von Thestralgirl1993
“Weißt du, warum sie so sauer ist?” fragte Albus leise. Ich nickte. “Und?” hakte er nach einigen Sekunden Schweigen nach. “Du willst es nicht wissen, Al. Ehrlich.” murmelte ich zurück und machte mir eine Notiz zu dem, was McG gerade gesagt hatte. Als ich aufsah, begegnete ich Rose feindseligem Blick und wandte mich sofort wieder meinem Boden Pergament zu. “Mit dir spricht sie ja noch, also sollte es dich eigentlich nicht interessieren, oder?” “Du bist auch meine Freundin und zu mir ist sie außerdem auch ganz schön abweisend.” Ich biss mir auf die Lippe. Armer Albus. Wenn er wüsste, warum Rose und ich Krach hatten. “Hat es irgendetwas mit dem Konzert zu tun?” Ich nickte. Er stöhnte. “Sag nicht, dass du und Skorpius…” Ich sah auf und traf auf seine unglaublich grünen Augen. “Ich hab nur mit ihm geredet.” Albus Hand krampfte sich zu einer Faust. “Ich wusste es.” knurrte er. “Ich wusste die ganze Zeit, dass sie eigentlich nur ihn will.”
Den Rest der Stunde herrschte eisiges Schweigen. Klasse. Jetzt hatte Rose vermutlich noch einen Grund mehr, mich zu hassen. Ich hatte ihm gesagt, warum sie sauer auf mich war. Ich hätte mich selbst schlagen können. Nach der Stunde sprang er auf und meinte: “Wartest du kurz auf mich?” Ich nickte unsicher. Rose kam zu uns und warf mir einen giftigen Blick zu. “Na Al?” hauchte sie und stellte sich auf Zehenspitzen um ihn zu küssen. Er schubste sie sanft weg. “Lass das, Rose.” meinte er. Sie runzelte die Stirn. “Was-” setzte sie an. “Beantworte mir eine Frage.” unterbrach Al sie mit erhobenen Händen. “Und lüg mich nicht an.” Sie starrte ihn verständnislos an. “Stehst du auf Skorp?” Ihr klappte der Mund auf. “Er ist nur ein guter Freund.” fauchte sie. Albus schnaubte. “Gut. Dann eine zweite Frage: Wieso sprichst du nicht mehr mit Becky?” Sie sah zu Boden. “Das ist kompliziert.” gab sie schließlich zu. Albus warf mir einen Blick zu. “Rose?” sie sah auf. “Ich mache hiermit endgültig und offiziell Schluss.” “Albus…” setzte sie verzweifelt an, doch wieder unterbrach er sie. “Wir können gerne wieder beste Freunde sein… aber… mehr nicht.” Damit ging er an ihr vorbei. Ich stand jetzt da. Rose gegenüber, die völlig überrumpelt da stand. Dann verengten sich ihre Augen zu Schlitzen. “Ich hasse dich.” fauchte sie. “Und ich schwöre dir, ich mach dir das Leben zur Hölle. Erst Skorp - jetzt Albus.” Damit stolzierte sie vorbei.
Es war nicht die erste “Ich-mach-dir-das-Leben-zur-Hölle”-Warnung die ich bekommen hatte, doch von Rose war das etwas anderes. Rose war eigentlich mehr eine Freundin gewesen, als eine Feindin. Freundschaft und Feindschaft lagen also doch näher beieinander, als man dachte.
Niedergeschlagen lief ich durch die Gänge. Tränen rannen mir über die Wange. Jetzt hatte ich gar niemanden mehr. April war noch immer im Krankenflügel (keine Sorge, ihr und dem Baby ging es gut), doch ich wollte sie nicht sehen. Dann würde es noch heftiger hochkommen. Ich bog um eine Ecke und lief direkt in Macon rein. “Hey, Becky!” er strahlte. “Hey.” schluchzte ich und wollte vorbeirennen, doch er packte mich bei den Schultern und drehte mich zu sich um. “Was ist passiert?” “Rose… und… Albus… ich…ich…” Er zog mich in seine Arme. “Schon gut. Beruhig dich erstmal.” murmelte er und streichelte mir sanft übers Haar. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust. “Ich will hier weg.” heulte ich. “Weg…” “Schsch.” machte er neben meinem Ohr. “Es ist bestimmt nicht so schlimm wie du denkst.” Ich machte mir nicht die Mühe zu antworten. “Rose hasst mich.” hauchte ich. “Was?” fragte er sanft. “Rose… sie hasst mich. Alle hassen mich” Er schwieg.
Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, sah ich zu ihm auf und wich zurück. “Tut mir leid… ich…” Ich lachte leise. “Was tut dir leid? Dass du mein Hemd vollgerozt hast oder dass ich wegen dir zu spät zum Quidditschtraining komme?” er grinste mich an. “Aber… so leid es mir tut, ich muss gehen. Sonst tickt mein hyper-schlecht-gelaunter Trainer nämlich völlig aus.” Er hatte recht, James war zur Zeit ein einziges Nervenbündel. “Klar… ähm… Ciao.” murmelte ich und drehte mich um. “Ach… Becky?” Ich drehte mich um. “Ich hasse dich nicht.” Er grinste und hastete dann los.
“Schon wieder?” fragte Vanessa im Schlafsaal. Rose nickte. “Naja… Cool. Aber…Was glotzt du so, Rebecca?” zickte Vanessa, woraufhin ich schnell den Blick abwandte. “Komm, lass die kleine Schlampe.” meinte Rose schnippisch. “Wie auch immer, Skorp und die Anderen haben Dumbledore dazu überredet…” den Rest hörte ich nicht mehr, denn sie verließen den Schlafsaal. Es klopfte. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Es war wie ein Schlag in den Magen. “Äh…” James wich meinem Blick aus. “Ist… April…” “Nein.” “Weißt du zufällig wo sie ist?” “Krankenflügel.” “Aha.” Er stand da und sah sich um. “James? Was willst du noch?” Ich versuchte verzweifelt die Tränen zurückzuhalten. “Becky… ich… ein Wort von dir und ich bin wieder an deiner Seite. Ich will… deine Hand halten. Es… ich kann das nicht beschreiben, okay? Es ist einfach so. Ich liebe nicht April, sondern dich, also…” “Geh.” fauchte ich. “Bitte hör mir wenigstens zu.” jammerte er. “Ich will das nicht! Ihr könnt mich nicht zwingen mit April zusammen zu sein!” Ich schluckte. “Ich liebe dich!” sagte er Laut und nahm mein Kinn und drehte meinen Kopf, so dass ich ihn ansehen musste. Ich wich zurück. “James! Du hast eine Familie!” rief ich verzweifelt. “Mach das nicht kaputt! April braucht dich!” Wir starrten einander an. “Becky?!” Macon erschien im Türrahmen. “Oh… Tschuldigung.” Ich holte tief Luft - obwohl mehr Mut besser gewesen wäre - und sagte: “Schon gut, James wollte gerade gehen.” James schnaubte, drehte sich um und verließ den Schlafsaal. “Ich wollte nur fragen, ob du Bock hast mit Albus, James und mir nachher nach unten in die Große Halle zu gehen. Ein Paar Leute schmeißen da nachher ne fette Party.” “Ich… Nein.” “Komm schon.” meinte Macon und warf sich auf mein Bett. “Nein Macon. James hasst mich.” Macon schüttelte ungläubig den Kopf. “Du bist echt schräg.” Ich spürte wie mir wieder Tränen kamen. “Hey.” Er nahm meine Hand und zog mich neben sich. “Was ist los, mhm?” “Ich hab keine Freunde… Ich…” mir versagte die Stimme. Er hob die Hand und strich mir eine Strähne hinters Ohr. “Doch, Becky, ich bin dein bester Freund, wenn du willst.” Ich sah ihn an. “Vor ein paar Wochen wolltest du noch nicht einmal mit mir an einem Tisch sitzen. Woher der plötzliche Sinneswandel?” “Sagen wir es so: Ich hab zu viel Wert darauf gelegt, was andere sagen. Das hat James mir… ähm… klargemacht.” “Wofür das Zögern.” “Naja… zuerst lag mir eingeprügelt auf der Zunge, aber ich wollte dein gutes Bild von ihm nicht zerstören.” “Das heißt du magst mich nur, weil James dir eine reingehauen hat?” Er schüttelte den Kopf. “Es hat mir nur die Erleuchtung gebracht.”
Laute Musik. Tanzende Leute. Ganz am Rand ein kleiner Tisch, an dem vier schweigende Leute sitzen. “Hey Becky!” Skorpius tauchte aus der Menge auf. “Hab dich schon überall gesucht. Lust zu Tanzen?” “Äh…” James suchte meinen Blick, doch ich wich ihm aus. “Wieso nicht?” Als ich mein Glas absetzten wollte, rutschte es mir aus den Fingern und bekleckerte mein Shirt. “Shit.” fluchte ich. “Hier.” Skorpius reichte mir ein Stofftaschentuch. “Danke.” murmelte ich und wischte mir so gut es ging über den Nassen Fleck. “Komm!” Skorpius nahm mich bei der Hand und zog mich mit sich.
James:
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Macon unterdrückte ein Lachen. “Halt die Klappe.” brummte ich missmutig. “Du hast keine Ahnung wie sich das anfühlt.” “Du hast recht. Tut mir leid.” murmelte Macon. Ich stierte eine Weile vor mich hin und beobachtete Malfoy, wie er mit MEINEM Mädchen tanzte. “Der ist so bescheuert. Ich meine WER bitte hat heutzutage noch ein Taschentuch bei sich?” Macon grinste mich an. “Es bohrt eben nicht jeder in der Nase.”
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