von ~Cassiopeia~
Hallo, ihr Lieben!
Ich dachte mir, da die Story schon fertig ist, kann ich auch zwei Mal die Woche posten *g*.
Wow! Vier Reviews für das erste Kapitel, ihr macht mich fertig! *lach*. Einen riesen Dank an: Mona-Lisa, morla79, One_of_the_Old und Vampirella *blumen reich* Ich habe mich total darüber gefreut und hoffe, auch der Rest der Story gefällt euch so gut^^
Viel Spaß mit dem zweiten Kapitel,
alles Gute,
Cas
2. Sternschnuppen
Ein wenig hibbelig stand sie punkt halb acht vor dem Fuchsbau und klingelte. Es erklang das Geräusch einer tutenden Dampflok, was Mr. Granger ein herzhaftes Lachen entlockte.
Eine strahlende Molly öffnete ihnen, nahm ihnen die Mäntel ab und bugsierte sie ins Wohnzimmer, wo heute der Esstisch aus der Küche stand mit etlichen Stühlen drum herum.
Es dauerte keine fünf Minuten und Mr. Weasley trug eine unglaublich große Schüssel Kartoffeln herein, dass Hermine sich ernsthaft fragte, wie viel Last der Tisch aushielt. Denn das, was Fred und George hinter ihm auf trugen, war einfach fantastisch und Hermine schämte sich beinahe, dass Molly sich so viel Mühe gemacht hatte.
Es gab wirklich alles. Salzkartoffeln, Schweinebraten und Ente waren nur einige Dinge, ihre Eltern tauschten beinahe erschrockene Blicke.
Doch als dann endlich alle Platz genommen hatten - Harry, Ginny, Ron, Fred, George, Arthur, Molly, Mr. und Mrs. Granger und Hermine - war klar, wieso es so viel zu Essen gab, vor allem, als die Zwillinge und Ron sich unglaubliche Mengen Essen auf ihre Teller häuften, als hätten sie Angst, es gäbe nicht genug.
Es wurde ein wundervolles Essen, die Zwillinge unterhielten den ganzen Tisch, Arthur fragte Mr. Granger wie immer Löcher in den Bauch, Harry und Ginny turtelten wie zwei schwer Verliebte und Hermine war rundum glücklich.
Nur schwer konnte sie ihre Eltern gehen lassen und als die Tür hinter ihnen geschlossen war, wischte sie sich verlegen die Tränen von den Wangen, war nur froh, jetzt nicht allein sein zu müssen.
Ein wenig abwesend setzte sie sich auf das Sofa, nahm gar nicht die andere rothaarige Gestalt wahr, die selbst ein wenig verloren wirkte.
„Nanu, du ganz allein hier, Fred?“, fragte sie verwundert. „Wo ist deine bessere Hälfte?“
Es hatte ein Scherz sein sollen, doch Freds Augen funkelten nur ein wenig wehmütig.
„Bei seiner besseren Hälfte“, gab er murmelnd zurück, Hermine brauchte ein paar Sekunden um die Worte zu verstehen.
„Er hat… eine Freundin?“, hakte sie nach.
„Susan, sie arbeitet in unserem Laden“, erklärte Fred. „Ich… ich meine, ich freue mich für ihn, keine Frage, aber es ist nun einmal komisch, irgendwie. Mein ganzes bisheriges Leben gehörten wir zusammen und plötzlich stehe ich allein da, ohne ihn - und irgendwie überfordert mich das. Lächerlich, langsam sollte man meinen, ich wäre alt genug, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen, oder?“ Ein leicht gequältes Lächeln schlich sich auf die Züge des Zwillings und Hermine konnte nicht anders als sich neben ihn setzten.
„Dann sind wir zwei die einzigen einsamen Herzen in diesem Haus“, seufzte sie und sah ihn von der Seite her an.
Er hatte sich verändert, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, war reifer und ein wenig dünner geworden, die Haare fielen ihm halb lang ins Gesicht, im Gegensatz zu George, der sie ziemlich kurz trug.
„Sieht wohl so aus“, entgegnete er leise und Hermine sah ihn plötzlich interessiert an.
„Oder gibt es bei dir jemanden heimliches?“, fragte sie keck und ihre Augen blitzten.
„Uh? Nope, das letzte Mal ist schon ewig her“, murmelte er. „Ich habe ziemlich lange gebraucht um über sie hinweg zu kommen und seitdem scheine ich das mit dem Abwehrmechanismus ziemlich gut verinnerlicht zu haben.“ Verlegen blickte er sie an, Hermine sah zerknirscht drein, war sie zu weit gegangen?
„Entschuldige, das… das geht mich ja im Grunde gar nichts an“, stammelte sie und rückte unbewusst ein Stückchen zur Seite.
Doch ihr Blick ruhte weiterhin auf dem Weasleyspross, so kannte sie Fred gar nicht. Bisher hatte sie ihn immer nur als witzig und aufgedreht erlebt, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen.
Doch bisher kannte sie Fred nur in Begleitung mit George, wie sie fest stellen musste - der Fred, der sich ihr nun offenbarte, war ein ganz anderer Fred. Er zeigte seine ruhige, sensible Seite, die irgendwie Eindruck auf sie machte.
„Wie sieht es bei dir aus?“, fragte er und sah sie nun seinerseits grinsend an, jetzt war es an Hermine, leicht rot zu werden.
„Naja… seit Ron… geht es mir wohl ähnlich wie dir“, nuschelte sie und knete ihre Hände in ihrem Schoß.
„Oh… tut mir Leid Mine ich… ich Idiot habe ich nach gedacht, sorry, ich hätte - “
„Ach was Fred, ist schon gut und denke dran - ich habe das Thema angefangen.“ Sie grinste ihn an und fuhr fort: „Aber keine Angst, das mit Ron ist vorbei, es hat eben nicht sollen sein. Ich bin heilfroh, dass wir es geschafft haben, Freunde zu bleiben und ich weiß, solche Freunde wie Ron und Harry finde ich so schnell nicht wieder.“
„Ich glaube, da hast du recht“, sagte er leicht verschmitzt.
Für ein paar Momente war es still, bis Fred plötzlich aufsah.
„Komm mit“, forderte er sie auf und hielt ihr seine Hand hin, verwundert sah Hermine auf. Ergriff seine Hand und ließ sich von ihm hoch ziehen.
Zu ihrer eigenen Verlegenheit spürte sie, dass sie rot wurde, als sie sein Aftershave roch und ihre Hände sich berührten. Schnell sah sie weg, versuchte das Kribbeln in ihren Fingern zu ignorieren.
Sie traten nacheinander hinaus in den Garten, es war eine warme, angenehme Sommernacht und Hermine stellte überrascht fest, dass es hier gar keine Mücken gab.
„Hast du schon mal draußen geschlafen?“, fragte Fred sie breit grinsend, Hermine konnte ihn nur perplex ansehen.
„Du meinst… nachts?“, fragte sie mit gerunzelter Stirn und sah sich um.
„Das ist zumindest die Zeit, in der ich normaler Weise schlafe“, grinste Fred, drehte sich zum Haus um und ließ mit seinem Zauberstab ihre beiden Betten aus den jeweiligen Zimmern nach unten schweben.
„Fred, meinst du wirklich, wir sollten - “
„Ja, genau das meine ich, Hermine Granger. Komm schon, es ist warm, zur Not haben wir unsere Decken und du musst keine Angst vor Mücken oder ähnlichem haben - Dad hat einen Bannkreis für diese Viecher um das Haus und den Garten gezogen und ich bin ihm verdammt dankbar dafür.“ Noch immer grinsend setzte er sich auf sein Bett, das mittlerweile auf dem Rasen gelandet war, Hermine ging mit noch immer staunenden Augen auf das ihrige zu, das gerade soweit neben dem von Fred stand, dass sie sich nicht berührten.
„Komm schon Hermine, gönn dir den Spaß! Du bist jetzt keine Schulsprecherin mehr, du kannst Hogwarts hinter dir lassen und anfangen, das Leben zu genießen.“ Auffordernd sah er sie an.
„Und ein perfekter Anfang ist, wenn du mit mir diese Nacht hier draußen verbringst - in getrennten Betten, versteht sich - und die Sternschnuppen genießt, die sie für heute angekündigt haben. Wenn der Rest der Familie schon das Bett mit jemandem teilt, sehe ich nicht ein, wieso wir zwei allein in unseren Zimmer hocken sollten?“
„Sternschnuppen?“, flüsterte Hermine, während sie sich auf ihr Bett fallen ließ. „Ich liebe Sternschnuppen.“ Ein leicht verklärter Ausdruck stand ihr ins Gesicht geschrieben und Fred musste sich zwingen, den Blick ab zu wenden, so schön sah sie in dem Moment aus.
„Ich auch“, murmelte er, den Blick nun ebenfalls an das Himmelszelt gerichtet. „Als Kind haben George und ich uns oft auf das Dach geschlichen und sie gezählt.“
Die Wehmut in seiner Stimme war nicht zu überhören, Hermine drehte den Kopf und sah ihn an.
Ihre Blicke trafen sich, schienen sich ineinander zu verhaken, doch keiner von ihnen sagte ein Worte, sie versanken einfach in den Seelenspiegels ihres Gegenübers, als sähen sie sich zum ersten Mal und Hermine konnte in dem Moment nicht sagen, ob die Erde sich noch drehte, oder ob die Zeit stehen geblieben war.
Doch dass sie sich drehte, zeigte ein heller Leuchtstreifen, der die beiden aus ihrer Versunkenheit riss, begeistert jauchzte Hermine auf.
„Hast du das gesehen? Wow, unglaublich!“, strahlte sie und auch Fred hatte seine Augen wieder gen Himmel gerichtet, schielte jedoch immer wieder zu Hermine und fragte sich im selben Augenblick, was hier eigentlich gerade mit ihnen passierte.
Verdammt, sie war Rons Ex, auch, wenn die zwei nicht mehr zusammen waren, sie war tabu!
So wandte er sich wieder den Sternschnuppen zu, die nun immer häufiger den Himmel erhellten und versuchte, das leise Kribbeln in seiner Magengegend zu ignorieren.
„Los, wünsch dir was“, sagte sie aufgeregt und krabbelte auf sein Bett, um ihm die Augen zuzuhalten.
„Hey“, sagte er und wand sich aus ihren Händen, sah sie fragend an.
„Du musst dir etwas wünschen, das macht man so in der Muggelwelt“, erklärte sie. „Wenn man eine Sternschnuppe sieht, muss man ganz schnell die Augen schließen und sich ganz fest etwas wünschen, was dann, wenn man Glück hat, in Erfüllung geht. Jedoch nur, wenn der Wunsch geheim bleibt.“ Mit leuchtenden Augen sah sie ihn an und blickte dann wieder zum Himmel.
„Echt? Ui, das werden eine ganze Menge geheimer Wünsche heute Nacht“, murmelte er Gedanken versunken, während er versuchte, sich nicht zu sehr von Hermine ablenken zu lassen, die nun Hüfte an Hüfte neben ihm saß und verklärt in den Sternenhimmel schaute.
„Dann hoffen wir mal, dass zumindest einer von ihnen wahr wird“, meinte sie leise und lächelte, ließ sich auf sein Kopfkissen fallen, um den Kopf nicht die ganze Zeit in den Nacken legen zu müssen.
Fred sah sie grinsend an, legte sich dann so, dass er mit dem Kopf auf ihrem Bauch zum liegen kam.
„Ist das… ist das so okay?“, fragte er leise, traute sich kaum, sich zu bewegen oder zu atmen und hoffte, dass Hermine nichts dagegen hatte.
„Ja, sicher“, murmelte sie und merkte, wie sie rot wurde, was war denn plötzlich mit ihr los?
Das hier war immer noch Fred Weasley, kein Grund zur Aufregung! Doch so ganz ließ sich das nervöse Kribbeln nicht vertreiben und sie musste sich arg zusammen reißen, nicht mit ihren Händen durch seine Wuschelhaare zu streichen, wollte zu gerne wissen, wie sie sich anfühlten.
So wie Rons? Oder doch ganz anders?
Peinlich berührt vergrub sie die Hände sicherheitshalber tief unter dem Kopfkissen und merkte gar nicht, wie ihr die Lider schwer wurden. Schließlich zu fielen und sie einschlief, im Bett des Bruders ihres besten Freundes, der seinen Kopf auf ihrem Bauch gebettet hatte, ihr Wärme spendete.
Sie träumte von blitzenden Sternschnuppen, einer Unmenge Essen und roten Haaren, die sie durch ihre Finger gleiten ließ und lächelte im Schlaf, ohne es zu merken.
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