von hilgener-jung
Wir versprochen, das eigentliche Ende des letzten Kapitels. Viel Spaß!!
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Zwischen seinem Gespräch mit Professor Lupin und dem letzten Schultag vor den Weihnachtsferien lag etwas mehr als ein Monat und Harry konnte jeden einzelnen Tag mit dem gleichen Wort beschreiben - Frustrierend.
Zu den normalen Strapazen des Unterrichts kam die unglaubliche Wut seines Zaubertrankprofessors, die für Harry nicht nur zu mehr Hausaufgaben und riesigen Punktabzügen führte, sondern auch zu Nachsitzen an beinahe jedem unterrichtsfreien Tag.
Und so kam es auch, dass Harry kaum noch Zeit mit seinen Freunden verbrachte, da er jeden einzelnen Abend entweder beim Quidditchtraining, beim Nachsitzen oder bei Professor Lupin verbrachte.
Noch verzweifelnder war für Harry allerdings, dass er noch immer kein Erfolgserlebnis beim erzeugen seines Patronus hatte.
„Du brauchst eine wirklich glückliche Erinnerung Harry.“ sagte Lupin ihm immer wieder, aber egal mit welcher er es versuchte, mehr als dünner weißer Nebel war noch nicht aus seinem Zauberstab erschienen.
Dementsprechend gereizt betrat er auch am Abend des 22. Dezember den leeren Gemeinschaftsraum und ließ sich auf ein Sofa fallen.
Kein Schüler war zu sehen und Harry vermutete, dass sie wegen ihrer Abfahrt am nächsten Morgen schon schlafen würden.
Laut der Liste die aushing, war Harry jedenfalls der einzige Gryffindor, der über die Weihnachtsferien im Schloss bleiben würde.
„Großartig.“ murmelte er, während er ins Feuer starrte. „Dann hab Ich wenigstens mal Ruhe vor Rons Schnarchen.“
Er saß mit seinem Rücken zu den Schlafsaaltreppen und konnte die zierliche Gestalt nicht sehen, die gerade aus einem der Mädchenschlafsäle gekommen war. Und so erschreckte er sich auch, als diese zu sprechen anfing.
„Wenn du jetzt schon Selbstgespräche führst, will Ich gar nicht wissen, wie verrückt du erst bist wenn wir nach den Ferien zurückkommen.“
Als der erste Schreck verschwunden war, schlich sich wie von selbst ein Lächeln auf sein Gesicht.
„Hey Gin.“ sagte er leise. „Hast du schon gepackt?“
Sie ließ sich neben ihn auf das Sofa fallen und lehnte sich an seine Schulter.
„Ja. Die anderen wollten schon schlafen gehen, damit sie morgen früh fit sind. Aber Ich wollte mich noch von dir verabschieden. Wir haben uns so wenig gesehen die letzten Wochen.“
Harry lehnte seinen Kopf auf ihren und atmete tief ein, ihren blumigen Duft aufsaugend.
„Ja. Vielleicht hätte Ich die Fledermaus doch nicht so beleidigen sollen. Das ganze Nachsitzen war Müll.“
Ginny nickte und die beiden schauten stumm ins lodernde Feuer. Zu oft hatte sie ihm, bei ihren wenigen Aufeinandertreffen beim Essen, schon gesagt er hätte Snape nicht beleidigen sollen. Auch wenn sie jedes Mal hinterher über seine Worte gelacht hatte.
Angenehm stille Sekunden wurden zu Minuten und bevor einer der beiden die verstrichene Zeit bemerkte, schlug die Standuhr in der Ecke Mitternacht.
Widerspenstig stand Ginny auf und reichte Harry eine Hand.
„Wir sollten schlafen gehen Harry.“
Er ließ sich von ihr auf die Füße ziehen und folgte ihr bis zu den Stufen der Schlafsaaltreppen.
„Versprichst du mir zu schreiben? Ich möchte nicht, dass du hier völlig isoliert bist.“
Er nickte und schaute in ihre leuchtenden Augen, ihre sanfte Hand haltend.
Ein magischer Schimmer erschien über ihren Köpfen und Ginny entdeckte ihn aus den Augenwinkeln. Sie schaute nach oben und ihr Mund klappte überrascht auf.
Dort wo gerade noch das Schimmern zu sehen war, direkt über ihren Köpfen, hing ein Mistelzweig.
Harry, der ihrem Blick gefolgt war, setzte ein strahlendes Lächeln auf.
Sanft schob er ihren offenen Mund zu und legte seine Hände auf ihre Wangen. Ihre Augen leuchteten, als sie bemerkte wie nah Harrys Gesicht an ihrem war, wie intensiv seine grünen Augen in ihre blickten.
„Ich wünsch dir einen schönen Urlaub Gin.“ flüsterte Harry und sein warmer Atem jagte Gänsehaut über Ginnys Körper.
Wie in Zeitlupe lehnte Harry seinen Kopf vorwärts und setzte seine Lippen sanft gegen Ginnys.
Es war ein sanfter Kuss, ohne Leidenschaft und eigentlich lagen ihre Lippen nur ein paar Sekunden aufeinander, aber für Ginny war es die Erfüllung all ihrer Träume.
Die wärme seiner Lippen breitete sich durch ihren Körper aus und Ginny war sich nun ganz sicher, dass es richtig gewesen war, für ihren ersten Kuss auf Harry zu warten.
Und auch wenn Harry sie nur wegen dem Mistelzweig geküsst hatte, war sie fest entschlossen dafür zu sorgen, dass dies auf keinen Fall der letzte Kuss der beiden gewesen war.
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