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Fanfiction

Chasing Dragonflies - Versteckte Wahrheiten

von Dr. S

„Theodore! Theodore, verdammt, jetzt warte doch mal!“ Draco hatte das GefĂŒhl sich bereits die Hacken wundgelaufen zu haben, als er Theodore endlich am Ärmel zu fassen bekam. Keuchend brachte Draco ihn zum Stehen und versuchte den kurzen Moment zum Durchatmen und zum Sortieren seiner Gedanken zu benutzen. Aber im Grunde wollte er gar nicht genauer darĂŒber nachdenken, was fĂŒr ein Hippogreif ihn eben geritten hatte.

„Du hĂ€ttest mir nicht hinterher rennen mĂŒssen, Draco“, sagte Theodore und schaute betont interessiert auf seine Uhr, als er sich umdrehte, dabei Dracos Hand von seinem Arm schĂŒttelte. „Es geht mich nichts an, was du in deiner Freizeit treibst.“

Draco fasste Theodore erneut am Ärmel, wĂ€hrend er versuchte seine ganze mentale Energie darauf zu verwenden nicht zu erröten, wie ein schĂŒchternes MĂ€dchen, das gerade seinen ersten Kuss bekommen hatte. Dabei hatte er McLaggen auch gar nicht gekĂŒsst. Er war nicht auf die falschen Worte eines stupiden Gryffindors hereingefallen – und erst Recht nicht auf dessen offenes Hemd.

„Du hast das falsch verstanden“, sagte Draco im scharfen Ton. „Und ich kann nicht gebrauchen, dass du am Ende meiner Freundin erzĂ€hlst, dass ich – Salazar bewahre – eine AffĂ€re mit einem Gryffindor habe.“ Er schaute sich hastig um, falls jemand plötzlich um die Ecke kam und das BedĂŒrfnis verspĂŒrte zu lauschen.

„Was sich ganz und gar nicht mit deinem BedĂŒrfnis, dich stĂ€ndig im siebten Stock aufzuhalten, ergĂ€nzt“, zischte Theodore zurĂŒck und schĂŒttelte Dracos Hand ab, glĂ€ttete sich den Ärmel seines Pullovers. „Und deine sonderbaren SelbstgesprĂ€che ĂŒber ‚elende Schwuchteln‘ hab ich auch noch nicht vergessen“, fĂŒgte Theodore hinzu, was Draco schnauben ließ. „Ich ziehe nur die richtigen SchlĂŒsse. Du kannst es ruhig noch eindeutiger machen und einfach gleich mit der Sprache rausrĂŒcken, als derart offensichtlich jedem deine Neigungen aufzudrĂ€ngen.“

„Ich drĂ€nge niemanden irgendetwas auf“, fauchte Draco beinahe, packte Theodores Handgelenk und zog ihn etwas nĂ€her an die Wand, als eine kleine Gruppe ErstklĂ€ssler auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum an ihnen vorbeitapste. „Ich will, dass du vergisst, was du da eben glaubst gesehen zu haben.“

Theodore lehnte sich leicht vor. „Was mich aber nicht dazu bringt zu vergessen, dass du jede Nacht verschwindest, dir Zabini nach gerne eine Treppe mit McLaggen teilst und ihm anscheinend noch lieber aus dem Weg gehen willst“, sagte er leise, wĂ€hrend Draco den sich neugierig umschauenden ErstklĂ€sslern einen tödlichen Blick zuwarf. „Ich wĂŒrde mein ganzes Gold darauf verwetten, dass die hier
“ Er schnappte sich Dracos rechten Arm und zog den Ärmel herunter, nickte zufrieden, als man immer noch leichte AbdrĂŒcke einer Hand dort zu sehen bekam. „
bestimmt wunderbar zu McLaggens Riesenpfoten passen.“

Draco riss sich los und krempelte sich den Ärmel wieder runter, starrte dabei stur an die Wand um sich diesen triumphierenden Gesichtsausdruck nicht anzutun. Warum hatte er das auch nicht einfach geheilt? Er hatte mehr als genug Gelegenheit dazu gehabt, aber statt sich von dieser sichtbaren Erinnerung zu trennen, hĂ€ufte er noch mehr Dinge an, die ihn mit Cormac McLaggen verbanden.

„Und ich hatte gedacht, dass du irgendwas
 Interessantes vorhast, aber stattdessen betrĂŒgst du nur deine Freundin, weil du drauf stehst etwas hĂ€rter rangenommen zu werden“, sagte Theodore und schĂŒttelte enttĂ€uscht den Kopf, was Draco erneut schnauben ließ. Eine gute Sache kam hierbei anscheinend doch raus, wenn Theodore jetzt nicht mehr glaubte, Draco plane etwas ‚Interessantes‘, nĂ€mlich sein Leben retten, indem er den senilen Bastard von Dumbledore umbrachte. „Wenn dein Vater sich nicht eine Zelle mit meinem teilen wĂŒrde, dann hĂ€tte ich ihm das schon lĂ€ngst geschrieben. Aber er ist so prĂŒde, da kriegt er noch einen Herzinfarkt.“

„Da suchst du dir vergeblich einen Konflikt“, sagte Draco Ă€rgerlich.

Theodore verschrĂ€nkte die Arme vor der Brust. „Ach? Weißt du denn, ob da nicht ĂŒberall Schlamm in McLaggens Venen fließt? Wie fĂŒhlt sich das an, so in Schmutz zu baden, Draco?“, versuchte er zu provozieren, aber dafĂŒr hatte er nicht den richtigen Tonfall drauf. Um Draco aus der Reserve zu locken brauchte es etwas mehr als eine Stimme, die vor SĂŒĂŸlichkeit triefte, sodass man Zahnschmerzen bekam.

„Wenn du das niedlich findest, dann sag es“, presste Draco hervor, schaute sich verstohlen um und presste Theodore schnell eine Hand auf den Mund, bevor der noch zustimmen konnte. „Ich hab nichts mit McLaggen, also schlag dir aus dem Kopf jetzt meine Freundin abgreifen zu können. Pansys PopularitĂ€t scheint mit jedem Tag zu steigen
“

Die Augen verdrehend wischte Theodore Dracos Hand von seinem Mund. „Ich will nichts von Pansy. Ich hab nĂ€mlich sowas, das nennt man Geschmack“, provozierte er Draco schon wieder, der daraufhin mahnend eine Hand hob.

„Wage es nicht, Theodore“, sagte er zischend, was Theodore aber keine Miene verziehen ließ.

„Du solltest dir ĂŒberlegen, ob es ihr mehr wehtut, wenn ich – den sie ĂŒbrigens nicht leiden kann – sie beleidige, oder wenn ihre große Liebe sie mit einem prolligen Gryffindor betrĂŒgt“, rieb er Draco unter die Nase, wie schlecht seine Wahl getroffen war. Aber er hatte sich auch nicht ausgesucht, dass McLaggen irgendetwas an ihm
 interessant zu finden schien. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass McLaggen wirklich nur versuchte, ob es mit einem Jungen vielleicht besser klappte, als mit einem MĂ€dchen


„Ich hab nichts mit McLaggen, wie oft denn noch?“ Draco atmete tief durch, als Theodore voller Ignoranz nickte. „Ich bin nicht schwul.“

„Dann mĂŒsstest du ja nicht unentwegt betonen, dass du es nicht bist“, kramte Theodore Cormacs verquere Logik heraus, die absolut unlogisch war. „Außerdem war die Position relativ eindeutig.“

„Du sagst es selbst: relativ!“, platzte es aus Draco heraus. „Das bedeutet nicht eindeutig. Okay, vielleicht steht der Kerl auf mich
“

„Es interessiert mich nicht“, ging Theodore dazwischen und tippte sich gegen die Stirn. „Dein Liebesleben geht mich nichts an. Aber dass du dir nicht mal MĂŒhe gibst besser zu tarnen, dass du jede Nacht zu McLaggen kuscheln gehst, passt nicht wirklich zu dir. Und es widert mich an, Draco. Nur, dass du das weißt.“

„DafĂŒr, dass es dich nicht interessiert, stalkst du mich fast genauso schlimm wie McLaggen“, gab Draco wieder etwas leiser zurĂŒck, als diesmal ein Hufflepuff an ihm vorbeilief. Theodore ließ sich von diesem obskuren Anblick sogar einen Augenblick ablenken und starrte genauso wie Draco hinterher.

„Hier passieren immer merkwĂŒrdigere Dinge“, murmelte er vor sich hin und wandte sich wieder Draco zu, der die Augen zu schmalen Schlitzen verengte.

„Wenn du was fragen willst, dann tu’s doch einfach“, sagte Draco vollkommen kalt, obwohl er innerlich regelrecht darum flehte, dass Theodore endlich die richtige Frage stellen wĂŒrde, dass sich endlich jemand dafĂŒr interessieren wĂŒrde, was ihn zu diesem Wrack werden ließ.

„Ich will nichts fragen – ich weiß schon alles“, gab Theodore nicht ein Grad wĂ€rmer zurĂŒck, was Draco sich fest auf die Innenseiten seiner Wangen beißen ließ. FrĂŒher waren sie voll genug dafĂŒr gewesen, aber jetzt sah er schon aus, wie Sirius Black, als der frisch aus Askaban geflohen war, um sich dann in den Tod zu stĂŒrzen. Vielleicht sollte er sich auch einfach einen Vorhang suchen und aus dem Fenster springen, wenn es wirklich niemanden interessierte, was aus dem einst so beliebten jungen Mann wurde, der sich einst ganz stolz Malfoy hatte nennen können.

„Du denkst immer, du wĂŒrdest alles wissen“, schnaubte Draco und verschrĂ€nkte abwehrend die Arme vor der Brust. „Aber du schĂ€tzt mich vollkommen falsch ein, wenn du denkst, ich könnte wirklich schwul sein! Ich! Wenn du irgendwem auch nur ein Sterbenswörtchen dieses LĂŒgenmĂ€rchens auftischst, dann bist du erledigt.“

Theodore hob eine Augenbraue. „Ich kenne dich genauso lange, wie Gregory und Vincent. Und wenn einer von euch dreien schwul ist, dann auf jeden Fall du, Draco. Guck dir doch mal deine Haare an
“ Theodore streckte eine Hand nach den blonden StrĂ€hnen aus, worauf Draco sich zurĂŒcklehnte, die Augen weit aufgerissen. „Kein normaler Kerl achtet da dermaßen drauf.“

„Außer meinem Vater?“ Draco zwang sich zu dem breitesten Grinsen in seinem Repertoire, was Theodore mit den Augen rollen ließ. „Ich bin nicht schwul. Ich will nicht einmal daran denken, schwul zu sein. Und wenn du weiterhin daran denkst, dann zeige ich dir, dass ich nicht immer nur zu meinem Vater rennen muss, um jemanden eine Lektion zu erteilen.“

„Spiel dich nicht so auf, Draco“, raunte Theodore und reckte das Kinn, als Draco ihn anschnaubte. „Ein paar Teenagerprobleme bringen niemanden um, also mach kein Drama daraus, nur weil du zu mehr nicht in der Lage bist.“

Draco rammte die Faust schneller gegen die Wand, als Potter den Schnatz fangen konnte, und dementsprechend ĂŒberrascht zuckte Theodore auch zusammen. „Teenagerprobleme? Mein Vater sitzt im GefĂ€ngnis!“

„Meiner auch“, gab Theodore tonlos zurĂŒck, die Arme vor der Brust verschrĂ€nkend und keine Miene verziehend. „Gregorys auch. Mhm
 Und rate mal, wo wir Vincents finden?“

„Aber keiner von denen muss damit rechnen umgebracht zu werden, sobald er wieder einen Fuß raus setzt“, gab Draco viel heiserer zurĂŒck, als er vorgehabt hatte und das plötzliche Brennen in seinen Augen, schien sich mit jedem Blinzeln nur zu verstĂ€rken.

„Vielleicht solltest du, anstatt rumzuheulen wie ein kleines Baby, einfach nicht mehr versuchen in die Fußstapfen deines Vaters zu treten und schon mal mit so kleinen Fehlern zu ĂŒben. Es ist nĂ€mlich seine eigene Schuld, dass er keine Chance mehr hat“, sagte Theodore eiskalt, was Draco vor Zorn brodeln ließ. „Die Fehler eines Malfoys lassen sich selten ausbĂŒgeln, daran wĂŒrde ich an deiner Stelle denken, wenn du weiterhin Fehltritte mit McLaggen begehen willst, wĂ€hrend deine Freunde, falls du Gregory und Vincent ĂŒberhaupt noch als solche bezeichnen willst, genau die gleichen Probleme haben wie du, und durchaus einen Freund gebrauchen könnten.“

„Ach
“ Draco winkte betont lĂ€ssig ab und fuhr voller Sarkasmus fort: „Sie kompensieren ihre Probleme doch ganz gut. Der eine mit sinnlosen PrĂŒgeleien und der andere mit SĂŒĂŸigkeiten.“

Theodore befeuchtete sich langsam die Lippen, wĂ€hrend er nickte. „Und du kompensierst das mit NĂ€he. Alles passt perfekt zusammen“, sagte er, als hĂ€tte er das Wissen der gesamten Bibliothek von Hogwarts gepachtet. „Pansy hat leider nicht so starke Arme, in die du dich kuscheln kannst, wĂ€hrend du deine TrĂ€nen an ihrer schmalen Schulter trocknest. Ehrlich, mach das auch lieber bei McLaggen – bei jedem MĂ€dchen wĂŒrde das peinlich aussehen.“

„Musst du auf einen am Boden liegenden Menschen eintreten, Theodore?“, fragte Draco, die Augen zusammenkneifend und den Kopf zur Seite drehend. Diese Schmach hatte er verdient, immerhin hatte er sich selbst eingebrockt, weil er McLaggen nicht einfach wegstoßen und ihn wegen sexueller BelĂ€stigung verbal und magisch zum Flubberwurm gemacht hatte.

„Du liegst nicht am Boden, Draco. Du weißt gar nicht, wie es ist, wenn man wirklich nicht mehr aufstehen kann“, zischte Theodore so leise, dass Draco ihn kaum verstehen konnte, aber trotzdem fĂŒhlte er sich unwohl, fĂŒhlte sich wie ein unschuldiges Tier in die Ecke gedrĂ€ngt, obwohl er doch wirklich nur ein bisschen VerstĂ€ndnis wollte, weil seine Situation alles andere als einfach war und bei weitem schwieriger, als die seiner Freunde, die sich momentan doch auch alle nur um ihre eigenen Probleme kĂŒmmerten. „Dass du auf Kerle stehst ist mir sowas von egal, Draco.“

„Es passt mir aber nicht, dass du unbedingt glauben willst, ich wĂŒrde auf Kerle stehen“, versuchte Draco etwas gefĂ€hrlicher zu zischen, als Theodore es konnte. „Tue ich nĂ€mlich nicht. Es berĂŒhrt mich genauso wenig McLaggen ohne Hemd zu sehen, wie Crabbe.“

„Ach, es widert dich nicht an, diese wabbelnden Speckmassen so lange zu beobachten, bis sie diesen hypnotisierenden Effekt auf dich ausĂŒben?“ Theodore schĂŒttelte unglĂ€ubig den Kopf, wĂ€hrend Draco schnaubte. „Was fĂŒr einen Effekt ĂŒbt McLaggen auf dich aus? Du sahst auch sehr hypnotisiert aus
 Unverwechselbar, dieser rote Schimmer auf deinen Wangen bedeutet auf jeden Fall, dass du schwer ver–“

„Ich bin nicht verliebt in einen Jungen!“ Draco presste sich eine Hand gegen die Stirn, wischte sich die Haare aus dem Gesicht und schĂŒttelte geschlagen den Kopf, ließ seine Schultern endlich hĂ€ngen, wonach sie sich schon eine halbe Ewigkeit zu sehen schienen.

Verknallt in einen Gryffindor? Und er hatte gedacht, schlimmer konnte dieses Jahr nicht mehr fĂŒr ihn werden. Aber er war ja selbst schuld, weil er es so weit hatte kommen lassen und Cormac sogar vorgemacht hatte, er wĂŒrde sich nicht dagegen strĂ€uben ihn ein bisschen besser kennenzulernen. Draco durfte eigentlich nicht zulassen, dass er sich in irgendetwas hineinsteigerte, aber er konnte auch nicht verdrĂ€ngen, dass er sich eben wohl gefĂŒhlt hatte.

Obwohl er sich natĂŒrlich nicht wie fragiles StĂŒck Glas behandeln lassen sollte.

„Du bist erbĂ€rmlich, Draco. Lieber weglaufen als einfach zuzugeben, was lĂ€ngst offensichtlich ist“, schnarrte Theodore voller Spott. „Das hast du immer schon so gemacht und es hat immer schon extrem genervt. Diese Drama Queen solltest du McLaggen nicht zeigen, dann ist er schneller weg, als du Pansy den Laufpass geben kannst. Und dann geht deine Welt schon wieder unter, worauf alle springen und Draco Malfoy ihr Taschentuch geben mĂŒssen.“ Theodore schĂŒttelte den Kopf. „Ich mach das nicht. Es interessiert mich nicht, was fĂŒr Lappalien du fĂŒr dramatisch hĂ€ltst.“

„Es sind keine Lappalien“, sagte Draco kaum hörbar, was Theodore aber nicht daran hinderte ihn einfach in den Boden gestampft zurĂŒckzulassen.

„Das hab ich grade gemerkt“, meinte er und schaute Draco abfĂ€llig ĂŒber die Schulter hinweg an. „Ich dachte, du hĂ€ttest Probleme, Draco, und jetzt kann ich mich selbst dafĂŒr bestrafen, gedacht zu haben, in deinem Leben könnte wirklich mal etwas passiert sein, dass dich irgendwie fertig macht. Versuch dein Ego mal davon abzuhalten alles aufzubauschen, bevor es noch platzt. Die Sauerei will nĂ€mlich niemand wegmachen.“ Theodore machte eine verscheuchende Handbewegung und machte sich davon, bevor er sich noch ĂŒber die kleine TrĂ€ne in Dracos Augenwinkel amĂŒsieren konnte.

Draco ließ sich mit hĂ€ngenden Schultern gegen die Wand fallen, was keine gute StĂŒtze war, aber immer wenn man jemanden in der NĂ€he haben wollte, dann waren alle Korridore von Hogwarts wie von Zauberhand verwaist. Er wĂŒrde jetzt sogar Snape erlauben ihn zu trösten, wenn der nicht immer den bitteren Nachgeschmack hinterlassen wĂŒrde, dass er nur Dracos Aufgabe haben wollte, um sich beim Dunklen Lord wieder einzuschleimen, nachdem er durch sein TĂȘte-Ă -tĂȘte mit Dumbledore seine Stellung eingebĂŒĂŸt hatte.

Wo waren denn die stalkenden Gryffindors, wenn man sie brauchte? Wenn man sie wollte? Draco wollte so sehr, dass er sich jetzt nicht selbst in den Arm nehmen musste, sondern jemand der auch in der Lage dazu war ihn nicht auf den Boden rutschen zu lassen.

Jemand wie McLaggen


Aufseufzend richtete Draco sich auf und schĂŒttelte den Kopf. Das konnte er nicht zulassen. Er musste die Erinnerung an diese widerwĂ€rtigen Begegnungen loswerden, bevor er sich wirklich nach ihnen zu sehnen begann. Was fĂŒr ein SchwĂ€chling sehnte sich denn auch nach zwei Armen, die ihn zerquetschten, oder einem Blick aus grĂŒnen Augen, was sie aber nicht interessant oder besonders machte, weil sie irgendwie immer eher dunkler, irgendwie braun wirkten, wenn sie sich auf Draco richteten.

Ein Zittern durchfuhr Draco und er versuchte die sich ausbreitende GĂ€nsehaut zu ignorieren, schob sich auf die KĂ€lte, als sie sich nicht vertreiben ließ. Um sich aufzuwĂ€rmen schritt er hastig den Gang entlang – ein schöner Nebeneffekt war auch, dass er so schneller in den siebten Stock kam, um seinen theatralischen TrĂ€nen der Verzweiflung ihren freien Lauf zu lassen.

Draco grub die ZĂ€hne tief in seine Unterlippe, bis der bleierne Geschmack von Blut seinen Mund fĂŒllte. Die HĂ€nde schmerzhaft fest zu FĂ€usten ballend war er kurz davor an Snape seinen Avada Kedavra zu ĂŒben, als er dessen ölige Stimme aus seinem BĂŒro kommen hörte. Sein ehemaliger Lieblingslehrer war doch Schuld daran, dass seine ganzen Freunde ihn nicht mehr ausstehen konnten. Snape hetzte sie doch, wann immer es ihm möglich war, dazu auf, sich richtig gegen Draco zu verschwören – sogar Crabbe und Goyle stellten ihm schon Fragen, was er denn so treibe!

„
mir ernsthaft auf die Nase binden, dass das alles komplett Ihre Schuld war, McLaggen“, regte Snape sich auf und Draco konnte sich die Zornesröte auf dem kalkweißen Hals bildlich vorstellen. Trotzdem wĂŒnschte er sich kurz darauf, dass er nicht den schmalen TĂŒrspalt benutzt hatte, um nachzusehen, weil alles, was er zu sehen bekam, der hellbraune Haarschopf von Cormac McLaggen war.

„Doch, Sir, ich hab ihm echt fiese Dinge an den Kopf geworfen. War eigentlich völlig gerechtfertigt mich ein bisschen einzustampfen“, sagte Cormac, keinesfalls kleinlaut, sondern so, als wĂŒrde er einen Orden dafĂŒr verliehen bekommen, so bescheuert zu sein, sich selbst in die Schlangengrube zu werfen. Er drehte den Kopf leicht, worauf sein arrogant grinsendes Profil auch fĂŒr Draco deutlich zu sehen war. Langsam realisierte Draco, was Cormac da gerade tat. Diesmal schien er sein Versprechen zu halten, obwohl Draco sich schlecht hatte vorstellen können, dass Kennenlernen McLaggen mehr bedeutete, als ein Kuss.

„Dinge, an die Sie sich nicht mehr erinnern können, ja, ja
“ Snape schnaubte auf, was Dracos Seufzen ĂŒbertönte, als Cormac sich durch die Haare fahren musste. Das machte der doch mit Absicht auf diese faszinierende Art und Weise, die wirklich Ă€hnlich hypnotisierend war, wie Crabbes Speckmassen – widerlich war die Geste nĂ€mlich trotzdem. „McLaggen, eine Chance noch. Sie wollen die zwei Zusatzwochen nicht wirklich?“

„Nee, aber deswegen fang ich auch nicht an zu lĂŒgen. Sowas gehört sich nicht“, sagte Cormac ganz unschuldig und brachte Draco zum Schmunzeln. Jeder Slytherin, sogar jeder Hufflepuff hĂ€tte sofort ausgenutzt, wenn Snape ihm diese Möglichkeit gegeben hĂ€tte. Das tat der nĂ€mlich nie, damit er Slytherins immer bevorzugen konnte, aber natĂŒrlich wollte er lieber irgendetwas hören, dass Draco Nachsitzen einbringen konnte.

Trotzdem war Draco sich merkwĂŒrdig sicher, dass Cormac sein Versprechen diesmal halten wĂŒrde – und es fĂŒhlte sich gut an jemanden mal wieder vertrauen zu können, ohne stĂ€ndig befĂŒrchten zu mĂŒssen, dass dahinter nur egoistische Motive standen. Ein Teil von Draco wollte jetzt auch einfach dort hineingehen und sich gegen Cormacs Schulter lehnen, damit man ihn wieder in die Sicherheit der krĂ€ftigen Arme einwickeln konnte.

„Können Sie mal aufhören mich immer so intensiv anzustarren, Sir? Das wird mir unangenehm“, beschwerte Cormac sich, was Draco die Augen verdrehen ließ. Immer so tun, als wĂŒsste man alles, aber nicht bemerken, dass man es gerade mit Legilimentik zu tun bekam. Aber nur in Cormacs Kopf rumzuwĂŒhlen und dort zu sehen, wie der versuchte Draco Malfoys Herz zu gewinnen, war nicht Beweis genug fĂŒr Snape, um Draco ganz alleine in sein BĂŒro zu bekommen, um ihn dort dann schamlos auszuquetschen.

„Gut, gut
 Sie denken, Sie kommen so einfach davon? Da haben Sie sich geschnitten, McLaggen“, zischte Snape Ă€rgerlich. „Einkorken. Solange, bis Sie es sich anders ĂŒberlegen.“

Draco lehnte sich mit der SchlĂ€fe gegen den TĂŒrrahmen, als Cormac wieder aufstand. Er schwankte noch leicht, aber nicht genug, damit Draco begann sich zu sorgen. Ein Muskelpaket wie McLaggen war es doch gewöhnt auf Ă€ußerst primitive Weise seine FĂ€uste einzusetzen. Und dabei hatte er so schöne HĂ€nde – groß mit langen Fingern, die sich etwas zu fest um das feine Glas von Snapes Phiolen schlossen.

„Oder bis zur Ausgangssperre“, sagte Cormac mit einem Glucksen. „Dann muss ich Sie ja leider alleine lassen.“

„Halten Sie die Klappe, McLaggen“, schnarrte Snape.

Draco schmunzelte weiter vor sich hin. So viel LoyalitĂ€t gehörte eigentlich nach Hufflepuff, immerhin waren Gryffindors alles andere als loyal, was man an einem Peter Pettigrew oder Ronald Weasley stĂ€ndig auf dem Silbertablett serviert bekam. Es wĂŒrde noch Potters Tod sein jemanden seinen besten Freund genannt zu haben, der jede Gelegenheit nutzte, um voller Eifersucht das Weite zu suchen. Aber gerade diese dem Wiesel fehlende LoyalitĂ€t machte Cormac sympathischer und da konnte auch die ganz normale Gryffindor’sche StupiditĂ€t nichts mehr dran Ă€ndern.

Zu schade, dass Cormac dort drinnen festsaß, da Draco im Moment großes Interesse daran hatte, so jemanden zu erlauben, ihn kennenzulernen. Aber in fĂŒnf Minuten, in der kalten DĂŒsternis um das Verschwindekabinett herum, wĂŒrde er sich schon wieder einkriegen, vor allem, wenn er sich endlich ausgeheult und damit den erbĂ€rmlichen SchwĂ€chling in seinem Inneren wieder einmal zum Sieg verholfen hatte



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