von hilgener-jung
Euch allen vielen Dank fĂĽr die Reviews!
Ich hoffe alle Ehefrauen sind heute gut gelaunt und dass jeder meiner mittlerweile 83 Leser weiter lesen darf:D
Aber am meisten hoffe Ich, dass euch das nächste Kapitel gefällt:)
Also viel SpaĂź beim lesen!!
_________________________________________________________________
„GINEVRA MOLLY WEASLEY!“
Harry nahm die wütende Stimme von Molly Weasley schon wahr, bevor er seine Augen öffnete und aus den Flammen heraustreten konnte.
Ginny, die ihre Arme vor ihrem Körper verschränkt hielt, ihren Zauberstab bereits in der rechten Hand, stand vor ihm und verdeckte ihn – sehr zu seiner Freude – vor den wütenden Augen von Ginnys Mutter.
Mit hochrotem Kopf stand diese vor dem Kamin, ihre Lippen zu einem dünnen Schlitz verengt. Arthur wirkte eher nachdenklich, ruhig und enttäuscht.
„Ist sie wieder zurück?“ hörte Harry die Stimmen der Weasley Zwillinge aus einem der anderen Zimmer kommen, aber Ginnys Eltern ignorierten die Frage ihrer Söhne.
„Wo warst du?!“ zischte Molly ihre Tochter an.
Fred und George, die gerade das Wohnzimmer betreten hatten, blieben in der Tür stehen als sie die aufgebrachte Stimme ihrer Mutter hörten. Nicht einmal sie würden sich jemals in die Nähe ihrer Mutter wagen, wenn diese so gereizt war.
„Bei Harry.“ antwortete Ginny mit fester Stimme.
Harry bewunderte sie fĂĽr ihre Furchtlosigkeit ihrer Mutter gegenĂĽber. Ihre BrĂĽder schafften es nie, ihrer wĂĽtenden Mutter gegenĂĽberzutreten.
„Dieser Junge ist also schuld!“ schrie Molly sofort los. Und auch der Gesichtsausdruck von Arthur Weasley wurde jetzt wütend.
„Harry ist an überhaupt Nichts schuld!“ entgegnete Ginny ebenso aufgebracht.
„Wenn Harry es nicht unbedingt gewollt hätte, wäre Ich jetzt immer noch bei ihm und wir würden uns nicht mit euch streiten müssen!“
„Wir?“ fragte Arthur überrascht, seine Stimme deutlich ruhiger als die seiner Frau.
Ginny trat zur Seite und erst jetzt bemerkten Ginnys Eltern die immer noch grĂĽn lodernden Flammen und den schwarzhaarigen Jungen, der in diesen stand.
„Hallo Mr. Weasley, Mrs. Weasley.” sagte Harry leise und stellte sich neben Ginny.
Trotz zweier Leben hatte er noch nie so viel Abneigung ihm gegenĂĽber in den Blicken der Weasleys gesehen. Ein trauriges GefĂĽhl breitete sich in seinem Bauch aus.
„Bitte glauben sie mir, dass Ich keinen Ärger verursachen wollte.“ sagte Harry mit fester Stimme.
„Ich wollte auf keinen Fall, dass Ginny von zuhause wegläuft.“
Molly Weasley schnaubte ungläubig und Ginny warf ihm einen wütenden Blick zu, aber Harry ließ sich nicht beeindrucken.
„Ich weiß wie wichtig Ginny ihre Familie ist und Ich möchte nicht zwischen ihr und ihren Verwandten stehen.“
Erschrocken weiteten sich nun Ginnys Augen, während sich auf den Gesichtern ihre Eltern Erleichterung ausbreitete.
„Es freut mich, dass du eingesehen hast, dass diese Beziehung von euch den ganzen Streit nicht wert ist.“ sagte Molly schnell und schaute Ginny triumphierend an.
Aber Harry schĂĽttelte den Kopf.
„Oh nein, so war das nicht gemeint.“ sagte er nun mit energischer Stimme.
„Die Beziehung zu Ginny ist mir alles wert! Und Ich wünschte mir, dass ihr alle uns akzeptieren würdet. Aber egal was ihr diesen Sommer macht – ob ihr Ginny hier einsperrt oder ob ihr unsere Beziehung verbietet – spätestens wenn Hogwarts wieder anfängt werde Ich sie wieder sehen und wir werden wieder zusammen sein. Und da ist es völlig egal was irgendjemand anderes sagt.“
Verdutzt schaute Molly auf die beiden Jugendlichen, die sich kurz verliebt anblickten, während Arthur Harry nun interessiert musterte.
„Es scheint dir sehr wichtig zu sein.“ stellte er ruhig fest und Harry nickte.
„Ginny ist mir unglaublich wichtig.“
Still schauten die vier sich gegenseitig an, beobachtet von den ruhigen Zwillingen, die immer noch in der TĂĽr standen.
„Was ist überhaupt vorgefallen, dass Ihr mich so sehr verabscheut?“ fragte Harry schließlich.
„Letzten Sommer sind wir doch alle noch gut ausgekommen.“
Arthur seufzte.
„Da wolltest du auch noch nicht mit unserer Tochter ausgehen. Und…“
Arthur zögerte kurz und Molly sprach mit aufgebrachter Stimme für ihn weiter.
„Da hatten wir auch noch nicht diese Dinge über dich und andere Mädchen gehört.“
Harry schloss die Augen und holte tief Luft. Als er sie wieder öffnete, blickte er jedoch nicht mehr auf Ginnys Eltern sondern mit ausdruckslosem Gesicht auf die Zwillinge.
„Was habt ihr ihnen denn erzählt.“ fragte er, sichtlich darum bemüht ruhig zu bleiben.
Die Zwillinge schauten sich kurz an, bevor sie gleichzeitig antworteten.
„Wir haben ihnen erzählt, wie viele Freundinnen du schon hattest. Und was man so über dich sagt in der Schule.“
„Und was wird so über mich erzählt?“
„Dass du Cho Chang gefragt hast, ob sie mir dir schlafen will!“
Ginny funkelte ihre BrĂĽder wĂĽtend an und zielte mit ihrem Zauberstab auf die beiden, aber Harry legte ihr seine Hand auf die Schulter.
„Und ihr glaubt das?“ fragte er enttäuscht. Die Zwillinge schauten sich unsicher an.
„Wir wollten es erst nicht so ganz glauben…“
„…Aber Ron und Percy meinten, dass sie sich das gut vorstellen könnten.“
„Wir wissen, dass Percy nicht die beste Quelle für solche Dinge ist…“
„…aber Ron schläft in deinem Schlafsaal, ist dein Freund.“
„Also glaubt ihr Ron einfach und vergesst alles, was ihr über mich wisst?“ fragte Harry mit ruhiger Stimme.
Auf den Gesichtern der Zwillinge machte sich langsam Schuld breit.
„Harry, wir…“ begannen sie gleichzeitig, aber Harry unterbrach sie.
„Ihr beide kennt mich und ihr wisst, dass eure Schwester das einzige Mädchen war, mit dem Ich seit der Sache mit Jonna Zeit verbracht hatte. Ich weiß, dass ihr Weasley Brüder alle auf Ginny aufpassen wollt, aber gerade von euch beiden hatte Ich gedacht, dass ihr uns unterstützt. Und stattdessen habt ihr euren Eltern Lügen über mich erzählt.“
Die Zwillinge senkten ihre Blicke zu Boden als sie Harrys verletzten Blick bemerkten, aber sie antworteten Nichts und Harry drehte sich wieder zu Ginnys Eltern um.
„Ich versichere ihnen, dass Ich weder ein Weiberheld bin, noch mit irgendeinem Mädchen schlafen möchte. Und Ich hoffe, dass sie mit der Zeit feststellen werden, wie ernst es mir mit Ginny ist. Und dass sie unsere Beziehung akzeptieren werden.“
Molly öffnete ihren Mund, aber Arthur war der erste, der ihm antwortete.
„Ich verspreche dir, dass wir darüber nachdenken werden.“
Molly schaute ihn verständnislos an, schloss ihren Mund aber wieder als er sie durchdringend anschaute.
„Nichtsdestotrotz, wird Ginny nun erst einmal auf ihr Zimmer gehen und die nächsten zwei Wochen Hausarrest haben.“ sprach Arthur weiter.
Ginny schaute ihren Vater entsetzt an, aber sein ernster Blick erstickte jeden Protest im Keim.
„Auch wenn du sauer und unzufrieden mit unseren Entscheidungen bist, erwarte Ich mehr von dir als wegzulaufen. Wir haben dich besser erzogen, als dass du einfach vor Konflikten davonläufst.“
Auch Ginny senkte ihren Blick nun zu Boden.
„Tut mir Leid Dad, Mum. Ich wollte euch keine Sorgen machen.“
„Wir sprechen morgen darüber Ginny. Verabschiede dich jetzt bitte von Harry und geh dann in dein Bett.“ sagte Molly mit immer noch aufgebrachter Stimme.
Ginny drehte sich zu Harry und dieser umarmte sie fest.
„Ich werde dir schreiben Gin. Ich liebe dich.“ flüsterte er in ihr Ohr, so dass nur sie ihn hören konnte, und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Widerwillig verabschiedete auch Ginny sich, lieĂź Harry los und verschwand mit gesenktem Kopf auf der Treppe.
Einen Moment lang schauten alle im Raum stumm auf die Treppe, bevor Harry die Stille durchbrach.
„Nun, Ich werde mich dann auch auf den Weg machen.“ sagte er leise und schaute noch einmal die Zwillinge an.
„Euch und euren Brüdern möchte Ich noch etwas sagen. Die Beziehung zu Ginny ist mir wichtig und es ist mir egal, was ihr davon haltet. Ich weiß, Ihr wollt sie beschützen und Ich bin mir sicher, ihr habt viele Ideen um potentielle Freunde zu vergraulen. Und darum warne Ich euch hiermit: Wenn ihr uns akzeptiert, dann freut mich das riesig. Aber wenn Ihr Krieg haben wollt, dann könnt ihr ihn haben.“
Er schaute ihnen entschlossen ins Gesicht und drehte sich dann zu Molly und Arthur.
„Ich hoffe ihr werdet bald merken, wie richtig die Sache mit Ginny und mir doch ist.“
Bevor jemand anderes etwas sagen konnte, nahm Harry etwas Flohpulver und warf es in den Kamin.
„Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend.“ war das Letzte was er sagte, bevor er in den Flammen verschwand.
„Nun, das war doch interessant.“ sagte Arthur und setzte sich aufs Sofa. Molly ließ sich neben ihn fallen und schaute ihren Mann nachdenklich an.
„Ich glaube, wir haben alle unterschätzt wie ernst es den beiden ist.“ sagte sie und Arthur nickte.
Die Zwillinge hingegen schluckten kräftig, als sie sich leise in die Küche zurückzogen und an all die Streiche dachten, die Harry schon mit ihnen zusammen durchgeführt hatte.
Wollten sie sich wirklich mit ihm anlegen? Und waren sie wirklich so sehr gegen eine Beziehung von Ginny und Harry?
*~*~*~*
Als Harry am nächsten Morgen aufgewacht war, hatte bereits ein Brief von Ginny an ihn gewartet. Ihre Eltern hatten Harry zum Essen eingeladen um ihn besser kennenzulernen, allerdings erst wenn Ginnys Hausarrest abgelaufen war.
Harry freute sich über diese Entscheidung, auch wenn er Ginny nun erst einmal für zwei Wochen nicht sehen dürfte. Es hatte die Hoffnung in ihm geweckt, dass er auch in dieser Zeit für die Weasleys zu einer Art Sohn werden könnte. Sie mussten ihn nur erst einmal richtig kennenlernen!
Er hatte zuerst Ginny auf ihren Brief geantwortet und die Einladung angenommen, bevor er auch Professor Dumbledore eine Nachricht schickte.
Er hatte nun zwei Wochen Zeit – da konnte er auch seine Pläne bezüglich der Horkruxe vorantreiben.
Fest entschlossen direkt anzufangen ging er in die KĂĽche und traf dort zu seiner Erleichterung nicht nur auf Sirius, sondern auch auf Kreacher.
Seit Harry ihn darum gebeten hatte, hatte Sirius versucht freundlicher zu dem Hauselfen zu sein und es mit dieser Verhaltensänderung immerhin geschafft, dass Kreacher nicht mehr vor sich her grummelte, während er seinem Meister das Frühstück zubereitete.
„Morgen Harry.“ grüßte sein Pate ihn, als Harry sich zu ihm an den Tisch setzte.
„Morgen Sirius, Morgen Kreacher.“ antwortete Harry und erntete dafür einen unfreundlichen Blick von der kleinen Kreatur.
Auch wenn dieser nicht mehr ganz so unglĂĽcklich mit seinem Meister war, freute er sich noch lange nicht ĂĽber Harrys Anwesenheit.
„Ich möchte heute etwas mit euch besprechen.“ sagte Harry und Sirius schaute ihn überrascht an.
Harry blickte jedoch zu Kreacher.
„Ich möchte dass du uns die Geschichte über das Medaillon von Meister Regulus erzählst.“
Erschrocken weiteten sich Kreachers Tennisball groĂźe Augen.
„Woher weiß er von Meister Regulus Medaillon?“ fragte Kreacher verängstigt.
Harry lächelte ihn freundlich an.
„Das werde Ich dir ein anderes Mal erzählen Kreacher. Aber bitte erzähl Sirius die Geschichte, es wird ihn bestimmt interessieren.“
Einzelne Tränen liefen dem Elfen nun aus den Augen, während er energisch den Kopf schüttelte.
„Meister Regulus hat Kreacher verboten darüber zu sprechen.“
„Und Ich befehle dir, es mir zu erzählen.“ sagte Sirius, seine Neugierde deutlich spürbar.
„Und denk dran, dass Sirius dir verboten hat dich selber zu bestrafen.“ warf Harry rasch ein.
Unsicher schaute Kreacher zwischen Sirius und Harry hin und her, offensichtlich nach einem Ausweg suchend, nach irgendeinem Schlupfloch. Aber es gab keins und seine Schultern sackten zusammen.
Mit Tränen in den Augen fing er an zu erzählen – davon, wie Kreacher von Meister Regulus an Voldemort verliehen wurde, um das Medaillon in einer Höhle zu verstecken; davon, wie Kreacher beinahe gestorben war, aber zu seinem Meister zurückkehren musste; davon, wie Meister Regulus gestorben war, als er das Medaillon stahl; und von der Aufgabe, die sein alter Meister ihm überlassen hatte - der einzige Befehl seines Meisters, den Kreacher immer noch nicht ausführen konnte.
Auch in Sirius Augen hatten sich einzelne Tränen geschlichen, als er die wahren Umstände vom Tod seines Bruders erfuhr. Aber er wischte sie schnell weg und verdrängte den Gedanken. Er wollte nicht um seine sogenannte Familie weinen – auch wenn sie sich kurz vor ihrem Tod noch geändert haben sollten.
„Hast du das Medaillon noch Kreacher?“ fragte Harry mit freundlicher Stimme, als der Hauself seine Geschichte schließlich beendet hatte.
Genau in dem Augenblick, in dem Kreacher nickte um Harrys Frage zu beantworten, leuchtete der Kamin hell auf und Albus Dumbledore erschien in der Küche des Grimmauldplatzes, ein breites Lächeln auf seinem Gesicht und Gryffindors Schwert in seiner Hand.
„Wie Ich sehe, habt ihr schon angefangen.“ stellte er fröhlich fest und ging auf den Küchentisch zu, an dem Harry und Sirius bereits saßen.
Harry nickte. „Ja, haben wir.“
An Kreacher gewandt fĂĽgte er hinzu.
„Kreacher, könntest du das Medaillon holen? Professor Dumbledore hat etwas mitgebracht, mit dem du es zerstören kannst. Du kannst die Aufgabe erfüllen, die Regulus dir gestellt hat.“
Mit weit aufgerissenen Augen schaute Kreacher Harry an, abschätzend ob dieser tatsächlich die Wahrheit sagte. Harry schaute freundlich zurück und –nach einigem Zögern – verschwand Kreacher mit einem leisen Plopp, nur um kurz darauf mit einem goldenen Medaillon in der Hand wiederzukehren.
„Kreacher kann es nicht öffnen. Er ist sich sicher, dass er es zerstören kann, sobald es offen ist.“
Seine kleinen Hände fest um das Metall geklammert schaute er Harry an.
„Ich kann es für dich öffnen Kreacher. Und du kannst es dann zerstören. Du musst nur das Schwert in das Medaillon stoßen. Möchtest du es zerstören?“
Kreacher ĂĽberlegte einen Augenblick und nickte.
„Ja Sir, Kreacher möchte es zerstören und Meister Regulus Wunsch erfüllen.“
„Gut, dann leg es vor dir auf den Boden und nimm das Schwert in deine Hand.“
Ohne zu zögern legte Kreacher das Medaillon auf den Steinboden der Küche und nahm mit großen Augen das Schwert entgegen, dass Dumbledore ihm freundlich lächelnd reichte.
„Es wird versuchen dich davon abzuhalten es zu zerstören Kreacher.“ sagte Harry ihm.
„Aber du musst nur das Schwert hineinstechen, dann ist alles vorbei. Bist du bereit?“
Kreacher nickte und Harry kniete sich neben das Medaillon, während Dumbledore und Sirius ihnen interessiert zuschauten.
Sich auf die kleinen eingravierten Schlangen konzentrierend öffnete Harry seinen Mund.
„öffne dich“ sagte er auf Parsel.
Die goldenen TĂĽrchen des Amuletts schwangen mit einem leisen Klicken auseinander.
Hinter jedem der beiden Glasfenster im Medaillon blinzelte ein lebendiges Auge, dunkel und hĂĽbsch, wie Tom Riddles Augen es gewesen waren, ehe er sie scharlachrot und die Pupillen zu schlitzen gemacht hatte.
„Stich zu.“ sagte Harry und hielt das Medaillon auf dem Boden fest.
Kreacher hob mit zitternden Händen das Schwert. Die Spitze hing über den hin und her huschenden Augen.
Dann zischte eine Stimme aus dem Horkrux. Doch es war nicht die Stimme Tom Riddles, die Harry kennengelernt hatte, sondern eine andere, hellere Stimme, voller Arroganz.
„Stich nicht zu Kreacher!“ sagte die Stimme gebieterisch.
Erschrocken hielt der Elf inne, seine Hände nun noch stärker am Zittern.
„Meister Regulus?“ fragte er mit brüchiger Stimme.
„Ich hatte mich geirrt Kreacher! Das Medaillon darf nicht zerstört werden.“ redete der Horkrux weiter.
„Kreacher, du musst zustechen!“ sagte Harry mit ruhiger, kräftiger Stimme.
„Es ist nur ein Trick Kreacher!“
Harry spürte wie das Medaillon in seinen Händen bebte und hoffte, das Kreacher nicht mehr allzu lange warten würde.
Kreacher hob das Schwert noch ein Stück höher und Riddles Augen leuchteten scharlachrot auf.
Aus einem der Fenster des Medaillons, aus dem Auge, wuchs eine groteske Blase heraus, der Kopf eines Mannes mit gepflegten, kurzen, schwarzen Haaren. Der Kopf von Regulus Black, seltsam verzerrt.
Kreacher schrie erschrocken auf und auch Sirius weitete seine Augen ĂĽberrascht. Dumbledore legte ihm eine beruhigende Hand auf die Schulter.
Dem verzerrten Kopf folgte ein dünner Körper in gepflegter Kleidung.
„Mein letzter Befehl war mein größter Irrtum Kreacher.“ sprach der Riddle-Regulus.
„Ich hätte mich nie gegen den dunklen Lord stellen dürfen! Du darfst das Medaillon nicht zerstören. Ich verbiete es dir!“
„Kreacher, stich zu!“ rief Harry dem erstarrten Hauself zu, aber dessen Arme bewegten sich nicht.
„Kreacher!“ schrie nun auch Sirius vom Küchentisch her aus.
„STICH ZU!“
Die dĂĽnnen Arme des Hauselfen fingen an zu zittern und Kreachers Gesichtsausdruck zeigte, wie sehr ihm sein Handeln widerstrebte. Aber er konnte Nichts gegen den Befehl seines Meisters unternehmen.
Das Schwert blitzte, stieß hinab: Harry zog seine Hand zurück, ein metallenes Klirren war zu hören und ein lang anhaltender Schrei.
Mit vor Tränen glitzernden Augen schaute Kreacher zu, wie die Riddle Version seines alten Meisters sich in Luft auflöste. Nur noch die zerbrochenen Überreste des Horkruxes lagen auf dem Boden; die Gläser des Medaillons zerbrochen und geschwärzt.
„Du hast es geschafft Kreacher.“ sagte Harry freundlich, aber der Hauself reagierte nicht.
„Alles in Ordnung Kreacher?“ fragte Professor Dumbledore besorgt und auch Sirius kniete sich nun vor seinen kleinen Diener.
„Kreacher…Kreacher musste Meister Sirius Befehl ausführen…Kreacher wollte nicht, aber er musste.“
Tränen liefen seine kleinen Wangen hinab und er schüttelte traurig seinen Kopf.
„Aber das heißt, dass der Meister Regulus aus dem Medaillon nicht Kreachers Meister Regulus war.“
Ein Lächeln breitete sich nun auf Kreachers Gesicht aus.
„Das heißt, Kreacher hat den letzten Wunsch von Meister Regulus erfüllt. Kreacher hat das Medaillon zerstört!“
Sirius legte ihm eine Hand auf die Schulter und sprach mit lobender Stimme.
„Ja Kreacher, das hast du. Und du hast das ganz super gemacht!“
Es sollte dieser Moment werden - der Moment in dem sowohl Sirius als auch Kreacher an den wahren Regulus Black erinnert wurden waren – in dem sich das Verhältnis der beiden für immer zum Positiven gewandelt hatte.
An dem Tag, an dem Sirius Black endlich festgestellt hatte, dass sein Bruder zwar Fehler gemacht hatte, aber niemals so kalt gewesen war, wie seine verhassten Eltern.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel