von -Hermine-
„Aber aber, Mr. Riddle! Gerade von Ihnen hätte ich erwartet, dass wir uns den Regeln fügen, nicht wahr?“ Slughorn klopfte sich mit beiden Händen auf den Bauch, da er diese in Seitentaschen versteckt hatte.
Andie entspannte sich. Sie hätte nicht gedacht, dass sie je so erleichtert sein würde, einen Lehrer zu sehen.
„Natürlich Sir. Bitte entschuldigen Sie.“ Tom verschränkte die Arme hinter seinem Rücken und bückte sich leicht nach vorne, „wir wollten lediglich eine Sache besprechen, welche unter vier Augen gehalten werden sollte.“
„Oh, natürlich, natürlich.“, erwiderte Slughorn und nickte eifrig, worauf er seinen Blick auf Andie warf, welche gerade versuchte, einen nicht allzu auffälligen Eindruck zu machen, „ich würde es Ihnen jedoch anraten sich zurückzuziehen! So viel es mir ist, spielt Miss Kingston in der Schulmannschaft mit, nicht wahr?“
Andie nickte. „Ja.“
„Dann wäre es sicher empfehlenswert sich nochmals auf das Spiel vorzubereiten. Oder in Ihrem Falle…sich das Spielfeld noch einmal einzuprägen.“, sagte er kichernd und schwank auf seinen Fussballen, „Wir wollten ja nicht dass sie verloren gehen, nicht wahr? Der Himmel ist riesig und bevor man sich versieht, schwebt man irgendwo im Weltall rum. Und Merlin weiss, wie schwierig es ist, Leute in einem Meteroitenhagel zu finden.“ Er zwinkerte sie an, bevor er wieder einen Blick auf Tom warf. „Also, in den Schlafsaal mit euch jetzt.“
„Selbstverständlich.“ Tom griff nach Andies Hand, welche automatisch zurückzuckte, jedoch nichts dagegen unternehmen konnte. Slughorn schloss die Türe hinter ihnen, warf einen letzten Blick auf die beiden und verschwand in der Dunkelheit des Ganges.
Tom zog Andie durch die Gänge. Er schien sich komplett im Dunkeln auszukennen.
„Lass mich los.“, bat Andie und versuchte nicht über irgendwelche Stufen zu stolpern.
„So dass du verloren gehst?“, fragte er und wandte sich kurz zu ihr um, „nicht doch…ich habe versprochen auf dich aufzupassen.“
„Ich kann aber auch alleine gehen.“, erwiderte Andie und zog an ihrer Hand.
Plötzlich blieb er stehen und liess sie los. Es war dunkel im Gang und es schauderte sie. Sie fühlte sich alles andere als wohl. Er wandte sich ihr zu, und im Schein einer Fackel, sah er noch unheimlicher aus.
„Ich bin nicht sicher ob du das Ausmass der Dinge verstehst, Andie.“, sagte er, „sollte es so weitergehen, wird die Zaubereigesellschaft nichts mehr im Vergleich zu früher. Es bleibt nur noch die Schande unsereins übrig und ich bin nicht willig, das tatenlos zu akzeptieren.“
Andie wusste nicht, ob sie ihm wiedersprechen sollte. Sie wusste nicht welche Reaktion am schlauesten war.
„Ich habe dich darüber im Klaren gesetzt, damit du dir vorstellen kannst, wie viel wir zusammen verändert könnten.“
Er studierte ihre Augen und hob wiederum seine Hand. „Du weisst was ich meine, richtig?“ Er streichelte mit seinem Handrücken über ihre Wange, „und du brauchst keine Angst zu haben…ich habe versprochen, auf dich aufzupassen.“
Andie schluckte. „Ich möchte in den Gemeinschaftsraum.“
Ein schwaches Lächeln schlich über seine Lippen. „Es ist wichtig, dass du das für dich behältst Andie…deine Sicherheit ist zu garantieren, jedoch nicht diejenige, von denen die sich gegen mich stellen.“
Sie erwiderte nichts, sondern hoffte nur, dass er bald von ihr abliess und sich umwandte. Die Drohung war klar gewesen und Andie wollte sich nicht vorstellen, was passieren könnte…
Glücklicherweise liess er von ihr ab, packte jedoch wieder ihre Hand und lief wieder mit ihr durch die Gänge. Sie hoffte innerlich, dass der Weg zum Gemeinschaftsraum wenigstens dieses Mal nicht so lang war.
„Was für ein Zufall.“
Andie zuckte zusammen beim Klang seiner Stimme. Tom blieb aprubt stehen, Andie stolperte und schaute sich nach Draco um.
„Du hast meine Freundin gefunden. Das passiert nicht vielen, so viel Mal wie sie verloren geht.“
Draco griff nach ihrer Hand und Andie umschloss die seine gierig. Tom hielt immer noch ihre andere Hand fest und Andie drĂĽckte sich an Draco.
„Darf ich?“ Dracos Tonfall war kalt und er deutete auf ihre Hand hin, welche er immer noch umschloss.
Tom zog seinen rechten Mundwinkel nach oben. „Aber sicher.“
Er liess ihre Hand los und Andie spreizte die Finger bevor sie mit der Hand nach Dracos Umhang griff. Es war ihr bewusst das dies vielleicht kindisch war, es war ihr jedoch egal – Hauptsache er war hier und würde nicht verschwinden.
„Ich wette du hast noch einen Haufen Dinge zu erledigen.“, sagte Draco und schloss seine Hand fester um Andie.
„In der Tat.“ Die zwei schienen sich mit Blicken zu duellieren, „wer weiss…vielleicht benötige ich eines Tages deine Hilfe.“
Andie schaute auf in Dracos Gesicht, welches kalt und ausdruckslos war. „Ich denke weniger.“
Sie verstand nicht.
„Nun ja…die Zukunft wird es zeigen. Andie.“ Er nickte ihr kurz zu und schenkte ihr einen Blick, den sie ohne zu überlegen verstand. Er wandte sich um und verschwand nach wenigen Sekunden.
Andie atmete auf und wandte sich Draco zu, den sie umarmte. „Gutes Timing.“
Er schloss einen Arm um sie. „Du weisst wer er ist, und du bevorzugst es immer noch, mit ihm durch die Gänge zu streichen?“ Sein Tonfall war vorwurfsvoll und kühl.
„Nicht freiwillig.“, verteidigte sich Andie, „ich bin dem Lethifold wieder über den Weg gelaufen.“
Er schaute zu ihr hinunter. „Kingston, ab jetzt lass ich dich niemals mehr alleine durch die Gänge streichen. Du bist mehr gefährdet als jede Tierart. Was wollte er?“
Andie erinnerte sich an seine Worte. Würde sie Draco irgendetwas verraten, dann würde er…nein. Sie konnte es ihm nicht sagen. Seiner eigenen Sicherheit zuliebe.
„Er hat mich beiseite gezogen, als der Lethifold kam.“, sagte sie, das Gesicht in seiner Schulter. Sie konnte nicht lügen, würde er sie anschauen, „wir haben abgewartet und er wollte mich in den Gemeinschaftsraum begleiten. Keine grosse Sache.“
„Hm.“, raunte er und fing an zu laufen, „halt dich fern von ihm, hörst du?“
Sie nickte und lief mit ihm mit.
Sie gingen schweigend nebeneinander her, bis sie den Gemeinschaftsraum betraten haben. Einige Schüler sassen um das Feuer versammelt. Draco hielt Ausblick nach Tom, konnte ihn jedoch nicht sehen. Er führte Andie zu der Treppe zum Mädchenschlafsaal und sie stellte sich auf die erste Stufe.
„Versuch zu schlafen. Du solltest morgen nicht auch noch vom Besen fallen…wenigstens nicht wegen Schlafmangel.“
Sie nickte und lächelte schwach. „Alles klar…“
„Es passiert dir schon nichts. Sollte sich jedoch diese Zuckergranate…“ Draco schaute sich mit verbissenem Gesicht um und kreuzte Candy’s Blick, die ihn beleidigt anschaute, „irgendetwas leisten was gegen die Regel entspricht…“
„Alles klar. Ansonsten…ich hab noch meinen Zauberstab.“
„Welcher nützlich wäre, wüsstest du wie man damit umgeht.“
„Danke.“, sagte Andie sarkastisch und neigte den Kopf. Sie musste sich eingestehen, dass sie mit ihm am liebsten zusammen schlafen würde…sie mochte nicht alleine sein.
„Ich hol dich ab morgen. Vergiss nicht die Ausrüstung. Du kannst andere Leben damit retten, wenn du schon in sie hinein donnerst.“
Andie nickte und schaute nicht auf. Die Erinnerung an Toms Worte und die alleinige Vorstellung dessen, liessen sie erzittern.
„Mach dir keine Sorge Kingston. Er wird dir nichts tun.“
Sie schaute auf und merkte wie sie Tränen in den Augen hatte. „Es geht nicht in erster Linie um mich. Hermine, Harry, Ron…und du. Ich möchte in nichts hineingezogen werden was schlechte Auswirkungen auf euch haben könnte.“
„Es wird nicht passieren. Falls dem so wäre, dann wären wir nicht hier, weil wir in der Zukunft nicht leben würden. Kapiert?“
„Ja…“, sagte sie und seufzte.
Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und legte seine eigene in Falten. „Keine Ahnung was du mit mir machst Kingston. Vor einer Weile war es mir egal was mit dir passieren würde.“
„Vor einer Weile hatte ich seine Gesellschaft mehr geschätzt als deine.“, sagte sie und strich sich eine Strähne nach hinten, „glücklicherweise bin ich doch noch an den Guten geraten.“
„Ich bin nicht Gut.“, verteidigte sich Draco und der Gedanke schien ihm etwas zuwider zu sein.
„Na gut.“, sagte Andie und musste lachen, „dann schlaf gut…und bis Morgen.“
„Bis Morgen…Andie.“
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