von Hannah Abbott 13
Hey Leute!
Tut mir echt leid, dass ich so lange nichts mehr von mir hab hören lassen, aber ich hab irgendwie eine "kein bock auf nix" phase, deshalb gibt es auch noch keine Re-Kommis. Wenn ich sie geschrieben habe, findet ihr sie in meinem thread. Und danke an alle Leser und besonders kommischreiber. Ich versuch, mich zu beeilen...
Ich hoffe, dieses Chap beamtwortet eure Fragen. Viel spaß :-)
Am nächsten Morgen stand Harry als erster auf, zog sich an und ging runter in den Gemeinschaftsraum, wo er sich mit Ginny traf.
Hand in Hand gingen sie in die große Halle zum Frühstück.
Harry ging es schon wieder besser als am letzten Abend. Es war nicht einfach, plötzlich seinem Vater gegenüberzustehen, wenn man wusste, dass er innerhalb kürzester Zeit sterben würde und einen nicht als seinen Sohn erkannte. Aber wie sollte er auch? James war erst siebzehn, Harry war sogar ein Jahr älter. ‚Hallo, Dad.’ hätte zu dieser Zeit wohl etwas komisch geklungen.
Und jetzt musste er auch noch seine Mutter überreden, mit seinem Vater auszugehen. Und das, obwohl sie ihn auf den Tod nicht ausstehen konnte. Wenn es ihm nicht gelang, dann musste er den Rumtreibern alles erzählen.
Wie sollte er ihnen erklären, dass Neville und Luna sie aus Versehen zwanzig Jahre in die Vergangenheit befördert hatten? Er und Ginny waren nur spazieren gegangen, als plötzlich Luna und Neville neben ihnen apparierten. Harry wusste nicht genau was sie versucht hatten, als plötzlich alles um ihn schwarz wurde. Die beiden waren bekannt für waghalsige Experimente mit allem von Pflanzen bis zu Tieren. Aber dass sie einen Spruch, dessen Wirkung sie sich eigentlich nicht bewusst gewesen sein konnten, auf Menschen losgelassen hatten, war eine Premiere gewesen. Und natürlich war es schief gegangen.
Als er die Augen wieder öffnen konnte, hatte er am Seeufer von Hogwarts gelegen, und Ginny neben ihm. Bei ihnen waren ihre Hogwartskoffer gelandet, die sie schon gepackt hatten, denn es war der erste September gewesen. Sie hatten mit Professor McGonagall sprechen wollen, die nach dem vor knapp drei Monaten errungenen Siegs über Voldemort die neue Schuldirektorin geworden war. Doch in dem Büro des Schulleiters hatten sie Dumbledore angetroffen, und nicht McGonagall. Harry waren fast die Augen aus dem Kopf gefallen; Ginny hatte es die Sprache verschlagen.
Letztendlich hatten sie Dumbledore die ganze Geschichte erzählt. Der Schulleiter hatte nicht schlecht gestaunt, aber geglaubt hatte er ihnen trotzdem. Dann hatte er ihnen geraten, unter falschem Namen ihr letztes Jahr in Hogwarts zu verbringen, während er selbst nach einer Möglichkeit suchen wollte, sie wieder in ihre Zeit zurückzuschicken.
Harry hätte diese Geschichte selbst nicht geglaubt, wenn er nicht mitten in ihr drin gewesen wäre.
Und dann war da ja auch noch Pettigrew. Am liebsten hätte er ihn aus dem Weg geräumt, obwohl er sich das nur schwer hatte eingestehen können.
So selbstsicher er vor Sirius auch getan hatte, er hatte nur eine vage Idee, wie er Lily überreden wollte. Auf jeden Fall nicht auf die Art seines Vaters. Mit Gehst du mit mir aus, Evans? würde er sich schön die Zähne ausbeißen. Er konnte Lily nur zu gut verstehen.
„Harry, bist du noch da?“, fragte Ginny neben ihm.
Sie hatte gute Laune, auch wenn sie es ihm zuliebe nicht zeigen wollte. Es waren ja nicht ihre Eltern, die ihnen den ganzen Tag begegneten. Und ihre Eltern waren auch nicht tot. Von Harry aus konnte sie ruhig gute Laune haben. Es würde nur Streit geben, wenn sie sich die ganze Zeit verstellte. „Ja, bin ich.“
„Ich habe dich gefragt, wie es gestern Abend gelaufen ist.“, wiederholte Ginny.
Harry zuckte die Schultern. „Ganz okay. Nur leider hab ich James versprochen, dass ich Lily zu einem Date überrede, damit sie mich in Ruhe lassen.“
Ginny kicherte.
„Was ist daran so komisch? Ich kann ihnen ja wohl schlecht erzählen, woher ich wirklich komme, oder? Und das ich einfach vom Himmel gefallen bin, ist auch ein bisschen unglaubwürdig.“
„Das meinte ich nicht. Mir haben sie auch Löcher in den Bauch gefragt, gestern Abend. Aber sie haben mich in Ruhe gelassen, als ich ihnen gesagt habe, dass ich nicht reden möchte. Ich musste ihnen keine Dates versprechen.“
„Schön für dich. Hast du ‘ne Idee, wie ich Lily rumkriege?“
„Wenn du es wärst, mit dem sie sich verabreden sollte, dann würde ich dir sagen, dass du ihr Komplimente machen sollst. Aber James... Keine Ahnung. Wenn er es nicht geschafft hat, warum solltest du es dann hinkriegen?“, sie sah grüblerisch aus. Und Harry konnte einfach nicht anders, als sie für ihre Art zu lieben. Sie war einfach sie selbst.
„Weil James nicht besonders einfallsreich ist, glaub mir. Seine Anmach-Technik ist katastrophal.“, sagte er.
Ihr Gespräch fand ein jähes Ende, als Lily und ihre Freundinnen zum Tisch kamen und sich zu ihnen setzten. Lily verwickelte Ginny in ein Gespräch und Harry beschränkte sich darauf, nur zuzuhören, da er befürchtete, sowieso keinen zusammenhängenden Satz herauszubekommen. Mit Lily war es noch schwerer als mit James. Vielleicht war es die Tatsache, dass sie sehr viel erwachsener und ernster war als James.
Lily war wirklich hübsch. Ihre langen roten Haare, ihre grünen Augen... Harry kannte ihr Gesicht gut. Er hatte es sich so oft angesehen, in dem Fotoalbum, das ihm Hagrid vor so langer Zeit geschenkt hatte. Sie war so glücklich gewesen, bei ihrer Hochzeit. Und jetzt? Sie war sehr weit davon entfernt auch nur ein anständiges Gespräch mit James zu führen. Vielleicht konnte er das ja ändern, wenn er ihr sie Wahrheit erzählte. Aber diese Geschichte war keine schöne, für sie wohl am wenigsten…
„Is‘ was?“, fragte Lily und sah an sich runter.
Harry hatte sie gedankenverloren angesehen. Wahrscheinlich dachte sie, dass er etwas von ihr wollte. Das konnte ja heiter werden. „Sorry. Hab nur nachgedacht.“ Es war wirklich nicht leicht, mit ihr zu reden. Er spürte, dass er rot wurde, als sie ihn musterte.
„Weißt du, dass du James ziemlich ähnlich siehst? Fast wie ein Bruder, oder so.“
Scheiße. „Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Muss… ein Zufall sein.“ Das war vielleicht eine dumme Lüge. Nie und nimmer würde Lily ihm das abkaufen.
Tatsächlich runzelte sie die Stirn, sagte aber zum Glück nichts mehr.
„Lass ihn.“, mischte sich Ginny ein, „Er hat viel erlebt, in der letzten Zeit. Das ist nicht ganz einfach für ihn.“
„Schon gut.“, murmelte Harry, „Ich regel das schon.“ Er umarmte Ginny und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
Lily runzelte immer noch die Stirn. Harry hätte an ihrer Stelle wohl nicht anders gehandelt. Nur leider Stieg damit die Chance, dass sie ihm den Gefallen tat, mit James auszugehen, auch nicht wirklich.
„Morgen.“ Die Rumtreiber waren zum Frühstück gekommen. Allein Remus wirkte wirklich wach, was kein Wunder war, denn Harry war wach geworden, als James, Sirius und Peter von ihrem Ausflug zurückkamen. Und zwar um halb vier. Kein Wunder, dass sie nicht wirklich anwesend waren.
Remus gab einem Mädchen einen Guten-Morgen-Kuss, das, wie Harry erkannte, eine Gryffindorschülerin aus dem siebten Jahr war. Sie hieß Mary und war offenbar gut mit Lily und Alice befreundet. Harry fragte sich, was wohl in der Zukunft mit ihr geschehen würde, doch wenn er genauer darüber nachdachte, wollte er es doch lieber gar nicht wissen.
Professor McGonagall kam den Gryffindortisch entlang und verteilte Stundenpläne. Damit riss sie Harry aus seinen finsteren Gedanken.
Als sie zu Harry kam, runzelte sie die Stirn. „Sie waren letztes Jahr nicht in der Lage, die Schule zu besuchen und davor waren Sie auf einer anderen Schule, nicht wahr?“
Harry nickte stumm.
„Mich würde interessieren, warum Sie letztes Jahr der Schule ferngeblieben sind.“, sagte die Professorin in musterte ihn scharf. Harry beschlich sofort wieder das Gefühl, das er in Anwesenheit der Professorin schon oft gespürt hatte; so, als hätte er etwas verbotenes getan.
„Ich ähm… ich hatte persönliche Probleme.“, murmelte er, „Professor Dumbledore weiß davon. Er hat mir auch erlaubt, das Jahr nachzuholen.“
„Das weiß ich, Scott. Nun gut, welche Kurse möchten Sie belegen?“
„Kräuterkunde, Zaubertränke, Verwandlung, Zauberkunst und Verteidigung gegen die Dunklen Künste.“
„Sie haben die entsprechenden Noten dafür, nehme ich an?“
„Ja, Professor. Ich habe in Verteidigung gegen die Dunklen Künste ein Ohnegleichen und sonst Erwartungen Übertroffen.“
„Gut.“, McGonagall reichte ihm einen Stundenplan.
Ginny hatte dieselben Fächer wir er und die Rumtreiber auch, nur Peter war in Kräuterkunde und Zaubertränke durchgefallen und lernte es deshalb nicht weiter. Lily hatte zusätzlich noch Alte Runen und Aritmantik.
„Komischer Stundenplan.“, meinte Sirius, „Verwandlung, Freistunde, Doppelstunde Zauberkunst, Mittagessen und dann noch mal Verwandlung?“, Sirius runzelte die Stirn. „Dann Zaubertränke und dann frei.“
„Zweimal Verwandlung?“, grummelte James, „An einem Tag? Mann, das wird anstrengend. Aber wenigstens kann McGonagall uns keine Hausaufgaben aufgeben.“
„Die kann vieles.“, murmelte Sirius.
Harry beschloss, Lily nach der Verwandlungsstunde um ein Gespräch zu bitten. Mehr als schiefgehen konnte es ja nicht. Er teilte Ginny seine Idee in der Stunde mit, was ihm einen strengen Blick von McGonagall einbrachte. Es war ungewohnt, sie wieder Professor zu nennen. Normalerweise sprachen sich alle Mitglieder des Ordens mit Vornamen an. Zum Glück hatte er sich noch nicht verspochen. Das würde Nachsitzen setzen.
Nach der Stunde hatte sich Lilys Gefühl, dass mit diesem Harry etwas nicht stimmte, noch verstärkt. Er sah James wirklich unheimlich ähnlich. Seine Geschichte, es müsste ein Zufall sein, war so fadenscheinig, dass sie schon fast wieder glaubhaft war.
Er hatte ein Geheimnis, soviel war klar. Und irgendetwas hatte das mit James zu tun. Sie sahen aus wie Brüder. Nur die Augen stimmten nicht überein. Doch irgendwoher kannte sie die Augen.
Was musste man eigentlich für persönliche Probleme haben, um nicht zur Schule zu kommen?
Da stimmte etwas nicht, ganz sicher.
Sie ging mit ihren Freundinnen Alice und Mary in Richtung Gemeinschaftsraum, wo sie ihre Freistunde verbringen wollten.
„Lily?“, fragte eine Stimme hinter ihr.
Sie drehte sich um. Auf den ersten Blick hielt sie ihn für James, doch da stand Harry. Er wirkte schrecklich nervös.
„Ja?“
„Hast du kurz Zeit? Ich würde gern mal mit dir reden.“ Unruhig trat er von einem Bein aufs andere. Alice und Mary musterten ihn misstrauisch.
„Okay.“, sagte Lily. Was hatte er bloß vor?
„Können wir irgendwo hingehen, wo uns nicht alle zuhören?“
Er hatte recht. Nicht wenige versuchten ihr Gespräch mit anzuhören, Alice, Mary und die Rumtreiber eingeschlossen. „Okay. Wohin?“
„Zum See.“, antwortete Harry. Er führte sie durch ein paar Gänge, durch die sie noch nie gegangen war.
„Warum kennst du dich hier so gut aus? Du bist gerade mal den ersten Tag hier.“
„Nicht hier.“, antwortete Harry knapp.
Wenn er meinte. Was hatte er bloß für ein Geheimnis, dass er Angst hatte, irgendjemand könnte es hören? Es war ohnehin niemand auf den Gängen. Die nächste Stunde hatte schon begonnen. Fast alle waren im Unterricht. Ganz zu schweigen davon, dass sowieso niemand durch die Gänge lief und Gespräche belauschte…
Das ganze wurde langsam lächerlich. Und irgendwie hatte sie Gefühl, dass Ginny es nicht so gutheißen würde, wenn er sich allein mit ihr traf. Sie fand Ginny wirklich nett, aber auch sie hatte ein Geheimnis, und man musste kein Genie sein um zu wissen, dass es dasselbe wie das von Harry war. Nur war Ginny weniger Geheimnisvoll. Sie wich den Fragen nicht aus sondern sagte, dass sie sie nicht beantworten wollte.
Und irgendwie wusste sie, dass James auch nicht begeistert von ihrem Treffen sein würde, auch wenn Lily das völlig egal war. Aber Harry musste immerhin mit ihm in einem Schlafsaal schlafen.
Als sie durch das Schlossportal auf die sonnenbeschienen Ländereien heraustraten, konnte Lily nicht mehr an sich halten: „Was willst du mir sagen? Man könnte fast meinen, es ginge um Leben und Tod, so wie du dich aufführst.“
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