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Fanfiction

Wo bist du, Ron? - Kapitel 4

von Judi2823

Hi und es tut mir sooooooo leid!
Ich weiß nicht, ob jetz noch jemand diese FF liest, aber ich möchte mich bei euch entschuldigen, dass ich für dieses Kapitel so lange gebraucht habe. Ich hatte viel Stress und ich hatte mal eine Auszeit nötig. Jetzt geht es aber weiter. Ich kann nicht versprechen, dass ich jede zwei Wochen ein neues Kapitel posten werde, aber ich werde nie wieder so lange brauchen. Wirklich nicht!
So und jetzt bedanke ich mich mal bei den Leuten, die sich wahrscheinlich schon gar nicht mehr an ihre tollen Kommentare erinnern werden... Danke!

@ Rose_Weasley: Toll, dass du auch für das dritte Kapitel wieder ein Kommentar dagelassen hast. Und ja "ungeheuerlicher Auftrag" ist wirklich eine tolle Wortwahl :D Das wirst du ja jetzt sehen. Danke und viel Spaß!
@ James_Potter85: Klasse, dass auch dir meine Fanfiction gefällt und ich hoffe, du wirst auch weiterhin weiterlesen. Danke, ich gebe mir auch viel Mühe ihre Gefühle möglichst realistisch darzustellen. Viel Spaß weiterhin!
@ angelfly04: Jeah! Du schon wieder :) Ja, Ron ist sicher mehr als sie erwartet hätten und Hermine geht es jetzt wo sie weiß, was mit Ron passiert ist, sicher nicht besser. Ja, in meinen Kopf steckt schon ganz schön viel drin für den weiteren Verlauf :) Schnell, war das nicht wirklich....Aber trotzdem danke und ganz viel spaß!
@ Rose Malfoy: Ja, du hast Recht. Es war Zeit für ein wenig mehr Aufklärung. Ob es ihr besser geht, davon kannst du dich ja jetzt überzeugen. Viel Spaß und Dankesehr :)
@ Nelly Potter: Ein später Kommi ist später als gar keins :) Danke, dass du mich auch weiterhin wissen lässt, wie es dir gefällt und viel Spaß weiterhin!

So, jetzt bin ich fertig. Ich hoffe, dass es euch allen gefällt und dass ihr mich wissen lasst, was ihr denkt.

Alles Liebe
Judi

________________________________________________


Wo bist du, Ron?
Kapitel 4



Eine Straße voller Leute, voller Lärm, voller Menschen lag vor mir. Ich wollte weitergehen, einfach nur weiter, aber es funktionierte nicht. All diese Menschen kamen mir entgegen, schubsten mich herum und beachteten mich gar nicht. Das machte mich so wütend. Ich wollte doch einfach nur geradeaus weitergehen, voran kommen! Ich wollte mehr sehen, mehr erfahren, jemanden finden. Genau! Ich war hier, um jemanden zu finden. Ich wollte Ron finden!
So plötzlich wie mir dieser Gedanke gekommen war, so plötzlich nahm er Besitz von mir.
„Ron!“, schrie ich. Doch niemand schrie zurück. Alle rannten nur auf mich ein und standen mir im Weg. Ich kämpfte mich mit Armen und Beinen weiter durch und suchte immer verzweifelter. Er war hier, ich spürte es.
„Ron, wo bist du?“, schrie ich und plötzlich, als ich dachte ich hätte rotes Haar aufblitzen sehen, waren alle um mich herum rothaarig.
Ich wurde immer panischer und tippte andauernd Leuten auf die Schulter, die jedoch einfach ungeachtet weitergingen. Das konnte doch nicht wahr sein! Irgendwo hier war er. Er musste hier einfach-
Dort! Da lag er auf dem Boden, auf den einzigen freien Platz, den ich weit und breit sehen konnte. Diese arroganten Menschen waren wenigstens so nett, etwas Platz für ihn zu machen und gingen um ihn herum.
„Ron!“, schrie ich erneut und rannte zu ihm. Ich kniete mich vor ihn und legte verzweifelt meine Arme um ihn. Endlich konnte ich ihn wieder in die Arme schließen, endlich war er wieder bei mir.
„Oh, Ron“, schluchzte ich erleichtert und hielt ihn fest. Doch irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Rons Körper war kalt und starr. Ich versuchte ihn aus seiner Ohnmacht zu schütteln, immer weiter, immer fester.
„Oh, Ron! Ron, wach auf!“, schluchzte ich. Doch es tat sich nichts. Plötzlich merkte ich, dass sich eine weitere Person aus der Menschenmenge gelöst hatte. Ich sah auf. Es war Percy.
„Percy, du musst uns helfen“, sagte ich panisch.
„Das kann ich nicht. Er wacht nicht mehr auf, Hermine. Komm mit mir. Du hast Arbeit im Ministerium zu erledigen“, sagte er und sah mich und Ron kalt an.
„Wie kannst du so etwas sagen?!“, schrie ich wutentbrannt. Er antwortete nicht. Stattdessen trat eine weiter Person zu uns.
„Hermine, lass Ron los. Komm doch mit mir nach Rumänien“, sagte Charlie, „Da kannst du ein ganz neues Leben anfangen.“
„Nein!“, schrie ich. Was sollte das? Ron lebte noch. Er lebte doch noch. Warum dachten sie alle er wäre tot?!
Nun kamen zwei weitere Gestalten aus der Menge und schauten ebenfalls gefühlskalt auf uns hernieder. Es waren Bill und George.
„Helft mir! BITTE!“, schrie ich.
„Natürlich, Hermine. Wir sind für dich da. Wenn du willst können wir ihn bei uns beerdigen, neben Dobby.“
„Was?! Beerdigen?! Ron ist nicht tot!“
„Hermine, bild dir doch nichts ein. Er ist nun woanders. Er ist bei Fred“, sagte George, „Fred wird auf ihn aufpassen, versprochen.“
„Nein“, schluchzte ich, „Er ist nicht tot, er lebt noch!“
Ich schüttelte Ron erneut, doch keine Reaktion. Ich legte seinen Kopf in meinen Schoß und sah auf. Wir brauchten Hilfe! Ich sah mich um und plötzlich erblickte ich zwei Menschen, die auf uns zu kamen.
„Harry! Ginny!“, schrie ich, „Ron braucht euch! Ihr müsst ihm helfen, bitte!“, schrie ich verzweifelt. Doch Harry und Ginny stellten sich, wie die anderen auch, einfach nur um uns herum und schlossen somit den Kreis.
„Kommt her! Bitte! BITTE!“, schrie ich, „Helft ihm! BITTE!“
„Wir können ihm nicht mehr helfen“, sagte Harry, „Es ist zu spät, Hermine.“
„Was?!“, schrie ich, „Du glaubst das auch! Er ist nicht tot, Harry! Er lebt noch, er lebt noch, er kommt zu mir zurück!“
Harry schüttelte nur den Kopf und sah mich emotionslos an, genau wie alle anderen. Sie sagten nicht, sie taten nichts, sie halfen nicht. Was waren das nur für Menschen!
Ich wendete mich von ihnen ab und sah verzweifelt hinunter auf Ron.
„Oh, Ron“, schluchzte ich und sah zu wie immer mehr meiner Tränen auf Rons Gesicht und Haare fielen, „Du fehlst mir so sehr. Bitte komm zu mir zurück. Bitte!“
Ich beugte meinen Kopf zu seinem hinunter und küsste ihn auf die Stirn. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber ich glaubte, Ron hätte sich für einen kurzen Moment bewegt. Ich nahm seine Hand in meine und hielt sie fest
„Ich werde dich nie aufgeben, nie“, flüsterte ich, „Ich liebe dich doch.“

Langsam öffnete ich meine Augen. Ich lag alleine in meinem Bett. Draußen war es schon hell und ein paar Sonnenstrahlen erhellten mein Zimmer.
Ich sah mich um und mein Blick blieb wie so oft an Rons Pyjama hängen. Plötzlich erinnerte ich mich an etwas. Vor mir sah ich, wie Ron bewusstlos am Boden lag und als ich mich anstrengte, kamen andere Erinnerungen dazu. Harry, der mich kalt ansah, Charlie, der mich bat mit ihm nach Rumänien zu fahren, und auch George, der mir versicherte Ron sein nun bei Fred.
Plötzlich stieg eine solche Wut in mir auf. Es war zwar nur ein Traum, aber wenn ich genau darüber nachdachte, verhielten sie sich nicht wirklich anders. Keiner von ihnen suchte nach Ron oder versuchte nur ansatzweise zu helfen, nicht einmal Harry. Aber Harry war in den letzten Tagen sowieso nicht so, wie er hätte sein sollen. Das Einzige was er noch machte, war mich anzumotzen, mich herumzukommandieren oder mit James nach draußen zu flüchten.
„Idiot!“, murmelte ich und stand auf. Ich holte mir neue Kleider aus dem Schrank und ging ins Wohnzimmer. Harry lag noch reglos auf dem Sofa und schlief. Ich ging schnell aber leise daran vorbei und ins Bad.
Ich ließ mir Zeit. Je später ich Harry sehen würde, desto besser. Eine halbe Stunde später machte ich die Tür zum Wohnzimmer auf. Ich sah aufs Sofa und zu meiner großen Überraschung war es leer.
„Harry?!“, rief ich, „Harry? Bist du da?“
Keiner antwortete und nachdem ich auch gesehen hatte, dass James ebenfalls fort war, wusste ich, dass er sich erneut verdrückt hatte.
„Gut so“, murmelte ich, ging in die Küche und holte mir eine Tasse Tee. Nicht mal ein Zettel lag auf dem Tisch, wie sonst. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich auch keinen mehr erwartet. Schließlich waren Harrys Nachrichten von Tag zu Tag kürzer geworden.
Am Anfang hieß es:

„Morgen Schlafmütze,
Ich bin mit James einkaufen gegangen und bin ca. um 12 Uhr wieder zurück. Ich beeil mich. Iss was und mach dir nicht so viele Gedanken…
Kuss, Harry"


Doch in den letzten Tagen hatte ich eher solche Zettel gesehen:

„Bin einkaufen“
„Bin Spazieren“
„Bin weg“


Diese kleinen Briefe spiegelten unsere Beziehungen in den letzten Tagen eigentlich perfekt wieder. Wir redeten mittlerweile kaum noch miteinander und wenn wir das doch taten, stritten wir uns eigentlich nur noch. Auch sonst hielten wir uns voneinander fern und waren insgesamt kalt zueinander. Wenn ich es mir so überlegte, war das eigentlich ziemlich furchtbar, aber es fühlte sich einfach nicht schlimm an. Ich wollte nicht mehr von Harry in den Arm genommen werden, ich wollte nicht mehr mit ihm reden und vor allem wollte ich nicht mehr mit ihm in meiner und Rons Wohnung wohnen.
Ich holte mir Tee aus der Kanne, die Harry gekocht hatte, und ging mit meiner Tasse im Wohnzimmer umher.
Sollte ich Harry sagen, dass er ausziehen sollte? Würde er das dann überhaupt tun? Wäre er wütend? Wäre er erleichtert? Ich hatte überhaupt gar keine Ahnung, wie seine Reaktion aussehen würde, was mich, um ehrlich zu sein, etwas schockierte. Sonst hatte ich nie solche Probleme gehabt, Harry einzuschätzen. Aber das lag eindeutig und hundertprozentig an ihm. Es war nicht ich die, die sich verändert hatte. Er war Schuld an unseren ständigen Streitereien. Er war anders geworden in den letzten Tagen.
Nachdem Neville da gewesen war, waren nun schon 6 Tage vergangen. Danach war irgendwie alles anders geworden. Erst hatten wir nur viel nachgedacht und etwas darüber geredet, aber das war nun auch anders. Nevilles Geschichte hatte nicht gleichermaßen auf uns gewirkt. Das war sicher!
Ich hatte ein paar Tage, nachdem er da gewesen war, angefangen zu recherchieren. Ich hatte mich nach schwarzmagischen Gruppen umgehört, hatte viel gelesen und manchen Menschen Briefe geschickt. Bis jetzt waren meine Bemühungen jedoch erfolglos, denn die ermittelnden Auroren durften mir keine Auskunft geben und Neville war momentan auf irgendeiner Mission. Außerdem gab es so gut wie gar nichts über diese Gruppe in Erfahrung zu bringen, da sie, wie Neville schon gesagt hatte, noch in der Entwicklung steckte und dies ihr erstes Auftreten war.
Wenn ich doch nur an die Ermittlungsakten kommen könnte… Aber das war unmöglich. Ich konnte mich nicht im Ministerium und schon gar nicht in der Aurorenabteilung sehen lassen. Sie würden alle genau wissen, was mein Ziel war, und bevor ich mich überhaupt umsehen könnte, würde Kingsley vor mir stehen und mich nach Hause schicken, wenn nicht sogar höchstpersönlich nach Hause bringen.
Also sie selbst zu holen, war schlicht nicht möglich. Ich könnte Harry fragen, doch er würde das nie und nimmer machen. Er hatte mich in den letzten Tagen immer nur angemotzt. Ich sollte nicht nach Informationen suchen, das sei unmöglich von mir und das Ministerium würde doch schon alles Nötige tun. Er verstand mich in diesem Fall einfach überhaupt nicht. Ich wollte doch nur etwas tun, helfen und Ron endlich wieder nach Hause bringen.
Ich setzte mich auf das Sofa und trank den letzten Schluck meines Tees. Eine Weile saß ich mit der leeren Tasse in der Hand auf dem Sofa und trank den letzten Schluck meines Tees. Eine Weile saß ich mit der leeren Tasse in der Hand auf dem Sofa und starrte einfach nur ins Leere bis ich aufstand, um die Tasse zu spülen. Eigentlich hatte ich aber dazu keine Lust. Also stellte ich sie einfach nur auf den Küchentisch. Ich ging aus Gewohnheit zum Kühlschrank und wollte ihn öffnen, aber eigentlich hatte ich ja auch überhaupt gar keinen Hunger. Also ließ ich Kühlschrank doch zu. Ich konnte momentan einfach nichts mehr mit mir anfangen.
Ich sah auf die Kühlschranktür, die bei uns keinesfalls einfach nur weiß war. Sie war voll gehangen mit Einkaufszetteln, Notizen, Adressen oder anderen Dingen. Eine Sache fiel mir ins Auge. Dieses Dreieck brachte mich immer wieder zum Grinsen. Sogar jetzt brachte ich kleines Lächeln zu Stande. Es war ein Witz von Ron gewesen, dieses Schild aufzuhängen.
Eigentlich hatte ich da gar keinen Grund zu lachen, denn es war ein Warndreieck, auf dem eine Frau mit einem qualmenden Kochtopf abgebildet war und darüber stand „Achtung! Hermine kocht!“
Es war nicht böse gemeint von Ron und mir half dieses Schild auch, die ganze Sache lockerer zu sehen, als noch vor einiger Zeit.

Diesen dummen Tussis würde ich es heute zeigen. Sie hatten doch gar keine Ahnung!?! Ich war keine schlechte Ehefrau! Nein! Das stimmte einfach nicht! Sie hatten zwar Recht damit, dass ich viel arbeitete und deswegen nicht so viel Zeit für Ron hatte, aber das war kein Problem für Ron und mich. Schließlich arbeitete Ron genauso lange und er hatte auch nichts dagegen, dass sie keine typische Hausfrau war. Oder? Nein, bestimmt nicht.

„Sie kann bestimmt nicht einmal kochen…“
„Nie im Leben! Und könnt ihr euch die strikte dumme Kuh mit Kindern vorstellen?“
„Nein!!!! Die wären dann wirklich arm dran mit solch einer verklemmten Tussi als Mutter!“
„Ja! Mir tut‘s ja schon für Weasley Leid, dass er sich mit ihr rumschlagen muss, aber dann auch noch Kinder…“
„Stimmt, der hat eindeutig ne bessere Frau verdient!“

Vielleicht hatten diese Klatschtanten ja doch - Nein! Nie im Leben!
Aber über dieses leckere Abendessen würde sich Ron bestimmt freuen. Ich kochte selten… eigentlich nie, wenn ich es mir überlegte. Es war nun einmal nicht meine Stärke. Aber heute tat ich es. Ich hatte schon Kuchenteig gemacht, Gemüse geschnitten und Fleisch vorbereitet. Bis jetzt lief alles gut. Der Reis und das Gemüse kochten vor sich hin, das Fleisch brutzelte in der Pfanne und der Kuchen wurde im Backofen gebacken.
Ha! Ich konnte doch kochen. Alles lief super. Gleich würde Ron nach Hause kommen und alles wäre fertig. Doch - moment- der Tisch war noch nicht gedeckt! Mist! Ich schaute auf die Uhr. Der Kuchen war zwar jetzt gleich fertig, aber ein paar Minuten mehr würden auch nicht schaden. Schließlich sah er in der Mitte noch ganz flüssig aus. Der Reis brauchte genauso wie das Gemüse noch 4 ½ Minuten. Also blieb noch genug Zeit, den Tisch zu decken. Teller - Gläser - Besteck.
Mmh, mit ein paar Kerzen und Servietten würde es sicher besser aussehen. Ich ging ins Wohnzimmer und suchte überall nach Servietten. Wo hatte Ron die nur hingetan? Nach ein paar Minuten hatte ich sie endlich unter Rons Hüter-Handschuhen und seinem alten Hogwartsschal gefunden.
Dieser Depp! Überall verstreute er seine Sachen. Aber so war er nun einmal und das war gut so.
„Oh nein! Das Essen!“, rief ich und lief in die Küche. Ich war gerade noch früh genug da, um zu sehen, wie das Wasser des Reises überschwappte und in das heiße Öl, in dem die Schnitzel gebraten würden, hineinlief.
„Nein!“, schrie ich, als auf einmal eine Stichflamme emporschoss.
Es brannte! Oh mein Gott! Es brannte!! Erst wollte ich instinktiv Wasser holen, aber das würde es sicher nur noch schlimmer machen! Scheiße! Nein! Feuer! Hilfe! Feuerlöscher! Feuerlöscher!
Ich rannte ins Wohnzimmer und nahm den Feuerlöscher, der neben dem Kamin hing, und rannte mit ihm so schnell es ging wieder zurück in die Küche. Ich konnte schon nicht mehr ganz klar sehen, da es begonnen hatte zu qualmen. Ich bediente so schnell es ging das alte rote Teil und hielt es auf den Herd. Schaum spritzte auf die Pfanne, auf die Töpfe und in der ganzen Küche herum. Der Schaum erstickte das Feuer und ich ließ den schweren Feuerlöscher erleichtert zu Boden fallen.
Oh Gott, was hatte ich nur angerichtet! Das war das komplette Chaos! Und ich soll kochen können? Sie hatten Recht, „Nie im Leben“ konnte ich und würde ich es je können. Es stimmte, ich war keine gute Ehefrau! Ich konnte nicht einmal kochen!
Weinend ließ ich mich auf den Boden fallen, rollte mich zusammen und vergrub meinen Kopf in meinen Knien. Wahrscheinlich hatten sie mit - mit allem Recht! Wahrscheinlich war ich wirklich keine gute Ehefrau, verklemmt und was wäre ich für eine Mutter, die nicht einmal kochen kann.
„Schatz, ich bin wieder - Hermine?! Hermine, was ist passiert?!“, hörte ich Ron rufen. Doch ich wollte nicht aufsehen. Jetzt hatte er das alles auch gesehen…
„Ach du Gott!“, sagte er hustend und ich hörte, wie er das Küchenfenster weit öffnete. Kurz danach ließ er sich neben mich fallen.
„Hast du dich verletzt? Ist alles in Ordnung?“, fragte er panisch.
Ich hob meinen Kopf und sah ihn an.
„Gar nichts ist in Ordnung!“, sagte ich verzweifelt, „Ich kann das einfach nicht!“
„Hey, du weinst ja“, sagte er und legte seinen Arm um mich, „Was kannst du nicht?“
„Siehst du doch! Kochen!“, meinte ich, „Und alles andere auch nicht, was ich können sollte!“
Ich fing erneut an, zu weinen.
„Was redest du da? Was ist überhaupt passiert?“
„Ich wollte - wollte dir zeigen, dass - dass ich kochen kann und dass ich doch eine gute Ehefrau bin!“, sagte ich schluchzend.
Ron schaute mich total verwirrt an und drückte mich näher an sich. Das tat gut.
„Du brauchst mir das doch nicht zeigen! Ich - ich bin doch mit dir, so wie du bist, voll und ganz zufrieden.“
„Zufrieden?“, fragte ich trocken. Das hörte sich ja begeistert an.
„Ach, du weist schon, was ich meine!“, sagte Ron, „Du bist die tollste Frau, die ich mir nur hätte vorstellen können. Ich liebe dich, auch wenn du die Küche verwüstest.“
Ich lachte leicht und wischte mir durchs Gesicht.
„Also findest du mich nicht furchtbar, weil ich nicht kochen kann und nicht verklemmt und denkst nicht, ich wäre eine schreckliche Mutter?“
„Nein!“, sagte Ron sofort, „Du bist überhaupt nicht furchtbar und auch nicht verklemmt und du wirst auf gar keinen Fall eine schlechte Mutter sein! Wie kommst du nur auf so einen Scheiß!?!“
„Die sagen das alle bei der Arbeit, diese ganzen dummen Ziegen.“
„Und seit wann glaubst du nur ein Wort von dem, was dumme Ziegen sagen?“
„Eigentlich nie“, gab ich leise zu.
„Das ist auch richtig so. Sie sind dumme Ziegen. Was erwartest du da? Natürlich reden sie nur dummes Zeug“, sagte Ron lachend.
„Stimmt“, sagte ich, „Sie sagen auch Neville hätte etwas mit seiner Assistentin.“
„Als ob Neville das je tun würde. Er würde Hannah nie betrügen.“, sagte Ron, „Siehst du, das ist alles vollkommener Unsinn.“
„Ja, du hast Recht“, sagte ich und umarmte ihn.
„So und jetzt lass uns mal dieses Chaos hier wieder in Ordnung bringen und dann gehen wir in der Pizzeria um die Ecke was essen“, sagte Ron grinsend und stand auf, „Und morgen zeigen wir diesen Ziegen noch, dass du ganz und gar nicht verklemmt bist.“
„Mit allen Punkten einverstanden“, sagte ich lachend und stand ebenfalls auf.


Ron war am Tag darauf wirklich in meine Abteilung gekommen. Er hatte mich lachend aus meinem Büro gezogen und mich dann im Flur vor den Augen aller wild geküsst. Die Gesichter der Leute waren wirklich zum Totlachen gewesen und Ron und ich konnten immer wieder darüber lachen. Das Schild hatte er aus Spaß ein paar Tage später mit nach Hause gebracht. Jetzt konnte ich einfach nur noch über meinen Kochunfall von damals lachen und seitdem war mir auch nichts ähnliches mehr passiert.
Ich schüttelte meinen Kopf, um wieder klar denken zu können. Ich war schon wieder in meinen Gedanken über die Vergangenheit versunken gewesen. Das passierte mir in letzter Zeit so oft. Bleib in der Realität, Hermine!
Ich stand immer noch vor dem Küchenschrank und mein Blick wanderte von dem Schild nach rechts zu einem kleinen Zettel. Ich riss ihn vom Kühlschrank, ungeachtet davon, dass danach ungefähr ein Dutzend Blätter auf dem Boden fielen. Das war doch die Lösung! So konnte ich an die Akten kommen!
Ich lief mit dem Zettel zum Kamin, kniete mich davor, nahm Flohpulver, hielt meinen Kopf in das grüne Feuer und schrie laut die Adresse, die auf dem Zettel abgebildet war. Kurz danach schaute ich in ein kleines Zimmer, das Wohnzimmer und Küche zugleich war.
„Rachel! Rachel!”, rief ich laut und plötzlich öffnete sich eine Tür und meine schwarzhaarige Assistentin stolperte panisch heraus.
„Hermine!”, rief sie geschockt und kniete sich vor ihren Kamin.
„Es tut mir leid, dass ich Sie stören muss, aber ich-”, ich atmete tief durch, „Ich brauche Ihre Hilfe.”
„Meine?”, sagte sie überrascht.
„Ja”, sagte ich, „Bitte, Sie müssen mir helfen. Bitte!”
„Aber- Ja, ich helfe Ihnen”, erwiderte sie. „Aber womit denn?”
„Ich brauche eine Kopie der Ermittlungsakten über das Verschwinden meiner Mannes. Ich weiß, dass ist sehr viel verlangt von Ihnen, aber ich weiß einfach nicht, wie ich anders an sie herankommen soll und ich brauche diese Akten einfach!”, sagte ich verzweifelt.
Rachel schwieg einen Moment, drehte sich kurz um und starrte auf die Tür, aus der sie herausgekommen war.
„Ich werde es versuchen”, sagte sie, „Ich weiß nicht, was ich alles tun würde, wenn Ben verschwunden wäre und ich will es auch gar nicht wissen. Ich weiß aber, Sie würden mir helfen und ich werde dies nun auch tun.”
„Danke, Rachel”, sagte ich erleichtert, „Danke, Sie sind wunderbar.”
„Danke”, sagte sie schüchtern, „Aber ich kann Ihnen nicht versprechen, dass ich es auch wirklich schaffe, aber ich werde mein Bestes geben.”
„Ich weiß das wirklich zu schätzen, Rachel”, sagte ich, „Wenn es jemand schafft, dem ich vertrauen kann, an die Akten zu kommen, dann sind Sie-”
Ich hatte laute Schritte gehört und drehte mich um. Ich sah, wie Harry auf mich zu lief und bevor ich genau begriff, was vor sich ging, hatte er mich vom Feuer weggestoßen. Ich schlug schmerzhaft auf unseren Holzboden auf und als ich mich wieder aufsetzte, konnte ich sehen, wie Harry seinen Kopf in die Flammen tauchte.
„Sie werden nichts von dem tun, was Ihnen Hermine gerade gesagt hat”, rief Harry, „Ich bin stellvertretender Leiter der Aurorenabteilung und ich werde dafür sorgen, dass Sie nie mehr irgendwo beruflich Fußfassen werden, wenn sie etwas dergleichen tun werden.”
Er zog den Kopf aus dem Feuer und beendete die Verbindung. Ich sprang auf.
„Was soll das?”, schrie ich, „Was mischst du dich da ein? Warum machst du das? WARUM?”
„Weil du total durchdrehst und du dich endlich aus den Ermittlungen heraushalten sollst!”, schrie er zurück.
„So wie du, meinst du?!”
„Das ist nicht fair, Hermine!”, schrie er.
„Oh doch und wie fair das ist! Du hast die Möglichkeit zu helfen. Du bist schließlich Auror! Und was machst du? Du hängst hier bei mir herum und nervst mich!”
„Ich nerve?! Ich nerve?! Wer nervt denn hier? Du bist doch die, die nervt! Ich wollte hier nur einziehen, um dir zu helfen und der Dank sind ständige Streitereien und Beleidigungen! Das muss ich mir auch nicht länger geben!”
„Da sind wir uns ja einmal einig!”, schrie ich, „Du ziehst aus!”
„Gerne”, rief Harry, „Ich will dich ja nicht länger nerven.”
„Gut! Weil ich halte es nicht länger mit jemandem aus, der all das, was mich aufmuntert oder mir hilft, zerstört”, schrie ich, „Du hast alles kaputtgemacht, Harry! Ich wollte doch nur helfen und du- du verbietest es mir! Ich hasse dich!”
“Weißt du was? Ich hasse dich auch, Hermine Granger!”, schrie er wutentbrannt.
Mit diesen Worten drehte er sich um, nahm den schreienden James aus dem Kinderwagen und ging mit ihm ins Arbeitszimmer. Ich war so wütend. Mein Atem war schnell und Tränen liefen über mein Gesicht. Ich musste hier weg, hier raus, an die Frische Luft!
Ich drehte mich und mit einem “Plopp” tauchte ich auf der Hauptstraße Hogsmeads wieder auf. Der erste Ort, an den ich gedacht hatte, war Hogwarts. Doch da ich dort nicht hin konnte, war ich nach Hogsmead appariert. Ich sah mich auf der Straße um und suchte einen Ort, wo ich hin konnte. Ich wollte nicht in “Die Drei Besen”. Dort war es viel zu voll. Ich lief etwas die Straße entlang und spürte, wie immer mehr Tränen mein Gesicht herunter liefen. Er hasste mich. Er hasste mich.
Ich lief immer weiter, stieß zwischendurch mit ein paar Menschen zusammen, die ich weder ansah, noch bei denen ich mich entschuldigte.

Ich wusste nicht genau, wie ich dorthin gekommen war, aber ich wusste, dass ich hier sein wollte. Ich setzte mich auf eine kleine hölzerne Bank und starrte auf die schäbige Hütte in der Ferne. In und vor der “Heulenden Hütte” war ich so oft mit Harry und Ron gewesen…
Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen und fing hemmungslos an zu weinen. Warum hatte man mir die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben genommen?
Plötzlich spürte ich, wie sich jemand neben mir auf die Bank setzte. Ich sah auf und zu meiner großen Überraschung saß Draco Malfoy neben mir. Ich rutschte instinktiv von ihm weg. Obwohl der Draco, der neben mir saß, nicht mehr der war, den ich aus meiner Schulzeit kannte, hatte ich immer noch diese Angewohnheit. Draco war seit einem Jahr Auror und arbeitete ebenfalls im Ministerium. Ich hatte noch nicht viel mit ihm gesprochen, doch er grüßte mich immer freundlich, wenn ich ihn sah.
Ich starrte ihn an. Was machte er hier?
„Ähm - Hallo”, sagte er, „Ich will dir nicht zu Nahe treten, aber ich habe dich auf der Straße gesehen und du- äh- du sahst sehr verzweifelt aus.”
Ich nickte und sah geradeaus. Ich hörte, wie er in seiner Jackentasche kramte und kurz danach hielt er mir ein Taschentuch hin. Ich nahm es an und flüsterte ein leises „Danke”.
„Kein Problem”, sagte er, während ich mir das Gesicht und die Augen trocken wischte.
„Kann ich dir sonst noch irgendwie helfen?”, fragte er behutsam. Doch ich schüttelte den Kopf.
„Ich glaube, mir kann niemand helfen”, sagte ich verschnupft, „Es ist einfach alles Scheiße im Moment.”
„Es ist wegen Weasley, oder?”, fragte er.
Ich nickte und sagte: „Ja, auch.”
Wir schwiegen einen Moment und sahen auf die alte braune Hütte.
„Ich will mich wirklich nicht aufdrängen, aber, weißt du, manchmal hilft es, mit Fremden zu reden”, sagte er und lachte dann kurz auf, „Gut, wir sind uns nicht wirklich fremd, aber-”
„Du bist mir fremd”, sagte ich, “Du bist nicht der Draco, den ich einmal gekannt und gehasst habe. Die Zeit hat dich verändert, Malfoy.”
„Ja, da hast du wohl Recht, Granger“, sagte er lächelnd, „Also warum versuchst du es nicht einfach mal?“
Ich sah ihn an und in seinen Augen war etwas, was ich bei ihm so direkt noch nie gesehen hatte: Wahrheit und Mitgefühl.
Vielleicht war es dieser Ausdruck in seinen Augen oder einfach die Tatsache, dass ich jemanden brauchte zum Reden, das mich dazu brachte ihm von Harry und mir zu erzählen.
„… Wir schrien uns immer lauter an und warfen und schreckliche Dinge an den Kopf. Er hat gesagt, dass er mich hasst und dass er nun wirklich ausziehen würde. Dann ist er weggegangen und ich bin hierher appariert. Heute Morgen meinte ich alles so, wie ich es gesagt hatte, aber jetzt? Jetzt tut es mir so schrecklich Leid.“
Draco hatte aufmerksam zugehört und als ich fertig war, sagte er erst einmal nichts.
„Ich hab das alles gedacht und gesagt, weil mich seine Einstellung und seine Art in der letzten Zeit so wütend gemacht haben“, sagte ich und sah Draco an.
„Ich verstehe dich und deine Gründe, aber ich verstehe auch Potter“, sagte er, „Dich macht wütend, dass er nichts unternimmt, um Weasley wieder nach Hause zu bringen, aber hast du schon einmal daran gedacht, dass er das vielleicht gar nicht darf oder gar nicht will. Ich habe schon selbst erlebt, wie Auroren wegen Befangenheit aus den Ermittlungen ausgeschlossen wurden. Bei Potter könnte ich mir jedoch auch vorstellen, dass er sich selbst ausgeschlossen hat aus Angst, er würde die objektive Ermittlung mit seinem emotionalen Mitwirken behindern, und das schon gar nicht, wenn es um Weasley geht. Ich denke er ist auch aus diesem Grund wütend auf dich, wenn du dich einmischst. Er will nicht das irgendetwas die Ermittlungen aufhält und er will, so wie ich euch kenne, schon gar nicht, dass du dich in Gefahr bringst…“
So hatte ich das alles noch gar nicht gesehen. Es stimmte, manchmal konnte ein Außenstehender die Situation einfach klarer sehen. Wenn es wirklich so war, wie Draco vermutete, war das alles ganz schön blöd gelaufen.
„Natürlich weiß ich nicht, ob das wirklich Potters Ansichten sind, aber ich könnte es mir vorstellen“, sagte Draco, „Eine Sache weiß ich jedoch. Eure Worte und euer Verhalten ist momentan einfach nicht immer plausibel. Auch bei dir nicht, Granger. Ihr seit im Moment einfach in einer Ausnahmesituation und vermisst den Mann und den besten Freund.“
Er hatte so Recht. Warum hatte ich das nicht gesehen? Ich hatte nie versucht mich, so wie er, in Harry hinein zu versetzen. Nie!
Ich musste mit ihm reden, mich mit ihm vertragen und ihn aufhalten auszuziehen.
„Danke, Malfoy“, sagte ich und umarmte ihn ohne lange zu überlegen, „Danke!“
Ich stand auf, drehte mich und ließ den überraschten Draco auf der Bank zurück.

Ich tauchte in unserem Wohnzimmer wieder auf, doch es war zu spät...


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