von -Hermine-
Hermine sass auf einem Stuhl in der Bibliothek und blätterte eilig durch die Seiten. Ron sass neben ihr auf dem Tisch und schaute ihr kaugummikauend zu. Harry schaute jeden Schüler an der in die Bibliothek kam.
Nach einer Weile klappt sie das Buch resignierend zu. „Ich kann nichts finden. Keinen einzigen Zauberspruch, der erklärt was hier vor sich geht.“
Ron liess eine Kaugummiblase platzen.
„Ich kann auch keine grosse Zeitverschiebung feststellen.“, sagte Hermine und fuhr mit dem Finger über die Rücken der zehn Bücher, die sie vor sich auf den Tisch gestellt hatte, „ich meine, natürlich kann ich das, aber ich weiss nicht wie viele Jahre. Vor allem weil du gesagt hast, das alles schwarz weiss war, als ihr hier gelandet seid.“
„Da war nicht die kleinste Farbe, ausser uns.“, sagte Ron, „vielleicht war die Vergangenheit wirklich so trist.“ Er schaute Hermine an, welche jedoch nichts antwortete, sondern nur seufzend durch das Buch blätterte.
„Weiss jemand wo Malfoy ist?“, fragte Harry und sah sich weiterhin um.
„Wer interessiert es wo dieser Idiot ist?“, erwiderte Ron und rümpfte die Nase.
„Wir sind hier in der Vergangenheit so wie es aussieht. Wenn Malfoy etwas Dummes anstellt, stellt er die ganze Zukunft um.“
„An das habe ich noch gar nicht gedacht…“, sagte Ron und legte die Stirn in Falten, „vielleicht bringt er sich aus Versehen um.“
„Sag so etwas nicht Ron.“, sagte Hermine etwas entrüstet, „er ist ein Idiot aber ohne ihn würde Andie wohl an einer Gehirnerschütterung leiden.“ Sie blätterte weiter durch das dicke Buch vor ihr.
„Ohne ihn würde sie gar nicht erst umfallen.“, murrte Ron.
„Wer weiss. Ich hoffe nur sie stellt nichts dummes an.“, schloss Hermine seufzend und zog ein neues Buch hervor.
Andie wusste nicht was taktischer besser war. Zu Harry und den anderen zu gehen oder in die Höhle des Löwen, bzw. der Schlange zu gehen. Ihr Plan, sich von Malfoy somit fernzuhalten, fiel zusammen. Und die Hoffnung länger als ein paar Stunden aufrecht stehen zu bleiben, verschwand ebenfalls.
Andie lief durch die Gänge. Sie wusste nicht wie gross Hogwarts war, oder wie sie von A nach B kam. Genauer gesagt wusste sie nicht mal wo A war und wo B sein sollte. Oder wo sie momentan war.
Nachdem das Gemälde ihr keinen Einlass gewährt hatte, lief sie die Treppe hinunter und steuerte in einen Gang, der sie noch nicht kannte. Für sie sahen die meisten sowieso gleich aus. Die Karte der Rumtreiber wäre nicht allzu überflüssig.
„Was machst‘n du hier unten?“
Andie blieb stehen, wandte den Kopf und staunte nicht schlecht. Vor ihr stand ein Junge, der die Grösse eines Mannes hatte. Bei genauerer Betrachtung stellte sie fest, dass er grösser als ein Mann sein musste. Er war von kräftiger Statur, hatte wildes Haar und trug einen Umhang, der bis knapp an seine Knie reichte. Er trug eine grosse, hölzerne Kiste vor sich hin.
„Suchst du was?“, fragte er wiederum und verlagerte sein Gewicht von einem Fuss auf den anderen. Er schien aus einem Grund nervös zu sein.
„Ja. Das heisst nein…ehrlich gesagt…weiss ich gar nicht wo ich bin und was ich genau suche.“, sagte Andie und merkte wie bescheuert sich das anhören musste.
„Oh.“, sagte der Junge und nickte schwerfällig, „ja sind verwirrend, diese Gänge.“
„Weisst du vielleicht wo der Slyhterin Turm ist?“, fragte Andie und ging ein paar Schritte auf ihn zu.
„Turm?“, wiederholte er verwirrt, „das is kein Turm. Slyhterins leb’n im Kerker.“
„Im…Kerker.“ Andie liess die Schultern hängen und seufzte schwer. Nicht genug dass sie noch das Haus wechseln und mit Malfoy leben musste, jetzt zog es sie auch noch in den Kerker.
Plötzlich schien der Junge noch nervöser zu sein als zuvor. Er machte ein paar Schritte vorwärts und schaute sich um als ob ihn jemand verfolgen würde.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte Andie und schaute um die Ecke, konnte aber nichts erkennen noch hören.
„Was?“, fragte er und schien etwas aufgewühlt zu sein, „‘türlich is alles in Ordnung. Ich muss nur los, hab noch was zu erledigen. Geh mal weiter da runter, un‘ halt dich rechts.“, er nickte geradeaus und war schon dabei weg zu laufen, „wenn du runter gehst, ist’s in Ordnung, sind ja bekanntlich unten, die Kerker…“
Er huschte davon und verschwand hinter der nächsten Biegung. Andie runzelte die Stirn und war auf gewisser Weise beruhigt, da sie womöglich nicht die einzige Verrückte war. Sie seufzte und folgte des Jungen Rat- mehr verlaufen konnte sie sich wahrscheinlich nicht.
„Vielleicht ist es ein Zeitumkehrer.“, meinte Ron und beobachtete die Schüler die an ihm vorbeiliefen. Er war der einzige, der auf dem Tisch sass.
„Das ist nicht möglich.“, antwortete Hermine und blätterte weiter, „oder hat jemand von euch einen um den Hals?“
„Wie gut das wir in unserer Zeit zuhause sind.“, sagte Ron und ging nicht auf Hermine‘s Kommentar ein, „die Typen hier sehen total schräg aus.“
„Ich denke sie denken nicht minder verrückt von uns.“, erwiderte Hermine gedankenverloren, „alles in Ordnung, Harry?“
Harry zuckte zusammen und schaute seine beste Freundin an. „Na klar. Wieso?“
„Ich weiss nicht…du bist schon die ganze Zeit über abwesend. Dich beschäftigt etwas, nicht wahr?“, fragte Hermine vorsichtig.
Harry schaute wieder geradeaus und legte eine Hand über die andere. „Ich hab mich nur gefragt…vielleicht sollten wir hier jemanden kennen. Vielleicht müssen wir hier sein um etwas…zu verhindern.“
„Wenn du jetzt Sirius meinst…“
„Nicht insbesondere. Ich denke nicht, dass wir in dieser Zeit sind, ansonsten hätten wir sie schon gesehen, oder nicht?“
„Vielleicht hast du einfach das Gefühl, dass du etwas verhindern musst.“, meinte Ron und zuckte mit den Schultern, „du bist die längste Zeit am Sachen verhindern. Du musst den Weltuntergang verhindern. Schon klar dass dich das beschäftigt…“
Harry schmunzelte. „Nun ja.“
„Vielleicht sollten wir uns einfach mal umsehen.“, schlug Hermine vor, „ausserhalb der Bibliothek. Und des Krankenflügels.“
„Gute Idee. Ich könnte etwas Bewegung gebrauchen. Dieses ganze Zeitreisen hat bei mir irgend so etwas wie Jetlag hinterlassen.“, sagte Ron, stand auf und sprang von der Bank.
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