von hilgener-jung
Hey Leute :) Ihr glaubt garnicht, wie sehr Ich mich über eure Reviews gefreut habe! Es sind jetzt schon fast 200 :)
Ich hoffe, dass das neue Kapitel euch einige Fragen beantwortet (aber auch neue aufwirft) und möchte euch nochmal daran erinnern, dass ihr mir jederzeit schreiben könnt, wenn euch Fehler auffallen, die mir entgangen sind. In dem Zusammenhang möchte Ich auch noch einmal Caine danken!!
Viel Spaß beim lesen!!
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Der Mond stand hoch am wolkenlosen Himmel und erhellte die Böschung am Ufer des kleinen Flusses. Ruhig stieg der Rauch aus den drei großen Schornsteinen des Kraftwerkes in den eisig klaren Nachthimmel hinauf und verwehte erst hoch am Himmel in alle Richtungen.
Aufmerksam horchte er in die Nacht hinein, während er seine Umgebung zynisch betrachtete. Er würde nie verstehen, wozu die Muggel diese riesigen Hallen brauchten, um Licht zu erzeugen, wo sie doch ganz einfach Kerzen anzünden könnten.
Ein leises ´Plop´ war zu hören, dann das Rascheln eines Umhangs.
Ein Mann kam hinter einem der Gebüsche hervor, die das Kraftwerksgelände von dem Ufer des Flusses abschirmten. Das Gesicht war hinter dem aufgeklappten Kragen des schwarzen Umhangs versteck und sein Schritt war energisch, genauso wie er ihn in Erinnerung hatte.
„Eine Muggelfabrik? Musste es wirklich so abgelegen sein?“ rief er dem Mann zu, noch bevor dieser bei ihm angekommen war. Doch statt ihm direkt zu antworten, schritt der Mann weiter auf ihn zu, die dunklen Augen die zwischen dem Kragen hervorschauten streng zusammengekniffen.
„Hier wird uns niemand hören.“ war die kühle Antwort des Mannes, als dieser direkt neben ihm stehen blieb.
„Es sei denn du schreist weiter so rum Yaxley.“
Fragend hob Yaxley eine Augenbraue und sah den Mann gespannt an.
„Und was genau ist so wichtig und geheim, dass wir beide uns in der Nacht hier treffen müssen?“ fragte er mit ungläubiger Stimme.
„Nun Yaxley, wie würdest du reagieren, wenn Ich dir sage, dass es einen Weg gibt um den Dunklen Lord wieder an die Macht zu bringen? Was wärst du bereit zu tun, um in seiner Gunst zu steigen?“
Mit überraschtem Gesichtsausdruck schaute Yaxley den Mann an.
„Ich dachte, der Dunkle Lord wäre endgültig von uns gegangen? Wie kommst du darauf, er würde zurückkehren?“
Ein kaltes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Mannes aus.
„Dumbledore. Der alte Narr denkt, er könnte es verhindern. Aber Ich weiß genau, was wir zu tun haben, um die alte Ordnung wieder herzustellen. Also, was wärst du bereit zu tun?“
Einen Augenblick lang schauten sich die beiden Männer abschätzend an, bevor auch auf Yaxleys Gesicht ein kaltes Lächeln zum Vorschein kam.
„Was würde denn für mich rausspringen?“
Nun hob sein Gegenüber fragend eine Augenbraue.
„Reicht es dir nicht, deinem Herrn zum Wiederaufstieg zu verhelfen?“
Yaxley öffnete den Mund, aber wurde unterbrochen, bevor er antworten konnte.
„Sobald der Dunkle Lord wieder seine vollen Kräfte besitzt, wird auch das Ministerium fallen. Du kannst dir selber ausrechnen, was deine Treue dir bringen könnte.“
Yaxley nickte nachdenklich.
„Aber warum Ich? Was muss Ich tun?“
„Du arbeitest in der Strafverfolgung, also hast du auch die Möglichkeit nach Askaban zu kommen. Du musst nur einen Zettel in eine der Zellen bringen und einen Portschlüssel auf der Insel verstecken. Ich habe beides vorbereitet.“
Der Mann kramte in seiner Umhangtasche und hielt ihm einen Zettel und einen alten Kamm entgegen.
Eilig griff Yaxley danach und las sich die Nachricht durch.
Sirius Black ist in seiner Animagusform, an den Dementoren vorbei, aus der Zelle geflohen.
Auf der Insel ist ein Portschlüssel versteckt. Er bringt dich dahin, wo der Dunkle Lord vermutet wird. Das Aktivierungswort ist Albanien. Vermassele es nicht Pettigrew…
Verwirrt blickte Yaxley auf.
„Pettigrew soll den Dunklen Lord suchen? Peter Pettigrew? Bist du dir sicher…“
Ein kaltes Lachen ließ Yaxley seinen Satz unterbrechen.
„Ich weiß was Ich tue Yaxley. Und sieh es mal anders - was hast du zu verlieren?“
Darauf fiel ihm keine Antwort ein und sein Gegenüber lächelte wieder kühl.
„Dachte Ich es mir doch. Du weißt also was zu tun ist.“
Ohne eine Reaktion abzuwarten drehte sich der Mann um und entfernte sich einige Meter von der Stelle, seinen Umhang wehend hinter sich herziehend, bevor er sich mit einem weiteren Plop in Luft auflöste.
*~*~*~*
Es waren zwei Wochen seit der Gefangennahme Pettigrews vergangen, als Harry mit Sirius über das Schlossgelände ging, um ihn am Tor zu verabschieden.
Zwei Wochen lang hatte Dumbledore ihm erlaubt im Schloss zu bleiben, um Zeit zu haben Harry kennen zu lernen. Und auch wenn Harry zuerst befürchtete, dass dieser versuchen würde den Vater für ihn zu spielen, war Sirius für Harry ein echter Freund geworden, eine Art großer Bruder.
Immer noch musste Harry Lachen, wenn er an den Rat dachte, den Sirius ihm gegeben hatte, um seine Beziehung mit Ginny geheim zu halten.
„Das ist doch ganz einfach Harry! Du musst einfach ein bisschen mit den anderen Mädchen flirten, ihnen schöne Augen machen, vielleicht ein bisschen rummachen. Wenn du mit anderen gesehen wirst, wird keiner darauf kommen, dass du was mit Ginny hast.“
Obwohl dieser „gut gemeinte Rat eines Erwachsenen“, wie Sirius es selber bezeichnet hatte, Harry schon zum Lachen brachte, war es die Reaktion von Ginny, als sie von diesem Rat erfuhr, die das Ganze für Harry auch noch Wochen später lustig machte.
Sirius hatte es ihr selber erzählt, als die drei Abends in dem Zimmer zusammen saßen, dass Sirius nun bewohnte.
Er hatte den Fluch nicht kommen sehen, so schnell war Ginny, aber es hatte ihn mehrere Stunden gekostet, um das Fledermausähnliche Wesen aus seinem Gesicht zu bekommen.
Doch nicht nur Harrys Leben hatte sich verbessert, seit Pettigrew gefangen genommen wurde. Nach dem Abzug der Dementoren nach Askaban, wurde den anderen Schülern erst bewusst, wie stark die finsteren Kreaturen die Stimmung im Schloss beeinflusst hatten. Es wurde mehr gelacht, mehr draußen unternommen und selbst wenn es noch winterlich in Schottland war, kam es allen so vor, als würde die Sonne heller scheinen.
Auch Ginny hatte diese Veränderung bemerkt und sich an ihr erstes Aufeinandertreffen mit Dementoren erinnert, bei dem sie – genau wie Harry - große Probleme gehabt hatte mit dem Einfluss, den die dunklen Wesen auf sie ausübten.
„Harry, Ich will dass du mir den Patronuszauber beibringst.“ hatte sie ihm abends gesagt und so verbrachten die beiden seither beinahe jeden Abend in einem leeren Klassenzimmer um den Zauber zu üben.
Der große Vorteil an diesen Stunden war, dass sie den beiden eine Ausrede boten, Zeit zu zweit zu verbringen, ohne dass Ginnys Brüder dazwischen funkten.
Der große Nachteil war, dass Ginny tatsächlich den Zauber lernen wollte und so wenig Zeit blieb, um andere Aktivitäten zu verfolgen.
Aber alles in allem war es eine schöne Zeit. Ron hatte seinen Eifersuchtsanfall schnell vergessen, Marco aufgehört Jonna mit anderen Mädchen eifersüchtig machen zu wollen und so konnte Harry das Leben im Schloss mit all seinen Freunden genießen, ohne Streit und ohne Jagd nach vermeintlich toten Zauberern.
Sirius hatte angefangen mit den Zwillingen herumzuhängen, wenn Harry keine Zeit hatte, und zu dritt hatten sie angefangen den anderen Schülern (hauptsächlich den Slytherins) und den Professoren Streiche zu spielen.
Gerade an diesem Morgen hatten sich einige der Slytherins am Frühstückstisch in Papageien verwandelt und zusammen ein Abschiedslied für Sirius gesungen.
Die Zeit mit dir, war wieder wundervoll,
und traurig klingt der Schlussakkord in Moll.
Wir sagen Dankeschön
und auf Wiedersehen,
leg uns dann wieder rein,
denn etwas Spaß muss sein…
Es waren all diese Erinnerungen, wegen denen Harry lächelte, als er und Sirius am Tor angekommen waren und Sirius sich zur Verabschiedung zu ihm drehte.
„Es waren schöne Wochen.“ sagte Sirius und lächelte ihn ebenfalls an.
„Ich würde mich freuen, wenn wir so etwas in der Art nochmal wiederholen könnten.“
Harry nickte.
„Ja, das würde mich auch freuen. Aber Ich denke, das wird erst in den Ferien gehen. Ich glaube nicht, dass Dumbledore dich noch länger im Schloss rumlungern lässt, um den Kindern Streiche zu spielen.“
Der ältere Zauberer grinste nun breit.
„Fred und George werden das auch ohne meine Hilfe erledigen.“
Harry stimmte zu und beide verfielen in ein kurzes Schweigen.
„Vielleicht“ begann Sirius schließlich, nun mit einem hoffnungsvollen Ausdruck im Gesicht.
„Vielleicht hast du ja Lust im Sommer bei mir zu wohnen? Du scheinst deine Verwandten nicht sehr zu mögen und Ich hab da dieses Haus, in dem wir leben könnten. Ginny und deine anderen Freunde dürfen auch gerne vorbeikommen. Jederzeit! Ich will dich nicht zwingen und wenn du nicht möchtest, musst du auch nicht, aber...“
„Ja, Ich möchte!“ unterbrach Harry Sirius Monolog.
„Ich würde sehr gerne bei dir wohnen.“
Es war das am meisten strahlende Lächeln, das Harry bisher auf dem Gesicht seines Patenonkels gesehen hatte, als dieser ihn eine männliche Umarmung zog.
„Das freut mich Harry.“ sagte Sirius und klopfte Harry noch einmal auf die Schulter.
„Dann hol Ich dich im Sommer am Bahnhof ab.“
Wieder nickte Harry und mit einem letzten Winken verschwand Sirius durch das Tor und disapparierte.
Gemütlich schlenderte Harry zum Schloss zurück, während er darüber nachdachte, was dies für ihn bedeutete.
Er würde nicht mehr zu den Dursleys müssen, sich wahrscheinlich nie wieder von diesen im Sommer schikanieren lassen, keine Hausarbeiten mehr für sie erledigen müssen und nicht mehr seinen ganzen Sommer in der Stadt verbringen müssen, nur um ihnen aus dem Weg zu gehen.
Ginny würde ihn besuchen können und sie würden Zeit miteinander verbringen können, ohne dass ihre Brüder etwas mitbekamen. Sirius würde sie mit Sicherheit mit ein paar Tricks ablenken können.
Ein leises Knirschen holte Harry aus seinen Gedanken zurück. Er schaute sich um und erkannte Hagrid, der durch die immer noch bestehende Schneeschicht auf seine Hütte zu stapfte.
„Hey Hagrid!“ rief er und rannte ebenfalls auf die Hütte zu, vor der Hagrid nun stehen geblieben war.
„Hey Hagrid wie geht’s…Was ist passiert?“
Das traurige Gesicht seines Freundes erschreckte Harry.
Hagrids Augen waren wässrig und rot umrandet. Einzelne Tränen liefen seine Wangen hinunter und das große triefende Taschentuch in seiner Hand ließ Harry darauf schließen, dass Hagrid schon länger am Weinen war.
„Sie wollen Seidenschnabel Töten!“
Ein lauter Schluchzer entkam Hagrid und die Tränen vermehrten sich wieder, während Harry ihn mit offenem Mund anstarrte.
„Aber…Wieso…wieso das denn? Doch nicht wegen der Sache mit Malfoy, oder? Das können die nicht machen! Dumbledore wird bestimmt was unternehmen können!“
Laut schnäuzte Hagrid in sein Taschentuch, während er wild den Kopf schüttelte.
„Dumbledore hat alles getan...seit zwei Tagen ist er im Ministerium und versucht Seidenschnabel zu retten. Nichts hats gebracht.“
Hagrid schnäuzte sich noch einmal laut, während Harry ihn immer noch ungläubig anstarrte.
„Es muss doch irgendwas geben, was wir tun können? Ich werde das nicht einfach so zulassen! Komm Hagrid, wir gehen jetzt erst mal in deine Hütte und überlegen uns was. Es muss einen Weg geben!“
Enthusiastisch griff Harry nach der riesigen Hand seines Freundes und zog diesen mit sich auf die Eingangstür der Hütte zu.
„Harry du bis verrückt…aber ein echt guter Freund.“ sagte Hagrid mit einem leichten Lächeln im Gesicht, das von neuer Hoffnung zeugte.
„Du wirst es sehen Hagrid, wir werden uns schon was überlegen.“ antwortete Harry und betrat die Hütte, in Gedanken bereits Möglichkeiten durchgehend.
*~*~*~*
Als Harry 2 Stunden später die Hütte verließ, war es bereits dunkel geworden. Riesige dunkle Wolken waren am Himmel aufgezogen und verbargen die Sterne, während der kalte, auffrischende Wind die ersten Regentropfen mit sich brachte.
Hastig lief Harry auf das Schloss zu, immer noch über die Idee nachdenkend, auf die er und Hagrid sich geeinigt hatten. Er würde es noch mit seinen Freunden durchsprechen müssen, aber sie würden ihm bestimmt helfen.
Die Wolken brachen endgültig, als Harry an der steinernen Treppe des Schlossportals ankam und ein Blitz erleuchtete den Himmel, als Harry durch die Tür sprang um ins Trockene zu gelangen.
Seine Haare waren nass geworden und Tropfen liefen seine Wangen hinunter, aber er hielt nicht an sondern ging direkt auf die große Halle zu. Es war Essenszeit und er würde seine Freunde bestimmt dort antreffen.
Doch bereits auf dem Weg zur Halle, fiel ihm die ungewöhnliche Stille auf. Keine schreienden Schüler, die zu spät zum Essen kamen. Keine lauten Gespräche, die durch die geschlossene Tür der Halle nach draußen drangen. Die flackernden Kerzen ließen das Schloss ungewöhnlich dunkel erscheinen und Harrys Herz begann automatisch schneller zu schlagen, als er sich der Tür näherte.
Langsam stieß er sie auf, doch das laute Knarzen der alten Holztür ließ alle Gesichter zu ihm drehen.
Es schien als wären alle Schüler des Schlosses in der Halle, so voll wie die Haustische waren, was die ungewöhnliche Stille für Harry zu einem noch schlechteren Zeichen machte.
Sein Blick wanderte zum Gryffindortisch, von wo aus ihn einige seiner Mitschüler mit besorgten Blicken ansahen, während die Köpfe von anderen schon wieder hinter großen Zeitungen verschwanden.
Sein Blick landete auf Ginny, die ihren Mund zum Sprechen bewegte und eindeutig versuchte, ihm etwas mitzuteilen. Aber auf die Distanz konnte Harry nicht erkennen, was sie ihm sagen wollte.
Erst ein Räuspern am Ende der Halle ließ seinen Blick weiter wandern.
Der Schulleiter stand mit ernster Miene vor den Lehrertischen und schaute auf die immer noch stillen Schüler.
„Wie ich gerade sagen wollte, bevor Mr. Potters Eintritt ihre Aufmerksamkeit erregt hatte, werden die Dementoren von nun an wieder außerhalb des Schlossgeländes patrouillieren. Das Ministerium befürchtet, dass er versuchen könnte, wieder in das Schloss zu gelangen um sich an einigen der Schüler zu rächen, auch wenn Ich diese Einschätzung keinesfalls teile. Ich bitte sie alle darum, dies zu beachten und sich stets vorsichtig diesen Kreaturen gegenüber zu verhalten. Und nun lassen sie sich nicht weiter stören, genießen sie ihr Essen.“
Dumbledore setzte sich wieder und eine Welle von Gesprächen brach in der Halle aus.
Harrys Herz raste wie verrückt, als er auf seine Freunde zusteuerte, immer wieder Wortfetzen aus den Gesprächen auffangend.
„Er wird sich an Potter rächen.“ hörte er immer wieder, genauso wie „er hat schon so viele Menschen getötet.“
„Was ist passiert?“ fragte er aufgebracht, als er bei Ginny, Hermine und Ron angekommen war, die ihn alle mit besorgten Gesichtern ansahen.
Doch statt ihm zu antworten, zeigte Hermine auf die Zeitung, die vor ihr auf dem Tisch ausgebreitet war.
Das Bild eines dicken, rattenähnlichen Mannes war auf der Titelseite des Abendpropheten abgedruckt. Mit großen Augen hielt der Mann seine Hände vor sein rundes, dreckiges Gesicht, wobei Harry direkt auffiel, dass an einer der Hände der kleine Finger fehlte.
Wieder ein Ausbruch aus Askaban! stand in Großbuchstaben über dem Bild und Harry schüttelte ungläubig den Kopf, als ihm klar wurde, was geschehen war.
„Das kann doch nicht sein!“ sagte er eher zu sich, als zu den anderen, doch Ron antwortete ihm trotzdem.
„Doch, es ist so. Pettigrew ist ausgebrochen! Und sie glauben, er will sich an dir rächen!“
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