
10. Kapitel
Lily kuschelte sich an James.
„Das, war… wow“, hauchte er.
Lily blickte ihm in die haselnussbraunen Augen.
„Findest du?“, fragte Lily vorsichtig.
Sie war sich immer noch nicht sicher, was sie von dem Stellungswechsel halten sollte. War es für ihn genauso schön gewesen, wie für sie?
„Jaa, Lily das war der Hammer. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das, was wir hatten noch steigern lässt“, sagte er und drückte ihr einen Kuss auf die noch feuchte Stirn. „Ich liebe dich, Lily.“
Lily schloss die Augen und schmiegte sich an ihren James. „Ich dich noch viel mehr“, wisperte sie müde.
„Deine Rippen, wie geht es ihnen?“, fragte er sie leise, während er ihr so sanft wie mit einer Feder die Wirbelsäule auf und ab streichelte.
„Sie tun ein bisschen weh“, gab sie ehrlich zu.
James stöhnte leise auf. „Oh Lily, ich hab’s gewusste. Wir hätten noch damit warten sollen.“
„Nein“ widersprach Lily. „Es war genau richtig. Mach dir keine Sorgen um mich. Gib mir eine Stunde und mir tut nichts mehr weh. Ich wollte es ja so. Ich wollte dich und wenn ich so sehr was will, kann mich nichts davor abhalten mir das zu nehmen was ich will.“
Sie gähnte herzhaft und umschlang James noch fester mit ihren Armen. James schmunzelte leicht.
„Okay, lass uns ein bisschen ausruhen und dann gehen wir in den Honigtopf deine Lakritzschnapper kaufen.“
Lily nickte leicht und bekam nur ein müdes „mhm“ zustande.
Lily erwachte durch einen leichten Schmerz der durch ihre Rippen fuhr. Sie blickte sich um. Sie konnte den Raum zuerst nicht identifizieren. Es war stockdunkel, nur wenige Kerzen erhellten die Szenerie. Neben ihr lag ein schlafender James. Sie kĂĽsste ihn leicht.
„Hey Süße. Wie viel Uhr haben wir?“, fragte er und gähnte herzhaft.
„Oh verdammt. Wir haben halb 9“, rief Lily panisch, als sie auf ihre Uhr schaute. James sah sie schockiert an. „Ups, wir sind wohl eingeschlafen“, lächelte er sanft. „Ups? UPS? Potter wir bekommen voll den Ärger“, rief Lily nun wütend und griff nach ihren Klamotten. James packte sie am Arm und zog sie in eine Umarmung.
„Beruhig dich erst mal. Mir fällt bestimmt gleich was ein. Ich werde dafür sorgen dass du keinen Ärger kriegst“, raunte er ihr beruhigend ins Ohr.
Lily schlang ihre Arme um ihn und drĂĽckte ihren Kopf an seine Brust.
„Dann überlege schnell.“
Sie schwiegen eine Weile, bis James Lily von sich schob und auf ein loses Dielenbrett zusteuerte. Er schob es beiseite und holte eine Feuerwhiskyflasche raus.
„Zum Glück haben wir immer etwas auf Vorrat hier“, grinste er zufrieden und nahm drei große Schlucke aus der Flasche. Lily schaute ihm dabei fassungslos zu.
„Was soll das? Glaubst du etwa wenn du dich betrinkst, fällt dir eine gute Ausrede ein, warum wir noch nicht zurück im Schloss sind?“
„Nein Lily, dass ist meine Ausrede“, zwinkerte er.
„Wie meinst du dass?“, fragte sie verwirrt.
„Also wir gehen zurück zum Schloss. Gonni wird schon auf uns warten und du erzählst ihr, dass du mich gesucht hast und mich schließlich im Eberkopf gefunden hast, wo ich mich betrunken habe. Ich werd ein bisschen schwanken und nuscheln und jetzt rieche ich auch nach Alkohol. Also wird sie uns das abkaufen. Vertrau mir, du wirst keinen Ärger bekommen“, sagte er und strich ihr über das Haar.
„Aber du James. Gonni wird es Mum und Sam sagen…“
„Na und? Hauptsache du bekommst keinen Ärger“, unterbrach er sie.
„Aber das ist nicht fair“, widersprach Lily. „Es war meine Schuld dass wir hier sind. Ich wollte mit dir alleine sein. Ich wollte unbedingt mit dir schlafen. Ich bin danach einfach eingeschlafen. Ich …“
James packte ihr Gesicht in seine Hände. „Wirst du endlich aufhören dir die Schuld zu geben? Für all das gehören immer zwei, Süße. Ich wollte all das genauso sehr wie du.“
„Nein, wolltest du nicht“, schluchzte Lily. „Du wolltest noch warten.“
James verdrehte die Augen. „Das habe ich nur gesagt, weil ich vernünftig sein wollte. Aber das hat nichts damit zu tun was ich wirklich wollte.“
Er presste seine Lippen gegen ihre und kĂĽsste sie hart auf den Mund.
„Zieh dich an!“, befahl er ihr dann.
Lily kräuselte ihre Nase. „Okay, du riechst wirklich nach Alkohol.“
James lachte leise und zog sich ebenfalls an. Zusammen machten sie sich auf den Weg zum Schloss. Als sie in sichtweite des Schlosses waren, stĂĽtze James sich auf Lily und fing an Schlangenlinien zulaufen.
„James nicht so doll, ich kann dich nicht halten“, presste Lily aus ihren Lippen hervor. Sie fand den Geruch von James gerade einfach nur abturnend. Als sie kurz vor dem Schlossportal waren fing James an, Lily irgendetwas zu erzählen. Sie verstand nur die Hälfte und musste sich ein Lächeln unterdrücken. James spielte seine Rolle hervorragend. Sie würde ihm den Betrunkenen abkaufen.
„Mr. Potter, Miss Evans … was fällt ihnen ein mit solch einer Verspätung zurück zu kommen?“, wurden sie von einer wütenden McGonagall empfangen.
„’allo Schö-ö-ö-önheit“, begrüßte James seine Hauslehrerin. „’übsch sehn sie aus.“ Lily musste ein Kichern unterdrücken, als sie das entsetzte Gesicht von ihrer Lehrerin sah.
„Sind Sie etwa betrunken Mr Potter?“
James löste sich von Lily und schwankte leicht. „Iisch? Nie-ie-iemals“, lallte er. „Gell, Lill-lil-lilylein?“
Er tätschelte Lilys Wange und sie schnappte seine Hand, damit er aufhört.
„Es tut mir so Leid Professor. Ich habe ihn gesucht und ihm im Eberkopf gefunden. Er hat sich voll laufen lassen“, stammelte Lily ihre Entschuldigung zusammen.
In Schauspielern war sie nicht so gut wie James, der den Betrunkenen hervorragend spielte. McGonagall rĂĽmpfte die Nase.
„Sie riechen ja, als wären sie in ein Fass Feuerwhisky gefallen.“
„Und Sie rieschen wie eine Blume, Minerva.“
„Merlin steh mir bei“, stöhnte die alte Lehrerin. Wurde sie hier etwa wirklich von einem Schüler angeflirtet. „Das wir Konsequenzen haben Mr Potter. Miss Evans, würden sie Mr Potter bitte zu Professor Dumbledore bringen?“
Lily schluckte nervös und nickte ergeben. „Natürlich Professor.“
Sie umschlang James um seine Hüfte und legte seinen Arm um ihre Schulter, was recht lächerlich aussah, weil James fast eineinhalb Köpfe größer war als Lily.
„Komm James, wir gehen ins Warme.“
James schwankt die Stufen rauf und Lily hatte Angst, dass James fallen würde. Zusammen kämpften sie sich zu Dumbledores Büro. Der Wasserspeier trat automatisch zur Seite. Sie stellten sich auf die unterste Stufe der Wendeltreppe und wurden nach oben gefahren. Lily klopfte zaghaft an die Tür, öffnete sie leise nach dem „Herein“ von Dumbledore und trat zusammen mit James ein.
„Guten Abend, Professor Dumbledore“, nuschelte sie verlegen und blickte zu Boden. „Nabend Dumbi“, hickste James.
Oh Merlin, James ĂĽbertreib nicht, flehte Lily gedanklich.
„Guten Abend Mr. Potter, Miss Potter. Oh Verzeihung Miss Evans“, lächelte Dumbledore entschuldigend und wies auf zwei Stühle vor seinem Schreibtisch. „Setzten Sie sich.“
James lachte laut, verwuschelte Lilys Haar und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Haha Miss Potter, ist der Boss nisch lustisch Schwesterherz?“
„Wahnsinnig lustig“, antwortete Lily trocken und strich sich die Haare wieder glatt. „Nein, lass doch“, jammerte James. „So hattest du Ähnlichkeit mit mir, Schwester. Beide zerzauste Haare, hahaha.“
Lily war ihm ein flehenden Blick zu, er solle es nicht so übertreiben. Der Rektor beobachtete die beiden mit einem kleinen Lächeln.
„Miss Evans, was war geschehen?“
Lily wandte sich zu dem alten Mann und lächelte ihn entschuldigend an. „Wir hatten uns im Dorf verloren. Wissen sie, wir hatten mal wieder diese nervende Streiterrein und da ist er einfach abgehauen. Als es dann Zeit war zurück ins Schloss zu gehen, war er immer noch nicht am Treffpunkt und dann habe ich ihn gesucht. Im Eberkopf habe ich ihn dann so vorgefunden“, ratterte Lily den besprochenen Text runter.
„Mhm. Mr. Potter, warum sind Sie sich betrinken gegangen?“, fragte Dumbledore interessiert.
„Kein Plan Dumbi. Hatte einfach mal luscht mir die Kante zu geben“, erklärte James und starrte die Bilder der schlafenden Schulsprecher an.
„Wissen Sie ob er sich erbrochen hat Miss Evans?“, fragte Dumbledore.
„Nein, Sir. Er hat sich nicht übergeben“, nuschelte sie und wunderte sich über diese seltsame Frage.
„Nun denn, dann kann er die Nacht in seinem Schlafsaal verbringen. Aber Mr. Potter, dass wird Konsequenzen haben. Ich werde ihren Eltern schreiben und sie werden eine Bestrafung von ihrer Hauslehrerin erhalten“, sagte Dumbledore streng.
„Dass war’s mir Wert“, sagte James schief grinsend. „Nachtili, Dumbi“, winkte er zum Abschied und verließ mit Lily, die ihn stützte den Raum.
Als sie weit genug vom Büro weg waren, hörte James auf zu schwanken und löste sich aus Lilys Stütze.
„So, das hätten wir geklärt.“
„Was haben wir geklärt“, fauchte Lily wütend. „Mum und Sam werden Post von ihm bekommen. Du kriegst eine Strafarbeit. Was ist daran bitte schön geklärt?“
James verdrehte die Augen und zog Lily in ein leeres Klassenzimmer. Dort drĂĽckte er sie gegen die Tafel und schaute ihr tief in die Augen.
„Das ist mir alles egal, solange du keinen Ärger bekommst.“ Lilys Herz schlug ihr bis zum Hals.
„Lily ich will jeden Ärger von dir abhalten okay? In meinem Zeugnis stehen eh viele Dinge, aber deins soll sauber bleiben. Und außerdem hast du doch gehört, was ich zu Dumbledore gesagt habe, dass war’s mir Wert. Du bist es mir Wert“, lächelte er und küsste sie sanft.
Lily schob ihn sanft von sich und biss sich auf die Unterlippe. „James ich liebe dich so sehr“, sagte sie leise.
„Ich dich auch“, erwiderte er vor Freude strahlend. „Und Miss Potter. Hat Ihnen das gefallen?“, lächelte er.
„Oh bei Merlin, James niemals“, lachte sie und griff nach seiner Hand um zusammen mit ihm zurück zum Gemeinschaftsraum zu gehen.
„Wie niemals“, fragte er sie gespielt gekränkt.
Lily lachte weiterhin. „Komm schon James, du weißt ganz genau dass ich niemals den Namen von deinem Vater annehmen wollte. Ich bin und bleibe eine Evans und keine Miss Potter.“
„Und was wäre, wenn du eines Tages eine Mrs Potter werden würdest“, fragte James sie plötzlich ernst.
Etwas zu ernst für Lilys Geschmack und ihr Lachen erstarb. „Was? Du meinst …“ Warum konnte sie es nicht aussprechen? James lächelte sie schief an.
„Was denkst denn du? Glaubst du etwa ich sehe das mit uns nur als Zeitvertreib an? Wir reden hier die ganze Zeit davon, dass wir uns lieben würden und versteh mich nicht falsch, vielleicht ist es bei dir ja anders, aber wenn ich jemanden liebe, dann will ich mein Leben mit ihr verbringen.“
„Oh aber James“, stotterte Lily.
„Kein Problem. Lily. Wenn du nicht willst“, flüsterte James und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
Lily stöhnte frustriert auf, sie wollte ja irgendwie aber sie waren erst wenige Wochen zusammen.
„James…“, setzte sie an.
„Oooooh was sieht Peeves denn daaaa? Ein verliebtes Ehepaar? Oh nein ist das Geschwisterpaar“, gackerte Peeves der Poltergeist.
„Peeves verschwinde oder ich puste dich“, lachte James lallend.
Lily war erstaunt, wie schnell James seine Rollen wechseln konnte. Missmutig zog sie James mit sich.
„Komm Potter, steig erst gar nicht darauf ein.“
„Er will doch nur spielen“, lallte James.
„Jajajaja“, gackerte Peeves. „Ich glaube eher dass ihr miteinander spielen wolltet.“ „PEEVES“, schrie Lily empört. „Wenn du nicht sofort abhaust, werde ich dem Blutigen Baron erzählen, wer letztens für seine Bloßstellung verantwortlich war.“
Peeves verzog sein Geistergesicht und flog grummelnd weiter.
„Was für eine Bloßstellung“, flüsterte James leise.
„Keine Ahnung“, antwortete Lily ihm. „Irgendeiner der vielen, hab den Überblick verloren. Lass uns gehen, bevor er bemerkt dass ich ihn nur reingelegt habe.“ James nickte und folgte ihr zum Gryffindorturm.
Lily wurde von dem lauten GebrĂĽll von Sophie geweckt.
„Man Liiiiiiiiiily wie machst du das nur?“, fragte sie gespielt sauer.
Das konnte nur eins bedeuten. Lily richtete sich auf und ihr Blick viel auf eine Blume, die auf ihrem Kopfkissen lag. Die rote Rose, lag wie die beiden vor ihr morgens auf ihrem Kissen. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „James“, huschte es ihr durch den Kopf.
„Findest du es nicht gruselig, dass da jemand nachts in unser Zimmer kommt und dir eine Rose hinterlegt?“, fragte Sophie sie ernst.
Lächelnd schüttelte Lily den Kopf. „Nein, ehrlich gesagt nicht.“
Seit ein paar Tagen lag jeden Morgen eine Rose auf ihr Kissen. Sie wusste zwar nicht was James damit bezwecken wollte, aber sie genoss diese Geste der Zuneigung. „Weißt du etwa von wem die Blumen sind?“, fragte Sophie und kämmte ihr Haar durch.
„Nein“, log Lily und roch an der Rose. Sie war so wunderschön, perfekt und duftete herrlich. Sie sollte sich endlich mal bei James dafür bedanken, aber ihm auch darum beten damit aufzuhören, denn Sophie wurde Tag für Tag misstrauischer. Da sie in den ersten beiden Stunden frei hatten, konnte sie es ja tun. So sammelte Lily ihre Kleider ein und verschwand im Bad, um sich erst mal zu duschen. Sie wusch ihr Haar mit dem Kirschshampoo, dass James so sehr an ihr mochte, cremte sich danach ein, schminkte sich dezent und schlüpfte in ihre Schuluniform. Ihr Haar ließ sie offen über ihren Rücken fallen. Sie waren ein gutes Stück gewachsen. Vorher hatte Lily das noch gar nicht bemerkt, da sie die Haare immer zu einem Zopf oder zu einer Hochsteckfrisur trug. Erstaunt betrachtete sie sich im Spiegel. Irgendwie fühlte sie sich seit einer Weile viel hübscher und anziehender als vorher. Das lag eindeutig an James. Er bewies ihr einfach täglich mit kleinen Blicken, wie anziehend sie war und irgendwann glaubte man es einfach selbst. Sie schlenderte mit Sophie runter in die Große Halle.
„Ich geh zu Remus“, sagte diese und setzte sich neben Remus. In letzter Zeit verbrachten sie jede freie Minute miteinander. Lily schmunzelte leicht. Sie ließ sich neben James fallen.
„Morgen James. Wo sind den Sirius uns Peter?“, fragte Lily und griff nach dem Brotkorb.
„Sirius hat die Nacht außer Haus verbracht also nicht in unserem Schlafsaal. Und Peter muss wegen seiner Verwandlungsnote mit Gonni reden“, erklärte James.
Lily zog die rechte Augenbraue hoch. „Außer Haus also? Wer ist es diesmal?“
James zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich glaube er schnappt über. Es soll eine Slytherin sein. Aber früher oder später musste das ja passieren.“
Lily schaute ihn entsetzt an. „Eine Slytherin? Doch nicht etwa Britney?“
„So tief sinkt nicht mal Sirius, wenn er Notstand hat“, gluckste James amüsiert und belegte sein Brötchen mit Käse.
„Und warum war es klar dass es soweit kommen musste?“, fragte Lily wirklich interessiert, während sie ihr Bein an James seins rieb.
„Irgendwann hat er halt alle anderen durch und so bleiben nur die Slyth übrig. Und bei dir hat er ein Verbot von mir erteilt gekriegt. Hände weg von Lily!“
„Schade, dabei ist Sirius doch der attraktivste der hier rumläuft“, lächelte Lily und ließ ihre eine Hand unter dem Tisch auf James Innenseite seines Oberschenkels entlang streicheln.
„Ach ja ist er das?“, fragte James nervös.
„Jaa, oder siehst du noch jemand attraktiven hier?“, fragte Lily.
„Nein Evans hast recht“, sagte er außer Atem.
„Danke für die Rosen, James“, hauchte Lily verlegen.
„Ro-ro-rosen?“, fragte James, als er wieder halbwegs bei Verstand war.
„Ja die drei roten Rosen. Dass ist so süß von dir“, lächelte Lily.
„Lily, ich würde das Lob ja gerne einheimsen aber die Blumen sind nicht von mir“, nuschelte er verlegen.
Lily zog ihre Hand von seinem Bein weg. „Nicht?“
„Hey, nur weil ich dir keine Rosen schenke, musst du nicht aufhören mich zu streicheln“, schmollte James.
„Wenn … wenn du es nicht warst, wer dann?“
Warum wurde ihr nur so panisch zumute. Ja klar, weil ein Fremder in ihr Zimmer einbricht, sie beim schlafen beobachtete und vielleicht noch ganz andere Dinge tat. Ihr wurde ĂĽbel. Richtig ĂĽbel. Sie hielt die Hand vor dem Mund und stĂĽrmte aus der Halle. James sprang auf und folgte ihr, ohne auf die anderen SchĂĽler zu achten. Sollten sie doch ihren Teil denken. Das war ihm egal. Irgendetwas stimmte mit Lily nicht.
„Lily?“
James war es egal, verstieß er eben gegen die Schulordnung und betrat eine Mädchentoilette, hier ging es um weit aus mehr. Er öffnete eine Kabine, aus der er Würggeräusche hörte. Sie war unverschlossen. Auf dem Boden kniete Lily und erbrach sich. James stürzte nach vorne und hielt ihr die Haare zurück.
„Lily, was ist los?“
Einen kurzen Moment rechnete James damit, dass Lily ihm mitteilen wĂĽrde, dass sie schwanger sei.
„James, da war wer im Schlafsaal an meinem Bett“, weinte sie.
James fuhr es wie ein kalter Blitz durch Mark und Bein. „Diese Missgeburt werd ich kalt machen“, zischte er wütend.
„Ich … ich dachte die ganze Zeit die Blumen wären von dir. Ich hatte mir nichts dabei gedacht, aber … aber jetzt … oh Merlin, wenn … wenn dieser Kerl mich …“
Sie brach ab und erbrach sich erneut.
„Hast du denn das Gefühl dass er dich angefasst hat?“
James konnte seine Wut nur schwer unter Kontrolle halten. Ein Mordgedanke nach dem anderen schoss ihm durch den Kopf. Keiner würde seiner Lily nur ein Härchen krümmen.
„Ich … ich weiß es nicht. Wenn ich schlafe, dann tief und fest.“
James schluckte seinen Zorn runter und half Lily auf. Langsam fĂĽhrte er sie zu einem Waschbecken.
„Aber wenn dich jemand auf so einer Art und Weise anfasst, müsstest du es doch mitbekommen. Lily, das wäre eine Vergewaltigung.“
Lily zuckte bei dem Wort zusammen und taumelte ein paar Schritte zurück. „Nein, … nein, das hätte ich gemerkt. Ich bin ganz normal aufgewacht. Ich war immer vollständig angezogen. Und davon wäre ich wirklich wach geworden. Und … und Sophie waren doch im Raum und Lisa, Elliot und Susan auch. Die hätten doch auch was mitbekommen müssen, wenn dieser Typ soweit gegangen wäre. Oder James? Oder?“
James zog sie in seine Arme und drückte sie an sich. „Egal wer es war, er wird dafür büssen, dass er nur in deiner Nähe war“, wisperte er in ihr Ohr.
„Was ist denn los?“, rief es hinter ihnen und Sophie, die ihnen gefolgt war, schaute die zwei mit zwei großen Augen aus an.
„Potter, was hast du wieder gemacht?“, fragte Sophie wütend und stapfte auf ihn zu.
„Nichts Sophie. Ich dachte die Rosen seien von James, weil ich ihn ins Schloss gebracht habe und ich hab ihn gefragt, aber er ist es nicht. Merlin, da steht Nacht für Nacht ein Kranker vor meinem Bett und wer weiß was der macht“, weinte Lily. „Oh Süße. James geh, bei sowas braucht man keinen Kerl“, sagte Sophie giftig. „Nein, bitte Sophie er soll bleiben“, flüsterte Lily leise. „Er… ich… wir sind doch…. Er ist doch so etwas wie mein großer Bruder“, weinte Lily.
Merlin, war das knapp, dachte James und legte einen Arm um Lily. Es war wohl besser, wenn er bei ihr bleiben wĂĽrde, sonst wĂĽrde er jedem Kerl dem er begegnen wĂĽrde den Kopf abreisen.
„Du dachtest die Rosen wären von James?“
Lily nickte schwach. „Was denkst denn du warum ich nicht beunruhigt war.“
Sophie zog Lily aus James Arme und umarmte sie. „Psst, wir werden raus kriegen welcher kranker Kerl das macht. Er muss es auf dich abgesehen haben.“
James schnaubte wütend. „Ja, so beruhigst du sie ja ungemein Warren. Lasst uns lieber überlegen wer so etwas tut, so dass ich ihn alle Knochen brechen kann.“
Er lief aufgebracht auf und ab, schlug mit seiner Faust immer wieder gegen einer der Toilettentüren und schließlich gegen einen Spiegel, der in all seine Einzelteile zerfiel. Der Gedanke dass jemand seine Freundin unsittlich angefasst haben könnte, trieb ihn zur Weißglut. Die Mädchen waren erschrocken zusammen gezuckt, als er den Spiegel kaputt schlug und nicht mal fluchte, als das Blut an seiner Hand herunter lief. „James hör auf“, ermahnte Lily ihn. „Mum und Sam werden nicht froh sein, wenn sie auch noch wegen Vandalismus eine Eule bekommen.“
Sie griff nach seiner Hand und zog die Splitter aus dieser. „Madam Pomfrey sollte das verarzten“, sagte sie.
„Vergiss es, ich lass dich nicht allein“, schnaubte er abfällig.
„Brauchst du nicht. Ich komm mit dir.“
Lily ging neben James und mit Sophie Händchen halten in den Krankenflügel. James setzte sich auf einen Stuhl und zog, die verweinte Lily auf seinen Schoss. Madam Pomfrey entfernte die kleinen Splitter mit einem Zauber und wickelte James Hand, nach dem sie ein entzündungshemmendes Tonikum drauf getan hatte, in einen Verband.
„Ich frage lieber nicht was passiert ist“, murrte die Krankenschwester. „Sie werden es mir eh nicht erzählen oder mir eine Story auftischen, die eh gelogen ist.“
James seufzte, schloss die Augen und lehnte seinen Kopf an Lilys Rücken. „Danke Madam Pomfrey.“
„Und legen Sie sich nicht erneut mit einem Spiegel an Mr Potter.“
„Jaha, können wir gehen?“, fragte er sie etwas missmutig und sie nickte.
„Ja, gehen Sie mir aus den Augen. Sie sind mir eindeutig zu oft hier. Sie und ihre Freunde.“
James verdrehte die Augen und erhob sich, als Lily von seinem Schoß gerutscht war. „Wir werden versuchen Sie nicht mehr so oft zu belästigen.“ Er wank ihr zum Abschied kurz zu und verließ mit Lily und Sophie im Schlepptau den Krankenflügel.
„Warum hast du ihr nicht gesagt was los ist?“, fragte Sophie ihn patzig.
„Weil ich das auf meine Art regeln werde.“
„Du weißt ja noch nicht einmal wer es sein könnte“, regte sich Sophie auf.
„Nein, tue ich nicht und solange ich nicht weiß wer es ist, wird Lily nicht mehr in diesem Zimmer schlafen“, brüllte er zurück.
Sophie stemmte ihre Hände in ihre Hüfte, warf den Kopf in den Nacken und blitzte ihn wütend an.
„Und wo soll deiner Meinung nach Lily schlafen? Bei dir etwas?“, rief sie völlig außer sich.
„Ja, zum Beispiel“, brüllte James zurück.
„Das kannst du nicht tun Potter. Du weißt doch noch was wir besprochen hatten.“ Lily schaute hektisch zwischen ihrer Freundin du ihrem Freund hin und her.
„Du wirst sie nur verletzen Potter.“
„Hört auf!“, schrie Lily und stellte sich zwischen die Streithähne.
„Könntet ihr aufhören hinter meinem Rücken über mich zu reden? Ich bin fast 18 und kann selbst entscheiden, wer mich wann verletzt“, sagte sie an Sophie gewandt. „Und wie willst du das erklären? Dass wird nicht lange dauern und die Lehrer werden es herausfinden“, sagte Lily zu James.
„Aber Lily es wird dauern, bis sie es herausfinden. Ich kann dich unmöglich im Schlafsaal schlafen lassen. Mag ja sein, dass da noch andere Mädels schlafen, aber bisher haben die vier auch nichts mitbekommen. Und keine Angst, Warren, ich werd Lily schon nicht begrapschen oder sonst etwas. Wenn es dich beruhigt, schlaf ich auf dem Boden, vor meinem Bett“, sagte James und grinste frech.
Sophie mĂĽsste ja niemals erfahren, dass er das ganz sicher nicht machen wĂĽrde.
„Wir müssen natürlich die Jungs darüber informieren. Ich werde nicht lange brauchen um herauszufinden wer dahinter steckt. Es muss ein Gryffindor sein. Wer sonst sollte überhaupt in unser Turm kommen.“
Lily riss erschrocken die Augen auf. „Sirius“, keuchte sie. „Du hast gemeint er wäre heute Nacht nicht in euerem Schlafsaal gewesen.“
James schüttelte schnell den Kopf. „Nein … nein Pad würde so was nie tun und … und ich habe ihm klar gemacht dass er dich nicht …“
„Ja, vielleicht gerade deswegen“, unterbrach Lily ihn.
„Nein Lily, Sirius hat damit nichts zu tun. Er ist mein Freund und er würde nicht …“ Er hielt inne und schaute betreten auf den Boden. Sirius würde niemals sich an dem Mädchen vergehen, in dass sein bester Freund verliebt war, aber Sirius konnte es gar nicht wissen.
„Nein, er ist es nicht. Ich weiß es einfach. Das ist nicht sein Stil.“
Sophie nickte. „Ich glaube auch nicht dass es Sirius ist. Er könnte jede haben und er geht generell immer offen auf das Objekt seiner Begierde los. Also warum sollte er es da anders machen.“
„Es ist keiner aus unserem Jahrgang. Für Sirius, Remus und Peter lege ich meine Hand ins Feuer. Sie würde das nie tun. Kommt, wir müssen es den anderen erzählen“, forderte James die zwei Mädchen auf und ging voraus.
Lily und Sophie folgten ihm in die GroĂźe Halle. Sirius saĂź da und sah blendend aus. Man sah ihm nicht an, dass er die Nacht kein Auge zu getan hatte. Remus hatte sich nach dem Sophie die Halle verlassen hatte zu Sirius gesetzt und Peter war von seiner Strafpredigt zurĂĽck.
„Morgen Jungs. Wir haben ein Problem. Lily wird die kommenden Nächte bei uns schlafen“, erzählte James ohne groß um den heißen Brei zu reden.
Remus spuckte seinen Schluck Kaffee über den Tisch und Sirius hörte für einen Moment auf zu kauen.
„Warum?“, fragte Peter und löffelte weiter in Seelenruhe sein Müsli.
„Jemand bricht nachts bei uns ein und legt Rosen auf Lilys Kissen“, sagte Sophie. Sirius, der das Kauen weitergeführt hatte, verschluckte sich an seinem Marmelade Toast.
„Waaaas?“, fragten Sirius und Remus aus einem Mund.
„Ja, es schleicht sich nachts wer zu uns in den Schlafsaal und ich… ähm … habe angst, dass er es nicht nur bei den Rosen belässt“, gestand Lily ängstlich.
Unter dem Tisch griff sie panisch nach James Hand.
„Klar kann Lily bei uns schlafen“, erklärte sich Remus gleich bereit, warf aber James einen warnenden Blick zu, diesen Umstand nicht gleich auszunutzen. James quittierte es nur mit einem Augenverdrehen.
„Es muss ein Gryffindor sein“, erklärte Sophie weiter, als sie sich neben Remus setzte. „Wie sollte er sonst in den Turm kommen?“ Die restlichen Marauder nickten zustimmend. Anders konnte es gar nicht sein. Sirius Blick fiel auf James Hand.
„Alter, was hast du denn gemacht?“
„Er hat sich mit einem Spiegel angelegt“, antwortete Lily ihm.
Sirius lachte laut. „Oh Mann, der arme Spiegel kann auch nix dafür, dass du jeden Morgen fürchterlich aussiehst, Prongs.“
James funkelte seinen besten Freund wütend an. „Wenn die Situation nicht so SCHEISSE wäre, würde ich drüber lachen, also nehm es mir nicht übel wenn ich das tue.“ Er holte aus und schlug Sirius auf den Hinterkopf. „Also geht es klar, Lily schläft erst mal bei mir … ähm … bei uns und wir werden raus finden wer dieser Typ ist.“ „Und dann?“, fragte Peter ihn. „Was willst du mit ihm machen?“
„Kastrieren, erdolchen, zerfetzen, ach mir fällt da bestimmt was ein“, knurrte James durch seine zusammen gebissenen Zähnen durch.
Am späten Nachmittag holte Lily ihre Schlafsachen aus ihrem Zimmer. James, Sirius und Remus hatten sie begleitet um nach Hinweise zu suchen, wer dieser mysteriösen Stalker war. Sirius hatte sich eine Lupe herauf beschworen.
„Das ist so cool. Ich wollte schon als kleines Kind einmal Fediktiv sein“, grinste Sirius und hielt sich die Lupe vors Auge und schaute sich um.
„Detektiv, Pad, Detektiv“, stöhnte Remus gequält auf.
James schrie beide von der Tür aus an. „Verdammt MOONY, PAD dass ist kein SCHERZ.“
Beide zuckten zusammen. Sirius schaute in den Abfalleimer. „Wuhaa, sag mal Warren, was treibt Moony hier eigentlich immer?“, fragte er und grinste fies.
„Nichts, Pad, ich bin das erste mal hier oben“, antwortete Remus ihm ruhig.
Dachte Sirius ernsthaft, dass alle so schnell waren wie er?
„Dann hab ich glaub ich hier etwas“, nuschelte Sirius, sein Grinsen war verschwunden. Ein Umstand den James kurz zusammen zucken lies.
„Was ist es Pad?“, fragte James nervös. „Naja, es ist ein Taschentuch und was daran klebt, sieht nicht nach Rotze aus.“
„Iiiiiiiiih“ quiekte Sophie. „Das … das … das ist ja abartig.“
Lily ging ein paar Schritte rückwärts und stieß gegen James, der sofort seine Arme schützend um sie schlang.
„Pad“, James schluckte schwer. „Könntest du bitte nachsehen ob davon was an ihrem Bett ist.“
Sirius zuckte mit den Schultern. „Ja klar.“
Er schlug die Bettdecke auf und untersuchte jeden Millimeter ihres Lakens nach Flecken. Während der ganzen Zeit hielt Lily die Luft an.
„Schau mal da Pad“, sagte Peter und deutete an die untere Ecke von Lilys Nachtschrank.
„Also ähm Prongs? Peter hat am Nachtschrank was entdeckt und auf Lilys Decke ist auch ein Fleck“, erklärte Sirius und musste ein Würgen unterdrücken. Wie konnte man nur so abartig krank sein?
Lily hielt sich die Hand vor den Mund und rannte ins Badezimmer. Vor der Toilette brach sie weinend zusammen. Hätte sie etwas gegessen, hätte sie es jetzt sicherlich erbrochen, doch ihr Magen war leer.
„James“, schluchzte sie, als dieser das Bad betrat. „Bitte lass mich nicht mehr allein“, flüsterte sie so leise, dass niemand, außer James sie verstehen konnte.
„Keine Angst. Lass uns rüber in unseren Schlafsaal gehen“, sagte James und hob Lily hoch.
„James ich will duschen“, stammelte Lily.
„Ja darfst du, drüben.“ James trug sie in sein Zimmer und setzte sie vorsichtig auf seinem Bett ab. Aus seinem Schrank zog er ein frisches Handtuch und reichte es ihr. Lily ging ins Bad und ihre restlichen Freunde betraten das Zimmer der Marauder.
„Wie ist dieser Bastard nur in den Schlafsaal gekommen? Ich dachte dass sei ein Maraudergeheimniss“, fluchte James vor sich hin.
Sophie schaute sich im Zimmer um. „Wo ist Lily?“ James nickte mit dem Kinn zum Bad.
„Sie duscht. Wie ihr euch denken könnt, fühlt sie sich gerade nicht gut. Also lasst sie bitte in Ruhe, okay?“, bat James und schaute jeden einzelnen an.
Sophie schüttelte den Kopf. „Nein, sie braucht eine Freundin, James.“
„Nein, was sie braucht ist Ruhe.“
„Du kannst mich mal“, fluchte Sophie und riss die Badtür auf um nach ihre Freundin sehen zu können.
Lily saĂź zusammengekauert unter dem Duschstrahl und weinte. Leise schloss Sophie die TĂĽr hinter sich und ging auf sie zu.
„Oh Lily Maus, was passiert dir nur? Ich wünschte ich könnte alles von dir abwenden.“
Sie machte das Wasser aus und kniete sich vor Lily hin.
„James will einfach nicht verstehen, dass es besser wäre, wenn du mit einem Lehrer sprichst.“
Schluchzend schaute Lily auf. Ihre Augen waren voller Tränen als sie fragte. „Ist dass die Strafe, weil ich ihn liebe?“
„Oh Süße, dass hat bestimmt so nichts mit James zu tun“, versuchte Sophie sie zu beruhigen.
„Aber bitte Sophie hör auf ihn ständig schlecht zu reden. Das tut mir weh“, sagte Lily traurig.
„Ich werde es versuchen“, schwor Sophie und reichte ihrer Freundin ein Handtuch. „Nein ich möchte erst richtig duschen“, sagte Lily. „Und Sophie? Wenn es mir besser geht red ich mit einem Lehrer, ich möchte nicht, dass James ärger bekommt weil er einen Schüler kastriert“, sagte Lily leise.
Sophie nickte stumm und schloss hinter sich die TĂĽr. Sie lehnte sich an die BadezimmertĂĽr und fing an zu schluchzen. Remus stĂĽrmte auf sie zu.
„Was ist los Sophie?“, fragte er.
„Es ist so gemein. Warum immer Lily. Sie hat es doch so schon schwer genug. Und es ist deine Schuld, Potter. Sie denkt dass das die Strafe dafür ist, dass sie dich mag“, faucht Sophie ihm wütend entgegen.
Sirius und Peter waren zum Glück in den Gemeinschaftsraum gegangen und bekamen so nichts von den Geschreien mit. Schnell wechselte er mit Remus einen Blick. Er konnte schlecht vor Sophie zugeben, dass er Lily ebenfalls liebte und ihr niemals so etwas bewusst antun könnte.
„Sophie, lass uns in den Gemeinschaftsraum gehen“, flüsterte Remus Sophie beruhigend zu und nickte James aufmunternd zu. James atmete tief aus, als er endlich alleine im Schlafzimmer war. Er hörte das Rauschen der Dusche und versuchte sich darauf zu konzentrieren. In ihm herrschte eine ungebändigte Wut. Am liebsten hätte er erneut was zusammen geschlagen, aber eine verletzte Hand reichte ihm aus. Geknickt, weil er sich auch zum ersten Mal so hilflos fühlte, verbarg er sein Gesicht in seine Hände. Die Tür vom Bad ging auf und er vernahm das leise Tapsen von nackten Füßen.
„James? Was ist los?“, fragte Lily besorgt.
„Ich fühl mich so hilflos. Sophie hasst mich, und das zu Recht. Und ich kann dir nicht helfen“, sagte James verzweifelt.
„Wieso hasst sie dich zu Recht? Und du hilfst mir doch“, antwortete Lily und fuhr ihm durchs Haar.
„Weil ich dich nicht glücklich mache. Weil dass mit uns so scheiße kompliziert ist. Und du den Menschen deine Liebe nicht zeigen kannst. Ja du möchtest es auch, aber auch wieder nur wegen mir. Weil du angst hast, was die Leute denken könnten. Was sie zweifellos tun würden. Lily, ich glaube grade, es wäre besser wenn wir dass mit uns sein lassen würde“, flüsterte James aufgebracht.
Das war nicht dass was er wollte, aber vielleicht ging es ihr dann besser. Keine gebrochene Rippen mehr, keine LĂĽgen mehr.
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