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Fanfiction

Dark Times / Don't burst - be strong - Gewagtes Unterfangen

von Kumkwat

Hallo
Sorry dass es so lange gedauert hat, aber Schule war ziemlich streßig und dazu lag ich auch noch ne volle Woche wegen Grippe im Bett und war zu gar nichts fähig.
Und nach dem realtiv langweiligen Chap vom letzten Mal, kommt dafür hier mein bisher (einschließlich Dark Destiny) längstes Chap und ich denke auch eines der Spannesten! ^^

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Amy grinste Tori an.
Und Tori gefiel dieses Grinsen überhaupt nicht. Hauptsächlich deswegen nicht, weil sie wusste dass es noch schlimmer kommen würde.
„So so so… Du hast also einen wildfremden Typen, mitten in der Nacht in einem Flur geküsst, ohne auch nur sein Gesicht, geschweige denn seinen Namen zu kennen. Ist ja interessant.“
„Kannst du bitte damit aufhören?“
„Womit denn?“, fragte diese Schlange auch noch dreist und grinste noch breiter als zuvor.
„Damit, auf jedem Detail herum zu reiten. Sei froh dass ich dir überhaupt was erzähle.“
„Bin ich ja! Aber dass ist so interessant! Ich war schließlich auch mal jung und zu meiner Schulzeit ging‘s noch ein wenig anders zu.“
„Wieso? Haben sie deinen Keuschheitsgürtel nicht aufbekommen?“
„Du Luder!“, rief Amy, gespielt wütend und warf mit ihrem Kissen nach ihr. Astoria zog schlichtweg den Kopf ein und grinste daraufhin Amy wie ein Honigkuchenpferd an.
Die Frau und das Mädchen saßen in ihrem Schlafzimmer. Amy auf dem Bett und Astoria auf einem Feldbett etwa eineinhalb Meter entfernt. Amy hatte eigentlich Tori unbedingt das Bett geben wollen. Diese hatte das jedoch strikt verweigert. Es war schließlich Amys Bett. Es war kurz vor Mitternacht, am Abend vor ihrem Einbruch. Keine von ihnen konnte schlafen und letztendlich hatte sich Tori nun doch dazu breit schlagen lassen, ein wenig aus dem Nähkästchen zu erzählen. Dass Amy Roberts, eine erwachsene Frau, sich dabei aufführen würde wie ein Vorpubertärer Teenie, hatte sie ja nicht ahnen können.
„Jetzt hör mal. So alt bin ich nun auch wieder nicht! Ich bin schon ziemlich häufig für eine Schülerin gehalten worden.“
„In den letzten fünf Jahren?“
Amys stolze Miene fiel in sich zusammen und sie zog einen Fluntsch. Dann schien ihr eine Idee zu kommen.
„Wenigstens hab ich es nicht nötig mit irgendwelchen unbekannten Futzies rum zu machen.“
„Stimmt, du hast deinen bekannten Futzi ein Zimmer weiter.“
Sie setzte ein einerseits verständnisvolles Gesicht, aber auch leicht unangenehmes auf.
„Das ist bei weitem nicht so einfach, glaub mir.“
„Mag zwar sein. Aber ihr seid spitzer aufeinander, als zwei pubertäre 16 jährige Jungfrauen. Und du kannst dir nicht vorstellen wie froh ich darüber bin, dass ihr euch zurück haltet. Das will ich mir nicht mal vorstellen. Mit Snapes Erinnerungen bin ich vollauf bedient.“
„Es stimmt was Sev gesagt hat.“, sagte Amy trocken.
„Was denn?“
„Dass du nie die Klappe halten kannst und immer das sagst was du denkst.“
„Und das muss ich mir von dir anhören.“
Tori wirkte beleidigt, während Amy sich zu amüsieren schien.
„Aber jetzt sags schon. War es Draco?“
„Nun ja, ich hab daraufhin wieder einen Brief bekommen. Und kurz darauf hab ich auch raus bekommen wer ihn geschrieben hat.“
„Uuund?“
„Draco hat die Briefe nicht geschrieben. Es war Blaise Zabini.“
Amy sah doch tatsächlich ein wenig enttäuscht aus.
„Zabini? Merlin, doch nicht dieser Playboy, oder?“,fragte sie mit skeptischer Miene.
„Genau der.“
„Und ich hätte drauf gewettet dass es Draco war. So wie über dich gesprochen hat…“
„Ach… echt?“, sagte Tori nüchtern versuchte verzweifelt sich ihre Neugierde nicht anmerken zu lassen. Aber sie war sich ziemlich sicher dass Amy es längst bemerkt hatte.
„Jaah.“, sagte diese gedehnt und kostete den Moment des Triumphes in vollen Zügen aus. Sie grinste süffisant. „Kaum waren wir hier, hat er sofort nach dir gefragt. Ob wir gesehen hätten was mit dir passiert wäre. Und ob es dir gut ginge.“
„Na, er war wohl maßgeblich am Gegenteil Schuld. Wer hat sich denn wie eine feige Memme von einer Frau helfen lassen?“
„Astoria, du hast ihm die Nase gebrochen. Und sein Gesicht sah im Allgemeinen recht unschön aus. Ich konnte ja wohl schlecht zusehen, wie du ihn zu Brei schlägst. Und er hat sich wohl deswegen nicht gewehrt, weil er dir nicht weh tun wollte.“
„Na und? Wäre ja nicht das erste Mal gewesen.“
„Sind wir ein wenig gereitzt?“
„Jetzt mach aber mal nen Punkt! Er hat mein Vertrauen missbraucht! Er hat Todesser nach Hogwarts gebracht. Er hat Greyback, den sadistischsten Perversen der existiert in eine Schule geholt. Und er hat zugeschaut wie ich gefoltert werde! Da hab ich ein gutes Recht darauf zickig zu sein! Außerdem, so wie ich das mitbekommen habe, warst du Snape gegenüber ja auch nicht immer ein Sonnenschein, Madam Halbvampir.“
„Das war eine völlig andere Situation. Außerdem waren meine Gründe viel plausibler.“, meinte die Frau ruhig.
„Sie es ein Amy, du kannst mich und Draco nicht verkuppeln, auch wenn dir das so viel Freude zu bereiten scheint.“
„Schön. Aber dann musst du auch akzeptieren dass Sev und ich kein Paar sind. Und du hörst auf mit deinen unnötigen Kommentaren.“
„Na gut. Friede?“
„Friede. Irgendwie scheinen wir nur Spaß zu haben wenn wir uns gegenseitig auf die Palme bringen, kann das sein?“
„Wäre möglich. Aber bei „Friede, Freude, Eierkuchen“-Freundschaften bin ich nun mal vorsichtig geworden. Aber damit du endlich Ruhe gibst: Zabini hat zwar die Briefe geschrieben, aber Draco hat mich geküsst. Man, wenn man das laut sagt klingt es echt bescheuert.“
„Nein, gar nicht. Das ist doch total romantisch.“
„Romantisch? Ich würde es eher als sexuelle Belästigung bezeichnen. Noch dazu Gespielt.“
„Gespielt?“
„Ja, er hat mir was vorgemacht. Damit ich auf Du-weißt-schon-wessen Seite wechsle.“ Tori sah traurig und verletzt auf ihre Knie.
„Bist du dir sicher?“
„Vollkommen. Schließlich hat er es ja selbst zugegeben.“
„Autsch, das ist natürlich hart. Allerdings, auf mich hat er nicht so gewirkt und ich glaube auch nicht dass es so war. Zumindest schien seine Sorge echt zu sein.“
„Und wenn schon. Er hat mir gezeigt dass es nur gespielt war. Immerhin hat er gesagt, wie war das noch? Ach ja! „Ich hab nichts als Ekel empfunden, als ich dich geküsst habe!“, das waren seine Worte.“
„Trottel.“
„Genau und was für einer.“
„Ich meine nicht ihn, sondern dich.“
„Wie bitte?!“
„Der Junge ist so in dich verknallt, das ist schon nicht mehr normal. Und du glaubst auch noch die Dinge die er sagt um dich zu schützen.“, sagte Amy mit einem weisen Gesichtsausdruck.
„Woher willst du das denn wissen?! Hast du Legilimentik eingesetzt oder was?“, knurrte Tori, die schon wieder auf 180 war.
Auf einmal erscholl ein lauter Knall und Snape stand, ziemlich wütend drein schauend in der Tür.
„Was zur Hölle soll das Gebrüll?! Es ist Mitternacht! Und ich glaube ich bin nicht der einzige der ein wenig Schlaf vertragen könnte!“, knurrte der dunkle Mann die beiden an.
Die beiden schauten ihn ziemlich perplex an. Dann ergriff Amy das Wort.
„Is ja gut Sev. Reg dich ab. Wir wollten ohnehin gerade schlafen gehen.“
„Natürlich…“, grummelte dieser noch immer angesäuert, als er das Zimmer verließ. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, fing Amy an zu grinsen.
„Meine Güte, ist der gestresst.“, kommentierte Tori Snapes Auftritt.
„Hm, jah. Er ist nicht wirklich begeistert über die Situation.“
„Ich auch nicht, trotzdem brülle ich nicht rum.“
„Wenn ich mich recht erinnere hast du schon ein paar Mal gebrüllt, seit du hier bist.“
„Ja, aber nicht wegen etwas so belanglosem.“
„Aber eigentlich hat er recht. Wir sollten endlich schlafen. Schließlich haben wir was Großes vor und werden all unsere Kräfte brauchen.“
„Das wird doch nie was. Am Ende des Tages sitzen wir in Askaban, oder Schlimmeres.“
„Und ich dachte die ganze Zeit Sev wäre der Pessimist in diesem Haus.“, kicherte Amy. „Du musst dir wirklich keine Sorgen machen.“
„Naja…“
Astoria war immer noch nicht überzeugt. Legte sich nun aber schlafen, auch wenn sie wahrscheinlich gar nicht einschlafen konnte. Wer könnte das schon in einer solchen Situation?

Da hatte sie aber weit gefehlt. Astoria hatte geschlafen wie ein Stein. Sie stand mit Amy vor dem Ganzkörperspiegel ihres Schranks. Diese hatte ihren Zauberstab auf ihr Gesicht gerichtet und murmelte verschiedene Beschwörungen. Ihr vormals schwarzes Haar war nun Karotten rot, ihre hübsche Stupsnase war inzwischen ein ziemlicher Zinken (der schwer an Snapes Nase erinnerte) und sie war auch um einige Zentimeter in die Höhe geschossen. Nun verpasste Amy ihren Augenbrauen den letzten Schliff.
Und wo an diesem Morgen eine sehr hübsche Frau, mit einem erheblichen Vampiranteil war, stand nun eine große, dickliche Frau die nach allen Regeln der Kunst unattraktiv war. Beide trugen braune Ministeriumsumhänge. Nun sie sahen aus wir Ministeriumsumhänge (Abteilung für magische Unfälle), waren jedoch nur täuschend echte Kopien.
Astoria hatte sich Äußerlich kein Stück verändert. Sie würde, kurz bevor sie apparieren würden einen kräftigen Schluck Vielsafttrank nehmen. Amy hatte dann doch lieber darauf verzichtet. Nicht wegen möglicher Nebeneffekte, sondern weil es praktischer für sie war. Im Ministerium wurden immer wieder Leute entlassen und neu eingestellt. Besonders in der Abteilung für magische Unfälle. Oft sind die Leute so in Panik dass sie auch die Ministeriumszauberer ausversehen verhexen. So dass die wiederrum ins St. Mungos kamen. Also eine sehr gute Tarnung. Vor allem weil diese Zauberer auch oft nachmittags und nachts los mussten. So würde es nicht auffallen wenn sie erst nach allgemeinem Feierabend im Ministerium auftauchten.
Sie hielten diese Variante für sicherer, weil zu dieser Zeit nicht so viele Leute dort wären und weil vor der eigentlichen Nachtschicht, die Sicherheitsvorkehrungen nicht ganz so scharf waren. Trotzdem konnten sie nicht direkt apparieren. Doch auch das war erstmal kein Problem. Sie hatten die Marken mit denen sie rein kamen. Snape hatte das ganze wohl besorgt.
Astoria war übel. Sie hatte sich an diesem morgen bereits zwei Mal übergeben. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie gedacht sie wäre schwanger.
Amy war fertig mit ihrer Tarnung und atmete tief ein und wieder aus. Sie war auch nervös, man konnte es ihr an der (unheimlich großen) Nasenspitze ansehen.
Sie sah Tori an und diese nickte nur. Sie gingen die Treppe runter. Im Wohnzimmer saß Snape, der ziemlich blass aussah. Er drehte sich um, als er sie kommen hörte und schien kurz zu stocken als er Amy sah. Jedoch verkniff er sich einen Kommentar.
Tori fummelte an ihrer Umhangtasche und fischte eine Flasche hervor. Darin war ein Terrakotta farbenes Gebräu, das ziemlich unappetitlich aussah. Astoria entkorkte die Flasche und nahm einen kräftigen Schluck. Es schmeckte fürchterlich und ihr Magen rebellierte nun schon zum dritten Mal an diesem Morgen. Sie verzog das Gesicht und hatte das Gefühl als ob ihre Knochen schmolzen. Das ganze dauerte wenige Sekunden. Als sie die Augen wieder aufmachte fühlte sie sich nicht anders. Nun ja, vorläufig.
Sie drehte sich zu Amy um.
„Und? Hat’s funktioniert?“, fragte Astoria.
„Natürlich hat es das!“, sagte Snape unwirsch und hielt ihr einen Spiegel vor die Nase. Tori betrachtete sich und war zufrieden. Obwohl sie nicht im Geringsten so aussah. Der Typ von dem sie das Haar für den Trank geklaut hatten, gehörte zu der Art Mensch die sich lieber in seinem Zimmer verkriechen sollte. Sie war nun groß und schlaksig, hatte mehr Pickel, als Barthaare im Gesicht und Segelohren. Dass es tatsächlich jemanden gab der so aussah. Was für ne arme Sau. Trotzdem musste er zumindest intelligent sein. Sonst hätte er ja keinen Posten im Zaubereiministerium bekommen. (Snape hatte die Haare besorgt. Weder Amy noch Tori wussten wie und das war auch besser so.
Zudem spürte Astoria etwas in ihrer Unterwäsche, von dem Sie wusste dass sie es so bald lieber nicht sehen wollte. Sie betete zu Gott dass sie in der nächsten Stunde nicht zur Toilette musste. Sie kontrollierte noch einmal ob sie auch ihren Zauberstab hatte und nickte dann Amy zu, die sie nun um einige Zentimeter überragte.
Amy und Snape tauschten einen Blick. Er konnte natürlich nicht ahnen, was seine Komplizin dachte...aber zum ersten Mal in ihrem Leben hätte Amy sich gewünscht, für Legilimentik anfällig zu sein.
„Ich liebe dich. Ich hoffe, das weißt du!“, dachte sie verzweifelt. Ja, sicher, sie hatte Tori beruhigt und gesagt, dass alles leicht von der Bühne gehen würde... und für Tori stimmte das auch.
Wenn Voldemort Amy jedoch im falschen Zeitpunkt rufen würde, flog ihre Tarnung auf - und sie würde schneller gefasst werden, als sie „Irrtum“ rufen konnte.
Als sie aus dem Haus marschierten, sah sie zeitgleich mit Tori noch einmal zurück... ihren geübten Augen fiel Snapes Besorgnis sofort auf und Tori war schlau genug, sie ebenfalls zu erkennen.
„Bist du bereit?“, fragte Amy und hielt ihr den Arm hin.
„Ja.“, sagte Astoria nun mit deutlich tieferer Stimme und ergriff den Arm von Amy. Auf der Stelle waren sie verschwunden. Ein paar Sekunden lang wirbelten Farben und Bilder um sie herum, dann landeten sie auch schon.
Tori schnaufte in wenig, doch so weit ging es ihr gut. Sie war schon einige male mit Amy und Severus Seit-an-seit appariert und kannte somit das Gefühl. Inzwischen überlegte sie ernsthaft, ob sie die Apparierprüfung nicht sausen ließ. Das war doch keine Art zu reisen. Schnell? Ja. Aber bequem? Na aber mit Sicherheit nicht!
Sie standen in einer schmuddeligen Seitenstraße.
Amy orientierte sich kurz und ging dann um die Ecke, dicht gefolgt von Tori. Schnellen Schrittes kamen sie an ihr Ziel. Einer öffentlichen Toilette. Beide gingen ganz normal hinein. Amy in die Toilette für Damen und Astoria in die für Herren.
Es war ein seltsames Gefühl, doch rein biologisch gesehen war sie jetzt ein Mann. Vor ihr waren mehrere Kabinen sie steuerte diejenige welche direkt vor ihr lag an und steckte die kleine gelbe Marke in den Schlitz direkt neben dem Schloss. Ein leises Klicken war zu hören und sie öffnete die schmuddelige Kabine und trat beherzt in die Schüssel.
„Auch wenn ich nicht nass werde, ist das hier trotzdem irgendwie eklig.“, dachte die junge Hexe im Stillen. Sie griff nach der Spülkette und mit einem Ruck zog sie daran. Auf einmal war der Halt unter Tori verschwunden und sie rutschte einen engen Schacht entlang, bis sie schlussendlich im Atrium des Zaubereiministeriums stand.
„So fühlt es sich also an, wenn man sich selbst runter spült. Interessant.“, dachte sie und sah sich direkt nach Amy um. Einen Moment lang hätte Sie sie beinahe übersehen, da sie automatisch nach dem schwarzen Lockenschopf Ausschau gehalten hatte. Aber direkt neben Tori stand auch schon die große Rothaarige Frau und nickte ihr zu. Gemeinsam gingen sie zu den goldenen Aufzügen. Das Atrium war relativ leer und die beiden Frauen mussten sich schwer zusammen reißen um sich nicht ständig umzusehen. Der Mann vom Sicherheitsschalter nickte ihnen kurz zu, welches die beiden steif erwiderten. Sie liefen an dem Schalter vorbei und Tori lockerte unmerklich ihre Schultern als sie ihn passiert hatten.
„Einen Moment, bitte!“, klang auf einmal die Stimme hinter ihnen. Toris Herz schien stehen zu bleiben und verkrampft wand sie sich um.
„Ja, wie kann ich ihnen helfen?“, fragte Amy, die ganz entspannt wirkte.
„Ihr Umhang…“, sagte der Man und zeigte auf Tori, welche sich sicher war dass das Ende war.
„Ja?“ Der Schweiß rann ihr den Nacken hinab und sie war bereit jeden Moment ihren Zauberstab zu ziehen.
„…hinten hat sich eine Naht gelöst. Das sollten sie vielleicht lieber gleich richten. Richardson kann da ziemlich kleinkariert sein.“, lachte der Sicherheitsbeamte.
„Oh! Danke, da haben sie sicher recht.“
Verdammt, wenn sie jetzt zauberte wäre alles im Eimer! Doch Amy reagierte geistesgegenwärtig und zog ihren Zauberstab.
„Ich mach das schnell für dich. Du kannst ja ohnehin nicht sehen wo genau es ist. Reparo.“ Und schon war die Naht wieder so vollständig wie zuvor.
„Danke, noch mal.“, sagte Amy und setzte sich in Bewegung Richtung der Aufzüge. Der Beamte lächelte und sagte noch: „Kein Problem.“, als er wieder hinter seinem Pult verschwand.
Schnell waren sie bei den goldenen Aufzügen, stiegen ein und drückten den Knopf.
Mit einem lauten Rattern, welches in Astoria Ohren noch lauter und unerträglicher klang, schloss sich die Tür und sie bewegten sich nach oben. Sie waren alleine und gleichzeitig atmeten sie geräuschvoll aus.
„Das war scheiß knapp!“, sagte Tori und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Ach was, ist doch alles gut gegangen.“
Tori antwortete nicht. Wenn sie schon bei einer solchen Kleinigkeit in Panik geriet, dann konnte es ja nur noch schlimmer werden.
Amy zückte derweil wieder ihren Zauberstab und richtete ihn direkt auf Astoria.
„Conspice qui lapis!“
Es war als ob ein warmer Hauch über Astoria hinweg fuhr. Doch sonst spürte sie keinerlei Veränderung. Bevor sie Amy auch nur fragen konnte ob es funktioniert hatte, wendete diese den Zauber bei sich selbst an.
Und schon sackte Tori das Herz ein weiteres Mal in die Hose. Sie konnte Amy sehen. So klar und deutlich wie zuvor.
„Es hat nicht funktioniert! Ich kann dich immer noch sehen!“
„Nur nicht zu voreilig Tori. Wenn man selbst conspicepiert ist dann kann man jeden anderen der das auch ist, genauso gut sehen. Für alle anderen sind wir jedoch ungefähr so auffällig, wie ein Stein am Straßenrand.“
„Bist du sicher?“
„Absolut.“
„Und wieso machen wir das nochmal erst jetzt?“
Amy rollte genervt mit den Augen.
„Weil dieser Zauber sehr anstrengend ist. Ich kann ihn nicht allzu lange aufrecht erhalten. Und ab hier brauchen ihn wir auf jeden Fall. Denn wenn wir beide in einer anderen Abteilung herum spazieren, als wir eigentlich angeblich arbeiten, könnte das unangenehme Fragen aufwerfen. Klar soweit?“
„Klar. Ich bin nur ein wenig…“
„…paranoid?“
„Das trifft es sehr gut.“
Ganz überzeugt war sie von der Wirkung noch nicht, hoffte aber schlichtweg auf Amys Fähigkeiten. Sie hatten mit voller Absicht nicht den Desillusionierungszauber angewandt, da dieser eher Unsichtbarkeit gleich kam. Und das war doch auffälliger als dieser Zauber. So konnten sie sich frei bewegen und Türen öffnen, ohne dass jemand misstrauisch wurde.
Auf einmal ertönte die angenehme Frauenstimme über ihnen.
„4. Stock. Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe. Tierwesen-, Zauberwesen- und Geisterbehörde. Koboldverbindungsbüro. Seuchenberatungsbüro“
Es war das erste Mal dass sie anhielten. Tori schluckte schwer und versuchte nicht auf ihre innere Stimme zu hören, die ihr in einem sehr panischen Tonfall zurief, die Beine in die Hand zu nehmen.
Ein Mann mit rotem Haarschopf und ein großer dunkelhäutiger Mann betraten den Fahrschul. Beide schienen keinerlei Notiz von Astoria und Amy zu nehmen. Offensichtlich wirkte die Verzauberung. Tori sah wie sich Amy neben ihr anspannte. Oder besser die Untersetzte Frau, die sie jetzt war.
Den Rothaarigen Mann. Hatte sie schon einmal gesehen. Oder sogar schon ein paar Mal. Es war Arthur Weasley. Den anderen kannte sie nicht, doch er wirkte sehr bedrohlich.
„Und Kingsley? Alles okay so weit?“, fragte Arthur den dunklen Mann, ohne darauf zu achten dass Amy und Tori alles mithören konnten.
„Naja, es wird immer schwieriger Arthur. Wenn du mich fragst ist es nur noch eine Frage der Zeit bis…“
„Ich weiß was du meinst. Molly schläft kaum noch, so besorgt ist sie.“
Kingsley lächelte schief. „Nun ja, Molly sorgt sich meist genug für zehn Menschen. Hast du eigentlich schon von Dumbledores Erbe gehört?“
„Hat er nicht alles Hogwarts hinterlassen?“
„Nicht ganz.“
Amy stand wie festgefroren am Fleck. Wenn sie jetzt weitersprachen... wenn sie ihren Namen erwähnten... dann wüsste Tori Bescheid. Und sie würde vermutlich genauso wütend reagieren, dass ihr niemand von Amys Identität erzählt hatte, wie Amy bei der Sache mit dem Halbvampir.
Die Frau musste das Zittern ihrer Hände in der Manteltasche verbergen - vor Tori. Wenn Geheimhaltung in diesem Punkt nicht genauso wichtig wäre wie ihr Leben, hätte sie es ihrer jüngeren Freundin längst erzählt... aber es wussten ohnehin schon zu viele Menschen.
Am liebsten wäre sie sofort geflüchtet - auf der anderen Seite jedoch interessierte es sie auch brennend, etwas über den Nachlass ihres Urururgroßonkels zu erfahren...
Wieder ertönte die Fahrstuhlstimme: „2. Stock. Abteilung für Magische Strafverfolgung. Büro gegen des Missbrauch der Magie. Aurorenzentrale. Zaubergamot-Verwaltungsdienst.“
Mist! Zu gern hätte Astoria weiter das Gespräch mit angehört. Widerwillig schritt sie aus dem Fahrstuhl. Fast zu spät bemerkte sie, dass Amy nicht die geringsten Anstalten dazu gemacht hatte, sich zu bewegen, Blitzschnell griff die junge Hexe nach Amys Arm und zog sie aus dem Fahrstuhl, vorbei an Mr Weasley und Kingsley.
Dann spürte sie, wie Astoria in Gestalt des hässlichen Typen sie aus dem Fahrstuhl zog. Das Gespräch der beiden Männer verstummte, nachdem die Fahrstuhltüren zuschlugen.
Klackernd schloss sich die Fahrstuhltür wieder.
„Was sollte das denn?“, fragte Tori Amy, nervös.
„Entschuldige. Ich war nur so in Gedanken versunken.“, sie lächelte gezwungen. Tori nahm ihr das nicht ab, aber das war definitiv nicht der Moment um das zu diskutieren.
„Okay.“
Zielstrebig gingen sie los und standen schnell vor der richtigen Tür.
Abteilung für unbefugte Zauberei
…stand auf dem Messingschild, welches an der Tür befestigt war. Entschlossen griff Amy nach der Klinke und gemeinsam traten sie ein.
Vor ihnen erstreckte sich ein kleiner Flur, mit beigen Wänden und einem hölzernen Boden. Keine Fenster. Es war trostlos. Es führten nur drei Türen aus dem Flur. Eine links. Eine Rechts. Und diejenige aus der die beiden kamen. Sie schlossen diese hinter sich und sahen auf die Türen. Keine Schilder.
Na toll. Da könnte man einmal die penible Ordnungsliebe von Bürokraten gebrauchen, und dann wurde man enttäuscht. Auf gut Glück versuchten sie es bei der rechten Tür.
Glück gehabt.
Obwohl Astoria Angst wie noch was hatte, bestaunte sie doch den Raum den sie betraten. Er war Kreisrund und hatte eine runde Kuppel. Der Durchmesser war sicher über sieben Meter. An ausnahmslos jedem bisschen Platz den die Wand und die Decke boten waren kleine runde Glasscheiben befestigt. (A/N: So ähnlich wie die Maschine aus „The Dark Knight“, mit der Batman den Joker am Ende aufspürt. Ja, ich bin ein unverbesserlicher Batman Fan^^) Wenn man diese näher betrachtete konnte man erkennen dass Namen darin eingraviert waren. Es gab keine echte Lichtquelle in dem Raum. Nur von den Glasscheiben ging eine Art blaues Glühen hervor. In der Mitte stand ein großer Schreibtisch und dahinter saß eine kleine untersetzte Frau. Offensichtlich Mafalda Hopfkirch. Zwei weitere kleinere Schreibtische standen quer zu ihrem, waren jedoch nicht besetzt.
Mafalda hatte nicht aufgeblickt als Amy und Tori in den Raum gekommen waren, sondern war in ihre Arbeit vertieft.
Schnell sahen sich Amy und Astoria um. Sie hatten wohl doch nicht so viel Glück gehabt. Leise huschten sie wieder hinaus und gingen durch die gegenüberliegende Tür. Offensichtlich ein Lagerraum, denn er war voll mit Regalen, die bis an die Decke mit Kartons gefüllt waren. Astoria griff nach einem offenen Karton und sah hinein. Er war voll von den kleinen Glasscheiben, welche die Wände des anderen Raums tapezierten. Astoria fischte eine heraus und überreichte sie Amy. Diese nahm wieder ihren Zauberstab zur Hand und murmelte unverständliche Worte. Und schon stand auf dem Glas „Astoria Iris Greengrass“.
„Und du bist sicher dass das funktioniert, Amy?“
„Wollen wir‘s hoffen. Einen anderen Plan haben wir nämlich nicht.“
„Es ist schön wie du mir Hoffnung machst.“
Amy grinste und fischte aus ihrem Umhang eine kleine Phiole hervor. Darin war Blut. Muggelblut. Von einem kleinen Mädchen aus Salem, dem Zauberer freisten Ort auf der ganzen Welt. Die Chance dass dieses Mädchen jemals mit Zauberei in Berührung kam war unter Null. Also perfekt.
Amy entkorkte die Phiole und träufelte das Blut auf die Glasscheibe. Das Blut schien darin zu verschwinden und dann fing die Scheibe ebenfalls blau zu glühen an.
„Sei dankbar dafür! Das Blut zu besorgen war nämlich mehr als nur schwierig!“, gab Amy leise zu. Tori murmelte etwas von wegen, sie sei ja dankbar, doch Amy hörte nicht wirklich hin. Wie kompliziert es wirklich gewesen war, musste sie ihr nicht auftischen. Warum mussten es sich Billy und Brooks auch unbedingt in den Kopf setzen, heimlich auf sie aufzupassen? Die beiden Vampire hatten die Kleine beinahe zerfleischt, als sie in den Blutwahn fielen... Amy schauderte beim Gedanken daran immer noch.
„Komm, lass uns wieder zurück gehen.“, flüsterte Tori.
Sie gingen zurück in den runden Saal, in dem sich nichts verändert hatte. Mrs Hopfkirch saß noch an genau derselben Stelle wie zuvor.
„Okay…“, murmelte Amy und schwang ihren Zauberstab.
Dann schien die Hölle loszubrechen. Auf einen Schlag leuchtet jede Scheibe in dem Saal rot auf und ein magischer Alarm ton kam aus jeder. Was in einer entsprechenden Lautstärke gipfelte.
Mrs Hopfkirch sprang panisch auf und wirbelte herum.
„Was zum-?! Was ist denn hier los?!“, brüllte sie verzweifelte und versuchte mit ihrem Zauberstab, das Chaos wieder in Ordnung zu bringen. Vergeblich. Dann hastete sie aus dem Saal, direkt an den beiden Hexen vorbei, ohne sie auch nur aus dem Augenwinkel heraus war zu nehmen. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, sprinteten Tori und Amy auseinander und suchten die Reihen nach der einzigen Scheibe ab, die nicht aufleuchten dürfte. Astorias Echte.
An die oberen Reihen kamen sie nur mit einer magischen Leiter. Obwohl sie zu zweit waren, schien es eine Ewigkeit zu dauern. Und die Panik in Astoria wuchs von Minute zu Minute. Wo ist sie? Wo ist dieses verdammte Ding?!
„Ich hab’s!!!“, brüllte Amy, einige Meter entfernt. Sie musste sehr laut brüllen, damit Tori sie überhaupt hören konnte. Diese schwang sich von Leiter und hetzte zu Amy hinüber.
„Bist du sicher?“
„Natürlich!“, brüllte Amy gereizt. Sie werkelte oben herum und war nach einer knappen Minute fertig. Dann schwang sie sich ebenfalls von der Leiter und stand neben Tori. Prompt drückte sie der jungen Hexe die kleine Glasscheibe in die Hand. Doch viel Zeit, um sich darüber zu freuen hatte sie nicht. Denn just in diesem Moment sprang die Tür auf und Mafalda Hopfkirch kam herein, dicht gefolgt von einem hoch gewachsenen Mann, der einen sehr merkwürdigen Apparat dabei hatte. Es hatte Ähnlichkeit mit einem Staubsauger. Außer dass an dem Schlauch mehrere Knöpfe befestigt waren.
„Keine Angst, Mafalda. Wahrscheinlich nur eine kleine Fehlfunktion. Kommt in letzter Zeit öfters vor.“
„Zum Glück warst du noch da Bernie. Ansonsten hätte das noch bis Morgen warten müssen. Oder dein Vertretung hätte das machen müssen.“
„Um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass Peat damit hätte umgehen können.“
„Ich auch nicht.“, lachte Mafalda und impertubierte die Schreibtische.
„Was wird das Amy?“, flüsterte Astoria mit einem bangen Blick auf den ominösen Staubsauger.
„Ich hab nicht die geringste Ahnung.“, flüsterte diese zurück.
Bernie ging nahe an die leuchtenden und lärmenden Glasscheiben heran, drückte einige Knöpfe auf dem Schlauch und legte schlussendlich einen großen Schalter um. Ein harter Wasserstrahl kam aus dem Schlauch und traf auf die Scheiben, die sofort aufhörten zu leuchten und zu lärmen.
Bernie drehte sich selbst und den Schlauch etwas und genau in diesem Moment wurde Astoria klar, was es mit dem Wasser auf sich hatte. Es hob jede Art von normalen Zaubern und Verzauberungen auf. Doch sie hatte keine Zeit mehr Amy zu warnen, da Bernie nun direkt auf diese zielte.
Amy konnte nicht nachdenken, denn in genau dem Moment, als der Zauberer das Gerät anschaltete, geschah, wovor sie sich die ganze Zeit über gefürchtet hatte - Voldemort rief sie zu sich.
Ein Brennen, höllisch und schmerzhaft, breitete sich an ihrer rechten Hand aus - wo sie den Ring trug, den Voldemort verflucht hatte. Dann traf Toris Gewicht sie mit Wucht und sie stürzte.
Der verfluchte Ring ließ ihre Tarnung einreißen.
Tori stieß Amy mit aller Kraft beiseite, konnte jedoch selbst nicht mehr aus der Schusslinie kommen.
Eine ganze Ladung Wasser traf sie hart an der Schulter und sie spürte wie sich ihr Umhang voll sog. Auf einmal stoppte der Druck. Bernie hatte offensichtlich sein Gerät abgestellt und starrte entgeistert Tori an. Sie hatte wieder ihre normale Erscheinung und auch der Verhüllungszauber schien verschwunden zu sein.
Mrs Hopfkirch starrte dagegen nicht auf Tori sondern auf Amy. Diese sah immer noch wie eine große, dickliche Frau aus. Dafür hatte sich der Verhüllungszauber auch bei ihr gelöst. Wahrscheinlich war durch den Schreck ihre Konzentration durcheinander gekommen. Wenigstens wirkten die anderen Verzauberungen noch.
Und zum ersten Mal, seit sie das Ministerium betreten hatten, konnte Astoria ihrer inneren Stimme nachgeben. Nämlich wegzulaufen. Sie riss Amy vom Boden und stürmten gemeinsam durch die Tür. Hinter sich konnte Astoria noch Gebrüll hören. Doch dafür war jetzt keine Zeit.
Sie hechteten durch die Tür die zum Hauptkorridor führte und bogen zu den Aufzügen ab. Mussten jedoch nach einigen Metern kehrt machen, da ihnen schon eine Horde Ministeriumszauberer entgegen kamen.
„Ich wusste es! Ich wusste dass das schief geht!“, brüllte Astoria, nun ziemlich in Rage, Amy entgegen.
„Es wäre nicht schief gegangen, wenn du mich einfach vor dem Wasser gewarnt hättest!“, brüllte Amy, mindestens genauso wütend zurück.
„Tut mir leid! Mir ist auch erst zwei Sekunden vorher ein Licht aufgegangen! Aber ich hab wenigsten überhaupt kapiert was los war! Du standest mal wieder auf dem Schlauch!“
„Kann ich was dafür wenn-„
Plötzlich schlug nur knapp neben Amy Kopf ein Zauber ein, der einen Teil der Wand explodieren ließ.
„Später?“
„Später!“
Astoria wand den Kopf, während des Rennens um. Sechs Ministeriumszauberer, plus Bernie verfolgten sie und bombardierten sie mit Flüchen.
„Wir müssen irgendwie ins Atrium!“
„Die können die Aufzüge mit Leichtigkeit zum stehen bringen!“
„Ich hab eine Idee!“
„Und welche?“, fragte Amy, während sie mehrere Abwehrzauber einsetzte.
„Bist du eingetragen?“
Zuerst starrte Amy sie nur fragend an, als ihr schlussendlich ein Licht aufging.
„Nein! Aber, dann verlierst du deinen Vorteil gegenüber…“
„Ich weiß, aber es ist die einzige Möglichkeit! Wir sehen uns beim Brunnen.“, rief Tori und bog in einen kleineren Korridor, während Amy weiter geradeaus rannte.
Drei Zauberer waren hinter ihr her. Bernie und die anderen setzten folglich Amy hinterher. Sie setzte ein siegessicheres Lächeln auf. Sie konnte wieder zaubern und mit dreien konnte sie es durchaus aufnehmen.
Mit einem Schwung ihres Zauberstabs fiel die halbe Wand links von ihr in sich zusammen und die Brocken wälzten sich in einem Schwall hinter ihr gewaltig auf den Boden. Sie hörte ein Keuchen und Stöhnen und bemerkte zu ihrer Freude, dass nur noch zwei Zauberer hinter ihr waren. Diese fühlten sich nun jedoch genötigt sie um jeden Preis zu schnappen. Folglich schossen sie eine wilde Mischung aus Zaubern auf sie ab. Den meisten konnte Astoria ausweichen oder sie abwehren. Einer traf sie jedoch hart an ihrem Zauberstabarm. Sie spürte wie sich warme Blut über ihren Arm ergoss. Ihr Blut.
Amy rannte immer noch. Sie war dank Vampirausbildung sehr flink und schaffte es auch tatsächlich, allen Flüchen ihrer Verfolger auszuweichen. Dann jedoch fuhr erneut dieser Schmerz durch ihre Zauberstabhand. Keuchend stolperte sie und ein Fluch traf sie mit Wucht in der Magengegend.
„Billy, Brooks, wenn man euch einmal gebrauchen könnte, seid ihr nicht da!“, dachte sie in einem Anflug von schwarzem Humor. Der Fluch war schwächer gewesen als die, die sie kannte, trotzdem riss er ein Loch in den Mantel und ihre Klamotten, und verbrannte einen Teil ihrer Bauchdecke. Um nicht noch als gebratenes Hühnchen zu enden, beeilte sie sich, in den Aufzug zu gelangen.
Astoria musste sich beeilen. Irgendwie musste sie zu den Aufzügen. Und als ob das Schicksal nun beschlossen hätte ihr zu helfen, sprang ihr ein Schild an der Wand ins Auge.
Aufzüge
Inklusive Pfeil. Sie setzte in die angegebene Richtung und tatsächlich, im nächsten Korridor waren vor ihr drei goldene Aufzüge zu sehen. Keiner war auf ihrem Stockwerk. Doch das machte keinen Unterschied.
Sie war nur noch wenige Meter von ihnen entfernt und brüllte: „Alohomora!“
Die Tür sprang auf und vor ihr lag der dunkle Schacht. Ohne zu zögern sprang sie hinab. Noch während sie fiel, verschloss sie die Außentür magisch. Dann brauchte sie nur noch einen Gedanken und schon schoss sie als brauner Falke den Schacht nach oben entlang.
Bitte lass mir keinen Aufzug entgegen kommen, bitte lass mir keinen Aufzug entgegen kommen!
Sie zählte die Stockwerke anhand der goldenen Türen die an ihr verschwommen vorbei zischten.
Sie betete zu Gott und jedem anderen der ihr einfiel, dass sie sich nicht verzählt haben mag. Sie flog ganz nah an die goldene Türe und verwandelte sich zurück. Sie griff sofort nach dem Gitter und konnte durch das selbige ins Atrium sehen. Amy war schon dort. Und floh gerade vor einer gewachsenen Horde. Tori klammerte sich mit ihrem linken Arm an das Gitter mit dem Rechten führte sie den Alohomora aus um die Gittertür zu öffnen. Sie hörte unter sich das Klackern des Aufzugs. Sie fühlte sich schwummrig. Wahrscheinlich lag das an dem Blutverlust.
Nicht jetzt ohnmächtig werden! Auf keinen Fall wirst du jetzt ohnmächtig Astoria!
Endlich glitt die Tür zur Seite und sie klettere hinaus. So schnell sie ihre Beine trugen lief sie zu Amy die offensichtlich verletzt, aber noch kampffähig war. Und sie hatte sich, Merlin sei Dank, nicht zurück verwandelt. Ihre Haare waren noch genauso rot wie zuvor.
Doch sie war nahe daran von den Zauberern besiegt zu werden.
Amy konnte den Schmerz ihrer Hand nicht ignorieren. Sie und der Dunkle Lord hatten ein Abkommen geschaffen: Sobald er sie zu sich rief, musste sie parieren. Tat sie das nicht, würde er sie foltern, dass ihr Hören und Sehen verging.
Es waren nicht gerade rosige Aussichten. Voldemort durfte nicht erfahren, dass sie sich gemeinsam mit Astoria ins Zaubereiministerium geschlichen hatte. Also musste Amy sich nachher, wenn sie endlich dem Ruf folgen konnte, etwas Banaleres für ihre Verspätung einfallen lassen.
Sie schluckte und erschrak, als Tori von einer Explosion im Boden beinahe umgerissen wurde.
Plötzlich explodierte der Boden unter Astorias Füßen und sie schaffte es gerade noch weg zu springen. Doch ein furchtbarer Schmerz fuhr durch ihr rechtes Bein. Sie überschlug sich und landete direkt zwischen Amy und den Ministeriumszauberern.
„Hi!“, keuchte Tori unter Schmerzen Amy zu.
„Hast dir ja ganz schön Zeit gelassen.“, sagte Amy mit einem schiefen Lächeln, während sie versuchte so viele Flüche wie möglich abzuwehren.
„Tja, was will man machen… Protego!“, brüllte Astoria und kroch, möglichst ohne ihren rechten Fuß zu belasten zu Amy. Diese half ihr auf. Sie waren von den Zauberern eingekreist worden. Sie standen Rücken an Rücken und verteidigten sich so gut sie konnten.
„Wir müssen zu den Kaminen!“, brüllte Tori durch den Kampflärm und vernachlässigte ihre Aufmerksamkeit für eine Sekunde. Dies wurde ausgenutzt und ein Fluch war nur noch wenige Meter von der jungen Hexe entfernt.
Sie sah den Strahl des Fluches kommen, er raste direkt auf Toris Herz zu. Ein bisschen mehr Schmerz kann nicht schaden!
Amy warf sich dazwischen und nahm den Fluch auf sich. Er traf erneut in ihren bereits angesengten Magen. Sie krümmte sich. Sie konnte einen Schrei nicht mehr unterdrücken.
Diesen Fluch kannte sie. Sectumsempra. Snapes Fluch.
Blut spritzte auf den Boden. Amy wandte sich ab, knickte ein. Tori kniete sich neben sie.
Auf einmal hielten die Zauberer inne. Es mussten inzwischen um die Zwanzig sein. Amy und Astoria sahen auf und schon drehte sich Tori der Magen um.
„Dafür ist es leider zu spät, Miss Greengrass.“
Diese Stimme. Die Wortwahl. Purer Hass wallte in Astoria auf. Zwischen den Ministeriumszauberern erschien ein Fleck Pink.
Dolores Umbridge trat hervor, ihren Zauberstab im Anschlag. Sie hatte ihn direkt auf Tori gerichtet.
„Sie waren schon immer eine unverbesserliche Unruhestifterin. Doch nun wird sich das mit Sicherheit ändern. Es gibt keinen Ausweg.“, sagte Umbridge in einem ruhigen Ton. Mit ihrer fürchterlichen Klein-Mädchen-Stimme.
Amy suchte verzweifelt nach einem Ausweg und nahm Umbridges Erscheinen nur am Rande wahr.
Wieder einmal bäumte sich etwas in Amys Inneren auf. Sie tauschte einen Blick mit Tori, die verzweifelt nach einem Ausweg zu suchen schien.
Von Zauberern eingekreist zu werden kannte sie schon. Dennoch meldete sich mal wieder die Vampirin in ihr.
Sie wurde wild, wenn zu viele Menschen um sie herumstanden. Sie konnte sich nicht mehr kontrollieren.

Astorias Kopf raste. Es musste noch eine Möglichkeit geben. Apparieren fiel weg. Die Kamine waren von Zauberern gerade blockiert worden. Flohpulver ging nicht mehr. Ein Portschlüssel? Bis sie den hatten, waren sie schon längst aufgehalten worden. Außerdem konnten die ihn weiter verfolgen.
Aus Amys Magen schoss Blut, der Schmerz des Ringes an ihrer Hand trieb sie beinahe in den Wahnsinn... Wenn Tori nicht bald etwas unternahm, würde Amy mit ihrem Lieblingsfluch das halbe Atrium in Schutt und Asche legen und ungefähr zwanzig Menschen töten. Es wäre nicht das erste Mal, aber diesmal würde sie eine Freundin mit in den Tod schicken... Astoria.
„Nein. Amy. Reiß-dich-zusammen...“, murmelte sie leise und zwang sich, ruhig zu atmen. Hätte Fawkes doch auf ihre Pfeife gehört... sie hing seit Albus’ Tod nutzlos um ihren Hals.
Es gab keine Hilfe.
Mal wieder kam es auf sie an. Und auf Tori.
Sie glaubte, von irgendwoher eine altbekannte Stimme zu hören: „Vertrauen...“
Aber konnte sie das? Konnte sie auf eine gerademal 15-jährige setzen?
Amy erkannte, dass sie keine andere Wahl hatte. Ihre linke Hand krampfte sich um die Rechte und sie war sich vollkommen sicher, dass Voldemorts Fluch anhaltende Schäden hinterlassen musste.
Astoria sah sich um. Sie waren eingekreist. Amy war schwer verletzt. Sie stand gekrümmt da und hielt sich den Bauch aus dem jede Menge Blut hervor quoll und unaufhaltsam auf den Boden floss. Dabei sah zu Tori. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich die gleiche Verzweiflung die Tori in sich fühlte. Dann sah sie wieder zu Umbridge.
Nein!
Das konnte nicht das Ende sein! Es musste doch einen Weg geben! Sie sah wieder zu Amy, der der Ohnmacht nahe schien. Sie hustete und krümmte sich dabei noch einmal. Die Hexe spuckte Blut aus.
„Sehen sie es ein, sie haben verloren.“


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