“, fragte er und stupste James leicht an, da dieser immer noch nicht reagierte.
Langsam entzog sich James aus Lilys Kuss.
„Hä? Was?“, murrte James, aber seine Augen leuchtete, als hätte er eben im Quidditch gewonnen.
„Küssen, nicht fressen“, grinste Sirius und wechselte mit Remus und Peter bedeutungsvolle Blicke. Nicht mal einem Black entging so viel Leidenschaft.
Beschämt rutschte Lily von James Schoss und setzte sich zurück zu Sophie. Allgemein war es recht still im Zimmer. Alle schienen noch völlig von diesem Kuss geflasht zu sein.
James sah entsetzt an sich runter und schnappt sich schnell ein Kissen das hinter ihm lag, um es auf sein Schoß zu legen. Lily hatte bei ihm etwas hinterlassen, was nicht jeder sehen musste.
„Mist, wir hätten das filmen sollen. Das wäre ein gutes Anschauungsmaterial für den perfekten Kuss gewesen“, wisperte ein Mädchen aus der sechsten zu Sophie.
„Oh ja“, flüsterte Sophie zurück und schaute ihre beste Freundin von der Seite an. Dass in Lily so eine Bombe stecken würde, hätte sie niemals gedacht. Lily war rot im Gesicht. Mit glänzenden Augen, sah sie zu James, der auf das Kissen in seinem Schoss starrte.
„Okay Leute, wir haben keine Chance das eben zu toppen. Hiermit ist das sinnlose Besäufnis eröffnet“, lachte Sirius und stand auf. Er setzte sich mit der hübschen Sechstklässlerin in eine Ecke und machte dort weiter, wo Lily und James aufgehört hatten. Remus und Sophie unterhielten sich bei einem Butterbier über irgendwelche Hausaufgaben. Lily legte sich in James Bett und schloss die Augen. James starrte immer noch vor sich hin. Nach und nach gingen die Ersten in ihre Zimmer.
Peter hatte sich in sein Bett verzogen und schnarchte leise vor sich hin, während Sirius mit seiner neuen Flamme sich aus dem Zimmer stahl. James ahnte wo er mit ihr hingen wollte. Der Raum der Wünsche war des Öfteren der Raum der Liebenden, zumindest für Sirius. Nachdem endlich James Erregung verschwunden war, legte er sein Kissen zurück auf sein Bett. Sein Blick fiel auf Lily. Sie schien zu schlafen. Sein Herz stand in Flammen, als er sie so betrachtete. Noch nie konnte er sehen, wie sie aussah wenn sie schlief. Lily strahlte so eine Ruhe und Zufriedenheit aus. Auf ihren Lippen lag ein sanftes Lächeln.
Sophie schaute zu ihrer Freundin rüber. „Na toll, pennt die etwa?“
Erschrocken zuckte James zusammen. Er fühlte sich ertappt, wie er sie angestarrt hatte.
„Ja … ähm … scheint so.“
Sophie zuckte mit den Schultern. „Willst du sie wecken? Also ich tue es nicht. Sie wird sehr ungemütlich wenn man sie weckt.“
„Ähm, dann lass ich es lieber? Sie kann ja hier schlafen. Man Warren schau nicht so, ich bin irgendwie ihr Bruder, werd sie schon nicht vergewaltigen“, lächelte James Sophie zu. „Okay aber wenn sie morgen zickt, dann war es deine Idee, Potter.“ Sophie drehte sich zu Remus um. „Gute Nacht, Remus. Schlaf gut und träum was süßes“, hauchte sie und küsste ihn auf die Wange. James legte sich nach dem Sophie als Letzte gegangen war in sein Bett. „Nacht Moony“, murmelte er und zog die Vorhänge um das Bett zu.
„Sind alle weg“, flüsterte es plötzlich neben ihn und er drehte sich erschrocken zu Lily um. Sie lag mit offenen Augen auf der Seite und lächelte ihn an.
„Du schläfst gar nicht?“
Sie schüttelte den Kopf. „Hab nur so getan als ob.“
Verwirrt ließ James seinen Blick zwischen Lily und dem Bettvorhang hin und her wandern.
„Warum?“
„Ist das nicht offensichtlich?“, hauchte sie ihm zu und rutschte etwas näher zu ihm.
„Ähm nein“, nuschelte er. Lily jetzt so nah bei sich zu fühlen, war komisch. Er hatte sich doch gerade erst beruhigt. Ihm war es ein Rätsel, wie sie es schaffte, ihn mit ein paar Worten, einem Blick oder sonst etwas Belangloses so heiß zu machen. „Willst du mit mir über den Kuss reden? Lily es tut mir leid, ich hab mich einfach fallen lassen.“ Er strich sich durch das rabenschwarze Haar. „Dass mein ich nicht“, hauchte Lily gegen seine Lippen. „Wa-wa-was dann?“, fragte er verwirrt.
„Ich hatte gar keine Ahnung dass du so begriffsstutzig bist, James. Was wird wohl ein Mädchen von dir wollen, wenn sie bei dir im Bett liegt?“
James öffnete den Mund und wollte was sagen, aber er bekam keinen Ton raus. Lily schaute ihm tief in die Augen. „Weißt du es wirklich nicht?“ Sie fuhr mit dem Finger die Kurve seiner Oberlippe nach.
Er schüttelte stumm den Kopf. Sie würde ja wohl kaum dass meinen, was er gerade dachte. Allein der Gedanke, Lily könnte es darauf abgesehen haben, erregte ihn total. Er drückte Lily sanft von sich weg, er wollte sie ja nicht erschrecken. Sie wollte bestimmt nur ein bisschen knutschen und kuscheln. Wenn sie das aber fühlen würde, nein er wollte sich ihre Reaktion gar nicht ausmalen.
Lily stöhnte genervt, richtete sich auf und setzte sich rittlings auf James.
„Ich weiß dass du es auch willst. Nein, ich spüre es.“
James stockte der Atem. „Ich … Lily … oh bei Merlin.“
Sie beugte sich zu ihm runter und küsste ihn, bevor ihre Lippen zu seinem Ohr wanderten.
„Schlaf mit mir!“ In ihrer Stimme lag kein Widerspruch drin.
James legte seine Hände auf ihre Hüfte, nicht sicher ob er sie fester gegen sich pressen sollte oder sie von sich runter schieben sollte. Lily nahm ihm diese Entscheidung ab. Sie kreiste langsam mit ihrem Becken. Diese kleine fast unschuldige Bewegung entlockte seiner Kehle ein lautes Keuchen. „Die Jungs…“, brachte er gerade noch so vor dem nächsten Keuchen heraus. Lily lachte leise. „Keine Angst, sie können uns nicht hören“, beruhigte Lily ihn.
„Du Hexe“, spottete er scherzhaft.
„Was du nicht sagst“, lachte Lily leise. „Also? Was sagst du dazu?“
„Du machst mich verrückt, das sage ich dazu.“
Er schob sie von sich runter und richtete sich auf. „Also nicht?“ Lily klang enttäuscht.
James nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie hart auf den Mund.
„Bist du dir sicher dass du es willst. Es wäre dein erstes Mal.“
„Ich will es so sehr James. Wie lange wollen wir es noch vor uns her schieben?“
„Okay“, hauchte James atemlos. „Ich … ich werde … vorsichtig sein.“
Lily küsste sich an seinem Hals entlang. Endlich würde es geschehen. Sie hatten beide auch lang genug warten müssen. Ihre Hände wanderten zu seinen Haaren. Sie waren so schön weich. Nicht nur, dass es die perfekte Möglichkeit war, nein, der Kuss mit James hatte sie angemacht. Sie hatte deutlich gespürt, wie sich bei ihm etwas geregt hatte. Es war ein komisches Gefühl, einem Jungen auf diese Art zu gefallen.
„Ich weiß dass du es sein wirst.“
Lily ließ ihre Hände über seinen Rücken gleiten und schob sie unter sein T-Shirt. Seine Haut war warm und unter ihre Fingerspitzen spürte sie, wie er eine Gänsehaut bekam.
„Ich will dich so sehr James Potter!“
Ihr Hauchen machte ihn ganz nebelig im Gehirn. Sie wollte ihn und er wollte sie. Mehr zählte in diesem Moment nicht. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und verteilte viele kleine Küsse über dieses.
Lily schloss die Augen und genoss seine Leibkosungen, aber es ging ihr alles zu langsam. Sie entzog sich ihm und zog ihm das T-Shirt über den Kopf. Sie liebte seinen nackten Oberkörper. Er war vom Quidditch gut durchtrainiert, aber nicht zu übertrieben. Es war alles so, wie es sein musste. Zärtlich streichelte sie über seine Brust. Seine Haut war nicht nur warm, sie war auch samtweich. Sie spürte unter ihre Finger, wie sich seine Muskeln anspannten. Er war einfach perfekt. Wie sollte sie da ihren Blick abwenden können?
James packte ihre Handgelenke und zog ihre Arme über ihren Kopf. Langsam streichelte er mit seinen Händen ihre Arme entlang und als er zu ihren Achseln ankam, kicherte Lily leise. Warum musste sie ausgerechnet jetzt kitzlig sein. Seine Hände strichen weiter an ihrer Seite runter, bis er den Saum von ihrem Trägershirt zu greifen bekam. Lily hatte immer noch die Arme über ihren Kopf und ließ sich von ihm das Shirt ausziehen.
James sog scharf die Luft ein, als er sah, dass Lily nichts drunter trug, keinen BH, nichts dass ihn hätte vorbereiten können. Lily bekam ein komisches Gefühl, als James sie so musterte, gefiel ihm nicht, was er sah? Aber er kannte es doch schon. „Du bist wunderschön“, hauchte er und Lily entspannte sich wieder.
Sie lächelte zaghaft. „Ich weiß“, antwortete sie ihm und versuchte selbst davon überzeugt zu klingen.
Langsam ließ sie ihre Arme wieder sinken und legte sie um seinen Hals. „Ich bin aufgeregt“, gab sie leise zu.
James küsste sich an ihren Hals entlang. „Ich auch“, gab er zu.
Lily legte sich zurück in das Kissen. „Warum das? Ist doch nichts Neues für dich.“
„Weil du es bist.“
Er beugte sich über sie und küsste ihren Bauch. Dabei sog er tief ihren Duft ein. Lily seufzte genüsslich auf, als sie seine Lippen auf ihre Haut spürte und seine Hände, wie sie die Innenseiten ihrer Oberschenkel streichelten.
James war sich nicht sicher, ob er den letzten Schritt überwinden sollte und ihr die Hose ausziehen sollte. Vielleicht würde es ihr zu schnell gehen. Vielleicht wollte sie erst noch ein bisschen Kuscheln. Unsicher küsste er sich wieder zu ihr hoch und versank in ihren grünen Augen.
Lily lächelte ihn an und fuhr mit ihrer Hand über seinen Rücken und schob sie in seine Hose. James schloss die Augen und biss sich auf die Lippen. Lily schien nicht den Eindruck zu machen, dass sie es lange hinaus zögern wollte.
„Ich mag deinen Hintern“, wisperte sie in sein Ohr und knabberte zärtlich daran.
„Ich mag noch ganz andere Stellen an dir“, flüsterte James und streichelte ihr über die Lippen, die Brüste bin hin zu ihrer Hose, am Hosenbund stoppte er jedoch. Lily wand sich unter ihm. „Bitte James, fass mich an“, hauchte sie und blickte ihm starr in die Hasselnussbraunen Augen.
James presste seine Lippen auf ihre, während er seine Hand unter ihren Hosenbund schob und sie, wie sie es sich gewünscht hatte, anfasste. Zärtlich streichelte er ihr über ihre empfindlichste Stelle und Lily stöhnte in den Kuss rein. In ihr Unterleib bildete sich eine Hitze, die sie bis dahin noch nie gespürt hatte. Wie von selbst wanderte ihre rechte Hand in seine Hose nach vorne, während die linke sich in seinen Hintern krallte.
„Oh James“, stöhnte sie gegen seine Lippen als sich ihre Hand um ihn schloss. Es war berauschend, James dort anzufassen, während er sie auch anfasste. Sie wollte nie wieder etwas anderes machen. James lächelte gegen ihren Mund. Es turnte ihn nur noch mehr an, dass Lily Gefallen an seinen Liebkosungen fand.
Sie zog ihm die Hose runter, was etwas umständlich war. Endlich sah sie ihn vollkommen nackt und ihr Herz fing an zu rasen. Mit ihm hatte der liebe Gott ein Meisterwerk erschaffen, da war sich Lily völlig sicher.
Mit einem breiten Grinsen küsste sich James an ihrem Hosenbund entlang. Er wollte noch ein bisschen mit ihr spielen, bevor er nachgab.
„James“, stöhnte Lily und ihre Atmung hatte sich schon um das doppelte beschleunigt. „Ich will dich!“
„Langsam Süße. Vertrau mir, du brauchst das noch kurz“, flüsterte James. Krampfhaft überlegte er, wo er die Kondome hatte. In der Schublade seinen Nachtschrankes? Im Koffer? Er konnte sich nicht erinnern. Ihn überkam eine leichte Panik. Hatte er überhaupt welche dabei? Seine Hand tastete sich zu seinem Nachtschrank, während er Lily weiter küsste.
Doch er fasste ins Leere. Sieden heiß fiel ihm ein, dass Lily all seine Kondome vernichtet hatte. Gefrustet stöhnte er auf.
„Scheiße!“
„Was?“, keuchte Lily.
„Wir haben keine Kondome. Du hast sie mir …“
„Brauchen wir nicht“, unterbrach Lily ihn. „Hab einen Trank genommen.“
James zog die rechte Augenbraue hoch. „Hast du das etwa geplant?“
Schnell schüttelte sie den Kopf. „Nein, aber ich dachte man kann nie wissen was aus einer Party von den Maraudern wird.“
James lachte leise und zog ihr die Hose aus. Er küsste sich von ihren Fesseln aufwärts und Lily zog zitternd die Luft ein, als er wieder an ihre empfindliche Stelle kam.
„Verdammt James“, keuchte sie auf.
James lachte leise, was sie nur noch mehr aufstöhnen ließ.
„Bitte James, erlös mich endlich“, flehte sie.
„Man Evans, dass hört sich gar nicht toll an“, lächelte er und küsste sich wieder zu ihr hoch. Er legte sich vorsichtig auf sie. „Jaaaames“, quengelte sie. „Ich weiß Lily, dass ist Absicht.“ Er fand es berauschend, dass Lily so sehr danach verlangte. So gern er sie auch weiter geärgert hätte, aber er konnte selbst nicht mehr wiederstehen.
„Du bist fies“, murrte sie gegen seine Lippen.
Er drückte ihre Beine etwas auseinander, die Lily schließlich leicht anwinkelte.
„Entspann dich!“, bat er sie heiser.
Lily nickte und biss sich auf die Unterlippe, während sie darauf wartete, dass James endlich in sie eindrang.
Zärtlich streichelte er ihr über die Wange, bevor er seine Hände unter ihren Po schob und sie etwas anhob. Er nickte ihr kurz zu, als Zeichen das es soweit war.
Er drang vorsichtig in sie ein. Mitten drin stoppte er kurz, es kostete ihn Überwindung nicht sofort zu zustoßen. Lily fühlte sich so gut an. Er stöhnte leise, bevor er tiefer in sie eindrang. Lilys Hand krallte sich in das Bettlagen. Es tat nicht so sehr weh, wie sie sich es vorgestellt hatte. Es war komisch, James in sich zu spüren, aber gut. „Geht’s?“, fragte er aus zusammen gepressten Lippen. „Ja, was ist los?“, fragte sie als sie sein angespanntes Gesicht sah. „Es ist zu toll Lily“, lächelte er.
„Jaha“, hauchte sie. „Mach dir keine Gedanken um mich, es fühlt sich gut an.“
James vergrub sein Gesicht in ihre Haare und begann sich vorsichtig zu bewegen. Bei jedem Stoss, den er ausführte, wurde Lilys stöhnen lauter und sie passte sich seinem Rhythmus an. Er ließ seinen halb geöffneten Mund über ihren Hals gleiten, biss leicht in ihre Schulter, als sie sich ihm regelrecht entgegen bog, so dass er tiefer in sie eindringen konnte. Es fühlte sich einfach richtig an. Richtig und gut.
Lily schlang ihre Beine um seine Mitte und presste ihn so enger an sich. Seine Haut war schweißnass, wie ihre.
James stöhnte gegen Lilys Hals. Er konnte sie so intensiv spüren. Es war einfach zu schön mit Lily, so schön war es bisher mit keiner gewesen. Noch bevor Lily ihren Höhepunkt erreichte, brach James über ihr, vor Lust, zusammen. „Ich liebe dich Lily“, hauchte er ihr ins Ohr. „Es… es tut mir leid“, nuschelte er. Dass war das erste Mal, dass eine Frau bei ihm nicht auf ihre Kosten gekommen war. Es war ihm unangenehm, dass ausgerechnet Lily diese war. Lily kuschelte sich an ihn. Ihr machte es nichts aus. Es war wunderschön gewesen. Und das nächste Mal würde es noch schöner werden.
„Ich liebe dich auch!“, flüsterte Lily ihm zu und strich ihn über die Haare. James Herz setzte einen kurzen Schlag aus. Das war ihr erstes offizielles „ich liebe dich“. Kein, ich glaube ich bin ich dich verliebt. Es war ein deutliches „ich liebe dich“.
„Wir sollten uns was anziehen, nicht das wir morgen von einen der Jungs geweckt werden. Da kämen wir in Erklärungsnot.“
Lily nickte und sie lösten sich kurz voneinander um sich wieder anzuziehen. Zufrieden kuschelten sie sich aneinander. James streichelte ihr über den Rücken.
„Es tut mir wirklich leid.“
„Dir muss nichts leid tun James. Es war wundervoll.“
Seufzend schloss sie die Augen und schlief erschöpft ein.
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