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Fanfiction

Sternschnuppenwünsche - Wahrheiten

von ~Cassiopeia~

9. Wahrheiten

Nervös sah sie sich um, bis sie einen roten Haarschopf erblickte, der an den Stamm einer Eiche gelehnt war.
Fred saß auf einer ausladenden Wurzel des alten Baumes, die Knie hatte er angezogen, seine eine Hand hatte sich in seinem Haar vergraben, die andere rupfte Grasbüschel aus der Erde.
Doch die ganze Haltung hatte etwas Verkrampftes an sich, als wollte er sich betont locker geben, obwohl er vor Anspannung platzte.

Vorsichtig ging sie auf ihn zu, erst, als ihr Schatten auf sein Gesicht fiel, sah er hoch. Sein Blick gab ihr einen Stich, so viel Traurigkeit lag darin, alter Schmerz, für den es keine Worte gab, unwillkürlich krampfte sich ihre Hand um das Stück Papier zusammen.
Seine Augen wanderten von den ihren zu ihren Arm, hinab zu ihrer Hand, weiter zu dem Brief. Er schluckte, wandte den Blick ab.

So vieles, was er ihr sagen wollte und nicht in Worte fassen konnte, hilflos gestikulierte er mit den Händen, brachte jedoch nicht mehr als ein Krächzen zustande. Setzte mehrfach an und brach wieder ab, als er einfach keinen Anfang fand für das, was er ihr so dringend erklären wollte.

So war es Hermine, die als erste sprach.
„Wann… wann wurde sie verhaftet?“, fragte sie leise, wusste selbst nicht genau, wieso ihr gerade diese Frage in den Sinn kam.

Fred schluckte kurz, ehe er antwortete, den Blick auf seine Füße gerichtet. „Sie war in unserem Jahrgang damals auf Hogwarts, in Ravenclaw. Nach ihrem Abschluss und unserer Ladeneröffnung hat es noch etwa ein Jahr gehalten, bis sie eines Tages nicht zum geplanten Essen auftauchte.“ Er machte eine kurze Pause, Hermine sah, dass es ihm schwer fiel, darüber zu sprechen, sagte jedoch nichts.
„Ich meine, ich hätte vielleicht misstrauisch sein müssen, da sie schon in der Zeit davor immer unzuverlässiger geworden war, aber ich… ich konnte doch nicht wissen, dass sie… einfach so…“, er brach ab und wischte sich mit der Hand über das Gesicht, wirkte plötzlich so verloren und allein und Hermine war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihn in den Arm zu nehmen, ihm den Schmerz zu nehmen und auf der anderen Seite, da sie nicht wusste, was sie erwartete, erst einmal Abstand zu halten.
Schließlich entschied sie sich für das letztere, wusste nicht recht, wie sie sich verhalten sollte, wollte nicht, dass Fred sich bedrängt fühlte, während er ihr ausgerechnet von seiner Ex erzählte.

So stand sie einfach nur da und sah ihn an, hörte seine Worte und versuchte, die aufkeimende Eifersucht zu unterdrücken, das hier war nun wirklich der absolut falsche Patz dafür.

Fred hatte sich wieder gesammelt und sprach leise weiter, beinahe flüsternd. Redete noch immer zu seinen Füßen, er konnte Hermine einfach nicht in die Augen sehen, nicht jetzt.
„Ich dachte, sie hätte mich wieder nur versetzt, bis es Abend wurde und… der Brief kam.“ Er schluckte. „Meine Freundin war eine Todesserin?! Ich konnte, wollte es nicht glauben, doch es sprachen alle Indizien gegen sie. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und beantragte einen Besuch in Askaban.“

Wieder machte er eine Pause, sah kurz zu Hermine auf, die noch immer unbewegt ein paar Schritte neben ihm stand. Bei seinem Blick jedoch konnte sie nicht mehr anders und setzte sich neben ihn, er sollte wissen, dass sie da war.
Einfach neben ihm, ohne ihn zu bedrängen.

Ermunternd sah sie ihn an, war sich nicht sicher, ob ihre Stimme ihr gehorchen würde, doch Fred hatte verstanden und sprach weiter.
„Mit der Zeit fand ich heraus, dass alles, was man hinter ihrem Rücken über sie geredet hatte, wahr war. Sie hatte mich betrogen mit ein, zwei oder was weiß ich wie vielen Männern, ich war nur der Dumme, der eben da war und so doof war, sich in sie zu verlieben. Warum sollte ich misstrauisch werden, wenn sie mir immer wieder heile Welt vor spielte, mir versicherte, dass sie mich lieben würde? Gott, ich war so… so verdammt blind, hatte es einfach nicht sehen wollen, doch jetzt weiß ich, was es heißt, wenn Liebe blind macht.“

Er atmete heftig, war sichtlich aufgewühlt. Zur Beruhigung nahm Hermine seine Hand, doch Fred sprang auf, erschrocken sah sie ihn an.
Sie las nun Wut in seinem Blick, gepaart mit Schmerz und etwas anderem, Undefinierbarem… Schuld?

„Ich meine, Scheiße, ich habe sie geliebt, Hermine, wirklich geliebt wie noch nie jemanden zuvor und sie… sie hat mich das ganze Jahr nach Strich und Faden verarscht. Und dann sitzt sie als Todesserin in Askaban, kannst du dir vorstellen, wie beschissen ich mich da gefühlt habe? Einfach nur… benutzt, ich wusste nicht, was ich noch glauben, denken oder fühlen sollte. Ich liebte und hasste sie gleichzeitig, wusste nicht, wohin, wie es soweit gekommen war…“ Er warf die Arme wütend durch die Luft, klatschte mit der Hand gegen den Baumstamm, raufte sich die Haare, es tat Hermine im Herzen weh, ihn so zu sehen, wie ihn das Geschehen von damals immer noch mitnahm.

Sie stand auf und trat neben ihn. Sein linker Arm hing nun herab, die Hand zur Faust geballt.
Sanft nahm sie seine Finger in ihre, verflocht sie miteinander, strich über den Daumen, den Handrücken.
Küsste ihn ebenso sanft auf den Oberarm und strich mit der anderen Hand seinen Arm beruhigend auf und ab. Spürte sein Zittern, seine Anspannung, vielleicht auch Unsicherheit. Er hatte den Kopf gesenkt, entzog sich jedoch nicht ihrer Hand, ließ ihre Nähe zu.

„Es ist vorbei, Fred, vorbei“, flüsterte sie leise und küsste ihn erneut auf den Oberarm.
Doch er stieß sich vom Baum ab, wandte sich von ihr ab.
Der Verlust seiner körperlichen Nähe tat ihr in der Seele weh.

„Ich habe mir damals geschworen, mich nie wieder zu verlieben, weißt du? Nie wieder wollte ich auf so etwas herein fallen, nicht noch einmal so zerrissen werden, dass es einen fast umbringt…“

Verletzt sah sie ihn an, was redete er da?

Panik kroch in ihr auf, verteilte sich bis in ihre Fingerspitzen und ließ sie ein paar Schritte zurück weichen.

Da drehte er sich zu ihr um und sein Gesicht hatte nun etwas Weiches an sich, beinahe liebevolles, was die vormals harten und verkrampften, bitteren Züge abgelöst hatte.

„Und dann kamst du vor wenigen Tagen in den Fuchsbau und ich dachte, ich träume. Dachte, ich werde verrückt, als mir bewusst wurde, was ich begann zu fühlen - etwas, von dem ich sicher war, es nie wieder zu fühlen… und das… das machte mich unsicher, verdammt unsicher. Doch nach der Sache von damals bin ich einfach misstrauisch geworden, sowohl anderen gegenüber, als auch mir selbst. Vielleicht kannst du jetzt meine Dummheiten verstehen…“, murmelte er leise und sah sie beinahe zerknirscht an.
„Als ich dann dich und Ron sah… da kam es einfach wieder hoch, ich konnte mich nicht dagegen wehren, obwohl ich wusste, dass es total bescheuert war… es war einfach ein Abwehrmechanismus, ich redete mir ein, dass du Ron liebtest, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, dass du mich vielleicht auch… mögen… könntest…“

Hermine drehte sich nun ganz zu ihm um, sah ihm fest in die Augen. Strich ihm eine Strähne aus der Stirn und trat noch näher an ihn heran, dass sich ihre Körper beinahe berührten.

„Ich glaube, da hast du etwas missverstanden, Fred Weasley“, gluckste sie und musste lächeln über Freds erstauntes Gesicht. „Ich mag dich nicht, ich liebe dich.“
Damit zog sie ihn zu sich hinunter und küsste ihn, zärtlich und doch hingebungsvoll, welchen Fred verlangend erwiderte.

Nur schwer lösten sie sich voneinander, hatten die Stirnen aneinander gelegt und versanken in den Augen des anderen.
Bis Hermine ein Gedanke kam, der sie Abstand nehmen ließ.

„Bei der… Verhandlung heute… was kam dabei heraus?“, fragte sie und sah, wie Freds Züge sich erneut verhärteten, er wandte sich ab.

Sagte einige Sekunden lang nichts, bis ein leises „Fred?“ ihn daran erinnerte, dass Hermine direkt hinter ihm stand.

„Sie… sie wurde frei gesprochen“, flüsterte er und Hermine blieb beinahe das Herz stehen.

„Wie… wie bitte?“, hauchte sie fassungslos und versuchte, Fred dazu zu bewegen, sich zu ihr umzudrehen.

Als er es schlussendlich tat, war von der Liebe, Wärme und Zärtlichkeit nichts mehr zu sehen.
Nur Wut, Verletztheit und Unsicherheit spiegelten sich auf seinem Gesicht wider, dass Hermine für den Moment die Luft anhielt.

„Sie haben sie tatsächlich frei gelassen! Ich meine, ist das zu fassen?“, brauste er auf, kaum zu bremsen. „Mit einem Mal ist alles wieder da, all der Scheiß von damals soll nun UMSONST gewesen sein? Heute Morgen, ich… ich dachte, ich spinne, als ich den Brief gesehen habe und dann… SO ETWAS!“ Wütend schmiss er einen Stock gegen den Baum, der daran zerbrach, ein hässliches Geräusch ertönte, als er splitterte.

Wie gelähmt sah Hermine auf den Ast, der nun zerbrochen am Fuß des Baumes lag, so ähnlich musste es in Fred aussehen, dachte sie und sah ihn traurig an.

„Ich… ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, Mine. Ich meine… erst erfahre ich aus heiterem Himmel, dass meine Freundin eine Todesserin ist und dann, ganz plötzlich, soll sie unschuldig sein? Sag mir, was soll ich denn jetzt glauben? Wem soll ich glauben?“ Traurig und irgendwie erschöpft sah er Hermine an, die ihm darauf auch keine Antworten geben konnte.

„Vertrau auf dich, Fred“, sagte sie leise und sah ihn bittend an, nein, er durfte jetzt nicht aufgeben.
„Auf dein eigenes Urteil, was dein Herz dir sagt, ich bin mir sicher, dass es - “

„Hermine, dieses verdammte Herz hat sie einst geliebt!“, entgegnete er schärfer als beabsichtigt, im selben Moment taten ihm seine Worte leid.

„Tut… tut es das immer noch?“, fragte sie zögerlich, wusste nicht, ob sie die Antwort wirklich hören wollte.

Eine Stille entstand, wie Hermine sie noch nie erlebt hatte, so grausam lange, schwarz und tief…
Warum sagte er nichts?
Stand nur wie eingefroren da, ohne jegliche Reaktion?

Beinahe angstvoll sah sie ihn an, ihr Herz klopfte hart in ihrer Brust, doch er sagte nichts, rührte sich nicht einmal. Sein ganzer Körper war angespannt, wie als stünde er kurz vor dem Sprung und Hermine wusste nicht, ob er sie überhaupt noch wahr nahm.

Sie wagte es nicht, ihn noch einmal anzusprechen, Fred wirkte im Moment, als würde jeden Moment entweder zusammen brechen oder explodieren.

Als nach einigen Minuten immer noch keine Antwort kam, gab sie es auf und disapparierte direkt in ihr Haus, wo sie sich auf das Sofa schmiss um nichts mehr zu sehen und zu hören.


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