von -Hermine-
„Halte einfach die Augen nach dem Klatscher offen.“, erklärte Harry und redete konzentriert auf Andie rein, „diese Dinger kennen kein Erbarmen.“
„Klatscher im Auge behalten.“, wiederholte Andie und nickte.
„Konzentrier dich nur auf die Ringe und die Quaffel, die Jäger werden dir die Klatscher schon vom Hals halten.“
„Ringe in die…Quaffel in die Ringe.“ Andie nickte und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren.
„Es braucht dich überhaupt nicht zu interessieren was die anderen Spieler oder was Malfoy macht.“
„Jaa, mach es so wie wir alle und ignorier ihn.“, fügte Ron hinzu und warf einen Handschuh in seinen Händen hoch um ihn wieder zu fangen.
Andie seufzte. „Ich weiss, es ist nur-“
„-leichter gesagt als getan, ich weiss.“, schloss Ron missmutig und schüttelte den Kopf.
„Ron!“, zischte Hermine und schlug ihm auf den Oberarm, „Andie war noch nicht fertig!“
„Danke.“, sagte Andie und schnappte sich den Handschuh, den Ron immer hoch warf, „es ist nur so dass ich euch nicht…in Gefahr bringen will. Ich weiss das er nichts von unserem Wissen weiss…oder ahnt…nicht sicher. Passt einfach auf.“ Sie schaute hoch und blickte in die Gesichter ihrer Freunde.
„Pass du lieber auf Andie.“, entgegnete Hermine, „Quidditch ist nicht ungefährlich.“
„Das ganze Leben ist nicht ungefährlich Hermine, was spielt es da für eine Rolle ob man es etwas herausfordert.“ Ron schaute sie fragend und etwas verwirrt an.
„Nichts für ungut Andie, aber in deinem Fall wäre es fast Selbstmord.“, sagte Hermine vorsichtig und liess die Schultern hängen.
„Ich hoffe ihr baut sie auch schön auf.“ Draco sprang in die Umkleidekabine und schnappte sich seinen Besen, den er gegen einen Schrank gelehnt hatte.
Sofort wurde es Andie etwas wohler.
Hermines Gesichtsausdruck versteinerte sich. „Ich hoffe du bist dir bewusst, dass-“
„-Kingston auf dem Besen ein gemeingefährliches Risiko für alle andere ist?“
„Ich meinte eher dass es für sie viel zu gefährlich ist!“, zischte Hermine.
„Weasley ist auch eine Gefahr für die Menschheit aber trotzdem läuft er frei rum.“, sagte Draco und zuckte mit den Schultern, „bist du bereit?“
Andie nickte und warf Ron einen entschuldigenden Blick zu, der gerade rot anlief und etwas erwidern wollte, jedoch von Hermine gestoppt wurde.
„Viel Glück.“, sagte Harry und zwinkerte ihr zu.
Andie griff nach ihrem Besen und lief mit Draco nach draussen.
„Na hoffentlich geht das gut…“, seufzte Hermine und ging mit Ron und Harry auf die Tribüne.
Als Andie den Fuss auf den Rasen setzte, zuckte sie zusammen. Der Lärm der von den Tribünen drang war ohrenbetäubend und Andie wusste nicht wohin sie schauen sollte. Fahnen wurden geschwungen und die Trennung zwischen Slytherin und Gryffindor war deutlich sichtbar. Eine grüne Welle erstreckte sich über die Ränge, als die Mannschaft den Rasen betrat.
Andie hielt sich an Dracos Gesicht fest, da ihr ansonsten noch nervöser zumute wurde.
„Das Wichtigste?“, fragte er Andie, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte.
„Quaffel in die Ringe…dem Klatscher-“
„Ich meine nicht das Zeug dass dir Potter erzählt hat.“, raunte Draco und stellte sich neben sie, wo die Mannschaften gegenüber standen.
Andie schaute nervös in die Gesichter der Gegner. „Sondern?“
„Fall nicht ihn Ohnmacht und habe etwas Erbarmen mit den anderen Spielern.“, sagte er und verzog seine Lippen zu einem Lächeln, „wir können das Spiel nicht gewinnen, wenn du die Hälfte der Spieler umnietest.“
Andie lächelte und erwiderte seinen Blick. „Falls dem so ist dann musst nur du dran glauben…ich fliege nur auf dich.“
„Das ist so etwas von abgedroschen Kingston.“
„Entspricht aber der Wahrheit.“ Sie schaute ihm in die Augen und hoffte dass er verstand. Er sah sie an und sein Mundwinkel zuckte wiederum nach oben. „Stell keinen Mist an da oben.“
„Niemals.“
„Gryffindors, Slytherins! Macht euch bereit für das erste Spiel der Saison!“
Eine kleine Hexe mit einer Pilotenbrille kam auf das Spielfeld und hielt eine Pfeife vor den Mund.
Die Menge jubelte. Andie schluckte und hielt den Besen fest zwischen ihren Fingern. Draco stellte sich ein paar Meter hinter ihr.
„3, 2, 1…lasst das Spiel beginnen!“
Andie stiess sich auf den Pfiff hin mit nicht allzu grosser Kraft vom Boden ab. Der Wind schoss ihr augenblicklich um die Haare, und obwohl sie diese im Nacken zusammengebunden hatte, flogen ihr die Fransen ins Gesicht.
Die Spieler verteilten sich augenblicklich. Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, wie Draco mit einem Schuss hoch oben verschwand. Das Spiel war von einer Sekunde auf die andere losgegangen. Nur in der Ferne hörte sie die Zuschauer und den Kommentar des Kommentators.
Andie schoss nach vorne und versuchte sich zu konzentrieren. Ihr Mitspieler, Timothy Borden spielte auf der linken Seite von ihr und schlängelte sich durch die Gegenspieler. Die Tore kamen immer näher. Andie hielt ihren Blick auf Timothy und machte sich bereit, falls er ihr den Ball abgeben wollte.
Das Spiel ging schnell, fast zu schnell. Andie bückte sich, als sie einen Klatscher von vorne wahrnahm und ihre Hände griffen noch fester um den Besen, sodass sie ja nicht abrutschen würde. Sie spürte den Wind, als ein Spieler nah an ihr vorbei flog.
„KINGSTON!“
Andie schaute auf und versuchte herauszufinden, wer ihren Namen gerufen hatte. Sie bemerkte Timothy, der von zwei Gegnern ins Visier genommen wurde. Andie lenkte den Besen nach rechts und versuchte niemanden zu erwischen.
Timothy schoss den Ball in ihre Richtung und Andie biss sich auf die Lippe. WĂĽrde sie diesen Ball fallen lassen, wĂĽrde sie niemals mehr einen bekommen.
Sie streckte den linken Arm aus und versuchte den Quaffel zu halten – erfolgreich. Sie drückte ihn zitternd an ihren Körper und lachte erleichtert auf.
„Linke Seite.“
Andie zuckte und ihr Besen zitterte für einen Moment unter ihr. Aus den Augenwinkeln sah sie den Klatscher der von links auf sie zuflog. Schnell drückte sie den Besen nach unten und hängte ihn somit ab. Wer war das? Andie schaute sich schnell um, es waren jedoch alle im Spiel vertieft.
Sie drückte den Quaffel fest an ihren Körper und richtete ihren Blick auf die drei Ringe, welche knapp unter ihr weiter vorne standen. Gegnerische Spieler schossen ihr entgegen und Andie hielt Ausschau nach Timothy. Sie drückte den Besen nach links und flog eine Schlaufe, wobei sie fast vom Besen rutschte.
„Unter dir.“
„Was…?“, keuchte sie, richtete den Blick aber nach unten. Timothy flog genau unter ihr. „Timothy!“
Er schaute hoch und streckte die Hand nach vorne. Andie liess den Quaffel fallen und schaute wieder nach vorne. Die roten Gegner schossen auf sie zu und Andie zog den Besenstiel nach oben. Sie presste die Beine an den Besen, sodass sie nicht wegrutschte. Der Wind peitschte ihr ins Gesicht und sie hielt den Besen an, sobald sie etwas Luft um sich hatte.
„Gut gemacht.“
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