Wo bist du, Ron? - Kapitel 6
von Judi2823
Hi :)
Freut mich, dass sich ein paar von euch auch nach der langen Zeit die FF lesen.
Gut, ihr werdet euch fragen, warum das Kapitel so kurz ist. Ursprünglich war es nur ein Teil des nächsten Kapitels, aber da das vielleicht ein bisschen viel Information auf einmal wäre, haben mein Beta und ich beschlossen das Kapitel zu teilen.
Also bekommt ihr anstatt nach 2 Wochen ein langes Kapitel, schon nach einer Woche ein kurzes aber hoffentlich trotzdem gutes :)
Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen.
So und jetzt zu den Antworten auf die 3 wunderbaren Kommentare. Ihr seid genial, danke!
@Rose_Weasley: Ja, ich bin es wirklich :P Ich weiß, es war eine lange Zeit und es tut mir auch wirklich Leid. Umso toller ist es, dass du immer noch dabei geblieben bist und es dir gefällt! Danke für deinen Kommentar! Ich hab mich total darüber gefreut! Und ja, du hast Recht, es war höchste Zeit, dass Ginny Hermine aufmuntert und ihren Optimismus verbreitet. Danke :)
@Dolohow : Hi! Freut mich, dass du auch zu meiner FF gefunden hast! Und dass es dir gefällt, erfreut mich noch viel mehr! Es stimmt, es ist wirklich merkwürdig, dass ich solange Pause gemacht habe und jetzt wieder einen Neustart starte. Aber nun werde ich versuchen regelmäßig zu posten! Ich hoffe dir gefällt es auch weiterhin, denn deine Worte waren wirklich aufmunternd, und haben mich noch mehr motiviert. Viel Spaß auch bei diesem Kapitel! Danke :)
@Rose Malfoy: Dir hab ich ja schon gesagt, wie sehr ich mich auch über deinen Kommentar gefreut habe, aber ich kann es gerne wiederholen. Dankeschön, für deine tollen Worte. Ich fühle mich wirklich geschmeichelt und freue mich, dass es dir so gut gefällt! Fühl dich noch einmal geknuddelt!
Die Idee mit Malfoy ist nicht rein zufällig, im nächsten Kapitel hat er auch noch eine kleine Funktion, aber mehr wird nicht verraten :D Dass ich die Beatles liebe, weißt du ja schon und die Idee zu der kleinen Erinnerung kam mir ganz spontan :D Also nochmal viel Dank :-* :)
So nun zu dem Kapitel.
Alles Liebe und viel Spaß :)
eure Judi
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Wo bist du, Ron?
Kapitel 6
„Wow! Also so aufgeräumt habe ich diese Wohnung ja schon lange nicht mehr gesehen“, hörte ich jemanden anerkennend sagen und erst jetzt merkte ich, dass Ginny gerade in unsere Wohnung appariert war.
„Ginny!“, rief ich, stand von dem Stuhl, auf dem ich gerade noch gesessen hatte, auf und umarmte sie stürmisch.
Es tat so gut meine beste Freundin nach Wochen endlich wieder in die Arme schließen zu können. So gut, dass ich sie gar nicht mehr loslassen wollte.
„Hermine, ich freu mich auch wirklich dich zu sehen, aber wenn ich dir am Herzen liege, solltest du mich jetzt loslassen, denn sonst ersticke ich“, sagte sie lachend.
Wir lösten uns voneinander und sie sah mich stolz an.
„Du siehst besser aus als heute Mittag“, sagte sie, streckte ihre Hand aus und strich eine Haarsträhne aus meinem Gesicht, „Viel besser.“
„Nur dank dir“, sagte ich wahrheitsgemäß, „Komm mit in die Küche, der Tee steht schon bereit.“
Wir setzten uns an den Küchentisch, tranken den Tee und ich begann ihr alles zu erklären, was ich von Neville wusste. Die Geschichte zu erzählen war sehr schwierig für mich. Manchmal musste ich stocken und einen Moment innehalten, aber Ginny munterte mich immer wieder auf und ich erzählte ihr alles.
Als ich fertig war, fragte sie besorgt: „Und wie lange ist der ursprüngliche Einsatz her?“
„Genau dreißig Tage“, antwortete ich sofort, da ich jeden Tag zählte.
Eine Weile schwiegen wir und die anfangs lockere Atmosphäre war verschwunden. Scheinbar hatte Ginny nun auch den Ernst der Lage erkannt, denn sie wirkte in sich gekehrter.
„Denkst du… denkst du jetzt, dass..“, stotterte ich, nicht in der Lage die Wörter, die ich sagen wollte, hervorzubringen. Die Frage kam so über mich und ich wollte wissen, ob sogar Ginny nach der Erzählung ihren Optimismus verloren hatte.
„Dass sie tot sind?“, fragte Ginny barsch.
Ich nickte und sah sie gespannt an.
„Nein“, antwortete sie und mir fiel ein Stein vom Herzen, „Neville hat gesagt, es sei eine Gruppe, die mit dieser Aktion Aufmerksamkeit erregen wollte und Aufmerksamkeit erlangt man nicht, indem man tötet und die Toten versteckt. Wenn Ron und die anderen wirklich tot wären, hätte man sie längst gefunden. Sie leben noch. Ron lebt noch, Hermine. Da bin ich mir ganz sicher.“
Ihre Erklärung schien plausibel und ich hoffte so sehr, dass sie Recht hatte. Sie nahm meine Hand, die auf dem Tisch lag, in ihre und lächelte mich aufmunternd an.
„Mach dir nicht so viele Sorgen. Die Auroren werden ihn ganz bald finden und zwar lebendig“, sagte sie und ich nickte.
Sie drückte meine Hand und ließ sie los.
„Kann ich dich für ein paar Minuten allein lassen?“, fragte sie und erhob sich von ihrem Stuhl.
„Willst du zu Harry?“, fragte ich, die Antwort schon wissend.
Ginny nickte und fügte hinzu: „Aber nur, wenn es für dich okay ist.“
„Natürlich“, antwortete ich, „Du hast mir schon so viel geholfen und außerdem muss ich noch eine Einkaufsliste schreiben. Der Kühlschrank sieht aus, wie ausgeraubt.“
„Gut“, sagte sie und ging in Richtung Tür.
„Ach! Was ich noch fragen wollte: Wieso kannst du eigentlich in unsere Wohnung apparieren?“, fragte ich, da ich mir schon Sorgen machte, dass mit unseren Sicherheitszaubern irgendetwas nicht in Ordnung sei.
Ginny lachte.
„Ron hat mir einmal gesagt, dass man einfach beim Apparieren „Raum der Wünsche“ murmeln muss und schon hat man die Zauber überwunden“, sagte sie, lachte und disapparierte.
Einen Moment blieb ich verblüfft stehen. Das war mir neu. Ich hatte immer gedacht, in unsere Wohnung könne man nicht apparieren.
Ron und Harry hatten bei unserem Einzug die Schutzzauber in Gang gesetzt. Doch auch wenn er mir dieses Detail verschwiegen hatte, die Tatsache, dass er den Ort unseres ersten Kusses als Passwort genommen hatte, brachte mich zum Lächeln.
Etwas schmunzelnd setzte ich mich an den Tisch im Wohnzimmer zurück und begann die Einkaufsliste zu schreiben. Doch noch bevor ich fertig war, war Ginny wieder da.
Ich blickte auf und sah sie an. Sie sah beunruhigt aus und wirkte nachdenklich.
„Was ist?“, fragte ich, „Habt ihr euch gestritten?“
Erst jetzt schien sie mich wahrzunehmen und antwortete: „Nein. Er war nicht da. Das Haus war leer und James Notfalltasche war auch nicht da.“
„Notfalltasche?“, fragte ich.
„Sie ist dafür gedacht, dass wir schnell ins Krankenhaus können, wenn irgendetwas mit James passiert ist oder dass wir ihn schnell zu Mum bringen können falls Harry oder ich plötzlich dringend weg müssen“, antwortete Ginny.
Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte, hörte ich ein Klopfen am Fenster. Ich stand auf, öffnete es und herein flog eine stolze graue Eule.
Ich nahm den Brief von ihrem Bein und öffnete ihn. Darauf standen drei kurze Sätze in krakeliger Schrift:
Wir wissen, wo sie sind. Einsatz startet jetzt. Habe gedacht, du solltest das wissen. D.M.
Ich konnte es gar nicht begreifen und ließ mir den Brief immer wieder durch.
„Was ist?“, fragte Ginny ungeduldig, „Hermine! Was ist los? Was steht da?“
Ich ließ mich wortlos aufs Sofa fallen. Bald würde alles vorbei sein. Bald würde ich endlich Gewissheit haben.
„Hermine?!“, rief Ginny nun laut, woraufhin ich ihr den Brief entgegenstreckte. Ich sah zu, wie sie den Brief genauso wie ich mehrmals durchlas und sich dann neben mich aufs Sofa setzte.
„Der Einsatz startet jetzt“, las sie vor, „Deswegen ist das Haus leer! Harry hat James zu Mum gebracht. Hermine! Sie holen Ron nach Hause!“
„Ich… ich weiß“, sagte ich und fing plötzlich an zu lachen, „Ich weiß.“
Sie umarmte mich und flüsterte mir ins Ohr: „Alles wird wieder gut.“
Ich nickte und spürte, wie ich anfing zu weinen. Jedoch weinte ich nicht wie in den letzten Wochen, weil ich traurig war. Nein, dies waren Tränen der Freude und
Erleichterung.
Ginny löste die Umarmung.
„Hey! Wie war das mit dem Weinen?!“, sagte sie, lächelte aber.
„Tut mir Leid“, schluchzte ich. Ich wusste nicht, ob ich lachte oder weinte. Es war eine Mischung aus beidem, glaube ich. Ich hatte, wie so oft in den letzten Wochen, keine Kontrolle über meine Gefühle.
Ginny schaffte es erst Minuten später mich wieder zu beruhigen.
„Ganz ruhig, Hermine“, sagte sie lachend, „wenn du jetzt erstickst, wäre das wirklich kein guter Zeitpunkt.“
Ich atmete nun tief ein und aus und sah sie grinsend an.
„Er ist bald wieder da“, sagte ich freudestrahlend zu Ginny und trocknete mein Gesicht.
„Ja, das ist er. Ganz sicher“, erwiderte Ginny und stand auf. Sie ging in die Küche und kam ein paar Minuten später mit zwei vollen Weingläsern in der Hand zurück.
„Ich glaube der tut uns jetzt beiden ganz gut“, sagte sie und reichte mir eines der Gläser. Wir waren zwar beide glücklich über die Nachricht, jedoch lag auch eine gewisse Portion Anspannung in der Luft. Schließlich waren solche Einsätze nicht einfach. Ich hoffte so sehr, dass sie Ron heil nach Hause bringen würden und dass Harry, Neville und den anderen nichts passierte.
Eine Weile sprach niemand. Wir waren beide zu sehr in unsere Gedanken vertieft. Doch nach einiger Zeit brach Ginny diese Stille.
„Sag mir bitte, dass D.M. nicht der D.M. ist, den ich vermute, dass er es ist“, sagte sie.
„Doch das ist er“, antwortete ich leise. Auch wenn Malfoy sich verändert hatte und nun Auror war und für die gute Seite kämpfte, konnte Ginny ihn nicht leiden. Manchmal glaubte ich sogar, dass sie ihn schon früher noch mehr gehasst hatte, als Harry, Ron oder ich. Ich konnte ihr auch nicht verdenken, dass sie ihn immer noch abstoßend fand. Bis heute Morgen war es mir genauso gegangen, denn erst dann hatte ich diesen neuen Malfoy etwas kennengelernt.
„Er ist wirklich in Ordnung, Ginny“, sagte ich, „Er hat sich verändert. Das habe ich mit eigenen Augen gesehen.“
„Mmh, mag sein“, antwortete Ginny gleichgültig, „aber ist mir auch egal. Hauptsache sie holen Ron nach Hause.“
„Denkst du, es dauert lange?“, fragte ich naiv.
„Es wird sicherlich noch ein paar Stunden dauern, wenn sie jetzt erst weg sind“, sagte Ginny, „Das bedeutet für uns beide wohl eine sehr lange Nacht.“
„Darin bin ich mittlerweile geübt“, sagte ich etwas selbstironisch. Ginny lachte kurz und stand auf, um die Weinflasche zu holen.
Während sie in der Küche war, klingelte es plötzlich. Ich war etwas geschockt, schließlich war es kurz vor Mitternacht und normalerweise hatten wir nicht so späten Besuch. Ich stand auf und ging zur Tür. Bevor ich sie öffnete, wartete ich einen Moment und zückte meinen Zauberstab. Man konnte schließlich nie genau wissen, wer sich dahinter verbarg. Hinter mir hörte ich Schritte und sah, wie Ginny angespannt auf die Tür starrte.
Ich nahm meinen Mut zusammen und öffnete sie. Als ich sah, wer da vor meiner Tür stand, war ich mehr als überrascht: Es waren Molly und Arthur, der den kleinen James im Arm trug.
„Hermine, Liebes“, sagte Molly und umarmte mich herzhaft. Auch sie hatte ich ewig nicht mehr gesehen und freute mich umso mehr auf diesen nächtlichen Besuch.
Als sie von mir abließ, küsste sie meine Wange und sah mich untersuchend an.
„Mager bist du geworden, Schatz“, sagte sie, „Du brauchst etwas Ordentliches zu essen.“
„Mum, was machst du denn hier?“,, fragte Ginny verblüfft.
Molly ging an mir vorbei zu Ginny.
„Das ist wirklich eine überaus nette Begrüßung, Ginny, Schatz“, hörte ich Molly sagen, doch ich wusste, auch ohne hinzusehen, dass sich die beiden gerade ebenso herzlich umarmten.
„Hermine, schön dich zu sehen“, sagte Arthur und umarmte mich, soweit es mit James im Arm möglich war.
„Dad!“, rief nun auch Ginny, „Oh Gott! James!“
Man konnte gar nicht so schnell gucken, wie Ginny auf ihren Vater zulief und ihren Sohn freudestrahlend in die Arme nahm.
„Oh, du mein Kleiner“, sagte sie und drückte ihn fest an sich, „Du bist so groß geworden.“
Sie küsste ihn und sah ihn mit solch einer Liebe an, dass ich von dem Anblick für einen Moment vollkommen gebannt war.
„Nie wieder lass ich dich so lange alleine“, flüsterte sie und küsste ihn auf die Stirn, „Nie wieder, versprochen.“
Ich löste meinen Blick von Ginny und James und sah Molly und Arthur fragend an.
„Woher wusstet ihr, dass Ginny hier ist?“, fragte ich und während ich die Frage stellte, fiel mir die Antwort ein. Mollys Uhr!
„Die Uhr“, sagte Molly schlicht und musterte mich kritisch, „Und wir haben gedacht, nun sei endlich der richtige Zeitpunkt dir einen Besuch abzustatten. Wir wollten dich schon viel früher sehen, aber Harry hat immer gesagt, du wollest keinen Besuch…“
„Ja, er hatte Recht“, sagte ich verlegen, „Ich war ein wenig… anders die letzten Tage. Ähm- schwierig, glaube ich.“
„Verständlich“, sagte Arthur, „Wisst ihr, also wisst ihr, dass jetzt-?“
„Ja, wir haben es zwar aus ungewöhnlicher Quelle erfahren, aber Ja, wir wissen es“, sagte Ginny, die sich, James fest im Arm haltend, auf das Sofa gesetzt hatte.
Wir alle schwiegen einen Moment. Wir brauchten nicht miteinander zu reden, um zu wissen, was der andere fühlte und dachte. Wir alle hofften nur, dass der Mann, der Bruder oder der Sohn endlich wieder nach Hause zurückkehren würde und dass dabei niemand ernsthaft zu Schaden kommen würde.
„Genug“, sagte Molly nach einer Weile, „Hermine, hast du heute schon etwas gegessen?“
Ich zögerte. Nein, ich hatte noch nichts gegessen, gar nichts.
„Also nein“, sagte Molly, „Habe ich mir doch gedacht. Zwar koche ich um Mitternacht eigentlich nicht, aber ungewöhnliche Situation erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Ich denke, wir werden sowieso heute Nacht nicht wirklich viel schlafen, warum also nicht ein paar Apfelpfannkuchen verspeisen?“
Als sie das sagte, merkte ich erst, dass ich Hunger hatte. Ich hatte schon lange nicht mehr regelmäßig gegessen und war etwas dünner geworden.
„Ja, Mum!“, sagte Ginny schwärmerisch, „Deine Apfelpfannkuchen mit Marmelade! Mmmh.“
„Da gibt’s nur ein Problem“, sagte ich, „Ich habe überhaupt nichts im Haus. Marmelade kann sein, aber weder Äpfel noch Mehl oder Milch.“
Ginny stöhnte hörbar, doch Molly lächelte und haute leicht auf ihre Tasche, die ich erst jetzt bemerkte.
„Ich habe alles, was ich brauche, hier drin“, sagte sie und ging in die Küche.
„Genial Mum!“, sagte Ginny anerkennend und widmete sich dann wieder voll und ganz ihrem Sohn.
„Setzt dich doch, Arthur“, sagte ich und deutete auf das Sofa, auf dass er sich nun auch setzte, „Möchtest du vielleicht einen Schluck Wein?“
„Ich hatte zwar eher an Feuerwhiskey gedacht, aber du hast recht, Wein ist wahrscheinlich besser“, antwortete er und ich hörte deutlich Besorgnis in seiner Stimme, „Wir sollten heute Nacht alle einen klaren Kopf bewahren.“
Ich nickte und ging in die Küche, um ein drittes Glas zu holen. Molly war dort voll und ganz in ihrem Element und als ich gerade gehen wollte, um Arthur das Glas zu bringen, sagte sie: „Hermine, Liebes, komm doch gleich noch einmal her, ja?“
Ich nickte, brachte Arthur das Glas und ging zurück zu Molly.
„Setz dich hin“, sagte Molly freundlich und deutete auf einen der Stühle, „Du siehst müde aus.“
„Das bin ich auch“, antwortete ich matt, „aber schlafen kann ich auch nicht.“
„Das kenne ich nur zu gut. Und wenn man dann endlich einmal eingeschlafen ist, dann wird man von Albträumen verfolgt, die einen fast verrückt werden lassen“, sagte sie und seufzte, „Hoffentlich hat das heute ein Ende.“
„Ja, hoffentlich“, murmelte ich. Ich hatte das Gefühl, Molly wisse genau, wie ich fühlte, und dies gab mir zum wiederholten Male am heutigen Tag, das Gefühl, ich sei nicht alleine.
„Hermine, was auch immer heute passiert“, sagte Molly, „wir lassen dich nie im Stich. Du gehörst zu unserer Familie. Du bist niemals alleine, glaub mir.“
„Ich weiß“, sagte ich und merkte wie Tränen meine Wangen hinunter liefen. Molly ließ die Pfanne stehen und drückte mich an sich. Wie ich so an ihren Bauch gepresst dasaß, strich sie mir über die Haare und ich fühlte mich, wie ein kleines Kind, dem nichts passieren konnte, weil die Mutter einen beschützte.
Erst als ich aufgehört hatte zu weinen, ließ sie mich los und nun sah ich, dass auch auf ihrem Gesicht Tränen glitzerten.
Sie wischte sie mit ihrer Hand weg und drehte sich zur Pfanne um.
„Kannst du den Tisch drüben decken, Schatz?“, fragte sie und ich bejahte sofort. Jede Ablenkung tat gut.
Ich deckte den Tisch im Wohnzimmer, den wir eigentlich nur nutzten, wenn Gäste da waren, da wir zu zweit auch genug Platz am Küchentisch fanden, und schon wenige Minuten später brachte Molly einen großen Teller voller Pfannkuchen ins Wohnzimmer.
„Bevor nicht jeder vier Stück gegessen hat, lass ich niemanden aufstehen!“, sagte sie in ihrem üblichen Befehlston.
Ich hatte kein Problem mit dieser Regel. Ich aß ganze sechs Stück und fühlte mich danach vollkommen satt und noch viel müder als zuvor.
Als ich gähnte, sagte Molly: „Hermine, du solltest dich ein wenig hinlegen.“
„Nein, das geht nicht“, sagte ich sofort, „Nicht jetzt.“
„Keine Sorge, ich bleibe auf alle Fälle wach und ich werde jeden sofort wecken, falls es Neuigkeiten gibt“, sagte Arthur, „Es wird jedoch sicher noch bis in die Morgenstunden dauern, also kannst du beruhigt schlafen, Hermine. Du wirst nichts verpassen. Außerdem wird Ron sicher erschrecken, wenn er dich so abgemagert und dazu noch völlig übermüdet sieht.“
„Weckst du mich wirklich sofort?“, fragte ich sicherheitshalber.
„Ja“, sagte Arthur, „Ich versprech es dir.“
„Ist es okay, wenn ich hier auf dem Sofa schlafe. Ich will nicht alleine sein und dann noch in unserem Ehebett-“
„Natürlich, Hermine“, sagte Molly, „Das ist deine Wohnung und du kannst dort schlafen, wo du dich wohlfühlst.“
Ich stand auf und machte es mir auf dem Sofa mit Kissen und Decke bequem. Ich konnte kaum noch die Augen offen halten. Ich spürte all den Schlafmangel der letzten Tage deutlich.
„Hermine, würde es dir etwas ausmachen, wenn James und ich uns in eurer Bett legen würden?“, fragte Ginny zögernd, „Dort wäre genug Platz für uns beide und-“
„Nein, natürlich ist das kein Problem“, sagte ich lächelnd, „Geh nur!“
Sie verschwand mit dem kleinen schlafenden James in unserem Schlafzimmer und schien sehr glücklich, etwas Zeit mit ihm alleine verbringen zu können. Arthur setzte sich währenddessen mit dem heutigen Tagespropheten auf den Sessel und Molly nahm Strickzeug aus ihrer Tasche und setzte sich ans Ende des Sofas zu meinen Füßen.
Ich fühlte mich wohl in der Umgebung der beiden. Sie strahlten solche Sicherheit und Ruhe aus, dass ich nicht lange brauchte, um trotz der Umstände, in einen ruhigen Schlaf zu fallen, nicht wissend, was mich am nächsten Tag erwarten würde.
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Robert Pattinson ist die Rolle Cedrics praktisch auf den Leib geschrieben; er ist ein typischer Engländer mit dem attraktiven, gut geschnittenen Gesicht eines Privatschulzöglings.
Mike Newell