von Lyssiana_Malfoy
„Ja, klar. Setz dich.“
Ich setzte mich. Sie setzte sich gerade hin und legte ihr Buch zur Seite.
„Stolz und Vorurteil?“ Ich schaute interessiert. Das war eines meiner Lieblingsbücher.
„Ja. Ich lese es schon ungefähr...“ Sie wurde rot.
„... zum hundertsten Mal? Ich auch!“ Ich lächelte und sie auch.
„Ich heiß übrigens Samantha. Samantha Parkinson. Slytherin.“
„Astoria. Astoria Greengrass. Was ist Slytherin?“ Ich zog die Augenbrauen hoch.
„Nanu? Eine Greengrass die nicht weiss, was Slytherin ist? Interessant …“ Sie schmunzelte. „In Hogwarts gibt’s 4 Häuser. Gryffindor – die Mutigen. Hufflepuff – die Schlappschwänze. Ravenclaw – die Neunmalklugen. Slytherin – die Listigen, die zu ihren Freunden stehen.“
„Aha. Und du bist in Slytherin? Is' das cool?“, ich grinste und hob die Augenbrauen wiederum.
„Na, mehr als cool. Das einzige Haus, in dem man auch mal Scheisse machen kann. In den anderen wirst du immer gleich bestraft. Aber irgendwie, sehen es die Lehrer mit den Sly's nicht so streng. Und das ist wirklich geil.“ Sie grinste.
„Dann muss ich UNBEDINGT zu den Sly's. Ich bin nicht die Bravste, weisst du.“ Ich lachte laut. Das war wirklich wahr. Aber davon später mehr.
„Ich glaub so oder so, dass du die geborene Sly-Prinzessin bist. Ich meine, deine Familie ist reicher und populärer als die Malfoys, deine Schwester ist auch in Slytherin. Aber die Jüngeren sind bekanntlich beliebter als die Älteren. Ohne zu bluffen – ich bin auch beliebter als meine Schwester. Pansy.“
„Daphne hat oft von ihr erzählt. Ihre BFF.“ Ich mochte Samantha immer wie mehr. Sie war mir sehr sympathisch.
„Ja, das stimmt. Komisch, dass wir uns noch nie getroffen haben. An den Familienfesten warst du nie dabei …“, sie verzog nachdenklich das Gesicht.
„Na, weil ich auf Beauxbatons war. Ich kam höchstens an Weihnachten nach Hause. In den Sommerferien war ich jedes Jahr nur 2 Wochen da. Ich hatte in Frankreich viele Freunde, bei denen ich war. Es war von Anfang an meine Entscheidung, in Frankreich zu leben. Ich hatte nie ein enges Verhältnis zu meinen Eltern, weil ich zwar ihre Ansichten als Reinblütige teile …“, ich stockte kurz, fuhr dann aber weiter. Was hatte ich schon zu verlieren? „Ich steh auf Muggelpromis. Auf Promis der Muggel. Kennst du Brad Pitt? Ich liebe ihn!“
„Ne. Den kenn ich nicht. Is' der scharf?“ Sie grinste spöttisch.
„Schärfer als Draco Malfoy.“
„Schwör!“
„Ich schwöre auf alle heissen Jungs dieser Welt. Sie sollen verschwinden, wenn ich lüge.“ Just in diesem Moment lief Blaise Zabini an unserem Abteil vorbei. Jetzt glaubte sie mir.
„Tha! Blaise ist noch da, also musst du Recht haben.“ Sie lachte herzhaft und ich lachte mit, denn ihr Lachen war ansteckend.
Es war eine sehr angenehme, sehr lustige Fahrt. Nach ein paar weiteren Stunden, wir waren schon fast in Hogwarts, sagte Samantha: „Ich mag dich. Nenn mich doch Sam.“
Ich lächelte. Sam war wirklich einer der nettesten Personen, die man sich vorstellen kann. „Nenn du mich Ria. Ich hasse meinen Namen … Wieso Astoria? Wieso muss ich einen Namen haben, den sonst keine Andere auf den Planeten trägt. Ich würde lieber Samantha heissen.“
Samantha verzog das Gesicht. „Samantha ist ein grauenhaft schrecklicher Name. Was glaubst du, warum ich sonst alle Lehrer dazu überredet habe, mich Sam zu nennen und nicht Samantha. Sam Parkinson. Was noch viel schlimmer ist als Samantha, ist Ms. Parkinson. Da komm ich mir vor wie meine Mutter!“
Ich lachte so sehr, dass ich Bauchschmerzen hatte. Mit Sam war es so lustig! „Also ich finde Samantha sehr schön. Aber stell dir vor du müsstest Draco heissen: 'Komm, komm her kleiner Drache'. Was gibt wohl das für Bettspiele? 'Mein kleiner Drache. Grosser Körper, kurzer Schwanz.' Armer Malfoy!“
Sam lag auf dem Boden vor Lachen. Ich half ihr hoch. „Hast du Draco schon kennen gelernt?“
Meine Miene verfinsterte sich. Ich erzählte ihr, auf welch nette Art ich ihn kennen gelernt hatte und sie lachte. „Du bist echt schlagfertig. Ich wünschte, ich hätte das erlebt.“
„Danke. Aber ich hasse ihn so sehr. Arrogante Banane!“, ich grinste schief. Das brachte sie wiederum zum Lachen.
„Hör auf! Ich hab Krämpfe in den Lachmuskeln. Wir sind da! Komm, wir gehen raus. Das Gepäck kannst du da lassen. Das wird abgeholt. Nimm aber besser deine Handtasche mit. Für den Fall ...“ Sie packte mich am Arm und schleifte mich nach draussen.
Draussen war es angenehm kühl. Endlich frische Luft! Sam führte mich zu den Kutschen und ich genoss es, an der kalten Luft zu sein. Im stickigen Zug hatte ich nämlich etwas Kopfschmerzen gekriegt. Wir schlenderten so langsam, dass wir die Zeit vergassen und alle anderen Schüler an uns vorbeigingen. Dann stiegen sie und ich in eine der letzten Kutsche. Sie fuhr nicht gleich los. So hatte ein gewisser Draco Malfoy noch die Gelegenheit einzusteigen. Er sah uns, wollte wieder gehen, doch die Türe der Kutsche hatte sich geschlossen.
„Verdammte Scheisse“, er fluchte, setzte sich dann aber neben Sam. „Hi Sam. Wer hat dich dazu verurteilt mit der Hölle in Person in einem Raum zu sein? Pansy?“
„Ha. Ha. Ha. Sehr witzig, Malfoy.“ Ich rammte meinen Fuss gegen sein Bein. Er stöhnte vor Schmerz. Meine Schuhe waren halt vorne sehr spitz und es musste relativ Schmerzhaft sein, wenn man sie gegen ein Schienbein gestossen bekam. „Uups“, sagte ich, als wäre es ein Versehen gegeben.
„Greengrass, was ist dein Problem? Was hab ich dir getan?“, er hob eine Augenbraue und sah mich belustigt an.
„Malfoy, deine arrogante Art geht mir sowas von auf den Sack! Du bist nicht der King von allen, nur weil es jetzt ein paar Berichte in der Hexenwoche gab. Und ausserdem, siehst du so verflucht gut aus und das macht mich ganz nervös.“ Oh. Oh. Hatte ich das gerade gesagt? Shit!
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