von ~Cassiopeia~
Einen wunderschönen Sonntag wünsche ich euch!
Leider komme ich erst jetzt zum updaten und es wird wohl auch in Zukunft nur einmal die Woche klappen, da die Uni nicht weniger wird.. aber die Hälfte ist bereits geschafft und wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja doch noch, zwei Mal die Woche hoch zu laden^^.
Ich danke morla79, One_of_the_Old und issi ganz herzlich für ihre Reviews *schoki verteil*. Wer Cathryn genau ist und was sie angestellt hat, werdet ihr bald erfahren^^.
@issi: Stimmt, ich hatte sie schon einmal gepostet, musste sie dann aber wieder löschen. Aber hier ist sie von Neuem und wird dieses Mal auch zu Ende gepostet^^.
Liebste Grüße und viel Spaß,
eure Cas :)
7. Der Brief
Der nächste Morgen kam viel zu früh, fand Hermine. Verschlafen blinzelte sie in die Sonnenstrahlen, die ihre Nase kitzelten, schnell hielt sie sich die Nase zu. Sie wollte jetzt nicht niesen, wo sie den warmen Atem Freds an ihrem Hals spürte, der ruhig und gleichmäßig ging. Vorsichtig drehte sie sich ein wenig und sah ihn lächelnd an. Er lag ganz entspannt da, als wäre all die Anspannung der letzten Tage von ihm abgefallen und nie da gewesen.
Ein warmes Gefühl durchflutete sie, als sie an gestern dachte, ihr Geständnis im Laden, die Erleichterung, der Kuss… und das, was darauf gefolgt war… sie fühlte sich wie auf Wolken, ja, so war es, wenn man verliebt war, glücklich verliebt.
Einst hatte sie sich bei Ron so gefühlt, doch den Gedanken schob sie weit weg.
Ron war Vergangenheit, definitiv.
Wenn sie an ihn dachte, war da - nichts.
Kein Schmetterling rührte sich in ihr, nur freundschaftliche Wärme, die sie nie mehr missen wollte.
Dafür schlug ihr Herz um so schneller, als sie Fred wieder ihre volle Aufmerksamkeit schenkte, es war, als sei sie allein von seinem Anblick völlig hin und weg, sie lächelte.
Schon verrückt, das der Körper mit eine anstellte, dachte sie.
Dass ihr Herz klopfte, sobald sie ihn an ihn dachte, ihre Knie weich wurden, sobald sie ihn sah und sie dahin schmolz, wenn er sie küsste… es war ein wundervolles Gefühl, all das endlich mit ihm teilen zu können.
Gerade, als sie sich wieder an ihn kuscheln wollte, wachte er auf. Fokussierte kurz seinen Blick und sah sie aus wunderschön blauen Augen an. Hermine war wie gefangen von dem Blick, braun verschmolz mit blau und fügte sich neu zusammen, wurde eins.
Als wäre die Zeit stehen geblieben, sahen sie sich einfach nur in die Augen, erforschten den anderen bis auf die Grundfesten seiner Selbst, tauchten in die Seelenspiegel des anderen ein und entdeckten sich selbst darin.
„Weißt du was?“, murmelte er, als er sich zur Hälfte auf sie drauf legte, sein Gesicht ganz nah an ihrem. „Heute Nacht ist das in Erfüllung gegangen, was ich mir von den Sternschnuppen gewünscht hatte.“
Liebevoll sah er sie an, küsste sie zärtlich. Knabberte nur leicht an ihrer Unterlippe, neckte sie spielerisch, während Hermine noch ganz gefangen war von den Emotionen, die in ihr aufstiegen.
Ihr Herz begann sofort heftiger zu schlagen, als sie an die Nacht zurück dachte. Der Gedanke, dass sein heimlicher Wunsch sie betroffen hatte, ließ sie rot werden, leicht seufzte sie in seinen Mund, ehe sie den Kuss stürmisch erwidern konnte.
Bis ein Klopfen am Fenster sie unterbrach und Errol beinahe vom Fensterbrett gefallen wäre, hätte Fred nicht blitzschnell reagiert und die Eule aufgefangen, die nun erschöpft auf dem Tisch lag und auf der Stelle einschlief.
„Dummer Vogel“, maulte Fred und band dem Kauz den Brief vom Bein, inspizierte das zusammengefaltete Pergament, konnte jedoch nichts auffälliges entdecken. Wahrscheinlich ein Brief seiner Mutter, ob auch ja alles in Ordnung sei und ob er zum Mittagessen käme.
Er musste grinsen, er hatte nur George kurz eine Nachricht über die Geschehnisse letzter Nacht geschrieben, ansonsten wusste keiner etwas und er fragte sich plötzlich, wie seine Familie die Beziehung zwischen ihm und Hermine auf nehmen würde.
Besonders über Ron machte er sich Gedanken, wusste selbst nicht, wieso, aber er wollte das Okay seines Bruders, dass es ihn nicht verletzte, dass er nichts gegen die Beziehung einzuwenden hatte.
Als er jedoch die Rückseite und damit das Siegel erkannte, wurde er blass.
Matt ließ er sich auf das Bett zurück sinken, seine Hände zitterten plötzlich. Der Atem ging abgehakt, seine Augen hypnotisierten geradezu das Pergament, sein Körper war angespannt.
„Fred?“, fragte Hermine leise nach, konnte der Reaktion ihres Freundes nicht ganz folgen. Vor ein paar Sekunden waren sie noch so glücklich gewesen und plötzlich war Fred nicht mehr als ein zusammen gesunkenes zitterndes Bündel.
„Fred, sag doch etwas“, sagte sie nun etwas energischer, setzte sich hinter ihn. Doch als sie ihm über die Schulter linste und ebenfalls das Siegel des Absenders erkannte, hielt sie sich erschrocken den Mund zu.
„Das ist… das ist…. Wie kann das sein? Wieso bekommst du einen Brief aus… von…“, hilflos versuchte sie einen klaren Satz heraus zu bekommen, ihre Augen waren weit aufgerissen, sie war instinktiv ein Stück von ihm weg gerückt.
„Ich… ich weiß es nicht, Mine, ich… ich hatte keine Ahnung, dass sie… dass sie schreiben würden…“ Immer noch ziemlich blass starrte er den Brief an, traute sich nicht, ihn zu öffnen. Zu sehr hatte er Angst vor dem, was er lesen würde.
Sollte es wirklich wahr sein?
War sie tatsächlich -
Nein, der Gedanke war undenkbar, er schmiss den Umschlag auf das Bett und stand auf, fuhr sich durch die verstrubbelten Haare, die plötzlich noch zerzauster und irgendwie matt aussahen, ihm glanzlos in die Stirn fielen.
Ruhelos lief er im Zimmer auf und ab, Hermine sah ihn einfach nur an.
Die wie versteinerten Gesichtszüge, gleichzeitig so aufgewühlt, die vorher noch so hellblauen Augen spiegelten den Sturm in seinem Inneren wider. Einen Sturm, den Hermine so gern verstanden hätte, doch sie traute sich nicht zu fragen, hoffte, dass er von selbst erklären würde, was ihn so aus der Fassung brachte.
Sie versuchte seinen Blick einzufangen, doch er wich ihr vehement aus, hielt den Kopf gesenkt, der Atem gepresst, die Gesichtszüge angespannt.
Wieder warf er einen nervösen Blick auf den Brief, der unbeachtet auf dem Bett lag. Hermine folgte seinen Augen und kaute unsicher auf der Lippe. Was, wenn sie -
„Soll ich ihn vielleicht für dich öffnen?“, frage sie leise, Fred blieb abrupt stehen, riss den Brief beinahe an sich und floh aus der Wohnung.
Verblüfft und ein wenig verstört blickte Hermine ihm nach. Was hatte der Brief zu bedeuten?
Was war das für ein Brief?
Wieso, bei Merlin, war er ausgerechnet an ihn adressiert gewesen?!
Unschlüssig begann Hermine, sich an zu ziehen, doch als Fred nach einer halben Stunde noch immer nicht zurück war und sie auch nicht das Gefühl hatte, dass das in den nächsten Stunden der Fall sein würde, schrieb sie ihm eine Notiz auf einen Zettel und verließ das kleine Appartement über dem Zauberladen der Zwillinge, immer noch nicht wissend, wie sie die Reaktion Freds deuten sollte.
War es Angst gewesen?
Unsicherheit?
Panik, die in seinen Augen aufgeflackert war, als er zuerst den Brief und dann sie angesehen hatte?
Was, bei Merlin, steckte dahinter?
Energisch beschleunigte sie ihre Schritte, bis sie schließlich auf das nächst gelegene Feld apparierte und von dort aus Kurs auf den Fuchsbau nahm.
Doch je näher das windschiefe Haus kam, je langsamer wurde sie.
Entschied sich schließlich anders und disapparierte erneut, um in einer Nebenstraße ihres Elternhauses wieder auf zu tauchen.
Gedankenversunken fummelte sie nach dem Schlüsselbund, sah in den Briefkasten und holte die Post herein, versuchte, den Gedanken an einen flüchtenden Fred mit einem mehr als sonderbaren Brief zu verdrängen, das ungute Gefühl in der Magengegend zu ignorieren, das Stechen, dass sich immer mehr ausbreitete, nicht zu beachten.
In der Küche machte sie sich einen Kakao, hoffte, dass er ihre Nerven beruhigte und goss sich Milch über ihre Cornflakes, ehe sie sich damit in den Wintergarten zurück zog. Sie liebte diesen Platz, jetzt im Sommer standen die beiden Türen weit offen und ließen frische Luft herein, die nach Freiheit roch.
Doch so sehr Hermine diese Momente für gewöhnlich genoss, einfach in ihrem Sessel zu liegen und zu entspannen, heute wollte sich das Gefühl des Loslassens einfach nicht einstellen.
Rastlos tigerte sie nach oben, sollte sie doch in den Fuchsbau zurück, nach Fred sehen?
Nein, er sollte kommen, sie würde ihm nicht hinter her rennen…
Sie schlug die nächste Stunde mit sinnlosem Herumgezappe des Fernsehprogramms tot, ehe sie es nicht mehr aushielt und ihren Schlüssel von Haken schnappte, die Tür hektisch zu schloss und disapparierte um in Sichtweite des windschiefen Hauses wieder aufzutauchen. Sie wollte, brauchte Antworten und der einzige Ort, wo man ihr die geben konnte, war innerhalb dieser Mauern.
ooo
Beinahe panisch hielt er den Brief umklammert, als er nach draußen stürzte, in der anderen Hand Errol und zum Fuchsbau apparierte. Die Tür regelrecht aufsprengte und hektisch ins Haus stürmte.
Er wollte gerade rufen, als er sah, dass er bereits erwartet wurde.
Drei Augenpaare waren auf ihn gerichtet, in denen sich das Verschiedenste widerspiegelte.
Doch Fred sah es nicht, seine Augen waren auf den Mann im schwarzen Anzug gerichtet, der ihn ernst ansah. Ebenso wie Molly und Arthur, hilflos sah er seine Eltern an, die versuchten, ihm Mut zu machen.
„Wie ich sehe, hat der Brief Sie bereits erreicht, Mr. Weasley“, begann der Fremde, Fred konnte nicht mehr als nicken.
„Haben Sie ihn noch nicht gelesen?“, fragte er nun, da er erkannte, dass das Siegel ungebrochen war.
Wieder nur ein stummes Kopfschütteln des Rothaarigen, der sich beinahe an den Brief klammerte, als ginge es um sein Leben - und gleichzeitig hätte er nichts lieber getan, als ihn in die Flammen des Kamins zu werfen.
„Es geht, kurz gesagt, um - “, setzte der Fremde an, doch Fred unterbrach ihn, hatte endlich seine Stimme wieder gefunden, wenn auch unnatürlich hoch und verkrampft.
„Ich… ich würde ihn gern erst selbst lesen, ich wusste nur nicht, ob… ob es nicht vielleicht ein dummer Scherz war…“, flüsterte er und traute sich kaum, auf zu schauen.
Als niemand mehr etwas sagte, stürmte er beinahe die Treppe hoch, bis er in seinem Zimmer ankam, wo George damit beschäftigt war, ein paar alte Kisten, die sie hier zwischengelagert hatten, aus zu sortieren und zu schauen, was sie davon für den Laden gebrauchen konnten.
Als Fred wie von Furien gehetzt den Raum stürmte, sah er auf, kräuselte die Stirn, als dieser sogar die Tür mit Bannen belegte und dann unbeweglich im Türrahmen stehen blieb.
„Fred?“, fragte er leise als sein Blick auf den Brief in dessen Hand fiel.
„Also, wenn du geheime Liebesbriefe von Hermine lesen willst, dann würde ich dich bitten, mich erst raus zu lassen - “, doch er brach erschrocken ab, als Fred sich umdrehte und ihn aus einem blassen, beinahe panischen Gesicht ansah.
„Fred, was - “
„Der Brief ist nicht von Mine“, sagte er flach und warf ihn auf den Fußboden, so herum, dass auch George das Siegel erkennen konnte.
Unheilvoll und schwarz prangte es auf der Rückseite, schien die Kälte der Dementoren in sich aufgesogen zu haben.
„Merlin“, hauchte George, wich erschreckt einen Schritt zurück und wäre beinahe über die Kiste gestolpert, die direkt hinter ihm stand. „Askaban?!“, keuchte er und starrte auf das Pergament, dass dort noch immer auf dem Fußboden lag und das schwere Siegel des Zauberergefängnisses trug.
„Sie wird verurteilt“, flüsterte Fred, das Gesicht aschfahl, der Ausdruck in den Augen abwesend, in Erinnerungen und Schmerz versunken.
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