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Fanfiction

Once more with Feeling - Steine werfen

von hilgener-jung

Hey Leute, vielen Dank fĂĽr all die Reviews :) Ich habe mich unglaublich gefreut.
@Collin: freut mich dass es dir so gut gefällt:)
@die anderen Reviewer: Vielen Dank euch allen! von den 65 Abonnenten meiner kleinen Story seit ihr (zusammen mit GinnyWeasley95) echt meine größte Motivation und auch Inspiration, diese Geschichte weiter zu schreiben. Es sind Leute wie ihr, die das fanfiction schreiben erst so interessant und faszinierend machen :)

So, jetzt viel SpaĂź mit dem neuen Kapitel!!

__________________________________________________________________

Die Stunde mit Professor Lupin war die interessanteste und beste Stunde Verteidigung gegen die dunklen KĂĽnste, die Harry bisher erlebt hatte.
Im Gegensatz zum stotternden Quirrell im ersten Jahr und dem unfähigen Gilderoy Lockhart im zweiten, schien Professor Lupin tatsächlich Ahnung von dem zu haben, was er unterrichtete.
Die Art und Weise, wie er der Klasse beigebracht hatte, einen Irrwicht zu bekämpfen, hatte allen Schülern imponiert und so waren sie gut gelaunt, als sie am Ende der Stunde ihre Sachen zusammen packten und lachend den Raum verließen.
„Geht ihr schon mal vor.“ sagte Harry zu Marco und Ron, die an der Tür auf ihn warteten, wohingegen Hermine bereits verschwunden war.
„Ich wollte Professor Lupin noch etwas fragen.“
Achselzuckend verlieĂźen die beiden den Raum und Harry wartete, bis auch der letzte SchĂĽler herausgegangen war, bevor er den Professor ansprach.
„Entschuldigung Professor, kann Ich ihnen eine Frage stellen?“ fragte er leise, woraufhin sich Lupin mit einem Lächeln im Gesicht zu ihm drehte.
„Aber natürlich Harry.“
„Ich würde gerne wissen, warum Sie sich vor mich gestellt haben, als Ich an der Reihe war gegen den Irrwicht zu kämpfen?“ kam Harry direkt zum Punkt und entlockte seinem Professor ein kurzes Lachen.
„Du erinnerst mich sehr an deinen Vater Harry, er war auch immer sehr direkt zu den Professoren.“
Verwundert hob Harry eine Augenbraue.
„Sie kannten meinen Vater?“
Einen kurzen Moment schaute Lupin ins Leere, als wĂĽrde er sich an seine Vergangenheit erinnern, bevor er mit einem Schmunzeln im Gesicht antwortete.
„Oh Ja, dein Vater war mit mir zusammen nach Hogwarts gegangen. Er war ein guter Freund von mir und wir haben wirklich viel zusammen erlebt.“
Eine Stille ĂĽberlegte die beiden, in der Lupin seinen Erinnerungen nachhing und Harry die Information verarbeitete, die er gerade erhalten hatte.
„Dann, dann kannten sie doch auch Sirius Black, oder?“ fragte Harry schließlich, darauf hoffend etwas über den mysteriösen Massenmörder zu erfahren.
Aber Lupins Antwort war knapp und seine enttäuschte Stimmlage machte Harry deutlich, dass dieser nicht über Black sprechen wollte.
„Ich habe geglaubt Sirius Black zu kennen.“
Wieder entstand eine längere Pause, die diesmal der Professor beendete.
„Um deine Frage zu beantworten Harry. Ich habe mich zwischen dich und den Irrwicht gestellt, weil Ich Angst davor hatte, welche Form dieser annehmen könnte.“
Harry brauchte nicht lange zu überlegen um zu wissen, was der Professor meinte. Er selber hatte in der Stunde darüber nachgedacht, was wohl seine größte Angst wäre und wusste, was ihm als erstes in den Kopf gekommen war.
„Sie dachten, er würde die Gestalt von Voldemort annehmen.“ stellte Harry fest und Lupin nickte.
„Und Ich glaube nicht, dass die Gestalt von Lord Voldemort in dieser Schule eine gute Sache wäre. Es tut mir Leid wenn Ich dir deine Chance genommen habe, dich gegen den Irrwicht zu beweisen.“
Und zum dritten Mal wurden die beiden in Schweigen gehĂĽllt.
„Nun Harry, Ich glaube es ist an der Zeit zu gehen. Du möchtest doch nicht das Mittagessen verpassen.“ sagte der Professor mit freundlicher Stimme und deutete auf die Tür des Raumes.
Aber Harry hatte keinen Hunger und bewegte sich nicht. Seit Tagen lag ihm eine Frage auf dem Herzen, die er niemandem stellen konnte. War Professor Lupin vielleicht der Richtige?
„Eine Sache noch Professor. Ich glaube nicht dass der Irrwicht die Gestalt Voldemorts angenommen hätte. Das war zwar auch meine erste Idee, aber er ist nicht das, wovor Ich am meisten Angst habe. Ich denke… der Irrwicht wäre ein Dementor geworden.“
Verständnis blitzte in den Augen des älteren Mannes auf und sein Gesicht behielt seine freundlichen Züge.
„Das ist sehr Weise Harry. Das heißt, wovor du am meisten Angst hast – ist die Angst selbst.“
Harry wusste nicht was er dazu sagen sollte und schaute seinen Professor fragend an.
„Um das zu Verstehen, musst du wissen was Dementoren machen Harry. Dementoren sind dunkle Wesen. Dementoren gehören zu den übelsten magischen Wesen, die es gibt. Sie können einem Menschen alle seine glücklichen Gedanken und Erinnerungen rauben. Ihren Opfern bleiben dann nur schreckliche und quälende Gedanken und Erfahrungen.“
Harry erinnerte sich an das Gefühl, wie alles Glück aus ihm herausgesaugt wurde, eisige Kälte seinen Körper erfüllt hatte und er verstand nun endlich, was im Hogwarts Express mit ihm passiert war. Aber eine Frage ließ dies immer noch offen.
„Sir, können Dementoren auch Erinnerungen verändern? Dass man schreckliche Dinge sieht, die einem selber nicht passiert sind?“
Der Professor schaute ihn einen Augenblick lang nachdenklich an, bevor er weiter sprach.
„Nein Harry, Dementoren können nur Erinnerungen in dein Bewusstsein holen, die bereits in deinem Unterbewusstsein vorhanden sind. Du musst die Dinge also selber erlebt haben.“

Harry hatte bereits mit dieser Antwort gerechnet, aber trotzdem ließ die Enttäuschung den Glanz in seinen Augen kurz verschwinden. Er war keinen Schritt näher an der Erklärung, warum er Dinge sehen konnte die noch nicht passiert waren.
„Darf Ich fragen Harry, warum du dies wissen wolltest?“
Lupins Frage überraschte ihn ein wenig und Harry täuschte einen kurzen Husten vor, um mehr Zeit zu haben sich eine Antwort zu überlegen.
„Im Zug… da hatte Ginny… ja, Ginny Weasley hatte etwas gesehen, woran sie sich nicht erinnern konnte… Und sie hatte mich gefragt, ob Ich ihr das erklären könnte…
Es kann aber auch sein, dass sie es nur schon vergessen hatte. Ich werde Ihr sagen, was sie mir erzählt haben, das wird sie bestimmt beruhigen.“
Erfreut ĂĽber seine Ausrede drehte sich Harry um und ging nun auf die TĂĽr zu.
„Ich werde jetzt was Essen gehen Professor. Vielen Dank, dass sie sich Zeit für mich genommen haben.“
Und damit verschwand er aus dem Raum, den nachdenklichen Blick seines Professors nicht bemerkend.

*~*~*~*

Als Harry am Freitag aufwachte und sich umdrehte um auf seinen Wecker zu schauen, wusste er bereits dass sein Tag nicht gut verlaufen wĂĽrde.
Am Abend zuvor hatte Oliver Wood das erste Quidditchtraining der Gryffindors angesetzt und seine Mannschaft bis kurz vor der Sperrstunde ĂĽber die leeren Sitze des Stadions getrieben. Mit dem Ergebnis dass Harrys Muskeln sauer waren und wehtaten.
Mit einem Seufzer setzte er seine Brille auf, quälte sich aus seinem Bett und ins Badezimmer, bevor er den Schlafsaal der Drittklässler verließ.
„Dieser Spinner von Wood. Wenn ich mich noch bewegen könnte würde ich ihn suchen und verfluchen.“ murmelte er vor sich hin, als er den Gemeinschaftsraum betrat und sich zunächst nach seinen Freunden umsah.

Ron saß mit Knallrotem Gesicht auf einem der Sofas, wütend auf Hermine schauend die vor dem Sofa stand, ihre Hände in die Hüften gestemmt und Ron böse anfunkelnd.
„Dann erklär mir doch mal, warum sich Krätze sonst so aufführen sollte, wenn nicht dein dämlicher Kater schuld ist?“
Rons Stimme erfĂĽllte den gesamten Gemeinschaftsraum und brachte den beiden verwirrte Blicke der anderen Gryffindors ein.
Harry hingegen stieß einen erneuten Seufzer aus und schlich so unauffällig wie möglich die Treppe hinunter, presste sich nah an der Wand vorbei und verschwand unbemerkt von seinen Freunden durch das Portraitloch. Auf einen Streit der beiden konnte er an diesem Morgen nur zu gut verzichten.

In der groĂźen Halle angekommen, stellte Harry fest dass von seinen Freunden lediglich Marco bereits beim FrĂĽhstĂĽck war und so setzte er sich neben diesen an den Ravenclaw Tisch.
„Guten Morgen Marco, wie geht’s dir?“
Doch statt Harry zu antworten grummelte Marco leise vor sich hin.
Harry verstand nur die Worte „Armleuchter“, „arrogante Sau“ und „Jonna“, was für ihn ausreichte um darauf zu schließen, dass sein bester Freund an diesem Morgen auch keine bessere Laune hatte als er selber.
Er ließ das Gespräch fallen, füllte sich einen Teller mit Eiern und Toast und frühstückte in Ruhe seinen eigenen Gedanken nachhängend, bis ihn eine Stimme aufhorchen ließ.
„…Glück dass Ich überlebt habe. Mein Vater war außer sich, als er erfahren hat dass Ich hätte sterben können…“
Die Augen verdrehend sah Harry auf und seufzte zum dritten Mal an diesem Morgen, als er Draco Malfoy am Slytherin Tisch entdeckte, seinen Arm in eine Schlinge gewickelt und sein Gesicht schmerzverzerrt bei jeder Bewegung seines Armes.
Malfoy war nach dem Vorfall mit Seidenschnabel den Rest der Woche nicht im Unterricht gewesen, wobei sich Harry sicher war, dass er bereits am Nachmittag nach dem Vorfall gehört hatte, wie Madam Pomfrey diesen aus dem Krankenflügel entlassen wollte.
Aber dieser muss es geschafft haben, trotzdem vom Unterricht befreit zu werden.
Wahrscheinlich dank Daddy… dachte Harry genervt und versuchte den Gedanken an die widerliche Familie zu verdrängen, was ihm aber nicht gelang.
Der Ravenclaw Tisch war direkt neben dem der Slytherins und so bekam Harry jeden Moment des Schauspiels mit, dass der blonde Slytherin abzog.
„Fast gestorben“ hörte Harry in den nächsten Minuten mindestens 10 mal und als er aufsah und entdeckte, dass eines der Slytherin Mädchen Malfoy fütterte, hielt er es nicht mehr aus und stand auf.
„Sorry Marco, mir wird schlecht wenn Ich das weiter mit ansehen muss. Ich geh schon mal zum Unterricht, bevor Ich diesen Idioten noch verhexe und mir Ärger einhalse.“
„Warte, Ich komm mit.“ sagte Marco und stand ebenfalls auf.
„Wir haben ja jetzt bei Binns, dann kann Ich dir erzählen was diese miese Ratte heute Morgen wieder mit Jonna gemacht hat.“
Harry schaffte es gerade noch, ein lautes Stöhnen zu unterdrücken als er von Marco gefolgt die Halle verließ.

*~*~*~*

Als Harry wenige Stunden später die große Halle zum Mittagessen betrat und sich umblickte war er froh, Ginny zu entdecken, neben der am Gryffindor Tisch noch ein Platz frei war.
Marco hatte in Zaubereigeschichte dermaßen viel über Jonna und Cedric Diggory erzählt, dass Harry es nach der Stunde nicht mehr aushielt und seinen Freund zur Rede stellte.
„Entweder du lässt dir ein paar Eier wachsen, räumst ein dass du dich in Jonna verknallt hast und sagst ihr was du fühlst. Oder du hörst auf dich über die beiden aufzuregen, wirst wieder du selber und lenkst dich mit irgendeinem anderen Mädchen ab. Aber hör gefälligst auf dich wie ein Vollidiot zu benehmen.“
Marco hatte daraufhin einen tödlichen Blick aufgesetzt und einen Moment lang hatte Harry gedacht, sein Freund würde ihn schlagen, aber letztendlich war Marco nur wütend davon gestürmt.
Jedenfalls hatte Harry keinerlei BedĂĽrfnis, beim Essen neben diesem zu sitzen.
Und auch Hermine und Ron waren keine angenehme Gesellschaft.
Hatten die beiden sich am Morgen noch gestritten, so hatten sie im Laufe des Tages gänzlich aufgehört miteinander zu sprechen. Mit dem Ergebnis, dass Harry in ihrer Zauberkunststunde zwischen den beiden saß und eine Art Vermittler spielen musste.
Nein, noch einmal konnte Harry den Spruch „Harry, kannst du Ihr/ihm bitte sagen…“ heute nicht mehr hören ohne laut los zu schreien.
Und so setzte er sich neben Ginny, die er beim Frühstück nicht entdeckt hatte und begrüßte sie fröhlich.
„Hey Ginny, du glaubst nicht wie froh Ich bin dich zu sehen.“

Ginny schien diese Freude nicht zu teilen.

„Harry James Potter, wie kannst du es wagen?“
Der Ausdruck auf ihrem Gesicht machte Harry Angst. Ihre sonst so lebhaft blitzenden Augen waren zu beängstigenden Schlitzen verengt und ihre leicht geröteten Wangen strahlten eine unglaubliche Energie ab.
Harry schluckte schwer, als er bemerkte dass sie unterm Tisch ihren Zauberstab auf eine empfindliche Stelle seines Körpers gerichtet hatte und versuchte ein Stück von ihr weg zu rutschen. Doch ein drohender Blick von ihr ließ ihn in der Bewegung innehalten.
„Kannst du mir erklären, warum Professor Lupin mich heute nach dem Unterricht gefragt hat, ob Ich mich mittlerweile an das erinnert habe, was der Dementor mich hat sehen lassen?“
Harry fing an zu schwitzen, als er die bedrohlich ruhig gestellte Frage Ginnys hörte und schluckte erneut schwer.
„Ich…Ich kann es dir erklären. Wirklich! Es war praktisch Nichts, Ich wollte es dir ohnehin noch erzählen…“
Kleine Funken stoben aus Ginnys Zauberstab und Harry hörte auf zu sprechen. Er wusste, dass Ginny es nicht mochte belogen zu werden. Und sie schien zu spüren, wenn Harry log.
„Erzähl mir keinen Müll!“ zischte sie ihn an, woraufhin einige der anderen Schüler ihre Köpfe zu den beiden drehten und dem Schauspiel amüsiert folgten.
„Ginny, könntest du vielleicht leiser sprechen? Es schauen schon alle.“ flehte Harry.
„Ich werde dir alles erzählen. Wir könnten Morgen…“
„Heute Harry!“ wurde er von ihr unterbrochen. „Heute nach dem Abendessen unten am See. Und Ich hoffe für dich, dass du einen guten Grund dafür hattest.“
Damit stand sie auf und ging auf den Ausgang der Halle zu, fragende Blicke einiger Gryffindors mit sich ziehend und Harry zurücklassend, der mittlerweile seinen Kopf in seinen Händen vergraben hatte.
Heute war wirklich nicht sein Tag.

*~*~*~*

Zum Abendessen schaute Harry suchend durch die groĂźe Halle.
Marco saß am Ravenclaw Tisch, seine Lippen versiegelt mit denen eines Mädchens, dass ihm mal als Marietta Edgecomb vorgestellt worden war.
Anscheinend hatte sein Freund auf ihn gehört, nur leider die falsche Entscheidung getroffen.

Ron und Hermine saĂźen an unterschiedlichen Seiten des Gryffindor Tisches. Harry musste ĂĽber das Verhalten seiner Freunde lachen, die sich offiziell keines Blickes wĂĽrdigten und zu stolz waren sich zu vertragen, sich aber dennoch immer wieder heimliche Blicke ĂĽber den Tisch zuwarfen.
Doch die Person mit der er sprechen wollte, konnte er in der Halle nicht entdecken und so entschloss er sich schon mal zum See herunter zu gehen und dort nach ihr zu schauen.

Es war beinahe Windstill, als Harry das Schlossportal durchschritt und auf den großen See zusteuerte. Ein Schwarm Vögel erhob sich aus dem verbotenen Wald und flatterte kreischend dem Horizont entgegen, das riesige Schlossgelände hinter sich lassend.
Obwohl es erst Anfang September war, waren die Temperaturen in Schottland schon so weit gesunken, dass Harry sich seinen Umhang enger schnürte um die beginnende Kälte abzuwehren.
Schon von weitem konnte er Ginnys Silhouette am Seeufer erkennen. Sie stand zwischen zwei großen Bäumen, deren Blätter sich schon teilweise rot bräunlich verfärbt hatten und die, ebenso wie Ginnys feurige Haare, in den letzten orangenen Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne glitzerten.
Doch der idyllische Anblick lieĂź Harry nicht vergessen, warum er zum See gegangen war.
Ginny war sauer auf ihn und erwartete von Harry die Wahrheit ĂĽber seine LĂĽge zu Professor Lupin.
Aber konnte Harry ihr alles erzählen? Sollte er ihr tatsächlich anvertrauen, dass er Dinge sah, die in der Zukunft passieren würden? Dass er den Tod eines Mitschülers vorhergesehen hat?
Er atmete tief durch und die kĂĽhle Luft, die sich in seinen Lungen ausbreitete, beruhigte ihn ein wenig.
Ginny hatte ihm von ihren Ängsten erzählt und er hatte ihr versprochen, dass er ihr auch seine Geheimnisse anvertrauen würde. Sie war in den letzten Wochen seine beste Freundin gewesen.
Schon in den Ferien hatte Harry bemerkt, wie er immer weniger seiner Zeit mit Marco verbrachte, wie er andere Interessen verfolgte als sein bester Freund. Und auch in den letzten Tagen, in denen Marco seine Zeit damit verbrachte wegen Jonna TrĂĽbsal zu blasen, war Ginny immer da gewesen um Zeit mit ihm zu verbringen.
Ja, sie hatte es verdient die Wahrheit von ihm zu erfahren.

Er näherte sich langsam an die kleine Gestalt an, die nachdenklich Steine über den See warf. Harry stellte sich neben sie und sie warf den letzten Stein, den sie in der Hand hatte.
Er sprang einmal, zweimal, dreimal, viermal über die Wasseroberfläche, als ein riesiger Tentakel aus dem Wasser schoss und den Stein in eine andere Richtung schleuderte.
„Guter Wurf Ginny.“ sagte er leise und machte sich innerlich bereits auf einen ähnlichen Wutausbruch bereit, wie er ihn beim Mittagessen erlebt hatte.
Auch wenn er nur ungern der Grund für Ginnys Wutausbruch gewesen war, so hatte es ihn doch tatsächlich fasziniert, mit welch einer Energie Ginny ihre Meinung vertreten konnte. Ihre glühenden Wangen, das Glitzern in ihren Augen. Ginny konnte eine unglaubliche Leidenschaft ausstrahlen und Harry war begeistert von der Entwicklung, die die im letzten Jahr noch so schüchterne Ginny genommen hatte.

Doch als Ginny sich umdrehte, war Nichts von ihrer Wut und ihrer Energie zu sehen und nur ein nachdenklicher, enttäuschter Ausdruck war auf ihrem Gesicht geblieben.
„Ginny,was ist…“
Doch weiter kam Harry nicht, da Ginny ihn mit leiser Stimme unterbrach.
„Es tut mir Leid Harry, dass Ich dich vorhin so angeschrieen hab. Und Ich kann auch verstehen, wenn du nicht mehr mit mir befreundet sein willst. Ich mein, es war wirklich doof von Professor Lupin auf so was angesprochen zu werden, aber du hattest bestimmt deine Gründe. Und Ich hab dich direkt angeschrieen und jetzt magst du mich wahrscheinlich nicht mehr und der einzige richtige Freund den Ich hier hab ist auch noch sauer auf mich…“
Ginny sprach so schnell und leise, dass es Harry schwer fiel alles zu verstehen, was sie gerade gesagt hatte. Doch die entstehende Pause, in der Harry über ihre Worte nachdachte, schien Ginny als Bestätigung zu sehen.
„Ich wusste es, du willst nicht mehr mit mir sprechen. Ich geh dann wieder ins Schloss und…“
Beim versuch sich umzudrehen hielt Harry ihre Hand fest und zog sie zu sich in eine Umarmung.
„Ginny, Ich würde niemals aufhören mit dir befreundet zu sein, nur weil du Temperament hast. Und du hattest Recht, Ich hätte dich nicht als Ausrede benutzen sollen und Ich werde dir gleich alles erklären. Aber wie kommst du bitte darauf, dass Ich dein einziger Freund hier wäre? Du hast doch noch deine Brüder.“
„Die nur mit mir reden weil wir verwandt sind.“
„Hermine und Marco.“
„Die nur mit mir reden weil du mit mir befreundet bist.“
Harry löste sich aus der Umarmung und hielt Ginny nun an den Schultern vor sich, sie aufmerksam, wortlos musternd, ein Lächeln im Gesicht.
„Was ist Harry? Warum starrst du mich so an?“ fragte sie schließlich gereizt und wieder erkannte er das Temperament in ihrer Stimme, dass sie schon in der großen Halle gezeigt hatte.
„Ich frag mich nur wo du den Schlag auf den Kopf bekommen hast, dass du so einen Schwachsinn denkst. Natürlich hast du Freunde hier in Hogwarts und sie würden auch alle noch mit dir reden, wenn ich kein Wort mit dir wechseln würde! Was allerdings niemals passieren wird.“
Mit einem Lächeln setzte Harry sich auf den Boden vor den See, nahm einen Stein in die Hand und warf ihn auf die glatte Wasserfläche.
Der Stein versank sofort beim ersten Aufprall im Wasser.
„Beeindruckend Potter!“ Ginny lachte als sie sich nun neben ihn setzte.
Harry streckte ihr die Zunge raus.
„Also, du wolltest mir alles erzählen.“ stellte Ginny mit einem erfreuten Gesichtsausdruck fest und Harry atmete tief durch.
„Ja, das will Ich. Dafür muss Ich jetzt aber erstmal etwas ausholen. Also, Ich habe seit Jahren so komische Träume…“
Die nächste Stunde verbrachte Harry damit, Ihr alles zu erzählen.
Sie hielt den Atem an, als er ihr erklärte, dass er öfters Zukunftsvisionen hatte.
Sie nickte verstehend, als er ihr von seinem Gespräch mit Dumbledore erzählte und davon, dass dieser ihm gesagt hatte, dass er sich keine Sorgen machen braucht.
Und sie schaute erschrocken, als er ihr beichtete, dass der Dementor in ihm eine Zukunftsvision ausgelöst hatte.
„Ich habe jemanden sterben sehen, der definitiv noch quick lebendig ist. Und Ich wollte von Professor Lupin wissen, ob es möglich ist, dass ein Dementor Erinnerungen verändert. Darum habe Ich dich als Ausrede benutzt. Ich wollte dem Professor nicht von meinen Visionen erzählen. Ich kenne ihn ja nicht einmal richtig. Ich hoffe du kannst mir das verzeihen.“
Ginnys nachdenkliches Gesicht wich beim letzten Satz sofort einem Lächeln.
„Ich habe dir schon längst verziehen. Und Ich bin froh, dass du mir alles erzählt hast.“
Sie lehnte sich zu Harry herĂĽber und legte einen Arm um ihn und ihren Kopf auf seine Schulter.
„Ich finde es toll, dass du dich mir anvertraust.“
Harry lächelte nun ebenfalls und legte seinen Arm um ihre Schultern.
„Und, hast du irgendwelche Ratschläge für mich?“

Harry wusste, was seine anderen Freunde ihm erzählt hätten.
Hermine hätte ihn gezwungen mit Dumbledore darüber zu sprechen.
Ron hätte mit den Schultern gezuckt und versucht das ernste Gespräch zu ignorieren.
Und Marco…Nun, Marco hätte ihm wahrscheinlich geraten, die Person zu warnen und wenn die Situation trotzdem entstehen würde, zu versuchen alles zu retten.
Oder, wenn er gewusst hätte, dass es um Cedric Diggory geht, hätte er ihm wohl zuerst einmal geraten, diesen sterben zu lassen.
Und genau deshalb war er froh, dass er Ginny alles erzählt hatte.
„Ich kann dir keinen wirklich Ratschlag geben Harry, aber Ich kann dir sagen dass Ich für dich da sein werde. Du hast ja selber gesagt, dass nicht alle Visionen von dir genau so auch eintreten und vielleicht wird es ja nie zu dieser Situation kommen. Aber wenn es soweit ist, werde Ich da sein und dir helfen dafür zu sorgen, dass niemand sterben wird.“
Harry glaubte ihr. Und zum ersten Mal seit einer Woche, seit seiner Begegnung mit dem Dementor, machte Harry sich keine Sorgen mehr ĂĽber die Zukunft.
___________________________________________________________________________
P.S.: In den letzten Kapiteln hat Hermine immer wieder ihren Zeitumkehrer benutzt und dafür gesorgt, dass meine Geschichte von der Zeit nicht weiter läuft. So habe ich gefühlte 10 Kapitel gebraucht, um vom ende des letzten Schuljahres bis zur ersten Woche des nächsten zu kommen.
Aber Ich habe sie auf frischer Tat ertappt und ihr verboten, weiter mit meinem Zeitgefühl herumzuspielen. Also sollte es in den nächsten Kapiteln doch deutlich schneller voran gehen ;)


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