von hilgener-jung
Heya Leute, und schon ist es wieder Montag:p
Wer hätte am Anfang gedacht, dass Ich nach ungefähr 5 Monaten mit 71 Reviews und 46 treuen Lesern dastehen würde:) Ich jedenfalls nicht:p
Vielen Dank euch allen für eure Kommentare, freut mich dass euch immer noch gefällt was ich schreibe.
@Forrest: gut erkannt! Dafür dass er der schlauste Zauberer sein soll übersieht Dumbledore ziemlich viel;)
@Ron0903: Mal schauen wie schnell Dumbledore sich durchringen kann;)
So, jetzt gehts auch schon mit dem nächsten Kapitel weiter. Das Kapitel habe ich insgesamt 4 mal umgeschrieben und bin immer noch nicht so ganz glücklich damit, aber ich glaube kaum dass ich es noch besser hinbekomme. Also spart nicht an Kommentaren, um mir hinterher zu sagen was ihr davon haltet;) Viel Spaß beim lesen!
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Als Ginny Weasley am Weihnachtsmorgen aufwachte, war sie extrem glücklich.
Die Tatsache, dass Tom Riddles Tagebuch einfach verschwunden war, hatte sie zwar in den letzten Wochen nicht kalt gelassen, aber da es keine erneuten Angriffe gegeben hatte, hatten sich ihre Sorgen langsam verflüchtigt.
Ein breites Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie aufwachte und fünf Briefe an ihrem Bettende entdeckte.
Der erste enthielt Weihnachtsgrüße von Kari auf einer Selbstgebastelten Karte.
Der zweite Brief kam von Hermine und enthielt einen Gutschein für Flourish & Blotts.
Von Jonna kam der dritte Brief und zu Ginnys Erstaunen enthielt dieser neben einer Weihnachtskarte auch noch zwei Fotos. Das erste war von Ihr und all ihren Freunden (außer Kari), wie sie am großen See saßen und lachten. Aber es war das zweite Foto, dass Ginny verwirrte. Ein Foto von Harry und Jonna, wie die beiden Händchen haltend auf die Kamera zu spazieren und sich gegenseitig anlächeln. Und obwohl Ginny gute Fortschritte gemacht hatte was ihre Schwärmerei für Harry anging und sie ihn immer mehr als Freund sah, war das Foto des glücklichen Paares wie ein Schlag in die Magengrube für sie.
Aber ihre gute Laune setzte sich schnell wieder durch und verdrängte dieses ungute Gefühl. Sie klappte das Bild so um, dass nur noch Harry zu sehen war und Jonna nun die Rückseite innehatte, stellte beide Bilder auf ihren Nachttisch und öffnete den vierten Brief, der von Harry gekommen war.
Hey Ginny,
Ich wünsche dir frohe Weihnachten und hoffe du hast ein paar schöne Tage!
Ich war gestern bei Hagrid und habe etwas Neues herausgefunden. Die Kammer des Schreckens war schon einmal geöffnet wurden!
Hagrid war damals Schüler in Hogwarts.
Und ich glaube dass Tom Riddle etwas mit der Öffnung zu tun hatte.
Aber die Einzelheiten werde ich euch erzählen, wenn ihr nach Hogwarts zurückkommt.
Bis dahin wünsche ich dir noch schöne Ferien.
Liebe Grüße,
Harry
Ginny legte den Brief beiseite und atmete tief durch. Harry hatte also etwas über die Kammer herausgefunden und wusste auch, dass Tom Riddle etwas mit der Öffnung zu tun hatte.
Vielleicht würden sie ja das Rätsel alleine lösen können, bevor noch andere Schüler angegriffen werden würden und Ginny müsste sich nicht mehr schlecht fühlen, weil sie Informationen zurückhält.
Seit Tom ihr gezeigt hatte, dass sie die Kammer geöffnet hatte, wollte Ginny jemandem davon erzählen. Sie war sogar schon einmal auf dem Weg zu Professor Dumbledores Büro gewesen, hatte sich dann allerdings nicht mehr getraut es ihm zu beichten. Ihre Angst war einfach zu groß, dass sie ihre gerade erst gewonnenen Freunde schon wieder verlieren könnte.
Sie hatte sich zwar fest vorgenommen es ihrem Schulleiter zu beichten, sobald Tom wieder auf sich aufmerksam machen würde, aber solange nichts neues passierte würde sie es noch für sich behalten. Und wer weiß, wenn Harry das Rätsel vorher lösen könnte, dann müsste sie niemals jemandem davon erzählen.
Sie löste sich aus ihren Gedanken und nahm den letzten Brief in die Hand, der an ihrem Bettende gelegen hatte. Es stand kein Absender auf dem Umschlag und ihre Neugier darüber, von wem der Brief wohl sein konnte, wurde immer größer.
Sie öffnete den Umschlag und zog das Papier heraus.
Ihre Augen weiteten sich und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie die schnörkelige feine Schrift Tom Riddles wieder erkannte.
Hallo Ginny,
Ich hoffe du und deine Blutsverräter Freunde genießen die Ferien!
Ich werde nach den Ferien ins Schloss zurückkehren und ich werde mich ganz besonders darauf freuen, dich wieder zu sehen, Ginevra Weasley!
Und glaube mir, wir werden uns wieder sehen…
*~*~*~*
Harry hatte in den zwei Wochen der Weihnachtsferien viele Briefe zwischen seinen Freunden hin und her geschickt. Die meisten gingen allerdings an Hermine, die täglich mit neuen Ideen und Vorschlägen kam und sogar überlegt hatte ihre Ferien abzubrechen, um in der Hogwartsbibliothek nachforschen zu können. „Immerhin haben wir noch nie in der verbotenen Abteilung nachgeschaut“ hatte sie ihm geschrieben, was Harry zutiefst verwirrte, war Hermine doch sonst so darauf bedacht sich an die Regeln zu halten.
Von Hagrid hatte er nichts Neues erfahren können, da dieser meinte er hätte Harry schon zu viel verraten und auch die anderen Professoren, die er nach der Kammer gefragt hatte, konnten oder wollten ihm nicht weiterhelfen.
Und so hatte er seine Zeit mit den Briefe schreiben, Hausaufgaben und Lernen verbracht und freute sich sehr darüber, dass seine Freunde heute wieder aus dem Urlaub kommen würden.
Er wartete am Schlossportal auf die anderen. Zuerst erschienen Ron, Ginny und Hermine und Harry begrüßte beide Mädchen mit einer Umarmung, woraufhin beiden die Röte ins Gesicht stieg.
Ron sah Hermines errötete Wangen und sein Gesicht nahm eine ausdruckslose Form an.
„Hi Harry, ähm sorry aber ich gehe schon mal vor, ihr könnt ja dann hier auf Jonna warten.“ stammelte er schroff zur Begrüßung und ging dann mit gesenktem Kopf aufs Schloss zu. Harry schaute Ihm zunächst verwirrt hinterher und sah dann fragend die beiden Mädchen an, welche aber lediglich mit den Schultern zuckten.
Kurz darauf kam Jonna bei den drei wartenden an und begrüßte Harry mit einem leidenschaftlichen Kuss. Atemlos ließen die beiden erst nach einer Minute wieder voneinander ab. Lächelnd schaute Harry auf seine Freundin hinab und flüsterte ihr ein „Ich hab dich auch vermisst“ ins Ohr, während diese überlegend grinsend zu Ginny hinüber sah, die mit leidendem Gesichtsausdruck den beiden zugesehen hatte.
Was jedoch keiner bemerkte, war dass Hermines Gesichtszüge auch entglitten als sie den leidenschaftlichen Kuss mit ansehen musste.
Sie hatte in den Ferien jeden Tag mit Harry geschrieben, mit ihm nicht nur über das Problem mit der Kammer geredet sondern auch über persönliche Dinge. Und spätestens seit er seine Briefe mit „Liebe Grüße, dein Harry“ unterschrieb hatte sie im Unterbewusstsein angefangen, über eine mögliche Beziehung mit Ihm nachzudenken.
Sie hatte schon lange das Gefühl gehabt, dass Harry und Jonna eigentlich eher Freunde als Partner waren. Sie mochte Harry, fand dass er gut aussah und sie wusste, dass auch er sie gerne hatte. Sie waren jetzt schon seit über einem Jahr gute Freunde und sie hatte schon lange dieses komische Gefühl im Bauch gehabt, immer wenn Harry in Gefahr gewesen war oder wenn er sich verletzt hatte. Er war genauso engagiert in Nachforschungen in der Bibliothek, wie sie es war und er war einer der Klassenbeste in jedem Fach in der Schule. Er war quasi alles, was zu Hermine passen könnte und Hermine hatte sich fest vorgenommen zu überprüfen ob es mehr als Freundschaft zwischen den beiden gibt, falls seine Beziehung mit Jonna nicht mehr funktionieren sollte.
Aber der Kuss den sie gerade miterleben durfte hatten ihre Hoffnungen gehörig schrumpfen lassen.
„Wollen wir uns ein leeres Klassenzimmer suchen? Dann können wir über die Sache mit der Kammer reden?“ durchbrach Harrys Stimme die entstandene Stille.
Jonna, die an seinem Arm klebte stimmte sofort zu, während Hermine nach einem kurzem zögern nickte und Ginny den Kopf schüttelte.
„Ich wollte mich noch mit Kari treffen, ich treffe euch dann später im Gemeinschaftsraum.“ sagte das Rothaarige Mädchen bevor sie die anderen stehen ließ und aufs Schloss zu rannte. Jedoch war sie nicht, wie sie erzählt hatte, auf dem Weg zu Kari, sondern auf dem Weg dahin, etwas zu tun was sie schon vor langer Zeit hätte machen sollen.
Unsicher stand sie wenig später vor dem Wasserspeier, der den Zugang zum Büro des Schulleiters bewachte. Sie hatte viel nachgedacht, seit sie an Weihnachten den Brief von Tom erhalten hatte und sie hatte entschieden, dass sie sich jemandem anvertrauen musste. Und wer war dafür besser geeignet, als Albus Dumbledore, der größte Zauberer ihrer Zeit?
Sie nahm all ihren Mut zusammen und sprach zum Wasserspeier.
„Ich muss mit Professor Dumbledore sprechen.“
Ein paar Sekunden passierte gar nichts und Ginny dachte schon darüber nach umzudrehen und den Schulleiter woanders zu suchen, doch dann war ein lautes Geräusch zu hören und der Eingang zum Büro erschien.
Ginny fuhr mit der Treppe hinauf und atmete tief durch, bevor sie an die Bürotür klopfte und auf das „Herein“ des Schulleiters hin die Tür öffnete und hineinging.
Albus Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch und grübelte über ein paar Papieren, als es an der Tür klopfte. „Herein“ sprach der Schulleiter und blickte kurz auf.
Die kleine Ginny Weasley betrat unsicher das Büro und blickte sich schüchtern um.
„Ahh Miss Weasley, setzen sie sich doch.“ sagte der alte Zauberer freundlich und beschwor einen Stuhl herauf, der nun ihm gegenüber auf der anderen Seite des Schreibtisches stand.
„Was führt sie denn zu mir?“ fragte er freundlich.
„Ähm, wissen sie, also, ich weiß nicht wie ich anfangen soll“ stammelte Ginny und wurde rot im Gesicht. „Ich muss ihnen etwas erzählen, wegen der Kammer des Schreckens.“
Aufmerksam musterte der Schulleiter das jüngste Weasley Kind. Seit einiger Zeit hatte er nun schon damit gerechnet, dass sie sich jemandem anvertrauen würde. Er hatte sie oft dabei beobachtet, wie sie sich mit ihren Freunden unterhielt und die anderen Lehrer hatten ihm berichtet, dass sie im Unterricht aufgelebt ist und sich mehr eingebracht hat.
Seine gute Menschenkenntnis und auch seine nicht zu unterschätzenden Legilimentik Künste hatten ihm verraten, wie unwohl sie sich dabei fühlt niemandem etwas über Tom Riddle erzählen zu können und dass es ihr sehr zu schaffen macht, dass wegen ihr das Geheimnis über die Kammer immer noch nicht gelüftet ist.
Ein weiteres Mal setzte er unbemerkt von seiner Schülerin seine Legilimentik ein um herauszufinden was sie bedrückt. Er sah ihre Furcht davor, dass sie ihre Freunde verliert, aber auch die Angst davor weitere Angriffe zu ermöglichen.
Es kam die Erinnerung zum Vorschein, als sie entdeckt hatte, dass das Buch fehlt und auch der Schulleiter begann sofort darüber nachzudenken, was wohl mit dem Buch passiert sein konnte. Er sah den Brief, den sie an Weihnachten von Tom erhalten hatte und blitzschnell fügte er das Puzzle zusammen. Ein anderer Schüler der Schule muss das Buch an sich genommen haben und sieht sich nun in der prekären Lage, mit Tom zurecht zu kommen.
Ich werde in den nächsten Tagen ein genaueres Auge auf meine Schüler werfen dachte er, als er sich aus Ginnys Gedanken zurückzog und sich wieder auf das Gespräch konzentrierte.
Ginny hatte in der ganzen Zeit ihren Blick auf ihre Füße gerichtet gehabt und versucht die Worte zu formulieren, die ihr nur so schwer über die Lippen kamen.
Sie ärgerte sich selbst über ihre Schwäche und ihre Feigheit. Sie blickte in die verständnisvollen blauen Augen des Schulleiters und seufzte laut auf, woraufhin dieser zu Lächeln anfing.
„Ich denke ich weiß, was sie mir berichten wollen Miss Weasley.“
Ihre Augen weiteten sich erstaunt, als der Schulleiter aufstand und um den Schreibtisch herum auf sie zuging, um ihr eine Hand auf die Schulter zu legen.
„Sie wollen mir erzählen, dass ein gewisser Tom Riddle etwas mit der Öffnung der Kammer zu tun hatte. Dass Sie gewarnt worden, dass weitere Angriffe bevorstehen und Sie nicht wissen, wie Sie dies verhindern sollen.“
Erschrocken blickte Ginny den Schulleiter an, in dessen Augen sie Ärger und Wut erwartete, aber lediglich Verständnis fand. Viele Gedanken flogen durch ihren Kopf.
Woher wusste er genau, was in ihr vorging? Wenn er von Tom wusste, warum hatte er nichts unternommen?
Und woher wusste er von Toms Warnung von anderen Angriffen? Immerhin hatte sie niemandem von dem Brief erzählt.
Als ob er ihre Gedanken lesen könnte, fing der Schulleiter an zu sprechen.
„Eine der Aufgaben des Schulleiters hier im Schloss ist es, immer etwas mehr über die Dinge zu wissen die gerade vorgehen, als die Schüler. Und Ich denke dass ich ein ganz guter Schulleiter bin.“ Er ging wieder um seinen Schreibtisch herum und setzte sich ihr gegenüber, mit einem milden Lächeln im Gesicht.
„Die Zeit ist eine merkwürdige Sache Miss Weasley.“ sprach der Schulleiter in ruhigem Ton weiter.
„Jede Entscheidung die wir täglich fällen, hat einen Einfluss auf die Zeit. Tom Riddle hatte Einfluss auf die Zeit, als er sein Tagebuch angefertigt hatte. Und sie hatten die Zeit beeinflusst, als sie in dieses hinein geschrieben haben.“ Bei diesem Kommentar wurde Ginny wieder rot im Gesicht und senkte ihren Blick.
„Sie müssen sich nicht schämen. Auch wenn nur wenige Zauberer den Namen Tom Riddle jemals gehört haben, er war ein sehr mächtiger Zauberer. Leider hatte er einen Hang zur schwarzen Magie. Was sie verstehen müssen Miss Weasley, ist dass nicht sie die Kammer des Schreckens geöffnet und Mr. Price angegriffen haben. Es war Tom Riddle, der dies getan hat. Das macht sie nicht zu einem schlechten Menschen!“
Ginny schaute wieder auf und dachte über die Worte ihres Schulleiters nach. Sie hatte sich versucht gegen Tom zu wehren und als sie herausfand was er getan hatte, hatte sie das Tagebuch beseitigen wollen. Sie war kein schlechter Mensch! Aber warum fühlte sie sich dann so schlecht?
„Was ich ihnen versichern kann Miss Weasley, ist dass Tom Riddle keinem Schüler mehr nachhaltigen Schaden antun kann, dafür habe ich gesorgt. Versteinerte können wieder aufgeweckt werden und Seelen können durch Freundschaft und Liebe wieder heilen, so wie die Ihrige gerade durch Freundschaft am heilen ist.“
Ginny musste dem Schulleiter Recht geben, seit sie Freunde in Hogwarts gefunden hatte, kam sie sich viel weniger verletzlich vor, als sie sich nach ihren Gesprächen mit Tom immer gefühlt hatte. Ihre Seele war am heilen.
„Sind sie sicher, dass Tom niemandem etwas antun kann?“ unterbrach sie ihren Schulleiter nun zum ersten Mal.
„Ja, das kann ich ihnen versichern. Das schlimmste was er machen kann ist jemanden zu versteinern, und dann können wir diese wieder aufwecken.“ Dumbledore lächelte sie freundlich an.
Eine kurze Stille entstand, welche dann vom Schulleiter durchbrochen wurde.
„Ich denke sie sollten jetzt zu ihren Freunden aufbrechen, der Unterricht fängt Morgen ja auch wieder an und Ich bin mir sicher, dass sie das bisschen Freizeit noch genießen sollten.“
Ginny nickte, stand auf und ging auf die Tür zu. Doch bevor sie die Bürotür öffnete, drehte sie sich noch einmal um.
„Meinen Sie, dass ich meinen Freunden von Tom erzählen soll?“ fragte sie unsicher.
„Nun Miss Weasley, Ich denke es wäre im Moment besser, wenn diese Sache zwischen uns beiden bleibt. Und den Rest, wird die Zeit schon mit sich bringen.“
Eine Tonnenschwere Last war Ginny von den Schultern gefallen, als sie die Bürotür hinter sich schloss und sie sich auf den Weg zum Gryffindor Turm begab.
*~*~*~*
Doch leider liefen die nächsten Wochen für Ginny nicht so gut, wie sie sich das nach ihrem Gespräch mit dem Schulleiter noch ausgemalt hatte. Ihre Hausaufgaben wurden immer mehr und die neuen Zauber waren immer schwieriger zu lernen.
Dazu kam noch, dass sich Jonna seit ihrer Rückkehr immer eifersüchtiger verhielt. Immer wenn Ginny mit Harry am reden war, kam Jonna dazu und klammerte sich an Harrys Armen fest, turtelte mit diesem und warf Ginny komische Blicke zu.
Nach zwei Tagen war es Ginny zuviel geworden und sie hatte angefangen ihre Zeit mit Kari anstatt mit ihren anderen Freunden zu verbringen. Und so gerne sie Kari auch hatte, fehlten ihr ihre Freunde und vor allem auch Harry.
Und so unglaublich sich das auch in ihrem eigenen Kopf anhörte, ihr fehlte Harry als Freund, nicht als Schwarm. Klar fühlte sie sich immer noch zu ihm hingezogen und sie wurde immer noch rot, wenn er sie umarmte. Aber sie schwärmte nicht mehr für ihn, wie ein kleines Mädchen für ihren großen Helden. Nein, sie hatte Harry kennen und ihn als lustigen und hilfsbereiten Freund schätzen gelernt. Sie würde zwar nicht aufgeben, sich in ihren Träumen immer mal wieder vorzustellen, wie es sein muss mit ihm zusammen zu sein, aber im Hier und Jetzt wollte sie nur mit ihm befreundet sein.
Und so war das einzig Positive in ihren ersten Wochen nach den Ferien, dass trotz Toms Ankündigung noch kein weiterer Angriff stattgefunden hatte und sich das Thema Tom Riddle wieder in Ginnys Unterbewusstsein verlagerte, sodass sie sich nicht mehr so viele Gedanken darüber machte.
Sie hatte zwar von Ron und Hermine im vorbeigehen erfahren, dass diese immer noch ohne Erfolg in der Bibliothek weiterforschten, aber da Jonna bei diesen Nachforschungen auch stets dabei war, hatte Ginny keine Lust mitzuhelfen.
Und so zogen die ersten Tage des zweiten Halbjahres langsam und ohne Nennenswerte Ereignisse vorbei, was sich erst Anfang Februar wieder ändern sollte.
*~*~*~*
„Ich weiß nicht was im Moment mit dir los ist Jonna, aber es geht mir gewaltig auf die Nerven!“
Wütend drehte sich Harry von seiner Freundin weg und stampfte davon.
Seit Jonna aus den Ferien gekommen war, hatte sie sich merkwürdig verhalten. Ihre Küsse waren leidenschaftlicher, was Harry am Anfang sehr schön fand. Auch dass sie sich häufiger in der Öffentlichkeit küssten, war für Harry zunächst kein Problem.
Aber langsam ging ihm ihre wachsende Anhänglichkeit auf die Nerven. Er hatte immer an Ihr geschätzt, dass sie selbstständig war und keines dieser Girlies, die sich an ihren Freunden festkleben und alles machen was diese wollen. Er mochte es, sich mit ihr auseinander zu setzen wenn sie unterschiedlicher Meinung waren und auch Ihre Wutanfälle, wenn er etwas ihrer Meinung nach Dummes angestellt hatte, fand Harry amüsant.
Aber seit den Ferien hatte sich all dies geändert. Ständig hing sie ihm beim Essen in der großen Halle am Arm und schaute ihm mit diesem verliebten Blick beim essen zu. Immer öfter fing sie an ihn leidenschaftlich zu küssen, was ja eigentlich gut gewesen wäre, wenn sie nicht immer die Augenblicke dafür nutzen würde, in denen er sich mit seinen Freunden unterhalten möchte. Und heute hatte es ihm gereicht.
Er hatte Lockharts Klasse mal wieder ausfallen lassen und da er mit seinem Lernen in den Ferien schon so weit gekommen war, war er nach draußen gegangen um ein bisschen zu fliegen. Nach zwanzig Minuten hatte er gesehen, dass Ginny´s Klasse früher von Hagrid aus Pflege magischer Geschöpfe entlassen worden war.
Sie hatte die letzten Wochen viel Zeit mit Kari verbracht und er hatte sie kaum noch gesehen, weswegen er auf sie zugeflogen war, um mal wieder mit ihr zu sprechen.
Er hatte ihr angeboten, sie ins Schloss zurückzufliegen, damit sie ihre Tasche wegbringen konnte und so hatte sie sich vor ihm auf den Besen gesetzt.
Auf dem Weg zum Schloss hatte Ginny ihn gefragt, ob er ihr zeigen würde wie der Wronski Bluff geht und Harry hatte ihr vorgeschlagen es ihr gleich zu zeigen. Und so waren die beiden zunächst zum Gryffindor Turm hochgeflogen, wo sie Ginny´s Tasche durchs Fenster warfen, bevor Harry den Besen hoch in die Luft zog.
„Halt dich gut fest“ hatte Harry in Ginny´s Ohr geflüstert und seine Arme enger an ihr vorbei geschlungen, um einen besseren Griff um den Besen zu bekommen. Ginny´s Gesicht war schlagartig rot geworden und Harry hatte kurz ein Gefühl der Vertrautheit bekommen, was er aber schließlich als Vorfreude auf den Sturzflug abgetan hatte.
Er hatte mit einem Lächeln im Gesicht auf den Boden zu beschleunigt, sodass die beiden mit atemberaubender Geschwindigkeit in Richtung der schneebedeckten Wiese vorm Schloss geflogen waren und Ginny immer enger an Harry gedrückt worden war. Mit einem Kribbeln im Bauch, von dem sie nicht wusste ob es wegen Harry, der Kälte oder wegen dem Flug da gewesen war, war ihr Gesicht auf den weißen Untergrund zugeschossen. Sie hatte laut geschrieen, als sie gedacht hatte, dass sie gleich auf dem Boden aufschlagen würden. Aber im letzten Moment hatte Harry den Besen hoch gezogen und die beiden waren langsam über die Schneedecke geflogen, auf der Harry sie kurz darauf abgesetzt hatte.
„Wow! Das war Super!“ hatte Ginny aufgeregt geschrieen während sie um den Besen herum gehüpft war.
„Danke dass du mich mitgenommen hast.“ hatte sie gesagt, als sie Harry um den Hals gefallen war und ihn lachend umarmt hatte.
Und das war genau der Moment gewesen, in dem Jonna neben ihnen erschienen war.
„Was macht ihr hier?“ hatte sie gefragt und Ginny mit einem verachtenden Blick angeschaut.
„Warum schmeißt du dich so an Harry ran?“
„Das reicht Jonna, was ist dein Problem?“ hatte Harry seine Freundin unterbrochen und sich vor diese gestellt.
„Ich hab kein Problem“ hatte sie gesagt und Harry zu sich in einen Kuss gezogen, während sie aus den Augenwinkeln zu Ginny hinüber geschaut hatte. Zu Jonnas erstaunen hatte diese ein Lächeln auf dem Gesicht, was noch breiter geworden war als Harry seine Freundin von sich weg geschoben hatte.
„Ich weiß nicht was im Moment mit dir los ist Jonna, aber es geht mir gewaltig auf die Nerven!“
Harry hatte beide Mädchen stehen lassen und war ins Schloss davon gestürmt. Er wusste nicht, was mit Jonna los war, aber er wusste dass er gerade zu wütend war um sich damit auseinander zu setzen. Er brachte seinen Besen hoch in sein Zimmer und als er wieder im Gemeinschaftsraum ankam, saß Hermine auf einer Couch und begrüßte ihn.
„Hey Harry, was ist los? Du siehst aufgebracht aus.”
Harry schaute sich im vollen Gemeinschaftsraum um und zog sie dann mit sich hoch zum Jungenschlafsaal. Keiner von beiden hatte Ron bemerkt, der gerade den Gemeinschaftsraum betreten hatte und nun seinen Freunden mit verwirrtem Gesicht hinterher sah.
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Aufgebracht lief Harry durch sein Zimmer und erzählte Hermine, die sich auf sein Bett gesetzt hatte von seinen Problemen mit Jonna.
„Ich weiß einfach nicht warum sie sich so verhält“ sagte er schließlich, als er sich seufzend auf sein Bett neben Hermine fallen ließ.
„Also wenn du mich fragst, versucht sie den anderen Schülerinnen zu zeigen, dass du Ihr Freund bist. Wahrscheinlich hat sie Angst dass Ginny versucht dich ihr wegzunehmen.“
Sagte Hermine, woraufhin Harry wieder aufgebracht aufstand.
„Ich bin ihr Freund, aber ich bin doch nicht ihr Eigentum! Wie kann sie denn glauben alle Mädchen von mir weg halten zu können?“ fragte er Hermine, welche nun aufgestanden war und ihm eine Hand auf die Schulter legte.
„Ich weiß auch nicht was sie sich dabei denkt. Ich meine, ihr seid ja nicht verheiratet und ich schätze dich nicht so ein, dass Jonna das einzige Mädchen in deinem Leben sein wird.“
Harry schaute ihr grinsend ins Gesicht, hatte Hermine doch genau das gesagt was Marco ihm wahrscheinlich geraten hätte.
„Ja, andere Frauen haben ja auch schöne Töchter.“
Und obwohl er diesen Satz nur aus Spaß gesagt hatte, nahm Hermine ihn als Anlass all ihren Gryffindor Mut zusammen zu nehmen und etwas auszuprobieren, worüber sie schon seit Wochen am nachdenken war.
Ihre Wangen wurden rot, als sie leise „Ja, es gibt auch andere Mädchen“ sagte und ihr Gesicht immer näher an Harrys kam. Sie bemerkte weder Harrys verwirrten Gesichtsaudruck noch die weit aufgerissenen Augen Rons, der gerade die Tür zum Schlafraum geöffnet hatte, als ihre Lippen auf Harrys trafen und diese in einem Kuss versiegelten.
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