von ~Cassiopeia~
12. Alte Freunde
Hermine entschied sich, dass es draußen warm genug war und ließ den Pulli Pulli sein, als sie sich ihren Haustürschlüssel schnappte, die Haustür zu schloss und disapparierte, um unweit des Fuchsbaus wieder auf zu tauchen. Molly hatte sie zum Abendessen eingeladen, was Hermine liebend gern angenommen hatte. Gut gelaunt spazierte sie den Weg zu dem windschiefen Gebäude herauf, als sie entsetzt einen Blick nah oben warf.
Schwarzer Rauch zog aus einem der Dachzimmer, lautes Gebrüll war zu hören. Dann ein lauter Knall und alles war wie vorher.
Vorsichtig klopfte sie, jemand öffnete hektisch die Tür - und sie stand einem leicht genervten Fred gegenüber.
„Mine, hey!“ Sein Gesicht hellte sich sofort auf und er wollte sie küssen, als sie ihn lachend von sich schob.
„Warte!“, sagte sie und zückte ihren Zauberstab, ehe sie einen Reinigungszauber sprach um das Gesicht ihres Freundes von dem Ruß zu befreien. „Jetzt.“
Fred grinste verliebt, zog sie an sich und küsste sie, Hermine schmolz dahin in seinen Armen. Erwiderte den Kuss ebenso hungrig und ließ sich an die Hauswand drücken, schmiegte sich eng an ihn.
Bis ein direkt in Freds Ohr gebrülltes „ESSEN!“ sie beinahe zu Tode erschreckte, wütend rannte Fred seinem Zwilling hinter her, welcher bereits die Flucht durch den Garten angetreten hatte.
Hermine lachte, richtete verlegen ihre Kleidung und trat in die Küche, wo Luna und Ron nur Augen für einander hatten. Sie musste grinsen und setzte sich leise an den Tisch, als Harry und Ginny herein gestolpert kamen und sich vor Lachen die Bäuche hielten.
Da sahen auch Ron und Luna auf und stellten beinahe erschreckt fest, dass sie nicht mehr alleine im Raum waren, ein leichtes Rot zierte ihre Wangen, Hermine lächelte nur.
„Setzt euch, Kinder, das Essen kommt sofort. Wo sind denn Fred und George schon wieder hin? Arthur sagt, dass er später kommt, wir sollen nicht auf ihn warten, also greift zu!“, sagte Molly Weasley, während sie mittels Schwebezauber das Essen auf den Tisch stellte und gleichzeitig nach Fred und George rief.
Schließlich erschienen die Zwillinge in der Tür, sahen sich in stummem Einverständnis an und zogen etwas kleines, wabbeliges aus ihren Taschen, welches merkwürdig gluckste.
Den warnenden Blick ihrer Mutter ignorierend warfen sie das grün-blaue Wabbelding synchron in die Luft, riefen etwas Unverständliches und kurz darauf schwebten ein riesiger Liegesessel und eine Straßenlaterne unter der Decke.
„YES!“, rief George und klatschte mit seinem Bruder ab. „Es hat geklappt, Mann! Das nehmen wir auf jeden Fall mit rein!“
„Fred und George, wie oft muss ich euch noch sagen, dass auf dieser Etage des Hauses eure Erzeugnisse nichts verloren haben?!“, wetterte Molly wütend. „Ihr lasst das… was auch immer das ist… auf der Stelle verschwinden und setzt euch zum Essen, verstanden?!“
Fred und George prusteten noch immer in ihre nicht vorhandenen Bärte, scheinbar höchst zufrieden mit sich selbst, schwangen ihre Zauberstäbe und die seltsam anmutende Straßenlaterne mit den orangenen Glühbirnen und der ein wenig bunt geratene Liegesessel verpufften in einer kleinen Rauchwolke.
Als sie zu den anderen blickten, sahen sie erstaunte und belustigte Gesichter.
„Eh… was war das?“, fragte Ron interessiert und auch wenig verwirrt.
„Das, mein Guter, war Karax, eine zunächst unscheinbare, formlose Masse, die sich leicht in das verwandeln lässt, was du dir gerade wünschst, materiell gesehen. Der Spruch ist sehr leicht, auch von Anfängern aus zu üben, die weniger Geschick in Verwandlung besitzen. Und es wird ab Montag in unserem Laden käuflich erwerblich sein.“
Harry lachte. „Ein Liegesessel und eine Straßenlaterne?“
„Ist doch klar, oder?“, sagte George in einem Ton, als wäre wirklich alles klar. „Erst einen romantischen Spaziergang draußen und danach in den Sessel kuscheln…“, wobei er seinem Bruder einen verschwörerischen Blick zuwarf, dass Fred ganz rot wurde.
„Aha, und welcher Teil war von dir, George?“, wollte Ron wissen und grinste.
„Der Sessel natürlich, zusammen mit den neuesten Spielberichten der Cannons“, gab George sofort zurück, Ron sah auf.
„Wah, die Cannons spielen heute? Na toll und ich kann nicht dabei sein… ihr sagt mir doch, wie es aus gegangen ist, Jungs?“, fragte er hoffnungsvoll und sah seine Brüder an.
„Aber ja doch“, antworteten die Zwillinge im Chor und warfen sich verschwörerische Blicke zu.
Hermine lachte leise, was auch immer Fred und George Ron erzählen würden, es würde wenig mit dem wahren Spiel der Cannons zu tun haben, dessen war sie sich sicher.
Falls George die Cannons überhaupt hören wollte und sich nicht viel lieber mit seiner Freundin Susan einen gemütlichen Abend machte… . Hermine fragte sich, wieso sie Susan noch nie gesehen hatte… .
Das Essen ging munter zu Ende, bis Hermine erschreckt aufsprang.
„Schon so spät? Oh Mann, jetzt warten die anderen in den Drei Besen auf uns. Los, Harry, Ron, kommt ihr?“, drängelte sie, sie wollte nicht noch später zu dem verabredeten Treffen mit Neville, Dean, Seamus, Lavender und Parvati kommen.
Etwas gehetzt kamen die drei schließlich bei dem kleinen Pub an, es war noch sommerlich warm, sodass der Wirt einige Tische nach draußen gestellt hatte.
Um einen von ihn herum saßen Neville, Parvati, Seamus, Lavender und Dean, welche herzhaft zu lachen schienen, sodass Seamus sein Butterbier verschüttete und Dean sich den Bauch hielt.
Grinsend traten die drei näher, es schien ein lustiger Abend zu werden, wenn jetzt schon so gute Stimmung herrschte.
„Hi Leute“, grüßte Harry die Sitzenden, nacheinander wurden Umarmungen und Handschläge ausgeteilt, Stühle herangezogen und Butterbiere bestellt und herum gereicht.
„Ich sehe, ihr habt viel Spaß“, grinste Ron, Neville nickte heftig.
„Hey - weiht uns ein!“, maulte Ron und sah seine Freunde gespannt an, während er einen großen Schluck Butterbier trank.
„Pan… Pansy Parkinson wurde gezwungen, einen Muggel zu heiraten“, platzte Dean heraus und brüllte vor Lachen auf, Ron, Harry und Hermine blinzelten nur, was war daran so komisch?
„Eh… ja?“
„Na ja, ihr wisst doch, dass sie mit Malfoy ging? Aber nun hat ihre Familie Angst, dass diese ganze Todesser-Geschichte auf ihre Tochter zurück fallen könnte und daher tun sie alles, um ein gutes Image zu bewahren und geben sich nun mit einem Mal total offen und all das, was sie vorher nun einmal nicht waren“, erklärte Dean; noch immer verstanden Harry, Ron und Hermine nicht so ganz, wo jetzt der Witz war.
„Der eigentliche Witz daran ist aber nicht Parkinson, sondern Malfoy“, sagte Seamus und grinste noch breiter. „Er ist anscheinend nicht gewillt, seine Angebetete in die, für ihn, schmutzigen Hände eines Muggels abzugeben und versucht nun mit allen Mitteln, sie zurück zu gewinnen - er würde sogar seine eigene Magie für sie ablegen wollen!“
Erneut prusteten Dean und Seamus und hielten sich kaum auf ihren Stühlen, nun mussten auch die Neuankömmlinge lachen.
„Oh Mann… Malfoy, der so liebeskrank ist, dass ausgerechnet ER auf Magie verzichten will? Wie geil ist das denn?“, gröhlte Ron und klatschte sich auf die Oberschenkel. „Was haben sie dem nur für einen Trank gegeben?“
„Lass das ja nicht Snape hören, mir wurde gesagt, dass er verzweifelt darum bemüht ist, Malfoy davon ab zu bringen…“
Hermine schaute auf.
„Nev, woher weißt du das?“, wollte sie wissen, Neville wurde leicht rötlich um die Nase.
„Ähm… na ja, also… im Ministerium suchen sie Mitarbeiter für das Ministerium zur Erhaltung magischer Arten - ich hab mich beworben und bin ihm dabei über den Weg gelaufen, wie er sich mit dem alten Malfoy unterhielt.“
„UND?“
„Und gestern kam der Brief, dass ich angenommen wurde für den Bereich Pflanzenkunde “, strahlte er und grinste von einem Ohr zum anderen.
„Wow, Nev, das ist ja klasse! Gratuliere, Mann!“ Harry und Ron gratulierten, Seamus rief nach einer neuen Runde Butterbier für alle.
„Meine Eule ist heute morgen angekommen“, sagte Parvati leise, Neville sah sie verwundert an. Davon hatte er ja gar nichts gewusst?
„Ich arbeite ab September auch im Ministerium zum Schutz magischer Arten, aber in der Abteilung magische Tierarten Nordenglands.“
Neville küsste seine Freundin vor Begeisterung fest auf den Mund, einstimmiges Jubeln erklang.
„Dann arbeiten wir eng zusammen, das wird super!“, freute sich Neville und stieß mit ihr gemeinsam an.
„Und, wie sieht es bei euch aus?“, wollte er von den anderen wissen.
„Ähm“, räusperte sich Hermine. „Ich schätze, das Ministerium bekommt großes Zuwachs an Hogwarts-Schülern. Ich wurde angenommen in der Abteilung interaktiver Beziehungen zwischen den Arten, also Muggeln, Zauberern, Riesen usw. …“
„Das ist unsere Hermine!“, freute sich Ron und umarmte sie fest. „Ich bin stolz auf dich“, flüsterte er, Hermine wurde rot im Gesicht. Auch Harry umarmte sie herzlich, überschwänglich wurde jeder neue Job beglückwünscht.
„Was ist mit dir, Harry?“, wollte Seamus wissen, neugierig musterten sie den Schwarzhaarigen, Ginny lächelte wissend.
„Ganz ehrlich, gekämpft habe ich genug für mein Leben… aber unterrichten hat mir gefallen. Ab September werde ich vorläufiger Assistent für Verteidigung in Hogwarts.“
„Genial! Ich habe gehört, Lupin übernimmt den Job wieder?“
„Exakt! Und ich freu mich drauf, mit ihm zusammen zu arbeiten“, strahlte Harry und klatschte Dean und Seamus ab.
Nur Ron und Hermine waren seltsam ruhig und als Harry sie ansah, erkannte erstaunt, dass ihre Blicke angespannt und verschlossen waren.
„Ähm… Leute, ist das so schlimm, dass ich euch nichts gesagt habe?“, fragte er leise, es hatte eine Überraschung sein sollen.
„Harry“, knurrte Ron leise, den Blick nicht von der Fensterscheibe des Lokals abwendend.
„Rate, wer dort eben hinein gegangen ist?“
Harry sah ihn ratlos an, auch die anderen blickte seltsam ratlos drein. Doch während Ron vor allem wütend schien, zeigte Hermines Gesicht etwas anderes - Schmerz?
Doch ehe er antworten konnte, verließ Cathryn die Drei Besen mit ausgreifenden Schritten, ohne sich noch einmal um zu drehen, und disapparierte mitten auf dem Platz.
„Aber - “
In dem Moment erschien der rote Schopf von Fred Weasley in der Tür.
OOooOO
Bitte nicht erschlagen, ja? *kriech*
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