
13. Kapitel
„Ich liebe Dezember“, jauchzte Sirius als er mit seinen Freunden plus Lily und Sophie durch den Schnee stapfte um nach Hogsmead zu kommen.
Das war das letzte Hogsmead-Wochenende bevor die Winterferien kamen und so die letzte Möglichkeit Geschenke zu kaufen.
„Seit wann und warum das?“, fragte James, der wie alle dick in Winterjacke, Mütze, Schal und Handschuhe eingemummelt war.
„Na wegen den vielen Mistelzweigen die überall rum hängen. Das bedeutet ich darf so viel küssen wie ich will und das beste ist, die Mädchen müssen es mit sich machen lassen.“
Remus verdrehte die Augen. „Müssen sie nicht Pad. Du kannst kein Mädchen zwingen dich zu küssen.“
„Ich muss auch keine zwingen. Sie wollen es doch“, verteidigte Sirius sich und zog seine Bommelmütze tiefer ins Gesicht.
Lily schmiegte sich lachend in James Arm. „Gut das wir keine Mistelzweige brauchen um uns küssen zu können.“
James schaute auf sie herab und grinste. „Ja, zum Glück.“
Sie sah zu süß aus, mit ihrer braunen Zipfelmütze mit Ohrenwärmer und ihrer roten, verschnupften Nase.
Seit ein paar Wochen hatten die beiden endlich ihre Ruhe vor den anderen Mitschülern. Keiner sah sie mehr merkwürdig an oder gab unnötige Kommentare ab. Es schien so, als hätten sich alle daran gewöhnt und auch James Quidditchteam hatte nach einer langen, ernsten Ansprache von ihm, es so akzeptiert wie es war. Lily blieb stehen und zog ihn zu sich. Warum nur davon reden? Es war doch viel schöner es in die Tat umzusetzen. Sie küsste ihn zärtlich und hörte für wenige Sekunden auf, vor Kälte zu zittern.
„Kommt ihr Knutschbacken vielleicht mal?“, rief Sirius von weiter vorne. James seufzte leise und nahm Lilys Hand. Es fühlte sich seltsam an, Lilys Haut dabei nicht zu spüren, aber ohne Handschuhe würden ihnen in 5 Minuten die Finger abfrieren.
„Also Jungs, wo gehen wir hin?“, fragte James, als er die Marauder und Sophie erreicht hatte. Sie beschlossen erst mal in die Drei Besen zu gehen und dort dann weiter zu sehen.
Sirius bestellte sechs heiße Butterbier bei Rosmerta und setzte sich zu der Gruppe. Erleichtert schälten sich Sophie und Lily aus ihren Zwiebellook und nahmen die heißen Getränken dankend an.
„Okay, wie gehen wir vor?“, fragte Peter und wärmte sich seine Finger am heißen Glas auf.
„Wir trennen uns für eine Stunde, so dass Lily und ich eure Geschenke besorgen können“, schlug Sophie vor.
„Was? Für eine Stunde? So lange?“, beschwerte sich James und zog Lily enger an sich, so dass sie fast auf seinen Schoß saß.
„Ist doch nur für eine Stunde“, lachte Lily.
„Ja Prongs, die wirst du doch wohl überleben, oder?“
„Nein“, sagte James prompt.
Sirius stöhnte gequält auf. Lily flüsterte James etwas ins Ohr. Dieser fing an zu Lächeln und sagte: „Okay, wenn ich meine Lily nicht in einer Stunde wieder habe, mache ich dich persönlich dafür verantwortlich, Warren.“
Er nahm einen großen Schluck von seinem Butterbier und küsste Lily sanft. Die beiden Gryffindormädchen tranken ihre Gläser aus und packten sich wieder dick ein.
„In einer Stunde hier, Warren“, wiederholte James noch einmal und küsste Lily zärtlich zum Abschied.
Sophie lachte und winkte ihnen nur zum Abschied. Draußen schlug ihnen die eisige Kälte entgegen. Die Gassen von Hogsmead waren voll. Überall drängelten sich Bewohner und Schüler an den Schaufenstern vorbei, die weihnachtlich geschmückt waren und mit tollen Geschenken lockten.
„Und, schon aufgeregt?“, fragte Sophie ihre Freundin.
„Wegen was?“
„Den Ferien. Ihr fahrt doch nach Hause, oder?“
Lily seufzte und rieb sich die Hände. „Aufgeregt wäre die falsche Bezeichnung. Angst trifft es eher.“
„Also wollt ihr es euren Eltern sagen?“
„Von wollen ist keine Rede. Aber wir müssen es tun. Wir lieben uns und … und … und mehr.“
Sophie zog die Augenbraue hoch. „Und mehr? Das bedeutet was?“
Lily lief rot an. „Naja, behalte es aber für dich ja?“
Die Blondine nickte und schaute ihre Freundin neugierig an.
„Wenn er mich jemals fragen würde, ich wäre nicht abgeneigt“, beichtete Lily, nur Sophie schien nicht zu verstehen.
„Was fragen?“
„Ob ich mein Leben mit ihm verbringen möchte.“
„Oh“, hauchte Sophie. „Du liebst ihn sehr, oder? Ich meine, das musst du ja, sonst würdest du nicht so darüber denken, oder?“
Lily nickte glücklich und öffnete die Tür von einem Laden.
„Willst du hier für James ein Geschenk kaufen?“, fragte Sophie und schaute sich um.
„Ja ich dachte an ein Lederarmband, das würde James sicherlich sehr gut stehen“, sagte Lily und schaute sich suchend um. „Schau, sowas hab ich mir vorgestellt nur ohne Blümchen.“ Lily hielt Sophie ein schwarzes Lederarmband hin.
„Ach so eins meinst du. Ja, das würde James sicherlich stehen“, sagte Sophie und drehte das Armband hin und her. „Willst du mit einer Stickerei oder ohne?“ Sie reichte Lily das Armband.
„Mit, aber es muss was persönliches sein.“
Lily fand ein braunes, breites Armband und zeigte es Sophie. „Das ist schön. Und innen drin könnte Love u stehen oder so.“
Sophie nickte bestätigend. „Ja, was kostet es?“
Lily schaute auf das Preisschild und räusperte sich. „17 Galleonen.“
„Ist er dir doch wert, oder?“
„Natürlich“, entgegnete Lily empört. „Das kaufe ich.“
Sie lief zur Kasse und kramte ihr Geld aus der Tasche. „Dafür wird dein Geschenk etwas kleiner ausfallen“, grinste sie und packte James Präsent in die Tasche.
„Neee Sirius, ich kauf Lily ganz bestimmt keine Unterwäsche und wenn dann keine aus Leder“, sagte James gereizt.
„Echt Pad, deine Vorschläge sind schlecht“, lachte Peter und steuerte zusammen mit den anderen den nächsten Laden an.
„Und wenn du Lily einen Lippenstift schenkst?“, fragte Sirius und blickte sich in dem Laden um.
„Oder wie wäre es mit einem Ring?“, fragte Peter.
„Man Wormy, wie sieht das den aus, wenn ich ihr nen Ring schenke? Was würde jedes Mädchen denken? Jap, dass ich sie heiraten wollte. Damit will ich sie nicht überrennen“, sagte James.
„Überrennen? Das hört sich ja so an, als wolltest du es irgendwie“, meinte Remus.
James räusperte sich und tat so, als würde er ganz interessiert die Auslage des Schmuckladens ansehen.
„James?“, bohrte Remus weiter.
„Was?“, fragte er patzig.
„Willst du es?“
„Was will Prongs?“, fragten Sirius und Peter aus einem Mund.
„Lily heiraten“, beantwortete Remus die Frage laut.
„Pst, Mensch Moony, musst du so rumbrüllen“, zischte James und schaute sich hastig um.
„Nein, das ist nicht wahr, oder Prongs?“, fragte Sirius schockiert.
„Jein“, murmelte James und strich sich durch die Haare. „Ich will schon, aber jetzt noch nicht. Irgendwann mal bestimmt. Also ihr könnt durchatmen, euer Prongsie bleibt erst mal ledig.“
Sirius zuckte mit den Schultern und gab sich damit zufrieden. Er fischte nach ein paar Ohrringen und hielt sie an sich. „Na, würden die mir nicht stehen?“
James schaute auf und seine Augen fingen an zu strahlen, als er die silberne Ohrringe mit den großen Smaragden sah. Er grinste breit.
„Naja, dir nicht, aber ich wüsste wem sie ganz toll stehen würden. Geb her Pad.“
Remus beobachtete James zweifelnd als dieser die Ohrringe bezahlte.
„Lasst uns zurück in die Drei Besen gehen, Warren dürfte gleich mit Lily zurück kommen“, meinte James und steuerte auf die Drei Besen zu.
„Jamiiieee. Mein Geschenk fehlt noch“, rief Sirius beleidigt.
James blieb stehen und drehte sich um. „Ja dann hopp. Ich will zu Lily.“
Zusammen gingen sie ein Geschäft für Magische Kommunikation. Und kamen mit zwei kleinen Päckchen zurück.
Als die Jungs die warme Kneipe betraten, wurden sie schon von den zwei Mädchen begrüßt. Lily hatte verdächtig rote Wangen und James warf Sophie einen ernsten Blick zu.
„Wie lange seid ihr schon da?“
„Eine Weile“, kicherte sie.
„Und wie viel Butterbier hattet ihr?“
Sophie zählte an ihre Finger ab. „Fünf?!“, meinte sie unschuldig und klimperte mit ihren Wimpern.
„Es war so kalt und wir mussten uns aufwärmen“, kicherte Lily.
Sirius schubste James an. „Ich glaube die zwei sind angetrunken.“
„Was du nicht sagst“, knurrte James und strich Lily über die glühende Wange.
„Weißt du was dagegen hilft?“, fragte Sirius mit wackelnde Augenbrauen.
„Schneeballschlacht“, flüsterte Peter.
Sirius Grinsen wurde breiter.
„Habt ihr Lust, Ladies?“, fragte er an Lily und Sophie gewandt.
„Klar“, rief Sophie begeistert. Lily nickte zustimmend.
„Ich hallte das für keine gute Idee“; meinte James.
„Ach Jamie sei kein Spielverderber“, sagte Sirius und zog die Mädels aus den Drei Besen.
Sie gingen etwas zurück zum Schloss um niemanden im Dorf zu belästigen. Sirius erklärte die Regeln.
„Also jeder gegen jeden. Keine Rücksicht auf Verluste. Und ich gewinne“, sagte er und warf den ersten Schneeball, dieser traf Peter hart im Nacken.
„Träum weiter Black“, schrie Lily ihm entgegen und formte wie eine Verrückte ihre Schneebälle. Sirius war ihr liebstes Opfer. Er hatte ihr eindeutig eine zu große Klappe. Sophie und Remus schienen ihren eigenen Kampf auszufechten und Peter wurde von allen gejagt. Er war halt der kleinste und der langsamste von allen.
Lily versteckte sich hinter einen Baum, um dort ungestört sich neue Munition zu fertigen und bekam so gar nicht mit, wie jemand von hinten sich an sie schlich. Sie bemerkte es viel zu spät und wurde prompt mit Schnee eingeseift.
„James!“, schrie sie empört und warf ihm ein Klumpen Schnee in seinen Nacken. Er war so erschrocken, so dass Lily ihn ohne Mühe in das kalte Weiß schubsen konnte und sich auf ihn setzte.
„Du bist gut“, murmelte James.
„Wenn ich gut bin, bin ich sehr gut. Wenn ich böse bin, bin ich besser“, lachte Lily und seifte ihn gnadenlos ein.
„Ich gebe auf“, prustete er. „Du hast gewonnen. Gnade!“
Lily beugte sich zu seinem Gesicht und küsste ihn. James erwiderte den Kuss ausgehungert. Er drehte sich und lag nun auf Lily.
„James“, hauchte Lily als dieser sich einen Weg durch den Schal zu ihrem Hals gebannt hatte. „Nicht hier draußen?“, murmelte James, stand auf und zog Lily mit sich.
„Oh nee, nicht du auch noch, Moony“, hörte sie Sirius rufen und drehten sich um.
Remus blickte verwirrt zu Sirius. In seinen Armen hielt er Sophie die ihn freudig anlächelte.
„Peteeeee wir sind nun alleine, wir müssen alleine weiter kämpfen“, sagte Sirius leicht traurig.
„Was meinst du, Pad?“, fragte James.
„Moony hat nun ne Freundin“, sagte Sirius und schob die Unterlippe schmollend vor.
Remus und Sophie wurden beide knallrot. James und Lily sahen erschrocken zu den beiden.
„Okay, jetzt werde ich wohl nicht mehr das einzige Mädchen sein, dass bei euch im Zimmer mitschläft“, flüsterte Lily James zu.
„Abwarten“, murmelte er zurück. „Moony ist nicht so schnell wie wir.“
Lily zwinkerte Sophie aufmunternd zu und zog James mit sich zum Schloss. Jetzt würden bald Fraunegespräche folgen, das ahnte sie.
„Was machen wir jetzt?“, fragte James sie, als sie völlig außer Atme das Schloss erreichten.
Lily lächelte nur vor sich hin. Sie war immer noch etwas angeheitert.
„Was grinst du so?“
Sie stellte sich auf die Zehnspitzen und flüsterte ihm ihr Plan ins Ohr. James strich sich nervös durch die Haare.
„Dann lass uns aber zum Raum der Wünsche gehen“, flüsterte er aufgeregt.
Sie gingen an der Wand drei mal vorbei und traten ein. Erschienen war eine perfekte Kopie von ihrem Gemeinschaftsraum, nur dass sie den hier für sich ganz alleine hatten. Lily zog ihre Jacken, ihren Schal, Mütze und die Handschuhe aus.
„Ganz schön warm hier drin“, sagte sie und setzte sich vor den Kamin.
James lachte leise. „Du sagst, dass dir warm ist, setzt dich aber vor den Kamin“, er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und setzte sich neben sie auf den Boden.
„Jaaa, weil ich gleich nackt sein werde, und dann friere ich vielleicht“, lächelte Lily und starrte ins Feuer.
„Ach ja, du wirst, gleich nackt sein?“, fragte James nah bei ihrem Ohr.
Sein Atem kitzelte sie am Hals.
„Ja Potter, du wirst mir gleich die Kleider vom Leib reisen, weil du es nicht mehr aushalten kannst“, neckte sie ihn.
„Bin ich denn so leicht zu durchschauen?“, fragte er sie schmunzelnd.
„Naja, ich kann Gedanken lesen. Du solltest dich wirklich schämen.“
James lachte auf, strich ihr die Haare beiseite und küsste ihren Hals entlang. „Ich bereue … und sündige etwas mehr.“
Lily seufzte wohlig auf. Eine Gänsehaut jagte die eine nach der anderen. James verlor einfach seine Wirkung nicht auf sie. Im Gegenteil. Lily kam es so vor, als würde sie Tag für Tag, Stunde um Stunde, Minute zu Minute stärker werden. James zog ihr den Pullover über den Kopf. Danach ihr Langarmshirt und ihr T-Shirt. Belustigt schüttelte er den Kopf.
„Sag mal, was hast du noch alles an?“
„Nur noch das Unterhemd und den BH. Wenn es kalt ist, muss ich soviel anziehen. Sonst kriege ich was an den Nieren“, erklärte Lily ihm und ließ sich noch den Rest von ihrer Oberbekleidung ausziehen.
James ließ seine Hände sanft über ihre Brüste und ihren Bauch streicheln.
„Wie war das noch einmal? Wenn du böse bist, bist du besser?“, lachte er leise.
Lily nickte grinsend und legte ihren Kopf schief, um James zu mustern. Er leckte sich über die Lippen.
„Das Böse sollte nicht so gut aussehen!“
„Tut mir leid“, lachte Lily schallend. „Aber diese Gene wurden mir in die Wiege gelegt.“
James rechte Hand wanderte zu ihrem Nacken und er presste seine Lippen hart gegen ihre.
„Wo stecken die beiden schon wieder?“ Sirius ließ sich auf sein Bett fallen.
Remus packte seine Geschenke in den Schrank und Peter faltete die Karte auseinander. „Werden wir gleich wissen“, murmelte der kleine Marauder und suchte mit den Augen die Karte nach Lily und James ab.
„Sie sind nicht zu sehen.“
„Okay, dann sind sie wohl im Raum der Wünsche“, gähnte Sirius, konnte aber ein kleines Grinsen nicht unterdrücken. „Evans, dieses kleine Luder.“
„Wie bitte?“ Remus schaute Sirius fragend an.
„Man Moony, die beiden werden keine Karten spielen“, lachte Sirius.
Remus lief rot an. „Du meinst…?“
„Jaaa klar, mein ich dass sie jetzt wohl mit einander schlafen. Oh man Moony, langsam frag ich mich, wo du deine Maraudergene hast.“
Sirius stand auf und ging zum Fenster um dessen Vorhang zu schließen.
Lily strich durch James Haare und beobachtete ihn lächelnd. Sie lagen vor dem Kamin und waren in einer Decke eingekuschelt. Das Feuer warf Schatten über James Gesicht.
„Lily … Süße … wir … wir sollten uns Gedanken machen, wie wir es Andy und Sam sagen sollen.“
Frustriert stöhnte Lily auf und ließ ihren Kopf an seine Schulter sinken. „Musst du damit jetzt die Stimmung versauen?“
James schob Lily von sich runter und setzte sich auf. „Hab ich eine andere Wahl? In zwei Wochen sind Ferien. Unsere Schonfrist ist bald vorüber.“
„Aber muss es jetzt sein? Wir hatten gerade so schönen Sex und du willst über Sam und Andy reden.“ Lily setzte sich ebenfalls auf.
„Ich will nicht über die beiden reden. Ich will mit dir reden wie wir es ihnen beibringen.“
„Wir sollten es noch lassen James. Es ist doch gerade so schön. Wir werden tolle Weihnachten mit ihnen haben. Und sie müssen sich nicht für uns schämen oder so. Stell dir mal vor, wie es für dich wäre, deine Kinder fahren weg und streiten sich und kommen nach ein paar Wochen als Pärchen zurück“, sagte Lily und blickte in James warme Augen, die sich aber verdunkelten.
„Und wie stellst du dir das vor? Soll ich zwei Wochen neben dir her leben? Soll ich zwei Wochen ohne einen Kuss oder der gleichen von dir auskommen? Lily das geht nicht. Wir müssen es ihnen sagen, wir hätten es ihnen schon längst sagen sollen.“
James raufte sich die Haare.
„Wir … wir … nein … natürlich nicht, James. Und wenn wir es so machen, wie in den Ferien? Es hat ja keiner was mitbekommen“, versuchte Lily James umzustimmen. Konnte er nicht sehen, dass sie einfach nur angst hatte?
„Sie haben nur nichts mitbekommen, weil es damals nicht so weit mit uns vorangeschritten war. Damals blieb es immer nur beim küssen Lily. Jetzt … oh Mann, kannst du dich an einen Tag erinnern, den wir in den letzten Wochen erlebt hatten, an dem wir die Finger voneinander lassen konnten?“
Lily biss sich auf die Unterlippe rum und senkte den Kopf.
„Lily, ich kann einfach nicht in dein Zimmer geschlichen kommen und dann mit dir schlafen.“
„Pfff, und wenn du es ihnen sagst, fällt es dir leichter oder was?“
„Nein, aber wie sollen wir das denn bitte schön erklären, wenn sie uns erwischen? Die Knutschereien, waren schon dämlich genug“, sagte James und blickte ins Feuer.
„Oh Danke Potter. Mit mir zu knutschen ist ja auch so dämlich“, fauchte Lily wütend.
„Lily, du weißt genau, dass das nicht so gemeint war. Es war gefährlich, wie hätten wir das erklären sollen? Und wie sollen wir erklären, dass wir miteinander schlafen. Einen Kuss könnten sie uns sicher verzeihen aber Sex?“ James schüttelte den Kopf. Verstand sie denn nicht, dass er sie liebte und es endlich allen, aber wirklich ALLEN, zeigen wollte?
Lily stand auf und schlüpfte in ihre Jeans.
„Wo ist mein BH?“
James stand ebenfalls auf und zog seine Boxershorts an. „Wo willst du hin?“
„Zum Abendessen? Verdammt, wo ist mein BH? Du hast ihn doch nicht etwa ins Feuer geschmissen, oder?“
„Wenn du bleibst, wenn ich ja sage, dann habe ich es gemacht“, grinste James sie unverschämt an.
„Verdammt James, das ist nicht lustig“, rief Lily panisch und stampfte wütend mit dem Fuß auf.
Lachend angelte James Lilys BH von der Couchlehne und ließ ihn vor ihr hin und her baumeln.
Grummelnd riss sie den schwarzen Spitzen-BH von seinem Zeigefinger und verpackte ihre Brüste darin.
„Mir hast du ohne besser gefallen“, sagte James und ging halb nackt auf Lily zu und zog sie ihn seine Arme.
„James, lass mich los“, fauchte Lily und suchte ihre Pullis und T-Shirts zusammen. James blickte sie traurig an.
„Bist du jetzt sauer, nur weil ich gerne hätte, dass jeder erfährt, wie sehr ich dich liebe? Mensch Lily, ich will dir oder uns doch damit nichts Böses. Ich will doch nur auch zu Hause offen zeigen, wem ich mein Herz geschenkt habe.“
Lily, die ihm den Rücken zugedreht hatte, als sie sich anzog, blieb mitten in der Bewegung stehen. Sie atmete schwer. Er hatte ihr sein Herz geschenkt und das unwiderruflich. Warum wurde ihr erst jetzt so richtig bewusst wie ernst es zwischen ihnen geworden war. Langsam drehte sie sich zu ihm um.
„Oh James, … ich … ich bin nicht sauer. Ich wünsche mir doch auch dass wir zu Hause unsere Liebe offen zeigen können, aber ich habe ein ganz ungutes Gefühl.“
James kam auf sie zu und nahm sie in seine Arme. „Was für ein Gefühl?“
„Das wir verdammt Ärger kriegen werden“, seufzte Lily.
„Wir werden Ärger kriegen, wenn sie uns erwischen, aber wenn wir es ihnen vorher sagen, vielleicht … vielleicht …“
„Was? Vielleicht was James?“
„Vielleicht akzeptieren sie es eher.“
„Ich glaube nicht, dass sie es akzeptieren werden. Für sie sind wir wie blutsverwandte Geschwister, auch wenn wir uns nie so benommen haben. Oh James, ich fühle, dass es nach hinten los gehen wird.“ Lily blickte ihn traurig an. Tränen sammelten sich in ihren smaragdgrünen Augen.
„Ach Lily, wir haben dann immer noch uns.“ James zog sie in eine feste Umarmung.
„James, wenn sie dagegen sind, würdest du… ach ist nicht so wichtig. Lass uns was essen gehen.“ Sie zog sich den letzten Pullover an und wartete auf James, der während sie gesprochen hatte, in seine Jeans geschlüpft war.
„Würde ich was?“
Lily zuckte die Schultern. „Würdest du … keine Ahnung … dir was einfallen lassen, so dass wir zusammen bleiben können?“
„Natürlich“, murmelte er vor sich hin und zog sich den Pullover über. Er wusste auch schon was er machen würde. „Lass uns was essen. Das Thema Sam und Andy ist für heute abgehackt.“
„Guck mal an, wer da kommt. Unser Traumpaar“, grinste Sirius und schob sich grinsend ein Stück Steak in den Mund.
Remus, Peter und Sophie schauten auf, als James und Lily die Halle betraten und sich zu ihnen an den Tisch setzten.
„Hattet ihr Streit?“, fragte Sophie Lily leise.
„Wie kommst du darauf?“, fragte Lily verwirrt.
„Na wenn ihr sonst allein wart, also dann saht ihr immer glücklicher aus“, erklärte Sophie. „Oh ähm, naja nicht direkt gestritten, wir haben darüber diskutiert, ob und wie wir es unseren Eltern sagen“, erklärte Lily traurig.
Sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatten. Wenn sie an die bevorstehenden Ferien dachte, zog sich ihr Magen nervös zusammen.
„Und ihr konntet euch nicht einigen?“, vermutete Sophie richtig.
Lily nickte stumm und stocherte in ihrem Kartoffelbrei herum. Der Appetit war ihr vergangen.
„Aber eure Diskussion war jetzt aber nicht so schlimm, so dass ihr Schluss gemacht habt, oder?“, fragte sie unsicher.
„Nein … nein …uns bringt nichts auseinander und schon gar nicht so ein dämliches Streitgespräch.“
Sophie atmete erleichtert aus. „Okay, wenn das gar nicht zur Debatte steht und euch eh nichts auseinander bringt, warum hast du dann solch eine Angst?“
„Auf die Reaktion von unseren Eltern. Dass sie es verbieten werden, uns vielleicht trennen. Ach … ich weiß es nicht“, murmelte Lily.
„Ich glaube nicht, dass eure Eltern was dagegen haben werden. Sie lieben euch beide und werden sich sicherlich darüber freuen, wenn ihr das Kriegsbeil begraben habt.“ Sophie schob sich ihre Gabel voll Nudeln in den Mund. Kauend schaute sie zu James, der genauso unglücklich wie Lily aussah.
„Und wie wollt ihr es euren Eltern sagen?“, fragte Sophie neugierig, und lud sich noch eine Portion Nudeln auf den Teller.
„Dass wissen wir noch nicht so genau. Ach Soph am liebsten würd ich es ihnen gar nicht sagen, ich habe so ein ganz ungutes Gefühl dabei. Ich kanns nicht erklären, aber ich fühle, dass etwas schief gehen wird.“
Lily starrte traurig auf ihren zermatschten Kartoffelbrei.
„Ach was Lily, es wird alles gut“, sagte Sophie schmatzend. „Ihr habt auch das Chaos hier überlebt. Es hat euch sogar nur noch näher gebracht. Wenn das überhaupt noch möglich war.“
Lily lächelte leicht und legte die Gabel beiseite. Ihr Essen sah jetzt noch unappetitlicher aus. Sophie schaute auf Lilys Teller und verzog angewidert das Gesicht.
„Lily, man sollte nicht mit seinem Essen spielen“, belehrte die Blondine die Rothaarige.
„Und da kommt der Schwertransporter angeflogen. Alles klar zu Landung machen.“
Die Mädchen schauten auf und sahen wie Sirius seine Gabel mit dem Fleisch durch die Luft fliegen ließ und den Mund für die „Landung“ öffnete.
Langsam drehte Lily ihren Kopf zu Sophie, die Sirius fassungslos dabei zuschaute wie er mit seinem Essen spielte.
„Kindergarten“, murmelte diese.
„Lass uns schlafen gehen“, flüsterte James in Lilys Ohr.
Sie saßen zusammen mit ihren Freunden im Gemeinschaftsraum vor dem Kamin. Sirius grillte sich mit Peter zusammen ein paar Marshmallows während Remus, Sophie im Arm hielt und leise mit ihr redete. Lily nickte und stand auf.
„Wir gehen ins Bett“, murmelte James und streckte sich.
„Gehen wir auch?“, fragte Remus mit dem Blick auf Sophie.
„Jaah, ich bin auch müde.“ Sie standen auf und folgten Lily und James.
„Gute Nacht, Remus“, lächelte Sophie sanft.
„Möchtest du nicht, ähm, mit mir also ich mein bei mir schlafen?“, fragte Remus stotternd. Die Blondine schaute ihn erschrocken an.
„Wenn es dir zu schnell geht, ist das nicht schlimm. Und ich meinte wirklich nur bei mir schlafen sonst nichts“, beeilte sich Remus zu erklären. Er war schließlich nicht so schnell wie James.
Sophie lief etwas rot an, schüttelte aber leicht den Kopf. „Lass uns damit noch warten. Wir … wir sind ja erst seit heute … zusammen.“
Remus strich sich durch die Haare. „Oh, ja klar. Dann … dann bis morgen.“
Sie küssten sich schüchtern und jeder ging seines Weges.
„Hast du das mitbekommen“, flüsterte James in Lilys Ohr.
„Jaha, wie süß. Etwas unbeholfen, aber niedlich. Sie sollen sich ruhig Zeit lassen.“
„Wieso? Willst du mir damit sagen, dass es dir bei uns zu schnell ging?“, fragte James sie enttäuscht.
Lily überlegte kurz. „Naja, wir … ich … ich habe dich scheiße gefunden, du hast mich geküsst und dann fand ich dich auf einmal gar nicht mehr so blöd. Das ging sehr schnell.“
James zog die Augenbraue hoch. „Ich dich? Nein, nein, nein, du hast mich als erste geküsst.“
„Stimmt doch gar nicht. Du hast mich als erstes geküsst“, sagte Lily lächelnd.
„Ich hab dir vielleicht als erstes wohin gegriffen, aber dich nicht als erstes geküsst“, stellte James klar, wobei Lily rosa anlief. James lief auch rot an, bei dem Gedanken an den Abend als er und Lily auf der Couch saßen. Er drückte Lily an die Wand und küsste ihren Hals. Alleine der Gedanke an diese Situation, oder andere Erlebnisse mit Lily erregten ihn immer wieder aufs neue.
„Oh Mann Prongs, doch nicht hier auf dem Flur. Sei den kleinen Kindern ein Vorbild“, lachte Sirius, als er an den beiden vorbei lief.
Lily kicherte und drückte James von sich weg. „Du wolltest doch schlafen gehen.“
„Jaha, wollte ich. Aber ich bin gerade so … so …“
„Aufgedreht?“, fragte sie ihn unschuldig.
„Aufgegeilt trifft es eher. Mann Evans, was machst du mit mir?“
Lily kicherte leise.
„Komm, ich will mit dir allein sein.“ James zog Lily mit sich in den Gemeinschaftsraum. Er stöhnte erleichtert auf, als er diesen leer vorfand. Sie ließen sich auf dem Sofa nieder. „Wieder hier“, lächelte Lily leicht.
„Jaaaa, ist mal was anderes, als das Bett. Außerdem ist es komisch, wenn die Jungs dann noch wach sind, auch wenn sie uns nicht hören“, erklärte James und ließ seine Hand über Lilys Rücken streichen. Diese fuhr mit ihrer Hand von James Hals über seinen Brustkorb, über seinen Bauch zu seiner Hose. Er lehnte seinen Kopf in seinen Nacken und stöhnte geniesend auf.
„Siehst du Lily, dass meinte ich. Wie sollte ich diese Gefühle vor unseren Eltern verstecken?“, fragte James krächzend.
„Schtt.“ Lily küsste sanft James Lippen. Er wusste nicht wie ihm geschah und schloss die Augen. Diese hatte mit einem geschickten Handgriff seine Hose geöffnet und befreite ihn von dem lästig, engen Stoff.
„Komm her Süße“, hauchte er.
„Nein.“ Lily beugte sich über ihn und tat das gleich wie vor einigen Wochen. Sie küsste ihn. Als sie anfing vorsichtig mit ihrer Zunge über sein süßestes Körperteil zu lecken, keuchte er auf.
„Oh Merlin Lily.“ Er krallte sanft seine Hände in Lilys Haare.
Zärtlich verteilte Lily kleine Küsse auf seiner Erregung, ließ ihre Zunge über dessen Kopf kreisen. James schloss die Augen und seufzte. Seit Lily vor ein paar Wochen es zum ersten Mal versucht hatte und gefallen daran fand, hatten sie es in ihr Liebesspiel mit eingebaut. James stöhnte auf, als Lily sein bestes Stück in ihren Mund auf nahm, ihre Lippen fester um ihn schloss. Lilys Technik war die beste, die er jemals erlebt hatte. Sein Atem ging immer schneller. Als Lily sanft an ihm knabberte, konnte James nicht mehr länger an sich halten. Bevor er reagieren konnte, bevor er seiner Lily Bescheid geben konnte, kam er und ergoss seinen Liebessaft in ihren Mund. Er stöhnte laut auf.
„Es …es tut mir lei-leid“, stotterte er verlegen. Er konnte sich nicht erklären, wie er so die Beherrschung verlieren konnte. Es war ein super irre Gefühl gewesen, in Lilys süßem Mund zu kommen, aber sie hatten darüber noch nicht gesprochen und er fühlte sich schlecht. Als hätte er ihr Vertrauen missbraucht.
„Dass…dass woll-llte ich nicht.“ Er zog sie zu sich in seine Arme.
„James, da ist doch nichts Schlimmes dabei. Also ich fand es jetzt nicht sonderlich schlimm, nur etwas überraschend.“ Lily schmiegte sich an ihn.
„Du bist einfach zu gut“, flüsterte er ihr leise zu und küsste ihre Stirn, ihre Nase, ihre Wange.
Grinsend setzte sich Lily auf seinen Schoß und küsste ihn. James konnte sich an ihr schmecken, was ein völlig ungewohntes Gefühl für ihn war. Er leckte ihr über die Lippen und bat so um einlass, den Lily ihn ohne zu zögern gewehrte.
„Ich liebe dich!“, hauchte Lily atemlos, zwischen zwei Küsse.
James lächelte und strich ihr durch die Haare. „Wir sollten hoch ins Bett.“
„Aber morgen ist doch Sonntag. Wir können doch länger wach bleiben“, schmollte Lily.
„Aber was willst du jetzt noch machen Baby? Es ist kurz vor Mitternacht.“
„Ach Tiger, dir fällt bestimmt was ein, oder?“, kicherte Lily, als sie an seinem Hals knabberte.
„Nimm es mir nicht übel Süße, aber ich bin müde“, sagte James und gähnte.
„Oh, okay kein Problem“, sagte Lily, konnte aber die Enttäuschung darüber nicht verbergen. James beugte sich vor und küsste sie zärtlich.
„Obwohl bisschen kuscheln ist noch drin“, lächelte er gegen ihre Lippen und schob seine Hand unter ihren Pullover. Seine andere Hand wanderte an ihren Po, wo er sie fester an sich drückte. Er zog ihr den Pullover aus und küsste ihre Brüste. „Siehst du Lily und schon wieder hast du mich verrückt gemacht.“ James Stimme klang dunkel und Lily machte dieser Fakt extrem an.
„Ich habe doch eben nichts gemacht“, wisperte Lily. Ihre Stimme fing an zu versagen. Unruhig rutschte sie auf ihn hin und her, dass ihn aufkeuchen ließ. Es hier zu tun war eindeutig zu gewagt und so sehr brauchte er den Nervenkitzel doch nicht. Räuspernd schob er Lily von sich runter und machte seine Hose zu. Verwirrt beobachtete Lily ihn.
„Was … was tust du?“
Er reichte Lily ihr Oberteil. „Wir gehen hoch ins Bett.“
„O-okay, warum auf einmal?“, fragte sie und zog sich ihren Pullover über.
„Mehr Nervenkitzel erwischt zu werden vertrag ich nicht. Kuscheln wir im warmen, kuscheligen Bett. Und mit kuscheln, meine ich auch kuscheln. Für heute reicht es.“
Lily lächelte und nahm seine Hand. „Okay, mit kuscheln bin ich mehr als zufrieden. Ich muss nicht immer bis zum Schluss gehen.“
James zwinkerte ihr zu und zog sie näher zu sich, während sie die Treppen zu den Schlafsälen hoch gingen.
„Ja, nur kuscheln ist auch schön.“
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