von Lyssiana_Malfoy
Wir betraten das Büro des Zaubertränkemeister's. Ausser Harry, Ron & Hermine war noch niemand da. Das Büro war extra umgestellt worden und in der Mitte stand ein reichlich gedeckter, grosser Holztisch.
„Guten Abend, die Damen! Sie sehen wundervoll aus!“ Slughorn trat auf uns zu und schüttelte uns kräftig die Hand.
„Abend Professor“, ich machte einen Knicks und er lächelte entzückt.
„Schön Sie zu sehen, Sir!“ Auch Ginny machte einen kleinen Knicks.
Im Hintergrund hörte ich Harry und Ron kichern und ich grinste ihnen zu. Dann gingen wir zu ihnen und setzten uns neben die drei. Ich hatte mich gerade gesetzt, als die Türe auch schon wieder aufflog und dann gleich wieder zugeschlagen wurde.
„Ah, Mister Malfoy! Schön, dass auch Sie es geschafft haben, zu kommen!“ Slughorn stand vom Tisch auf und ging auf Blondie zu.
Blondie grinste schleimig und sagte: „Auch mich freut es, dass ich hier bin. Sie sehen gut aus, Professor.“ Schleim, schleim. Ganz der Malfoy, dieser Junge!
Der Professor lief knallrot an und schüttelte Malfoy die Hand. „Danke, danke. Dieses Kompliment kann ich nur zurückgeben. Wollen Sie sich nicht setzen? Neben Miss Granger ist noch frei!“
Doch Blondie dachte nicht im Traum daran, sich neben Hermine zu setzen, stattdessen setzte er sich demonstrativ neben mich. Ich schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an und er grinste.
„Es ist auch schon dich zu sehen, A-s-t-o-r-i-a“, er zog meinen Namen extra lang hinaus und ich verengte meine Augen noch weiter zu Schlitzen. Er grinste.
Slughorn setzte sich auf einen ächzenden, grünen Sessel, am Kopfende des Tisches und schaute uns alle Freuden strahlend an.
„So, dann fehlen nur noch Mister Longbottom und Miss Lovegood und unsere bescheidene Runde ist komplett“, er schaute uns vor Glück platzend an und ich musste mir ein Kichern verkneifen.
Als auch Luna und Neville endlich da waren (sie hatten sich extra neben Hermine gesetzt, um nicht neben Malfoy sitzen zu mĂĽssen), kamen auch schon 5 winzige Elfen und tischten uns ein Festmahl auf. Nett.
Slughorn nahm sich von allem etwas auf seinem Teller. „Nun, Mister Malfoy, wie geht es Ihrer Mutter?“
Auch Malfoy hob sich von allem auf den Teller. „Ihr geht es gut, aber sie muss alles, was im letzten Jahr passiert ist, überdenken. Mein Vater unterstützt sie wo er nur kann.“
Kotz. Bäh. Blah Blah Blah. Als ob das alles so tragisch sein sollte. Halt einfach dein Maul und hör auf Scheisse zu labern, Malfoy.
Slughorn nickte einsehend und wandte sich nun an Harry. „Mister Potter, wie ich höre sind Sie immer noch mit Ms Weasley zusammen. Stimmen meine Quellen?“ Harry und Ginny liefen rot an und ich grinste, während Ron einen motzigen Eindruck machte.
„Ja, das stimmt, Sir.“ Harry wurde noch röter und warf Ginny einen Blick zu. Sie zwinkerte ihm frech zu und Slughorn, der dies beobachtet hatte lachte laut auf. „Harry, mein Junge, das muss Ihnen nicht peinlich sein, Ms Weasley ist ein wunderschönes Mädchen. Sie sollten eher stolz sein!“
„Ja, klar. Stolz eine Blutsverräterin als Freundin zu haben“, murmelte Malfoy so leise, dass nur ich es hören konnte.
Ich trat ihm heftig mit meinen hohen Hacken auf den Fuss, so dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. „Halt die Klappe, Malfoy. Du bist noch viel dreckiger“, schnauzte ich in ganz leise an.
Die anderen hatten unsere kleine Auseinandersetzung nicht bemerkt und redeten munter ĂĽber Harry und Ginny's Liebesleben weiter.
„Sag mal, Greengrass … Wie hältst du das aus? Du bist schliesslich selber eine Blutsverräterin. Ein dreckiges, kleines Gör, das mit dem Sozialfall Nummer 1, den Weasley's abhängt. Was bist du nur für ein Opfer.“ Er sah mich voller Abscheu an.
Die Wut quoll in mir hoch und meine Fingernägel krallten sich in meinen Sessel, an jener Stelle dann Risse entstanden. Mein Herz schlug schneller und ich spürte, wie meine Wangen heiß wurden vor Zorn.
Er fuhr fort. „Ja, und das war nicht das einzige Opfer. Dein Vater war doch auch so ein Opfer, oder? Einer, der dir Muggelgeräte bringt. Von ihm kennst du doch all den Kram. Was für ein Opfer du auch bist.“
„Woher weisst du das? Wie hast du mich genannt?“, flüsterte ich. „Wie hast du mich und die Weasley's genannt? Sag es!“ Ich flüsterte heiser und stossartig.
„O-P-F-E-R“, formten seine Lippen.
Jetzt gab es kein Halten mehr. Ich sprang auf und warf mich an seinen Hals. Der Stuhl kippte um und ich würgte ihn heftig. Die anderen sprangen auf und Slughorn rief entsetzt: „Was machen Sie da, Ms Greengrass!“
Ich hörte ihm keineswegs zu, sondern verstärkte meinen Griff nur. „ICH BRING DICH UM.“ Er schaute mich nur verängstigt an, dann griffen seine Hände nach meinen und rissen sie von seinem Hals. Er atmete auf und da, wo mein Griff gewesen war, waren nun rote Abdrücke. Ich wollte ihn schlagen, ihm weh tun, doch er liess mich nicht.
„Lass mich los, Malfoy!“, kreischte ich und er drehte sich geschickt um uns und war jetzt über ihm. Moment. Ich sollte doch die Oberhand haben und IHN fertig machen und nicht unbekehrt.
„Lass mich!“, kreischte ich noch lauter und boxte ihm mit den Füssen in die Weichteile, worauf er mich auf der Stelle losliess.
Keuchend drehte er sich von mir und ich konnte aufstehn. Doch als ich mich wieder auf ihn stürzen wollte, hielten mich 4 Hände, die 2 Paar Hände von Harry & Ron zurück. Ich wehrte mich einige Sekunden lang, merkte dann aber, dass es keinen Zweck mehr hatte. Sie waren zu stark. Ich fiel in mich zusammen. Harry und Ron kauerten sich zur Sicherheit auch zu mir runter und Ginny legte einen Arm um mich. Ich sass einfach da und merkte überhaupt nichts. In meinen Augen brannte es, doch ich konnte nicht weinen. Es war zu schmerzhaft, ich hatte keine Kraft zum weinen.
„Schsch“, Ginny strich mir über die Wange. „Alles ist gut. Schsch“, beruhigte sie mich.
Nichts war gut! Alles war schlecht. Wie konnte Malfoy nur? Wie konnte er nur so auf meinen Vater anspielen? Warum tat er das? Warum?
Slughorn schaute uns alle an. „Ich würde sagen, damit ist diese Feier wohl beendet. Mr Malfoy, Ms Greengrass, ich erwarte sie morgen Abend in meinem Büro, dann können wir diese Sache klären.“
Ich stand auf und Harry stĂĽtzte mich dabei. Malfoy hatte auf dem Absatz kehrt gemacht und war gegangen.
Auch wir verliessen die Halle. Ich verabschiedete mich von den Gryffindor's und machte mich auf den Weg in den Slytherin Gemeinschaftsraum. Ich ging sehr schnell. Alles, was ich jetzt noch wollte, war in mein Bett. Ich wollte allein sein, wenn ich endgĂĽltig zusammenbrach.
Mitlerweile rannte ich die Gänge entlang, denn ich zitterte immer wie mehr. Ich stoppte erst, als ich in Malfoy hineinkrachte, den ich glatt übersehen hatte. Wir krachten beide zu Boden.
„VERDAMMT, GREENGRASS! Langam aber sicher reicht es!“ Wütend stand er auf und wischte sich den Dreck von seinen Hose.
Wie ein Kind sagte ich: „Du hast angefangen, also bist auch du Schuld. Wie konntest du es wagen, mich eine Blutsverräterin zu nennen? DAS ist wirklich unter der Gürtellinie, Malfoy!“
„Ach, hör doch auf, Greengrass. Wir wissen beide, dass es bei unserem Streit schon lange unter der Gürtellinie hergeht.“
Ich schaute zu Boden und rappelte mich endlich auf. „Es war alles deine Schuld. Wenn du nicht angefangen hättest, hätte ich dich auch nicht fertig gemacht!“
„TZ! Du und MICH fertig machen? Träum weiter, Greengrass! Schliesslich habe ich DICH zum weinen gebracht!“ Er grinste.
„Findest du es etwa lustig, dass du meinen Vater beleidigt hast? IST DAS ETWA WITZIG? Fändest du es witzig, wenn ich zum Beispiel sagen würde: Wäre dein Vater eine Bockwurst gewesen, dann wärst du jetzt klüger! Oder wie wär's mit: Deine Mutter stinkt so sehr, man könnte meinen, das liegt an dir! Lustig oder? Ha. Ha. Ha!“
Auf einmal drĂĽckte er mich gegen die kalte Steinmauer und wĂĽrgte mich. Wenn auch nur kurz. Ich hechelte nach Luft und er liess mich wieder los.
Ich zog eine Augenbraue hoch und sagte: „Siehst du, du fändest es definitiv NICHT lustig.“
„Weisst du, ich weiss einfach nicht wo das alles hinführen soll. Ich verstehe dich nicht. Einen Tag liebst du mich, dann hasst du mich. Kaum nähern wir uns an, lässt du mich wieder fallen.“ Er sah sie ausdruckslos an.
„Ich lass dich fallen? Wohl eher unbekehrt“, ich musste unwillkürlich lächeln.
„Nein. Du lässt mich fallen. Ich will dich ja … Also, als gute Freundin, mein ich“, er lief zartrosa an.
„Aha. Das fällt dir aber früh ein.“
„Ich weiss, was ich vorhin gesagt habe, war richtig scheisse von mir und ich kann verstehen wenn du nicht mehr mit mir reden willst, aber … bitte lass mich nicht!“ Er war mir nun so nah, dass ich jede einzelne Wimper zählen konnte. Ich senkte den Kopf und zuckte die Achseln.
„Draco, du kannst nicht was sagen und dann gleich darauf sagen, du hast es nicht so gemeint und dann denken, ich würde dir sofort verzeihen und dir um den Hals fallen.“ Ich befreite mich aus seiner Nähe und trat 2 Schritte weg von ihm.
„Naja, bei den anderen Mädchen würde es klappen.“ Er zuckte mit den Achseln.
„Na, dann tut's mir leid. Dann geh doch wieder zu den anderen Mädchen. Geh zu deinen Schlampenen, die eh nur auf dein Geld aus sind. Geh, denn die anderen Mädchen machen wohl eher das, was du willst. Schliesslich würden sie dir sofort verzeihen.“
Ich machte auf den Absatz kehrt und liess einen offensichtlich verdatterten Draco stehen, der den Kopf schüttelte und sowas wie: „Dieses Mädchen …“ murmelte.
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