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Fanfiction

Once more with Feeling - Eine kleine Reise durch die Zeit

von hilgener-jung

Hallo zusammen!! Ihr dürft euch beim Wetter dafür bedanken, dass heute doch ein neues chap online kommt...Ich war nämlich das komplette Wochenende eingeschneit und hatte Zeit zum Schreiben. Um zumindest mal eine Frage zu beantworten: Ja, Hermine hat den Zeitumkehrer! Das hatte Ich in einem früheren chap mal angedeutet :)

Bin mal wieder völlig begeistert von euren tollen Reviews und freue mich schon auf die nächsten :)
Viel Spaß beim lesen!!

_____________________________________________________________________

Mit nachdenklichem Gesichtsausdruck stand Albus Dumbledore im Krankenflügel seiner Schule.
Madam Pomfrey hatte ihm gerade mitgeteilt, dass sowohl Harry Potter als auch Ginny Weasley sich von der Dementorenattacke wieder vollständig erholen würden. Und obwohl dies doch ausschließlich gute Neuigkeiten waren, brachte der nächste Satz der Krankenhexe ihn zum Grübeln.
„Ich denke Mr. Potter wird als erstes wieder erwachen, bei der Gehirnaktivität, die er momentan hat.“
Sie hatte mit ihrem Zauberstab eine schwungvolle Bewegung über Harrys Kopf ausgeführt, woraufhin dieser rot leuchtete.
„Sehen sie Professor? Ungewöhnlich hoch.“
Dumbledore nickte nachdenklich. Die Auseinandersetzung mit den Dementoren schien in Harrys Gehirn einiges in Bewegung gesetzt zu haben, was dieser nun verarbeiten musste. Konnte es sein, dass der Gedächtniszauber sich aufgelöst hatte?
„Miss Granger geht es soweit auch gut, zumindest haben die Tests Nichts gezeigt, was den Schwächeanfall ausgelöst haben könnte. Ich wollte sie gleich entlassen.“
Sein Blick wanderte von Harry zu einem der Betten auf der anderen Seite des Krankenflügels, von dem aus Hermine Granger ihn mit einem besorgten Blick musterte.

„Ich hätte sie nicht alleine lassen sollen.“ murmelte sie leise und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.
„Vielleicht hätte Ich etwas ändern können.
Dumbledore schmunzelte.
„Nun Miss Granger, auch wenn ihre Anwesenheit sicherlich nicht geschadet hätte, bin Ich mir doch ziemlich sicher, dass ihre Freunde ihnen keine Vorwürfe machen werden. Sie haben getan, was sie konnten, um zu helfen. Ihre Freunde werden dies sicherlich hoch schätzen.“

Hermine dachte einen Moment lang nach und wischte sich erneut eine Träne von der Wange.
„Aber verstehen sie doch Professor, Ich habe nur so getan als würde Ich zusammenbrechen. Ich saß untätig im Krankenflügel, während meine Freunde angegriffen wurden.“
Madam Pomfrey entfuhr ein entsetzter Laut und der Schulleiter lächelte noch breiter.
„Poppy, könntest du mir einen Gefallen tun und Miss Granger und mich einen Moment alleine lassen?“ fragte er höflich, aber bestimmt. Einen Moment lang schaute die alte Hexe ihm rebellisch in die Augen, drehte sich dann jedoch um und ging auf ihr Büro zu.

„Frechheit so etwas vorzuspielen…“ hörte Hermine sie noch murmeln, bevor sie in ihrem Büro verschwand und die Tür hinter sich zuknallen ließ.

„Nun Miss Granger.“ Dumbeldore drehte sich wieder zu Hermine um.
„Ich weiß, sie sind für ihr Alter eine außergewöhnlich gute Hexe. Aber Lucius Malfoy und Amycus Carrow sind ausgewachsene Zauberer, die viele mächtige Zauber beherrschen. Denken sie wirklich, sie hätten gegen beide kämpfen können? Harry ist einer der Besten in ihrem Jahrgang, aber auch er hat keinen Weg gefunden, etwas zu unternehmen . Machen sie sich also keine Vorwürfe.“

Hermine schaute ihren Schulleiter stumm an, aber ihre Augen verrieten, dass Dumbledore sie noch nicht überzeugt hatte. Er schmunzelte über ihre Sturheit und seine Augen funkelten.
„Und wer weiß, vielleicht haben sie ihren Freunden mehr geholfen, als sie in diesem Moment vermuten.“
Hermine schaute ihn überrascht an, aber sein fröhliches Gesicht half nicht, um ihre Verwirrung zu verringern.
„Vielleicht sollten sie erst einmal etwas essen gehen. Mr. Weasley, Mr. Price und Miss Berg warten bestimmt schon auf sie. “ sprach Dumbledore weiter.
„Sie können später noch einmal nach ihren Freunden schauen. Ein gutes Essen hebt meine Stimmung immer um Längen.“

Seufzend stand Hermine von ihrem Bett auf und griff nach ihrem Zauberstab, der auf dem kleinen Tischchen neben ihrem Bett stand.
„Vielleicht haben sie Recht Professor.“ sagte sie leise und schaute sich suchend im Raum um.
„Professor, haben sie vielleicht meine Kette gesehen? Ich hab sie vorhin noch getragen und jetzt find Ich sie nicht mehr.“
Dumbledore hob eine Augenbraue.
„Du meinst die Kette mit dem Zeitumkehrer, den Professor McGonagall dir gegeben hatte?“

Hermine lächelte verlegen.
„Professor McGonagall hat mir gesagt, Ich darf mit niemandem darüber reden, darum wusste Ich nicht, ob Ich sie danach fragen darf.“

Dumbledore strahlte.
„Das war sehr vernünftig von ihnen Miss Granger. Der Zeitumkehrer ist in meinem Büro. Hagrid hatte ihn ihnen vom Hals genommen, als sie vorhin ohnmächtig geworden waren - oder zumindest so getan haben. Aber Ich werde dafür sorgen, dass sie ihn wieder bekommen. Und nun ab zum Essen mit ihnen.“

Mit einem letzten unsicheren Blick auf Harry und Ginny und einem leichten Lächeln verabschiedete sich Hermine und ließ den Schulleiter alleine im Krankenflügel zurück.

Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, schaute auch er noch einmal nachdenklich auf die beiden Schüler und umschloss mit seiner rechten Hand die lange silberne Kette, die in seiner Manteltasche lag.
Als Harry anfing, sich leicht zu bewegen, verließ auch der Schulleiter den Raum und blieb vor der verschlossenen Tür stehen.
Harry würde bald aufwachen und es würde sich alles ändern.

*~*~*~*

Das erste was Harry bemerkte, als er langsam wieder zu Bewusstsein kam, war die weiche Matratze unter ihm und der blumige Duft, der seinen Kopf umwehte.
Er würde diesen Duft überall erkennen – Ginny musste in seiner Nähe sein.
Mit einem Lächeln öffnete er seine Augen und schaute sich im Raum um.
Er lag im Krankenflügel von Hogwarts. Der Raum schien leer zu sein, bis auf das Bett neben seinem.
Rote lange Haare schauten unter der Decke hervor und Harry setzte sich schnell auf.

Warum lag Ginny im Krankenflügel?
Er stand aus seinem Bett auf und setzte sich auf ihres, mit seiner rechten Hand automatisch ihre seidigen Haare streichelnd.
Es dauert wenige Sekunden, bis Ginny ein erfreutes Seufzen von sich gab und sich zu ihm herum drehte.
„Harry.“ sagte sie sanft als sie in seine grünen Augen schaute.

Abrupt zog Harry seine Hand zurück und stand auf.
Mit aufgerissenen Augen schaute er auf das Bett. Dies war nicht seine Ginny.
Seine Ginny war 16, fast 17, und hatte gerade in der Schlacht von Hogwarts mitgekämpft. Seine Ginny hatte ihm einen lustvollen, leidenschaftlichen Abschiedskuss gegeben, als er sich auf die Suche nach den Horkruxen gemacht hatte.

Doch die Ginny, die vor ihm in dem Krankenbett lag, war höchstens 13 Jahre alt.

„Harry, alles in Ordnung?“
Ginny schaute ihn besorgt an, während Harry noch einen Schritt zurück machte und unsanft auf sein Bett fiel.
Er hielt sich die Hände vors Gesicht und rieb seine Augen. Langsam kam die Erinnerung zurück in seinen übermüdeten Kopf.
Er hatte gegen Voldemort gekämpft – Die Zauber waren kollidiert und Harry war als 10 Jähriger wieder aufgewacht.
Und dann, dann war er zu Dumbledore gegangen und dann…

„Dieser miese Manipulierer!“ schrie er wütend und sprang von seinem Bett auf.
Erschrocken schaute Ginny ihn an, während er aufgebracht durch den Krankensaal lief, seinen Blick auf den Boden gesenkt.
„Er hat mir tatsächlich nen Gedächtniszauber aufgelegt!“
Wütend trat er gegen eines der Betten, dessen Kopfteil laut scheppernd gegen die Wand klatschte.
„Harry?“ fragte Ginny mit leiser, unsicherer Stimme und schreckte Harry aus seinen Gedanken auf.

„Oh es tut mir so leid Ginny!“ sagte er und ging auf sie zu.
„Ich wollte dir keine Angst machen. Aber Dumbledore, er hat…Ich hätte so viel ändern können…und er hat einfach…“
Das Öffnen der Tür unterbrach Harrys Gebrabbel.

Professor Dumbledore betrat mit unleserlichem Gesichtsausdruck den Krankenflügel.
„Harry, Miss Weasley, wie Ich sehe sind sie beide schon wieder aufgewacht.“ sagte er sanft und schaute die beiden über seine halbmondförmige Brille hinweg an.

„Wie können sie es wagen!“ schrie Harry ihm entgegen und wandte sich von Ginny ab, dem alten Zauberer zu. Seine Augen funkelten wütend.
„Wie konnte sie mir meine Erinnerungen wegzaubern?“

„Wie Ich sehe, hat der Angriff der Dementoren, den Gedächtniszauber aufgehoben.“ sprach Dumbledore mit ruhiger Stimme, scheinbar unbeeindruckt von Harrys Wutausbruch.
„Ich habe mir schon gedacht, dass so etwas passieren könnte.“

Mit offenem Mund starrte Ginny zwischen Harry und Professor Dumbledore hin und her, die sich schweigend anstarrten.
„Harry? Was ist denn los?“ fragte sie zögerlich, doch Harry wandte seinen Blick nicht von Dumbledore ab, seine Hände nun zu Fäusten geballt.
„Wie konnten sie nur?“ flüsterte Harry nun wütend.
„Wir hätten so vieles ändern können! Sirius aus Askaban holen können! Die Kammer des Schreckens verhindern können!“
Tränen machten sich in Ginnys Augen breit, als sie in Harrys verletzt wirkendes Gesicht sah. Hätte der Vorfall mit der Kammer wirklich verhindert werden können? Was hatte Dumbledore mit Harrys Gedächtnis getan?

„Nun…“ sagte Dumbledore leise, beinahe entschuldigend.
„Genau das war meine Angst Harry. Du hättest alles ändern wollen, Dinge verhindern wollen die Geschehen mussten. Es tut mir wirklich leid, Harry! Ich habe meinen Fehler schon lange eingesehen und Ich würde es nicht noch einmal so machen.“

Schweigend schaute Dumbledore seinen Schüler an, dessen Augen immer noch wütend zurückfunkelten.

„Und sie glauben, das würde jetzt alles ändern? Es tut ihnen Leid und alles ist verziehen? Können sie sich überhaupt vorstellen, wie Ich mich gerade fühle? Ich weiß noch nicht mal, wer verdammt noch mal ich bin!!“
Eine Träne lief Harrys Wangen.
„Harry?“ Ginnys ruhige Stimme erinnerte ihn daran, dass sie im Raum war.

„Sie haben es gesehen.“ sagte er nun leise.
„Sie haben gesehen, was mit ihnen war. Und jetzt stehen sie vor mir…“
Er brach mitten im Satz ab und schaute seinen Schulleiter traurig an.

Dumbledore seufzte.
„Schau Harry, mir ist klar, dass du mir nicht so einfach verzeihen kannst, das erwarte Ich auch gar nicht von dir. Aber es gibt eine Sache, die du noch machen musst. Anschließend können wir alles besprechen – oder du verwüstest noch einmal mein Büro.“

Er griff in seine Manteltasche und zog eine lange Halskette heraus, an der ein kleines silbernes Stundenglas hing.
Er hielt Harry den Zeitumkehrer entgegen.

Harry starrte einen Moment unschlüssig auf die Kette und dann nachdenklich zu Ginny, bevor er seufzend einen Schritt auf Dumbledore zumachte und diesem die Kette aus der Hand nahm.
„Sobald Ich zurück bin, werden wir uns unterhalten.“ sagte Harry zum Schulleiter, während er sich die Kette um den Hals hing.
„Ginny, komm bitte hier hin. Ich werde dir alles erklären, das verspreche Ich dir. Aber du musst dir die Kette um den Hals hängen.“
Ginny schaute unsicher auf Harry, der ein leichtes, besorgtes Lächeln aufgesetzt hatte und nickte dann kurz. Sie vertraute Harry, sie würde mit ihm überall hingehen.

Sie stand von ihrem Bett auf und ging langsam auf ihn zu. Sie umarmte ihn leicht um die Hüfte und freute sich, als er ihren Arm ermutigend drückte.
„Komm Gin, du musst die Kette umhängen.“
Langsam zog sie das lange Band um ihren Hals und schaute unsicher auf Professor Dumbledores Rücken, welcher schnellen Schrittes den Krankensaal verließ. Sie sah die Tür zuknallen, während Harry das Stundenglas um sich selber drehte.

Der Krankensaal löste sich auf. Ginny hatte das Gefühl schnell, rasend schnell rückwärts zu fliegen. Eine Flut von Farben und verschwommenen Gestalten raste an ihr vorbei, in ihren Ohren hämmerte es, sie versuchte Harry etwas zu zurufen, aber konnte ihre eigene Stimme nicht hören –
Und dann spürte sie wieder festen Boden unter ihren Füßen und um sie herum nahm alles wieder klare Gestalt an –

Sie stand neben Harry in der menschenleeren Eingangshalle. Das helle Sonnenlicht schien durch das Eingangsportal über den steingefliesten Boden und die silberne Kette schnitt ihr in den Hals. Verwirrt wandte sie sich zu Harry um.
„Harry, wo sind wir hier?“

„Hier rein Gin.“ sagte Harry hastig und zog sie sanft am Arm mit sich, quer durch die Halle zu einem Besenschrank.
Er führte Ginny hinein und schloss dir Tür hinter ihnen.
„Harry, was ist passiert?“ fragte sie und Harry lächelte sie an.
„Wir haben eine kleine Zeitreise gemacht.“ flüsterte er und nahm ihr die Kette vom Hals ab.
Ginny schaute ihn ungläubig an, aber Harry deutete auf die Kette.
„Diese Kette hier, ist ein Zeitumkehrer. Man kann mit ihm kleine Zeitreisen machen, nicht mehr als ein paar Stunden. Wir sind jetzt soweit zurückgekehrt, dass wir uns gleich auf den Weg zu Hagrid machen müssten.“
Er bedeutete Ginny leise zu sein und lehnte sein Ohr an die Tür.
„Ja, da sind wir. Kannst du es auch hören? Wir gehen gerade die Treppe herunter auf dem Weg zu Hagrid.“
Ginny lehnte ihren Kopf ebenfalls an die Tür und hörte angestrengt nach draußen. Erst hörte sie nur Schritte und leise Stimmen, doch dann weiteten sich ihre Augen erschrocken.

Es war eindeutig ihre eigene Stimme, die sie gehört hatte.
„Aber… heißt das, wir sind hier drinnen und da draußen?“ fragte sie mit immer noch weiten Augen.
Harry nickte lächelnd, drehte zwei der Putzeimer auf den Kopf und setzte sich auf einen. Er deutete auf den Eimer neben sich und auch Ginny setzte sich langsam hin.
„Wir sind in der Zeit zurückgereist, weil wir ein paar Dinge ändern müssen, die beim ersten Mal schief gelaufen sind.“ erklärte Harry und schaute nachdenklich an die Wand vor sich.
„Ein Teil davon wird auf jeden Fall sein, Seidenschnabel zu retten. Die Frage ist, was wir sonst noch alles erledigen müssen.“
Ginny legte ihre Hand auf seinen Arm und flüsterte.
„Harry, eben mit Dumbledore, worum ging es bei eurem Streit? Und was meintest du mit Gedächtniszauber?“
Harry schüttelte sich aus seinen Gedanken, schaute aber immer noch an die Tür.
„Das werde Ich dir später erzählen, wenn wir mehr Zeit haben. Jetzt müssen wir erst einmal unsere Aufgabe erledigen.“

Er stand auf und reichte Ginny seine Hand.
„Wir müssen nur aufpassen, dass uns niemand sieht. Es könnte alles durcheinander bringen, wenn wir von jemandem an zwei verschiedenen Orten gesehen werden.“
Noch einmal lehnte er sein Ohr an die Tür und lauschte hinaus.

„Ok, Ich denke es ist alles frei. Wir rennen von hier zu den Gewächshäusern. Von da sollten wir erstmal einen Überblick haben.“
Er nahm Ginnys Hand wieder in seine und stieß die Tür auf.
Schnell rannten sie durchs leere Eingangsportal und die Steintreppen hinunter, bogen nach rechts ab und eilten den kürzesten Weg entlang.
Tief durchatmend stellte Harry sich mit dem Rücken zu den Gewächshäusern und schaute über das Schlossgelände.
„Sieh mal, Marco und Jonna sind noch da und unterhalten sich.“ sagte er leise, als Ginny sich neben ihn stellte.

Stumm beobachteten sie ihre Freunde, die wie vereinbart Wache hielten.
„Weißt du, was Ich mich die ganze Zeit frage Harry?“ flüsterte Ginny ihm nach einem Moment zu und Harry schaute sie fragend an.
„Ich frage mich, woher Professor Lupin und Sirius wussten, dass Malfoy uns verschleppt hatte. Irgendjemand muss es ihnen doch gesagt haben, oder?“

Mit großen Augen schaute Harry sie an und schlug sich die Hand vors Gesicht.
„Du hast Recht – Ich war so doof. Wir müssen es ihnen sagen! Das ist die einzige Möglichkeit.“
Er schaute stumm auf den Boden und Ginny konnte in seinem Gesicht sehen, wie er überlegte, als laute Stimmen sie aufschauen ließen.

„Kleine Kinder glauben also, sich mit mir anlegen zu können? Die sind genauso arrogant wie Potter!“
Harry sah auf und erkannte, dass Lucius Malfoy und der dicke Zauberer vom Wald aus auf Marco und Jonna zugekommen waren, so dass diese sie nicht hatten sehen können. Kein Wunder, dass Malfoy sie überwältigen konnte, ohne dass es jemand gemerkt hatte.

Er schaute wütend dabei zu, wie Malfoy die Zauberstäbe seiner Freunde in seine Hand zauberte und fühlte, wie Ginny neben ihm ihre Muskeln anspannte.
„Wir dürfen da nicht eingreifen Gin, wir dürfen nicht gesehen werden.“
Er legte seinen Arm auf ihre Schulter und merkte, wie sie sich leicht entspannte.
„Aber es ist so unfair.“ flüsterte sie und Harry nickte.
Es war unfair, zusehen zu müssen, wie der dicke Mann dem sich wehrenden Marco ins Gesicht schlug.

Es dauerte wenige Minuten, bis die auf den Geheimgang der Peitschenden Weide zugingen und Harry sich wieder zu Ginny umdrehte.
„Wir müssen jetzt schnell sein Gin.“
Er schwenkte seinen Zauberstab über ein Blatt, das auf dem Boden lag und es verwandelte sich in ein Stückchen Pergament. Eilig hob er einen Stock und einen klumpen Erde vom Boden auf, steckte den Stock in die weiche Erde und begann, mit Dreck auf das Pergament zu kritzeln.

Schüler in Gefahr! Peitschende Weide! Malfoy/i]


Er faltete den Zettel und schaute zu Ginny auf, die ihn mit großen Augen beobachtete.
„Weißt du, welches Fenster das von Professor Lupin ist?“ fragte er sie sanft und Ginny nickte.
„Gut, schleich dich von außen davor und lass das Pergament vors Fenster schweben. Versteck dich am besten in einem Busch, dich darf niemand sehen. Schaffst du das Gin?“
Er schaute sie aufbauend an und Ginny nickte.
„Wingardium Leviosa.“ sagte sie schnell und nickte noch einmal. Harry lächelte.

„Gut, wenn sie den Zettel haben, komm wieder hier her. Siehst du dahinten den Baum im Wald?“ fragte er und zeigte auf einen hohen, dunklen Baum, der aus dem düsteren Wald sogar noch herausstach.
„Dort treffen wir uns.“
Er drückte noch einmal ermutigend ihre Hand, bevor Ginny sich umdrehte und zum Schloss zurückrannte.
„Viel Glück“ flüsterte er noch, bevor auch er sich umdrehte und schnellen Schrittes auf den Wald zuging, um unbemerkt zu Hagrids Hütte zu kommen.

Er musste nicht lange im Schatten des Waldes warten, bis er die zwei Gestalten am oberen Hügel entdeckte, die langsam auf Hagrids Hütte zusteuerten.
Es waren dieses Mal nur der Henker und der Zaubereiminister gekommen, um die Hinrichtung von Seidenschnabel zu vollführen.
Harry wartete noch ein paar Sekunden, bevor er den kleinen Stein aufhob, der vor seinen Füßen lag und ihn mit voller Kraft in Richtung der Hütte schleuderte.

Wenige Augenblicke später sah er, wie die beiden Ministeriumszauberer kurz bei Seidenschnabel stehen blieben, bevor sie zur Vordertür der Hütte gingen und aus seinem Sichtfeld verschwanden.

Stattdessen stolperten er selber, Ron, Ginny und Hermine aus der Hintertür.
Er sah, wie alle bis auf Hermine losliefen, während diese wieder hinter der Hütte verschwand.
Mit finsterem Blick beobachtete er, wie sich Lucius Malfoy von hinten an die kleine Gruppe heranschlich und ihnen etwas zu rief. Er drückte seinen Zauberstab fest in seiner Hand, als Malfoy sich alle Zauberstäbe schnappte und die Schüler auf die peitschende Weide zusteuerte.
Er hatte eine Aufgabe und durfte jetzt nicht die Nerven verlieren.

Ein lauter Schrei von der Hütte aus ließ ihn kurz aufblicken, gefolgt von Hagrids lauten Rufen.
„Helfen sie ihr doch! Jetzt helfen sie doch!“
Harry lächelte leicht über Hermines Ablenkungsmanöver und machte sich nun selber auf den Weg.
Schnell ging er auf den majestätischen Hippogreif zu. Er verbeugte sich ehrfurchtsvoll und musste nicht lange warten, bevor auch der Hippogreif sich verbeugte.

Mit einem Wink seines Zauberstabs löste er die Leine, die das Tier an den Zaun band und nahm diese in seine Hand. Er stellte sich neben das große Tier und sprach mit ruhiger Stimme in dessen Ohr.
„Du musst mit mir mitkommen Seidenschnabel. Ich bringe dich in Sicherheit.“

Er ging auf den Wald zu und zog an der Leine – und zu seiner Erleichterung setzte auch Seidenschnabel sich in Bewegung.
„Sie is Ohnmächtig! Schnell, tun se doch was!“ hörte er Hagrids Stimme im Hintergrund, während er mit dem Hippogreif den Waldrand erreichte.
„Nehmen sie ihr die Kette ab! Die würgt sie doch!“ drang auch die aufgebrachte Stimme des Ministers zu ihm.

Ginny stand bereits an dem großen Baum, an dem sie sich treffen wollten und schaute ihn strahlend an.
„Du hast es geschafft!“
Harry nickte und legte seine Finger auf seinen Mund, um ihr zu zeigen dass sie leise sein musste.

Ruhig hörten sie auf das Geschehen an Hagrids Hütte, von dem ab und zu noch Hagrids tiefe Stimme zu ihnen drang.
„Ich muss sie in den Krankenflügel bringen!“ sagte dieser laut.
„Aber was ist mit dem Biest?“ fragte der Henker genervt, scheinbar uninteressiert an Hermines Ohnmacht.
„Sie können Seidenschnabel auch später noch töten!“ polterte Hagrid trotzig und ließ den anderen Mann damit verstummen.
Sie hörten Schritte und konnten wenig später durch die Bäume hindurch sehen, wie Hagrid – mit Hermine in seinem Arm – an ihnen vorbei zum Schloss lief.

Es dauerte wenige Sekunden, bis ein wütender Schrei zu ihnen drang.
„Er hat es freigelassen!“ brüllte der Henker.
„Dieser verrückte hat es freigelassen!“
Der Henker und der Zaubereiminister kamen nun in ihre Sicht.
„Seien sie doch vernünftig.“ mahnte Fudge den anderen Mann.
„Er stand die ganze Zeit neben uns. Wann soll er ihn freigelassen haben? Jetzt kommen sie erstmal mit zurück ins Schloss.“

Harry grinste breit, als Fudge sich auf den Weg zum Schloss machte, während der Henker sich hilflos in der Gegend umsah.
Fest schlug der Mann mit seiner Axt auf einen großen, am Boden liegenden Stein. Das laute Knallen von Metall erfüllte die Luft, gefolgt vom wütenden Schrei des Henkers.
„Scheiße hier!!“

Harry wartete noch einen Augenblick, bis auch der finster dreinblickende Mann verschwunden war, bevor er Ginny am Arm packte und sie mit zu Hagrids Hütte zog.
„Komm mit Gin, wir gehen in die Hütte. Da kann Ich dir in Ruhe alles erzählen und wir sind dort sicher, wenn der Werwolf später durch den Wald läuft.“
Ginny nickte und ging hinter Harry her, froh darüber, dass seine Hand ihren Arm nicht losgelassen hatte, während er die Leine des Hippogreifs in der anderen hielt.

Das Feuer prasselte warm und Seidenschnabel legte sich gemütlich vor den Kamin, während Harry und Ginny sich an den Küchentisch setzten. Die kalten Teetassen von früher standen immer noch vor ihnen und Harry erhitzte das Getränk mit seinem Zauberstab.
„Hier, den Tee kannst du bestimmt gut gebrauchen.“ sagte er und schob Ginny eine Tasse in ihre Hand, die ihn nun besorgt anschaute.
„Ich werde dir jetzt etwas erzählen Ginny. Ich erzähle es dir, weil Ich weiß, was für eine großartige Person du bist. Ich weiß, dass Ich dir vertrauen kann und dass du es niemand anderem erzählen wirst, auch deiner Familie nicht. Bitte stell mir keine Fragen, bis Ich zu Ende erzählt habe.“
Er schaute Ginny noch einmal tief in die Augen und sie nickte ihm leicht zu.

„Ich erzähle dir die Geschichte, von einem Jungen, dessen Eltern früh gestorben waren und der bei seinen lieblosen Verwandten aufgewachsen war, die ihn wie einen Sklaven behandelt hatten. Er hasste sein Leben und war sich sicher, dass sich dies niemals ändern würde, bis er an seinem elften Geburtstag einen merkwürdigen Brief bekam. Der Junge hieß Harry Potter und in dem Brief stand, dass er ein Zauberer war.“

Gespannt, aber auch verwirrt hörte Ginny ihm zu, als Harry ihr Teile seines ersten Lebens erzählte.
Er erzählte kurz von seinen besten Freunden Ron und Hermine und von seinen Aufeinandertreffen mit Voldemort. Er erzählte vom Trimagischen Turnier und der Wiederauferstehung des dunklen Lords.
Und er erzählte von dem großartigen Mädchen, mit dem er in seinem sechsten Schuljahr zusammengekommen war, aber auch vom Tod des Schulleiters und der Machtübernahme Voldemorts.
„Harry machte sich mit seinen Freunden auf den Weg, Voldemorts Niederfall vorzubereiten und verließ seine Freundin, damit diese keiner Gefahr ausgesetzt war. Nach beinahe einem Jahr auf der Flucht, hatten sie es geschafft und es kam zum Endkampf zwischen Harry und Voldemort. Sie umzirkelten sich und griffen sich zeitgleich mit ihren Zaubern an. Die Strahlen kollidierten in der Luft und helle Blitze blendeten Harry. Er schloss seine Augen, hielt den Atem an – und im nächsten Moment wachte er als 10Jähriger in seinem Bett bei seinen verhassten Verwandten auf.“

Ginnys Mund stand offen und Harry schaute sie traurig an.
„Ich war in der Zeit zurückgereist Gin, mit all meinem Wissen im Körper eines kleinen Kindes gefangen. Ich hatte es geschafft Professor Dumbledore zu kontaktieren und ihm alles erzählt. Ich hatte ihm alles gezeigt, was Ich wusste, in der Hoffnung, wir könnten den Ablauf der Dinge verändern. Aber er, er hatte…“
Harry brach ab und schaute sie frustriert an, aber Ginny wusste genau was er meinte.
„Er hat dir deine Erinnerungen genommen. Deshalb habt ihr euch vorhin gestritten.“
Harry nickte und versteckte sein Gesicht in seinen Händen.

„Von da an, kennst du meine Geschichte Gin. Ich hab Marco kennengelernt, kam zur Schule und erlebte Abenteuer. Es lief alles wie zuvor, nur mit leichten Unterschieden. Zum Beispiel, dass Ich im Januar mit dir zusammen gekommen bin.“
Ginnys Augen weiteten sich erschrocken.
„Oh mein Gott, du hattest eine Freundin! Beim ersten Mal. Du hast sie zurückgelassen, aber du empfindest immer noch etwas für sie, oder?“
Tränen sammelten sich in ihren Augen und Harry griff nach ihrer Hand, aber sie zog schnell ihre Arme zurück.
„Wie heißt deine Freundin Harry?“
Harry lächelte schwach.
„Ginny Weasley heißt sie. Ich war mit dir zusammen Gin. Beziehungsweise, mit der anderen Ginny.“

Er schaute traurig in ihr Gesicht, aber Ginny fing an zu Lachen. Erst Leise, dann immer lauter, bis sie sich schließlich am Tisch festhalten musste, um nicht vom Stuhl zu fallen.
„Du meinst…du meinst…du hast dich jetzt zweimal für mich entschieden, dieses Mal nur früher?“
Harry nickte ernst und verstand nicht, was so lustig daran sein sollte, aber Ginny sprach direkt weiter.
„Das ist doch gut Harry, das heißt, dass unsere Beziehung richtig ist. Es ist Schicksal.“

Sie lächelte ihn breit an, aber Harrys Gesicht blieb nachdenklich.
„Du verstehst es nicht Gin. Ich weiß nicht…Mein Gott, Ich weiß nicht einmal genau wer Ich bin. Bin Ich schon 17, oder 13? Oder bin Ich 21? Verstehst du nicht Ginny? Ich weiß nicht wer Ich bin und Ich weiß nicht, welcher Teil von mir mit welchem Teil von dir zusammen ist.“
Er ließ seinen Kopf auf den Tisch fallen und schloss die Augen. Stumm saßen die beiden an dem Tisch, während die Nacht draußen den letzten Rest Sonnenlicht verschluckt hatte.

„Weißt du Harry, für mich ist das ganz einfach.“ unterbrach Ginny die Stille.
„Du bist der Harry, mit dem Ich seit 3 Monaten zusammen bin. Der Harry, der mein bester Freund ist und dem Ich mit meinem Leben vertraue. Der alte Teil von dir Harry, war immer da. Du hattest diese Visionen, du konntest besser Zaubern als die anderen und du wirktest auf mich schon lange erwachsener, als die anderen Schüler hier. Du bist mein Harry und Ich bin deine Ginny. Es muss so sein Harry, sonst hättest du dich nicht zweimal für mich entschieden.“

Harry hob seinen Kopf und schaute direkt in Ginnys ehrliche, braune Augen.
„Vielleicht…hast du Recht Gin.“ sagte er leise und lächelte nun schwach.
„Aber Ich muss auf jeden Fall erstmal über alles nachdenken.“

Ein lautes Jaulen vor der Hütte unterbrach ihr Gespräch und Harry sprang von seinem Stuhl auf.
„Es ist soweit, der Werwolf ist in den Wald gerannt.“ sagte er mit fester Stimme und drehte sich wieder zu Ginny um.
„Jetzt kommt der letzte Teil unserer Zeitreise Gin.“
Ginny schaute ihn verwirrt an und Harry lächelte.

„Wir müssen uns selber retten Gin und die Dementoren verjagen.“

Verständnis breitete sich in Ginnys Augen aus und auch sie stand nun elanvoll von ihrem Stuhl auf, ihren Zauberstab fest in der Hand.

Schweigend gingen die beiden durch den Wald auf die Stelle am See zu, der gegenüber Sirius nun liegen musste.
Über den See hinweg schauten sie sich selber zu, wie sie angestrengt gegen die Dementoren kämpften und schließlich nacheinander zu Boden gingen.

Harry griff nach Ginnys Hand und drückte diese ermutigend.
Er zählte ruhig bis drei, bevor beide gleichzeitig ihre Patroni heraufbeschworen.
Lächelnd schauten sie dabei zu, wie Harrys majestätischer Hirsch und Ginnys anmutige Hirschkuh über den See hinweg liefen und eindrucksvoll die Dementoren verjagten.
[i]Vielleicht, gibt es wirklich nur eine Ginny
dachte Harry sich, als er stolz auf die Hexe neben sich schaute, die ihn mit einem strahlenden Lächeln belohnte.


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