
Und dieses Mal gibts es sogar zwei Musiktipps zu diesem Chap....
Zum einen Summer wine von Bono (U2) und The Corrs... Zur kleinen Erklärung wieso diese Version: 1. sie ist sehr geil und 2. Bono hat in unserem Casting als Sean gewonnen und Andrea Corr ist unsere Iduna
und das zwete Lied ist Almost Lover von A Fine Frenzy und wenn ihr euch das Video anseht wisst ihr, wie wir uns Lily vorstellen...
17. Soundcheck
„Wunderbar, da wir ja alle da sind, können wir ja Kaffee trinken. Ich habe Plätzchen gebacken“, lächelte Iduna und küsste Lily beim vorbei gehen auf die Wange.
Lily schaute unsicher zu ihrem Vater. „Dad, du sagst ja gar nichts.“
Sean lächelte vor sich hin.
„Bist du nicht böse auf mich, weil ich hinter deinem Rücken geheiratet habe?“
James grinste zu Sean und wackelte mit den Augenbrauen.
„Nein Lily, bin ich nicht. Du hast einen anständigen jungen Mann geheiratet. Er hat, wie es sich gehört, mich zuerst um deine Hand gefragt.“
Lily schaute ruckartig zu James. „Du hast was?“
„Hat er doch gesagt, ich habe ihn vorher gefragt ob er damit einverstanden ist, wenn ich dich darum bitte mich zu heiraten.“
„Wa-a-a-ann?“, stammelte Lily.
„Gestern auf dem Balkon, als wir eine rauchen waren“, erzählte Sean und stand endlich von der Couch auf um seine Tochter zu umarmen.
„Aber dann war es doch alles geplant“, hauchte Lily.
„Nein nicht direkt, ich hab nicht gefragt ob ich dich morgen heiraten darf, sondern einfach wenn es die Situation verlangt. Auch wenn es dich schockt, früher oder später hätte ich dich sowieso gefragt. Auch wenn ich eher mit später gerechnet hatte. Aber die Situation war einfach perfekt dazu.“ James ging auf sie zu und zog sie seine Arme.
„Was haltet ihr davon, wenn ihr heut Abend mit zu meinem Auftritt kommt und wir dort eure Hochzeit feiern?“, fragte Sean und rieb sich die Hände.
„Auftritt?“, fragte James verwirrt.
„Ja James, ich bin doch Musiker, auch wenn ich und meine Band nur in kleinen Kneipen spielen, haben wir live Auftritte“, sagte Sean ironisch.
„Oh ja, gerne Dad Ich habe dich schon so lange nicht mehr spielen gehört“, freute sich Lily.
„Na dann ist das gebongt“, lachte Sean. „Ein Bier Jungs?“
„Jap“, kam es gleichzeitig von James und Sirius.
„Folgt mir auf den Balkon. Unser Naturkühlschrank hat das Bier gut gekühlt und eine Zigarette ist auch drin.“ Sean winkte die Jungs mit sich auf den Balkon.
Iduna lächelte Lily zu und nahm sie bei der Hand, um sie mit sich zu ziehen.
„Leistest du mir Gesellschaft? Ich muss Graham wickeln und stillen.“
Lily nickte und folgte ihr in Grahams Kinderzimmer. Während Iduna Graham auszog und die Windel wechselte, schaute sich Lily um. Sein Zimmer war in blau gehalten und über sein Bettchen hing ein Mobile.
„Ich freue mich wirklich für dich Lily. Verheiratet sein ist bestimmt toll“, seufzte Iduna.
„Naja“, lachte Lily verlegen. „Ich kann noch nicht viel dazu sagen. Ich bin es ja erst seit knapp einer Stunde.“
„Aber du bist glücklich, oder?“
„Jaha“, seufzte Lily verliebt auf.
Eine Weile schwiegen die zwei Frauen. Iduna setzte sich in den Schaukelstuhl und fing an ihr Baby zu stillen. Lily setzte sich auf einen Sandsack, der auf dem Boden lag und beobachtete die Freundin von seinem Dad dabei.
„Lily, du und James … also … eigentlich habe ich kein recht das zu Fragen, aber … aber ihr beide …“
„Ja?“
„Habt ihr … oh Mann, ich bin ja nicht so steif, also schlaft ihr miteinander?“, fragte Iduna schließlich doch gerade aus.
„Oh“, Lily lief rot an. „Ja, seit über zwei Monaten. Er … also mit James hatte ich mein erstes Mal.“
„War es schön? Dein erstes Mal?“, fragte Iduna wirklich interessiert. Sie verhielt sich mehr wie eine Mutter als es Andrea getan hatte.
Lily fing an zu strahlen. „Oh ja. Ich hätte kein schöneres erstes Mal haben können. James ist wirklich toll.“
Iduna kicherte. „Also gut im Bett.“
Die Tochter ihres Lebensgefährten lief knallrot an. „Jaha und wie“, gestand sie. „Er macht mich ganz wuschig und um das zu werden muss er mich sogar nur ansehen. Und wenn er mich anlächelt könnte ich regelmäßig über ihn herfallen.“
„Junge Liebe“, seufzte Iduna. „Genieße diese Situation noch so lange wie du kannst.“
„Danke für den Tipp, das werde ich. Aber ich denke nicht dass er an Attraktivität für mich verliert.“ Lily zwirbelte eine Haarsträhne um ihren Finger.
Graham nuckelte und nuckelte. Er hatte es nicht eilig fertig zu werden.
„Ich meinte auch eher an die Tatsache, dass ihr irgendwann mal Kinder haben werdet und dann ist es erst mal vorbei mit Sex wann und wo man will. Und was planst du als nächstes? Die Schule ist für euch ja bald vorbei.“
Lily rĂĽckte etwas auf dem Sandsack hin und her. So bequem wie er aussah war er doch nicht.
„Naja, James hat einen Ausbildungsplatz zum Auror. Das ist so was ähnliches wie die Polizei. Sie fangen böse Zauberer und Hexen“, erklärte sie, als sie den fragenden Blick von Iduna sah.
„Ah, ein Gesetzeshüter. Sehr sexy. Und du? Was willst du werden?“
„Schwanger“, antwortete Lily ruhig. „Ich glaube James wäre ein fantastischer Dad. Ich … ich … weiß, dass ist eine blöde Zukunftsplanung für mich, aber ich wäre gerne Mutter. Eine gute Mutter. Und ich würde gerne schreiben. Vielleicht Kinderbücher. Das könnte ich von zuhause aus machen, auch wenn ich schwanger wäre oder wenn ein Kleines schon da wäre.“
James stand an der Tür, weil er den beiden sagen wollte, dass sie sich langsam auf den Weg machen müssten und hatte somit das halbe Gespräch mit angehört. Er schluckte schwer, bevor er sich räusperte.
„Ähm ich soll von Sean sagen, dass die Damen sich fertig machen sollen. Er hat einen Babysitter arrangiert.“
Lily stand stöhnend auf und küsste ihn sanft auf die Lippen.
„Okay ich verschwinde noch mal kurz ins Bad“, lächelte sie und war auch schon verschwunden.
„James würdest du mir Graham kurz abnehmen? Ich muss mich umziehen“, erklärte Iduna und drückte James den Kleinen in die Hand.
James setzte sich mit ihm im Wohnzimmer auf die Couch und schaute ihm beim Einschlafen zu. Lily wollte also Kinder mit ihm. Wow. Das war eine tolle Nachricht. Dennoch wusste er nicht, wie er damit umgehen sollte. Irgendwie war er noch nicht reif genug fĂĽr ein Baby. Wenn er mit Sirius und den Jungs zusammen war, war er ja selbst noch ein Kind, wie sollte er sich da um eines kĂĽmmern?
Lily legte sich ein bisschen Make-up auf und bürstete sich ihr Haar durch. Sie freute sich wahnsinnig auf den Auftritt ihres Vaters. Bevor sie das Bad verließ zupfte sie ihren BH unter ihrem Kleid zurecht. Als sie ins Wohnzimmer trat entdeckte sie drei Männer die über Graham gebeugt waren und ihn beim schlafen zuschauten. Dieses Bild war einfach nur zu süß.
„Bin fertig“, flüsterte Lily.
James schaute auf und lächelte ihr zu. „Du siehst hübsch aus.“
Ihre Wangen verfärbten sich rosa. „Danke!“
Iduna stellte sich neben Lily. Sie hatte sich ein goldenes Kleid angezogen und strahlte ĂĽber das ganze Gesicht.
„Heiß“, knurrte Sean ihr zu, als er seine Freundin neben seiner Tochter entdeckte.
Sirius räusperte sich und stieß James an. „Du siehst hübsch aus“, äffte er ihn nach. James verdrehte die Augen und schlenderte zu Lily rüber.
„Krieg ich einen Kuss?“, fragte er sie mit einem breiten Grinsen.
Lily antwortete ihm, indem sie ihn kĂĽsste. Lange und leidenschaftlich.
Nachdem endlich der Babysitter eingetroffen war, machten sie sich auf dem Weg zum Pup, in dem Sean auftreten wĂĽrde.
Lily, James, Sirius und Iduna setzten sich ganz in die Nähe vor der Bühne hin. Sirius und James hatten jeweils ein Bier vor sich stehen, während sich die Frauen mit Tee begnügten. In der Kneipe herrschte eine ausgelassene Stimmung, als Sean mit seiner Band endlich auf die Bühne trat. Er war so was wie eine Lokalgröße und sehr bekannt unter den Gästen.
„Guten Abend“, begrüßte er mit tiefer Stimme das Publikum. „Heute sitzen zwei wunderbare Frauen im Publikum. Erstens wäre da meine Lebensgefährtin Iduna, die mich vor fünf Wochen zum stolzen Vater eines Jungen gemacht hat. Ich liebe dich Iduna! Und dann meine hübsche, kleine Tochter, die heute geheiratet hat. Lily Schatz, ich freue mich so für euch beiden. Aber etwas fehlt noch zu eurem Glück. Den Hochzeitstanz.“
Lily versank peinlich berĂĽhrt im Stuhl, da alle Blicke auf sie gerichtet waren.
„Iduna, würdest du mit mir ein Lied singen?“, fragte Sean an seine Freundin gewandt.
Iduna stand lächeln von ihrem Platz auf. Sie hob den Rock ihres Kleides ein wenig an und stieg die 4 Stufen zur Bühne an der rechten Seite nach oben.
„Los ihr zwei, oder wartet ihr auf schöneres Wetter? Der Regen wird dieses Jahr nicht mehr warm“, lächelte Sean und drehte sich zu seiner Band um kurz das Lied abzuklären.
Lily und James standen peinlich berĂĽhrt auf.
„Lily, ich kann nicht tanzen“, flüsterte James ihr zu.
„Oh super ich auch nicht“, stöhnte Lily auf. Sie würden sich an ihrem Hochzeitstag zum Affen machen, eindeutig.
„Naja ein bisschen kann ich, aber nicht gut“, sagten beide wie aus einem Mund. Sie grinsten und versanken in den Augen des jeweils anderen. Egal, wie sie tanzen würden, wenn es sie verletzten sollte was das Publikum dazu sagen würde, eins war gewiss, sie waren zusammen und würden es auch bleiben.
„One, two“, zählte Sean mit einem breiten Grinsen ein.
„Strawberrys cherries and an angel´s kiss in spring, my summer wine is really made from all these things”, setzte Iduna ein.
„Summer wine”, flüsterte Lily. „Das hat mein Dad mir immer vorgesungen, wenn ich nicht eingeschlafen bin.”
Seufzend lehnte sie ihren Kopf an James Brust und genoss seine Nähe. Sein Herz schlug wild gegen seine Brustkorb, aber sie war genauso aufgeregt. Sie hatten bis dahin noch nie zusammen getanzt, aber es fiel ihnen nicht schwer. Wie von selbst bewegten sie sich im gleichen Rhythmus. James blickte nachdenklich auf den rothaarigen Angel in seinen Armen. Als Lily aufblickte und seinen nachdenklichen Blick sah setzte ihr Herz einen Schlag aus.
„Was ist los, James? Du bereust doch etwa nichts?“, fragte sie ängstlich.
„Nein, dass war die beste Entscheidung die ich bisher getroffen habe“, lächelte er leicht.
„Was ist es dann?“, fragte sie erneut.
„Ich hab euer Gespräch mit gehört, also zumindest den letzten Teil und ähm ich weiß nicht, was ich davon halten soll, Lily. Ich liebe dich natürlich, das steht außer Frage. Aber ich weiß nicht ob ich schon bereit für ein Kind wäre“, sprudelte es aus ihm heraus.
„Oh.“ War alles was Lily drauf antwortete.
„Versteh mich bitte nicht falsch. Ich will Kinder mit dir ja, aber in der Ausbildung werde ich viel zu tun haben mit dem Gehalt das man in der Ausbildung als Auror verdient, kann man keine großen Sprünge machen. Und ich glaube auf die Unterstützung von meinem Dad können wir wohl nicht hoffen und ich mag deinen Dad, aber er wird uns finanziell auch nicht wirklich helfen können. Und ich weiß nicht, ob ich reif genug dafür bin. Wenn Pad und ich zusammen sind dann sind wir selbst noch Kinder.“
Lily schluckte schwer, versuchte aber nicht all zu enttäuscht zu wirken. Sie versuchte sich an einem Lächeln. „Wir müssen nicht jetzt darüber sprechen James. Nicht heute.“
„Lily, ich …“
Er hatte bemerkt dass er sie damit enttäuscht hatte. Sie hatte es sich gewünscht und er kam mit einer Absage, auch wenn sie nur für vorerst galt.
„Ich bin doch selbst noch ein Kind. Willst du wirklich zwei?“, fragte er sie und versuchte dabei unschuldig auszusehen.
„James, bitte lass und jetzt nicht weiter darüber reden, okay? Es war sowieso nicht für deine Ohren bestimmt gewesen. Noch nicht“, antwortete sie ihm etwas barsch, zuckte aber leicht zusammen, als sie es bemerkte.
„Es tut mir Leid“, nuschelte sie. „Ich wollte dich nicht so anmachen.“
James zog sie enger an sich und legte sein Kinn auf ihrem Kopf ab, den sie wieder an seine Brust schmiegte. Sein Herz schlug immer noch schnell, aber wahrscheinlich war es nicht mehr die Aufregung, sondern eher ihre Meinungsverschiedenheit.
James zog zitternd die Luft ein und beschloss später noch einmal mit ihr darüber zu reden. Sie sollte nicht denken, dass er generell abgeneigt wäre. Aber er wollte seinem Kind alle Träume erfüllen, das ging aber mit einem geringen Gehalt nicht.
„Ich liebe dich, Lily Potter. Jetzt heißt du doch Potter, obwohl du noch vor ein paar Wochen eine ziemlich starke Abneigung gegen den Namen hattest“, lächelte er leicht, die Traurigkeit wegen des kleinen Streits verbannte das Lächeln aber nicht aus seinen Augen.
Lily verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Oh nein, tatsächlich, jetzt bin ich eine Potter. Lily Potter, oh Merlin, klingt das grässlich. Aber bei der Abneigung gegen den Namen handelte es sich um die Abneigung um eine Adoption deines Vaters“, sagte Lily sanft.
„Dass möchte ich für dich hoffen. Es gibt kein Zurück mehr, ich werd dich nicht mehr gehen lassen. Ich hoffe das ist dir bewusst?“, fragte James leise.
„Nie mehr?“, fragte Lily nach.
„Nie mehr!“, antwortete James entschlossen.
„Dann bin ich beruhigt.“
Selbst als Summer wine zu Ende war, und der ganze Pub grölend applaudierte, hörten die beiden nicht auf zu tanzen.
„Hey, darf ich mal ablösen?“
James drehte sich um, als jemand auf seine Schulter tippte. Es war Sirius, der ihn breit angrinste. Lilys Dad spielte mittlerweile ein flotteres Lied und Iduna hatte sich, nach einem Handkuss von ihrem Freund, zurĂĽck auf ihren Platz gesetzt.
„Ähm, ja klar“, stotterte James und überreichte Lily an Sirius.
„Dir macht es doch nichts aus, ne Runde mit mir das Tanzbein zu schwingen, oder Mrs Potter?“, fragte Sirius sie belustigt.
Lily schüttelte lachend den Kopf. „Nein, bestimmt nicht. Solange du mir nicht auf die Füsse trampelst.“
„Ich werde mich hüten das zu tun. Ich weiß nämlich was für Schmerzen ich durchstehen muss, wenn ich dir wehtue. James ist da nicht zimperlich, mir zu zeigen was er davon hält.“ Er warf seinem besten Freund einen Blick über seine Schulter zu. James hatte sich zu Iduna gesetzt und er sah ziemlich nachdenklich aus. Seit er die zwei Ladies gebeten hatte, sich fertig zu machen, war er so.
„Du hast ihm ganz schön den Kopf verdreht“, nuschelte er ihr zu.
Lily lächelte sanft. „Ist nur gerecht.“
Sirius warf ihr einen fragenden Blick zu, aber sie ging nicht weiter darauf ein. Stattdessen brannte ihr selbst eine Frage auf der Zunge.
„Sirius, war James wirklich in der Fünften schon so sehr in mich verliebt gewesen? Remus hat mal so etwas angedeutet. Und wenn ich ihn selbst darauf anspreche kommt nur so was wie: da hat es angefangen.“
„Jaa“, antwortete er ihr langsam. „Ich denke schon. Er hat es nie zugegeben, aber ich glaube seine Gefühle für dich waren der Grund warum er dich so gerne genervt hat. So konnte er in deiner Nähe sein und hatte auch so deine Aufmerksamkeit. Auch wenn diese eher negativ war. Aber jetzt sei du mal ganz ehrlich Lilylein. Wann hast du bemerkt, dass unser Prongs gar nicht so übel ist.“
Lily verdrehte die Augen. „Dass sein Charakter ganz in Ordnung ist das habe ich erst später raus gefunden.“
Sirius hob eine Augenbraue an. „Das heißt?“
Lily lief leicht rot an und räusperte sich verlegen. „Körperlich anziehend fand ich ihn schon früher. An seinem 17. Geburtstag hatte ich zum ersten Mal bemerkt wie süß er ist.“
„Buäh süß, so kastrierst du jeden Mann Lily“, beschwerte sich Sirius und verzog angeekelt das Gesicht.
Lily kicherte. „Dafür dass ich meinen Mann mit dieser Aussage kastriert habe, ist er verdammt gut im Bett.“
„Okay“, wehrte Sirius gleich ab. „Ich will keine schmutzigen Details wissen.“
„Ach Black, keine Sorge, die wirst du von mir nicht erfahren“, lächelte Lily.
„Okay Evans, äh Potter, oh man klingt das komisch. Also wann hast du dich in Prongs verliebt?“, fragte Sirius neugierig, als er Lily herumwirbelte.
„Oh ähm, kannst du dich noch dran erinnern, als ich in den Ferien den Tag mit euch verbringen wollte und James diese Linda nach dem Date gefragt hat? Ab da wusste ich, dass da mehr ist, ob ich da schon wusste, dass es Liebe ist, weiß ich nicht“, antwortete Lily und war erstaunt über sich und Sirius. Über sich, weil sie so offen redete und über Sirius, weil sie ihn immer für unreif und nicht zu zwischenmenschlichen Beziehungen fähig hielt. Hier demonstrierte er ihr aber das komplette Gegenteil von dieser Annahme.
„Lass uns wieder hinsetzen. Ich muss was trinken“, lachte Lily ausgelassen und zog Sirius mit sich zum Tisch.
James hatte seine Frau die ganze Zeit über beobachtet. Sein bester Freund hatte sie zum lachen gebracht und sie schienen sich angeregt unterhalten zu haben. Irgendwie machte sich da etwas in seinem Bauch bemerkbar. Etwas hässliches kleines, auch oft als Eifersucht bezeichnet.
„Hey Schatz“, begrüßte Lily ihn lächelnd und setzte sich neben ihn. Sie legte sofort ihre Hand besitzergreifend auf seinen Oberschenkel und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.
„Dein Freund kann aber auch gut tanzen. Er ist mir kein einziges mal auf den Fuß getreten.“
„Hat er Glück gehabt“, murmelte James und legte seine Hand auf ihre, die auf seinem Bein lag.
„Warum bist du denn so brummig?“, fragte Lily aufmerksam.
„Bin ich gar nicht“, grummelte James. Sein Blick lag auf Sirius.
„Ich muss aufs Klo. Kommst du mit Sirius?“ James stand auf und blickte fragend zu Sirius. Lily blickte auf, als James Sirius sagte, normaler weiße nannte James seinen besten Freund nur Pad. Außer er war wütend. Lily schüttelte den Kopf, warum sollte James wütend sein?
Sirius stand auf und folgte James auf die Herrentoilette des kleinen Pubs.
„Warum machst du das, Sirius?“, fragte James und stützte sich mit den Händen auf das Waschbecken.
„Warum mach ich was genau?“, fragte Sirius der keine Ahnung hatte, was James von ihm wollte.
„Lily, sie … sie ist jetzt meine Frau.“
„Ja, ist nix neues für mich Prongs. Worauf willst du hinaus?“
Sirius schaute sich sein Spiegelbild an und strich sich die Haare zurecht. Beim tanzen waren sie etwas auĂźer Form geraten. Seiner Meinung nach zumindest. James beobachtete ihn dabei fassungslos.
„Hör mal, was soll das? Ich will mit dir was bereden und du checkst deine Haare? Wie eitel muss man denn sein, so dass du nicht mal deinem besten Freund zuhören kannst?“
„Hey, ich höre dir zu“, verteidigte Sirius sich. „Aber dann sag auch was sinnvolles. Also was ist?“
„Hör auf mit ihr zu flirten!“ James Stimme hatte eine ungewohnte Härte.
„Ich habe nicht mit ihr geflirtet Prongs.“ Für Sirius war das echt zu blöd. Er wollte sich umdrehen und die Toilette verlassen, doch James hielt ihn zurück.
„Sie hat gelacht, regelrecht gestrahlt als sie mit dir zusammen auf der Tanzfläche war.“
„Oh Mann“, murrte Sirius und verdrehte die Augen. „Prongs, wir haben über dich geredet. Deswegen hat sie so gestrahlt. Siehst du das nicht? Merkst du nicht was für ein Glück du hast? Sie liebt dich so sehr, dass sie alles hinter sich zurück gelassen hat, so dass sie mit dir zusammen sein kann. Echt mal und du unterstellst mir, ich würde dir dein Glück nehmen wollen? Wenn es nach mir ginge, würde ich dir noch viel mehr Glück geben.“
James lehnte seine Stirn an den Spiegel. „Ich habe sie vorhin so enttäuscht“, murmelte James leise. „Ich habe sie enttäuscht und du hast sie wieder zum lachen gebracht. Das … das ist ein beschissenes Gefühl.“
„Wie kommst du darauf dass du sie enttäuscht hast?“, fragte Sirius und stieß die Tür zur Toilette auf, den Klodeckel schloss und sich auf das Klo setzte. Aus seiner Jackentasche kramte er ein Päckchen Zigaretten und zündete sich eine an, bevor er James das Päckchen hinhielt. Er hatte das Gefühl, dass dies ein ernsteres Männergespräch werden würde.
„Sie hat mit Iduna geredet, als wir auf dem Balkon mit Sean waren. Sie hat ihr gesagt, wie sie sich unsere Zukunft vorstellt. Sie hat ihr gesagt, dass sie nach dem Abschluss schwanger werden möchte. Sie will ein Baby von mir… von mir Sirius! Ich hab ihr gesagt, dass ich noch nicht so weit bin, nein das hab ich nicht so gesagt, ich hab gesagt, dass ich nicht viel Geld anfangs verdienen werde und nicht reif genug bin. Ich bin doch selbst noch fast ein Kind, wie soll ich mich da um eines kümmern?“ James zog verzweifelt an seiner Zigarette und inhalierte tief den Rauch.
Sirius verschluckte sich am Rauch und hustete ein paar mal. Mit Tränen in den Augen schaute er zu James auf.
„Wow Prongs, das … das ist … keine Ahnung wie das ist.“
James schmunzelte leicht ĂĽber das geschockte Gesicht seines Freundes. Er lehnte sich an das Waschbecken und starrte die weiĂźen Kacheln an der Wand an.
„Sag mir was ich tun soll, Pad“, nuschelte James leise. „Denn ich weiß es nicht.“
Sirius holte tief Luft. „Blöder Tipp, ich weiß … aber … hör auf dein Herz Prongs.“ Seine Stimme war noch leicht kratzig. „Wenn es dir sagt, dass du noch nicht so weit bist, dann hör darauf und wenn es dir sagt: ja Mann, schnapp dir deine Braut und mach mit ihr ein Baby … ja, dann hör darauf. Schließlich kann Babys machen auch Spaß machen.“
James lachte leise. „Wir haben auch Spaß dabei ohne dass dabei ein Baby raus kommt.“
„Und was sagt dein Herz?“, wollte Sirius wissen.
James zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, es führt noch ein Streitgespräch mit meinem Hirn und mit meinem Bauch. Aber mal ehrlich Pad, könntest du mich als Vater vorstellen? Moony, bei dem ja. Er ist verantwortungsbewusst und reif.“
Sirius kratzte sich am Kinn und zog an seiner Zigarette. „Du aber auch James. Ja klar, du kannst auch ausflippen und rum spinnen, aber ist eigentlich nicht gerade das an einem Vater toll? Dass er noch genauso verspielt sein kann wie sein Kind? Also ich hätte mir gewünscht das mein Dad mit mir spielt und herumalbert. Du nicht etwa auch?“
„Doch“, murmelte James. Sein Blick fiel wieder auf die Kacheln. Auf einer saß eine Mücke und er fixierte sie mit seinen Augen. Jede Ablenkung von seinen wirren Gefühlen war willkommen.
„Du hast zu ihr gesagt, dass du kein Geld haben wirst, aber ehrlich mal, dem Baby ist es egal. Was es will ist Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit“, schloss Sirius die Diskussion und stand auf. „Komm Alter, lass uns raus gehen. Nicht dass deine Frau denkt wir hätten was miteinander und das wäre … bäh … nix gegen dich … aber du bist nicht mein Typ.“
James verdrehte die Augen und folgte seinem Freund zurück in den Pup wo schon Lily nach ihnen Ausschau hielt. Als er sie sah hörte das Streitgespräch zwischen seinem Herz, dem Gehirn und dem Bauch aus und sie schienen sich geeinigt zu haben. Sirius hatte recht … mal wieder.
„So Engel, wir haben jetzt Pause und danach möchte ich, dass du deinem alten Daddy mal ein Liedchen singst.“ Sean stellte sich unbewusst und ungewollt zwischen Lily und James. Dieser wollte seine Frau gerade in die Arme schließen, als ihr Vater seinen Arm um ihre Schultern legte.
„Oh nein Dad, Nicht hier, nicht vor diesen Leute. Nicht heute. Ich kann nicht singen“, plapperte Lily drauf los. Sie hatte zu letzt mit 12 oder 13 Jahren öffnetlich gesungen oder war es mit 10? Auf jeden Fall wollte sie sich diese Blamage heute an ihrem Hochzeitstag nicht geben. Sie wollte sich vor allem nicht vor James blamieren.
„Und ob du dass kannst, Engel“, antwortete Sean ihr lächelnd. „Du darfst auch das Klavier benutzen.“
„Aber ich weiß doch nicht was ich spielen soll. Komm schon Dad, willst du mich so bloß stellen?“
Lily bettelte regelrecht, dass sie es nicht machen mĂĽsste.
„Lily, du bist meine Tochter und wenn du nur ein bisschen was von mir hast, dann ist es das Talent zu singen. Du hattest eine so schöne Stimme als du klein warst.“
„Du sagst es „hatte“. Jetzt nicht mehr.“
Sean zwinkerte James zu. „Werden wir ja sehen wer hier den größeren Sturkopf hat.“
Er lieĂź Lily los und kĂĽmmerte sich um Iduna.
„Was habt ihr so lange gemacht?“, fragte Lily James, der nun endlich seine Arme um sie legen konnte.
„Wir haben geredet.“
„Über was?“
„Ist nicht wichtig“, nuschelte James gegen ihre Lippen, bevor er sie küsste.
Nach 10 Minuten Pause stieg Sean wieder auf die BĂĽhne und stellte sich ans Mikrofon.
„Leute, ich darf euch voller stolz meine Tochter präsentieren. Sie wird uns ein kleines Liedchen singen. Bitte begrüßt sie mit einem großen Applaus, denn sie ist etwas schüchtern die Kleine.“
Die Leute fingen an zu klatschen und alte Freunde von ihrem Dad feuerten sie mit: „Komm schon Lily! Du kannst das!“ an.
Weg rennen war zwecklos, also erhob sich Lily von ihrem Stuhl und stieg die vier Stufen von der Bühne hoch. Schüchtern lächelte sie in die Runde bevor sie sich ans Klavier setzte.
Sie stellte das Mikrofon auf ihre Höhe ein und räusperte sich ein paar mal. Ihr Herz klopfte wild gegen ihre Brust.
„Also das Lied heißt Almost Lover.“
Sie leckte sich ĂĽber die Zunge und begann zu spielen.
„Your fingertips across my skin. The palm trees swaying in the wind. Images”, sang sie mit leiser Stimme.
James setzte sich kerzengerade auf. Er hatte Lily noch nie singen gehört. Gespannt lauschte er auf ihre klare Stimme.
„You sang me Spanish lullabies
The sweetest sadness in your eyes
Clever trick
Well, I never want to see you unhappy
I thought you'd want the same for me.”
Als das Lied zu Ende war, stürmte Lily von der Bühne. Sie wartete nicht einmal den Beifall ab. Sterben wäre jetzt eine gute Alternative. James trat auf sie zu, zog sie in seine Arme und küsste sie zärtlich.
„Lily das war… wow“, sagte er heiser. Sirius nickte zustimmend.
„Echt Evans, äh Potter. So ein Stimmchen hätte ich in dir echt nicht vermutet. Wenn du rumschreist klingst du irgendwie nicht so sanft und melodisch“, lachte er.
James boxte ihn leicht auf den Oberarm und legte seinen Arm um Lilys Schultern. Er wäre jetzt gerne alleine mit seinem Engel.
„Ja, das war meine Tochter. Das hat sie eindeutig von mir“, lachte Sean, der schon wieder auf der Bühne stand.
Die Zuschauer klatschten immer noch. Viele Frauen hatten Tränen in den Augen, weil Lilys Lied sie so sehr berührt hatte. Ihr Vater spielte den Rest des Abends hauptsächlich rockigere Lieder und sang noch einmal mit seiner Lebensgefährtin einen Song von Bryan Adams.
„Dein Dad ist echt toll“, schwärmte Sirius. „Er ist so cool und lustig. Sollen wir ihn nicht zum Ehren-Marauder machen?“, fragte er James.
„Oh nein, lasst meinen Dad aus eure geschworene Gemeinschaft raus, okay?“, mischte sich Lily ein.
James legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Können wir nicht nach Hause? So ein schöner nächtlicher Spaziergang wäre jetzt super.“
„Bin schon weg“, grinste Sirius und ging auf die Toiletten um von dort zu disapparieren. Lily zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß nicht, was mein Dad davon halten würde wenn wir einfach abhauen“, sagte Lily leise, sie hatte wahnsinnig große Lust, mit James alleine zu sein. Seit sie verheiratet waren hatten sie noch keine wirkliche Minute für sich gehabt. Lily blickte zur Bühne hoch. Ihr Vater lächelte sie an. Stumm bewegte sie ihre Lippen und bedeutete ihm, dass sie und James schon gehen würden. Er nickte ihr zu und formte ein „bis später“ mit den Lippen, bevor er aus seinem Gitarrensolo in ein Duett mit Iduna einstimmte.
James atmete die kalte klare Nachtluft tief ein.
„Frischluft, ich hab dich wieder“, lachte er und wisch einem Schlag von Lily aus.
„Idiot, rauchst doch selbst wie ein Schornstein, dürftest dich gar nicht beschweren“, lächelte sie.
„Tu ich gar nicht“, verteidigte James sich, doch als er Lily Blick sah, verdrehte er die Augen. „Mein Zigarettenverbrauch den ich in den letzten beiden Tagen hatte, ist ja kein Normalfall.“
Lily lachte leise. „Du wirst ihn wieder etwas einschränken, oder?“
„Jap, sobald der Stress vorbei ist.“ Er holte noch einmal tief Luft. „Ich werde morgen nach Hause apparieren und meine Sachen holen. Hast du noch was das ich dir mitbringen soll?“
Sachte legte Lily ihre Arme um seine Hüfte und schmiegte sich eng an ihn, während sie die Strassen entlang liefen.
„Meine schwarze Kaputzenweste. Weißt du, die welche ich anhatte als wir uns zum ersten Mal geküsst hatten. Das ist meine Lieblingsweste. Ich konnte sie nicht einpacken, weil sie in der Wäsche war. Ach ja, und das Bild das ich unter mein Kopfkissen habe.“
„Was für ein Bild versteckst du denn unter dem Kissen?“, fragte James amüsiert.
„Ein Bild von dir“, gab Lily leise zu.
James blieb stehen und beugte sich zu ihr runter. „Das brauchst du jetzt nicht mehr. Ich bin für immer dein. Du wirst mich nie wieder los, Lily“, hauchte er gegen ihre Lippen.
„Was hältst du eigentlich davon, wenn wir die Tage mal Bilder von uns beiden zusammen machen lassen? Machen doch so viele, nach der Hochzeit. Oder während der Hochzeit. Dass ging ja aber bei uns leider nicht“, sagte er traurig. Wie gern hätte er eine mega große Party aufgezogen. Mit allen Freunden und Verwandten. Er musste es auch unbedingt noch seiner Mutter sagen. Aber würde sie es vielleicht seinem Dad sagen?
„An was denkst du?“, fragte Lily leise, während sie sich weiter auf den Weg machten.
„Mhm? Achso ähm an meine Mum und ob ich ihr sagen soll, dass ich verheiratet bin. Ich würde es so gern die ganze Welt wissen lassen, aber das geht nicht.“ Lily nickte traurig.
„Und was ist jetzt mit Frankreich? Dumbledore hat ja versprochen, dass er einem Wechsel nicht zustimmen wird. Aber ich hab ein komisches Gefühl.“ Lily schmiegte sich an James.
„Keine Sorge, du gehörst zu mir und sie können uns nicht mehr trennen.“
Er strich ihr durch die Haare.
„Ich möchte mit dir noch einmal über diese Babygeschichte reden“, stammelte er leise.
„Nein James, bitte nicht. Ich will heute nicht mit dir diskutieren oder streiten.“
„Ich auch nicht und ich habe es auch nicht vor“, gestand er.
„Zwangsläufig werden wir aber darüber diskutieren.“
James blieb stehen und hielt Lily am Arm fest. „Sirius hat mir die Augen geöffnet“, flüsterte er.
„Wie meinst du das?“, fragte Lily nervös.
Auf ihren Armen und in ihrem Nacken bildete sich eine Gänsehaut. Sie wusste nicht, wie sie diese Gänsehaut deuten sollte. Zwar fror sie auch, aber es war eher eine Gänsehaut vor Anspannung. Sirius könnte James die Augen insofern geöffnet haben, dass James jetzt sofort mit ihr ein Baby wollte. Oder aber dass James erkannte, dass er nicht dafür geschaffen war, als Marauder. Für sie wäre es unerträglich, wenn er keine Kinder mit ihr haben wollte.
„Ich … ich will mit dir ein Baby. Okay, ich bin vielleicht selbst noch wie ein Kind, aber ich denke, bis es da wäre, naja … ich kann auch erwachsen sein, wenn ich will, oder?“, stotterte James und schaute sie unsicher an.
Lily weitete die Augen. „Du … du … willst?“, stammelte sie und griff nach seinen Hände.
James verhakte seine Finger mit ihren und nickte. „Ja … ich … ich denke schon.“
„Du denkst, oder bist du dir sicher?“, hakte Lily nach.
„Sicher … ich bin mir sicher, aber … ähm … wir müssen nicht sofort an die arbeit gehen, oder? Lass uns noch ein bisschen vorher üben.“
Lily lachte erleichtert auf und fiel ihm um den Hals. „Danke James!“
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel