von hilgener-jung
Um euch nicht weiter zu verwirren, gibt es das neue Kapitel an einem Montag:P
Vielen Dank für eure Reviews und vor allem auch für eure Geduld!
Das neue Semester hat angefangen und Ich schreibe nun an meiner Bachelor Thesis.
Zusammen mit vielen Nachholspielen in unserer Kreisliga und einem anderen privaten Problemchen komme Ich wirklich kaum noch zum schreiben. Aber Ich habe mir fest vorgenommen mir wieder mehr Zeit zum schreiben zu schaffen!!!!
Viel Spaß beim lesen!
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Am Donnerstag hatten die Viertklässler der Gryffindors ihre erste Stunde Verteidigung bei Mad-Eye Moody – eine für alle Schüler unvergessliche Stunde.
Moody hatte mit ihnen – stets begleitet von seinem Schlachtruf: IMMER WACHSAM! – über die unverzeihlichen Flüche gesprochen.
Er hatte ihnen gezeigt, wie grausam der Imperius und der Cruciatus wirkten und wie verheerend der Todesfluch war.
Und als die Schüler gerade gedacht hatten, die Stunde konnte nicht noch absurder und grausamer werden, hatte Moody ihnen am eigenen Leib gezeigt, wie sich der Imperius Zauber anfühlt.
Harry Potter, der den Imperius schon unzählige Male am eigenen Leib erfahren hatte, war vorbereitet gewesen.
Als einziger in seiner Klasse hatte er gewusst was ihn erwartet. Und als einziger in seiner Klasse, hat er sich gegen den Zauber des Lehrers gewehrt.
„Spring auf den Tisch!“ hatte die Stimme in seinem Kopf ihm befohlen, aber Harry hatte sie mit seinem Bewusstsein verdrängt.
Er war nicht auf den Tisch gesprungen und hatte die Aufforderung mit einem einfachen, aber bestimmten „Nein“ abgeschmettert.
Die anderen in der Klasse hatten ihn bewundernd angeschaut, hatten sie doch am eigenen Leib erfahren, wie wehrlos sie dem Fluch ausgesetzt waren.
Und auch Moody hatte ihn gelobt, ihm auf die Schultern geklopft und noch zwei weitere Male versucht, ihn mit dem Fluch zu belegen.
Aber die Versuche waren vergebens geblieben und Harry war nicht auf den Tisch gesprungen, hatte noch nicht einmal mit den Beinen gezuckt.
„Bemerkenswert Potter!“ hatte Moody ihn gelobt.
„Ich wüsste zu gerne, wieso dein Geist den Fluch so einfach abwehrt. Komm bitte nach der Stunde mal in mein Büro, dann gehen wir der Sache auf den Grund.“
Harry war wenig begeistert gewesen von diesem Vorschlag und hatte sich den Rest der Stunde schwarz geärgert darüber, keine Schwierigkeiten beim abschütteln des Fluches vorgetäuscht zu haben.
Dennoch stand er wenig später wie gebeten im Büro des Lehrers für Verteidigung.
Während Moody seine Tasche ablegte und sich auf einem Stuhl niederließ, begutachtete Harry aufmerksam die Instrumente, die Moodys Schreibtisch und Regale füllten.
„Alles Gegenstände, um Feinde aufzuspüren und dunkle Zauberer zu jagen.“ erklärte Moody ihm unaufgefordert und Harry nickte verstehend.
„Aber du hast ja selber bereits einige Erfahrungen mit dunklen Zauberern gemacht, nicht wahr Potter?“
Moody saß mit dem Rücken zu ihm, aber Harry war sicher, dass das magische Auge jede seiner Bewegungen beobachtete.
Langsam durchquerte er das Büro und setzte sich seinem Lehrer gegenüber auf einen weiteren Stuhl.
„So einfach wie du den Fluch heute abgewehrt hast, bin Ich mir sicher, dass du ihn bereits kanntest. Oder Irre ich mich Potter?“
Harry überlegte lange Zeit, wie er die Frage beantworten konnte, ohne zu viel über seine Vergangenheit zu verraten.
„Nicht den Imperius direkt Sir.“ sagte er langsam, aber mit sicherem Ton.
„Aber Ich habe Erfahrungen mit fremden Stimmen, die einem einzureden versuchen, was man tun soll.“
Harry war sich sicher, dass Moody ihn fragen würde was er damit meinte und überlegte fieberhaft, wie viel von seinen Erlebnissen mit Tom Riddles Tagebuch er seinem Gegenüber erzählen konnte. Er wollte ja nicht, dass dieser auf die Horkruxe aufmerksam wurde.
Doch zu seiner Überraschung, nickte Moody nur und ging nicht weiter darauf ein.
„Dumbledore und Ich sind uns sicher, dass du auch dieses Jahr nicht zu hundert Prozent sicher bist in diesem Schloss. Und wenn die Schüler aus Durmstrang erst einmal hier eintreffen, dann wird sich diese Prozentzahl meiner Meinung nach noch weiter senken. Diese Schule hat einfach schon zu viele schwarze Magier hervorgebracht! Umso wichtiger wird es für dich, vorsichtig zu sein! IMMER WACHSAM!“
Moody war aufgesprungen und auf seinen Schreibtisch zugelaufen, in dessen oberster Schublade er nun herumkramte.
„Ich möchte dir diese hier geben!“ sagte er kurze Zeit später und zog seinen Arm aus der Schublade.
Er drehte sich zu Harry um und drückte seinem verdutzten Schüler zwei Ketten in die Hand.
Harry musterte die Ketten aufmerksam.
Kleine goldene Anhänger waren an diesen angebracht, in der Größe des 5 DM-Stücks, dass Marco ihm vor ihrer Zeit in Hogwarts mal gezeigt hatte.
„So sieht Deutsches Muggel-Geld aus!“ hatte er ihm begeistert erklärt. „Damit haben wir im Stadion in Hamburg bezahlt.“
Gefüllt waren beide Anhänger mit kleinen Spiegeln.
„Und wie können die Ketten mir helfen?“ fragte er vorsichtig.
„Die Ketten helfen dir keinen Millimeter Potter.“ knurrte Moody.
„Aber die Spiegel in den Anhängern. Über die Spiegel können Menschen miteinander kommunizieren und somit natürlich auch um Hilfe rufen.“
Zwei-Wege-Spiegel! schoss es Harry sofort durch den Kopf.
Pettigrew muss sich bei Sirius und seinem Vater abgeschaut haben, wie man diese herstellt.
Aber worauf wollte der gefälschte Moody mit diesem „Geschenk“ hinaus?
„Ich möchte, dass du einen der Spiegel einem deiner Freunde gibst.“ sprach Moody weiter, als hätte er Harrys Gedanken gelesen.
„Jemandem dem du vertraust. Jemand, der dir wichtig ist und dem du wichtig bist. Wie Ich höre, hast du eine Freundin Potter. Sie sollte dafür am geeignetsten sein. Es wird niemandem komisch vorkommen, wenn du ihr eine Kette schenkst. Ich möchte, dass du und deine Freundin die Amulette immer bei euch tragt, sodass du Kontakt mit ihr aufnehmen kannst, wenn einmal etwas passiert. Ich werde Miss Weasley nach ihrer nächsten Stunde zu mir rufen und ihr zeigen, wie sie am schnellsten Hilfe holen kann.“
Harry war zu überrascht, um zu antworten und Moody deutete dies als Zustimmung.
Er zeigte Harry, dass man die Spiegel ganz einfach aktivieren kann, indem man in sie hineinspricht.
„Du brauchst nicht einmal einen Zauberstab. Das ist der Sinn hinter der Sache! Du kannst Hilfe holen, falls du aus irgendwelchen Gründen deinen Zauberstab nicht benutzen kannst. Verstanden? IMMER WACHSAM!
Harry nickte verstehend.
„Gut Potter, jetzt aber raus mit dir! Ich habe noch andere Dinge zu erledigen.“
Nachdenklich folgte Harry der Aufforderung und verließ das Büro, die beiden Amulette in seiner Hand.
Immer wieder stellte er sich dieselbe Frage, die gleiche die er auch später am Abend dem Schulleiter stellte: Was hatte Voldemort geplant, wozu er diese Amulette brauchte?
Doch genau wie Harry, sollte auch Dumbledore keine wirkliche Antwort auf diese Frage haben.
„Voldemort möchte Severus noch nicht in seine Pläne einweihen. Er glaubt, dass die Chance auf Erfolg größer ist, wenn weniger Leute von seinem Vorhaben wissen. Wir müssen einfach abwarten, ob er sich irgendwann verrät. Aber Severus hat die Amulette gerade noch einmal geprüft, es liegt kein Fluch auf ihnen.“
Und so grübelte Harry immer noch so sehr, als er sich am Abend ins Bett legte, dass er nicht einmal das leichte Kribbeln in seiner Narbe bemerkte, die ihm zeigten, wie sehr Voldemort sich über die Ereignisse des Tages freute.
*~*~*~*
Mit einem unbehaglichen Gefühl hatte Harry einer überraschten Ginny am nächsten Morgen das Amulett überreicht und sie gebeten, es zu tragen.
Zusammen hatten sie ausprobiert, über die Spiegel miteinander zu reden, und tatsächlich schien das Geschenk Moodys auf den ersten Blick Nichts anderes als Zwei-Wege Spiegel zu sein.
Auch in den nächsten Wochen passierte Nichts Ungewöhnliches mit den Anhängern.
Ganz im Gegenteil. Gerade in langweiligen Stunden und abends im Bett erwies sich das neue Kommunikationsmittel für Harry und Ginny als praktisch.
So verflogen die ersten Unterrichtswochen und ehe Harry sich versah, war der 30 Oktober gekommen.
Und mit dem Tag kamen auch die Schüler aus Durmstrang und Beauxbaton nach Hogwarts, wodurch es praktisch nur noch drei Gesprächsthemen im Schloss gab.
Das Trimagische Turnier, die Anwesenheit des berühmten Viktor Krums und die unnatürlich schöne Beauxbaton Schülerin namens Fleur Delacour.
„Siehst du, wie ihr alle Jungen nachgaffen?“ fragte Ginny Hermine, als Fleur an diesem Abend die große Halle betrat.
Ron und Marco, die neben ihnen saßen, waren zu beschäftigt damit Fleur anzustarren und hörten Ginnys Frage nicht.
„Wie soll man sich als Mädchen in diesem Schloss selbstsicher fühlen, wenn so eine hier rumläuft?“
Hermine verdrehte die Augen und antwortete im angefressenen Tonfall.
„Du musst dich gerade beschweren! Du hast immerhin Harry, der nur Augen für dich hat. Wo ist er eigentlich?“
Ginny wurde leicht rot bei Hermines Worten, war aber nicht wirklich überzeugt. Sie wusste dass Harry älter war als alle dachten und dass dies der Hauptgrund dafür war, dass er nur Augen für sie hatte. Es wäre sicherlich interessant zu wissen, wie der junge Harry auf Fleur reagiert hatte.
Aber all dies konnte sie Hermine nicht erzählen.
„Ich weiß, Ich sollte mich nicht beschweren. Harry ist gerade bei Professor Dumbledore. Frag mich nicht, was der von ihm wollte. Und es ist trotzdem lächerlich, wie mein Bruder und Marco sie anstarren! Als ob die beiden jemals eine Chance bei ihr hätten.“
Hermine seufzte als ihr Blick auf Ron landete, der immer noch mit offenem Mund auf den Hufflepuff Tisch schaute, an dem Fleur gerade Platz genommen hatte. Ginny warf ihr einen wissenden Blick zu.
„Sie ist eine Halb Veela, darum starren sie alle an.“
Erschrocken drehten Ginny und Hermine sich um. Harry hatte sich unbemerkt in die Halle geschlichen und stand nun grinsend hinter ihnen.
„Woher weißt du das?“ fragte Hermine und wurde leicht rot.
„Und warum reagierst du nicht so auf sie?“
Harry zuckte mit den Schultern.
„Dumbledore hat es mir erzählt. Und ich schätze, Ich steh einfach mehr auf Rot als auf blond.“
Auch Ginnys Gesicht wurde schlagartig rot und Harry setzte sich lachend neben sie.
„Siehst du, genau das meinte Ich. Deine roten Wängchen sind zu süß.“
Er streichelte ihre Wange und Ginny schaute ihn mit mörderischem Blick an, wurde aber noch röter im Gesicht.
„Meint ihr, Ich hätte eine Chance bei ihr?“ fragte Ron überraschend, ohne seinen Blick von Fleur abzuwenden. Hermine schaute ihn böse funkelnd an.
„Niemals!“ antwortete Marco.
„Die spielt in einer ganz anderen Liga. Bei der hat wahrscheinlich kein jüngerer Mann ne Chance.“
Lächelnd schaute Harry zum Hufflepuff Tisch, an dem Fleur sich gerade mit Cedric Diggory unterhielt. Jonna saß mit verschränkten Armen neben den beiden und sah nicht glücklich aus.
„Arme Jonna.“ flüsterte Harry in Ginnys Ohr und diese nickte.
Die Tür hinter dem Lehrertisch öffnete sich in diesem Moment und alle Augen der Schüler richteten sich nach vorne.
Professor Dumbledore betrat die Halle, gefolgt von Madam Maxime, Igor Karkaroff, Ludo Bagman und Barty Crouch.
Eine Totenstille breitete sich unter den Schülern aus, als Dumbledore sich lächelnd vor die Menge stellte und unter zaghaftem Beifall die Gäste vorstellte, bevor er das Abendessen eröffnete.
Durch die Ankunft der Beauxbaton und Durmstrang Schüler wirkte die große Halle noch voller, obwohl gerade einmal 20 Schüler mehr im Raum waren. Und auch die aufgeregten Gespräche unter den Schülern wirkten lauter als sonst.
Doch Harrys Interesse galt weder den neuen Schülern, noch dem bevorstehenden Turnier.
Neugierig musterte er Barty Crouch, der stumm an seinem Platz saß und langsam aß, mit glasigen Augen und ausdruckslosem Gesicht.
Er konnte nicht verstehen, dass niemandem aufgefallen war, dass er unter dem Einfluss von Voldemort Imperius stand. Aber vielleicht wirkte es auf ihn nur so offensichtlich, weil er es bereits wusste.
Jedenfalls hoffte er, dass ihr Plan funktionieren würde und Barty Crouch nicht sterben musste.
„Nun, da wir alle gegessen haben, bitte Ich noch einmal um eure Aufmerksamkeit.“ sagte Dumbledore, nachdem er sich wenig später von seinem Stuhl erhoben hatte.
„Wie ihr wisst, wird das Trimagische Turnier bald beginnen. Mr. Crouch und Mr. Bagman werden zusammen mit den Schulleitern der drei Häuser, also Madame Maxim, Mr. Karkaroff und mir, die Preisrichter stellen. Und nun möchte Ich euch denjenigen vorstellen, der die Champions auslosen wird. Mr. Filch, die Truhe bitte.“
Neugierig schauten die Schüler Argus Filch dabei zu, wie er eine Holzkiste quer durch die Halle zog, die etwa die Größe eines Nachttisches hatte.
Dumbledore öffnete die Truhe und hob einen alten Holzkelch aus dieser hervor, der in keiner Weise besonders aussah, bis auf die bläulichen Flammen die in seinem Inneren hin und her züngelten.
Sprachlos betrachteten die Schüler den Kelch, den der Schulleiter nun auf die wieder verschlossene Truhe stellte.
„Dies, ist der Feuerkelch. Jeder Schüler der teilnehmen möchte, muss bis morgen Mittag seinen Namen auf einem Blatt Pergament in den Feuerkelch werfen. Ich selbst werde eine Alterslinie um den Kelch ziehen, sodass tatsächlich nur Schüler, die älter sind als 17 Jahre, ihren Namen in den Kelch werfen können.“
Lautes Gemurmel der Schüler unterbrach ihn und Harry konnte einen der Zwillinge in seiner Nähe flüstern hören.
„Eine Alterslinie! Die kann man bestimmt mit einem Alterungstrank überwinden.“
„RUHE!“ die magisch verstärkte Stimme Dumbledores ließ alle Schüler verstummen und nach vorne blicken. Das Lächeln auf Dumbledores Gesicht war einer ernsten Miene gewichen.
„Ich möchte euch noch einmal daran erinnern, welche Gefahren eine Teilnahme an diesem Turnier mit sich bringt. Es sind bereits viele Schüler im Laufe des Trimagischen Turniers gestorben und viele anspruchsvolle Aufgaben werden auf euch warten, die euer ganzes Können erfordern werden. Nehmt also nicht leichtsinniger Weise an diesem Turnier teil. Und jetzt ab ins Bett mit euch!“
Der Rest des Tages, Teile der Nacht und auch der nächste Morgen waren geprägt mit Gesprächen über das Turnier.
Wer würde seinen Namen wohl in den Kelch werfen?
Wer würde als Champion ausgelost werden?
Und wie könnte man wohl die Alterslinie austricksen, die Dumbledore um den Feuerkelch gelegt hatte?
Die einzigen, die sich an dieses Diskussionen heraushielten, waren Harry und Ginny.
Zusammenhatten sie den Gemeinschaftsraum verlassen um einen Spaziergang zu machen. Sie waren immerhin die einzigen beiden, die schon wussten was passieren würde. Dass Harry als vierter Champion ausgelost werden würde.
„Wo wart ihr beiden eigentlich gestern Abend?“ fragte Ron am nächsten Morgen auf dem Weg zum Frühstück. Harry schaute seinen Freund grinsend an.
„Ich hatte eine geniale Idee um mich an den Zwillingen zu rächen. Ich habe Dumbledores Alterslinie ein wenig verfeinert.“ erklärte Harry mit gedämpfter Stimme.
Hermine musterte ihn kritisch, als sie sich in der großen Halle zu Marco setzten, der bereits am Ravenclaw Tisch wartete.
„Bist du dir sicher dass es eine gute Idee war? Dumbledore wird bestimmt sauer, wenn er merkt dass du seine Zauber verändert hast.“
„Mach dir nicht immer so viele Gedanken Hermine, was glaubst du warum Ich gestern noch bei Dumbledore war?“ antwortete Harry genervt und verdrehte die Augen.
Hermine schaute ihn wütend an, sagte aber Nichts. Und auch die anderen schwiegen die ersten Minuten des Frühstücks. Bis Fred und George Weasley die Halle betraten, eine Flasche mit durchsichtiger Flüssigkeit in der Hand.
„Was habt ihr denn da?“ rief Ron ihnen zu und die beiden kamen mit breitem Lächeln zum Ravenclaw Tisch.
„Alterungstrank.“ Antworteten sie stolz und Hermine schnaubte auf.
„Das wird niemals klappen, das habe Ich euch gestern schon gesagt. Die Idee ist zu primitiv.“
Doch die Zwillinge grinsten nur noch breiter als zuvor.
„Es ist so primitiv, dass Dumbledore bestimmt nicht dran gedacht hat.“
„Warte nur ab Hermine. Und wenn es klappt und wir Champions sind, wirst du dich schwarz ärgern.“
Hermine schüttelte nur den Kopf und sagte Nichts mehr, als die Zwillinge nacheinander die Flasche an ihre Münder hoben und jeweils die Hälfte der Flüssigkeit tranken.
Keiner der beiden bemerkte die amüsierten Gesichter von Harry und Ginny, die sich stolz zu grinsten.
Zuversichtlich gingen die Zwillinge auf den Feuerkelch zu, blieben kurz vor der Alterslinie stehen und überquerten diese schließlich gemeinsam, unter den neugierigen Blicken der anderen Schüler.
Nichts geschah, als sie die Linie übertraten, und so klatschten die Zwillinge einander ab, drehten sich zu Hermine, zwinkerten ihr zu und warfen dann ihre Namen in den Feuerkelch.
In dem Moment, in denen ihre Namen die blauen Flammen des Kelches berührten, durchdrang ein lauter Knall die Halle und weißer Nebel umhüllte die beiden.
Mit aufgerissenen Augen beobachteten die anderen Schüler den Nebel, der sich langsam verzog. Die Weasley Zwillinge kamen allmählich zum Vorschein, erst schwach sichtbar und dann immer klarer.
Augenblicklich erfüllten Pfiffe und Lachen die Halle.
Beide Weasleys trugen lange, weiße Hochzeitskleider. Ihre Haare waren länger geworden und hingen wie ein roter Schleier an ihren Köpfen hinunter.
Mit skeptischem Blick betrachteten sie sich unter dem Gelächter der Schüler gegenseitig.
„Hier kommt die Braut, hier kommt die Braut.“ Peeves war nun über den Köpfen der Zwillinge erschienen und die amüsierte Stimme des Poltergeistes verdoppelte das Lachen der Schüler noch einmal.
„Präsentiert von der intelligenten Ginny Weasley und dem genialen Harry Potter, den Meistern der Streiche.“
Bei dieser Ankündigung des Geistes wandten sich alle Augenpaare auf die beiden Genannten, die zufrieden lächelnd zu den Zwillingen schauten.
„Nun Mr. Potter, Ich muss ihnen wirklich gratulieren.“
Albus Dumbledore war in der Halle erschienen und betrachtete die Zwillinge mit einem breiten Lächeln.
„Und wie Ich sehe konnten sie sogar Peeves für ihre Zwecke gewinnen. Ich muss zugeben, Ich bin beeindruckt.“
Harry grinste noch breiter und auch die Zwillinge ließen sich von der guten Laune anstecken.
„Ein guter Zug Potter, aber hierfür wirst du Büßen!“ drohten sie ihm spielerisch, bevor sie sich zum Ausgang umdrehten und sich die Hände reichten.
Mit ihren freien Händen winkend gingen sie, begleitet von Peeves welcher nun wieder sein Lied sang, Händchen haltend aus der Halle.
*~*~*~*
Die Geschichte von Harrys Streich erheiterte vielen Schülern den Tag, schaffte es aber nicht die anstehende Wahl der Champions als Topgesprächsthema zu verdrängen.
Und so war die Vorfreude unter den Schülern riesig, als sie sich abends in der großen Halle versammelten.
Der Feuerkelch war vor dem Lehrertisch auf einem hohen Podest aufgebaut und das gesamte Abendessen über warfen die Schüler immer wieder neugierige Blicke nach vorne.
Und so verstummten auch alle Gespräche augenblicklich, als Professor Dumbledore sich schließlich erhob und das Essen lächelnd für beendet erklärte.
„Nun, da wir alle unsere Bäuche gefüllt haben, ist es endlich an der Zeit, die Champions für das Trimagische Turnier zu bestimmen. Die aufgerufenen Champions, kommen bitte nach vorne und versammeln sich im Raum hinter dem Lehrertisch.“ sagte er mit geheimnisvoller Stimme, deutete auf eine Tür hinter dem langen Tisch und stellte sich neben den Feuerkelch.
Die magischen Flammen züngelten wild umher und zogen die Blicke aller auf sich.
Mit einem kurzen Schwenk seines Zauberstabs ließ Dumbledore das Feuer weiter auf fachen und die blauen Flammen färbten sich schlagartig rot.
Eine große Stichflamme stach aus dem Kelch hervor und aus ihrer Spitze schleuderte ein verkokeltes, altes Pergament. Dumbledore fing es mühelos aus der Luft und las es laut vor.
„Und der Champion für Durmstrang ist… Viktor Krum.“
Großer Applaus brandete auf, als Krum sich von seinem Tisch erhob und durch den Raum nach vorne schlurfte. Auch noch kurze Zeit, nachdem er durch die Tür hinter dem langen Tisch verschwunden war, war der Applaus nicht abgebrochen.
Erst als der Feuerkelch ein weiteres Mal eine große Stichflamme hervorbrachte, schauten die Schüler wieder ruhig auf Professor Dumbledore.
„Und der Champion für Beauxbaton ist… Fleur Delacour.“
Wieder brandete Applaus in der Halle aus, noch lauter als der für Krum, was vor allem an den männlichen Schülern lag.
Fleur verschwand ebenfalls durch die Tür, die Krum eben benutzt hatte, und gespannt warteten alle darauf, dass der Feuerkelch den Hogwarts Champion benannte.
Erneut eine Stichflamme, die ein Pergament auswarf.
„Und der letzte Champion, der Champion für Hogwarts, ist… Cedric Diggory.“
Der Hufflepuff Tisch explodierte in Jubel und die anderen Tische applaudierten schwach mit.
„Nicht dieser arrogante Kerl.“ sagte Marco und Ron stimmte ihm zu, aber sonst schien die beiden niemand gehört zu haben.
„Nun da alle Champions bestimmt worden sind, werden sich die Richter zurückziehen.“ begann Dumbledore zu sprechen, als Diggory hinter der Tür verschwunden war.
Doch weiter sprach er nicht und auch die Schüler merkten schnell, warum der Schulleiter so plötzlich aufgehört hatte zu sprechen.
Der Feuerkelch hatte ein weiteres Mal eine Stichflamme hervorgebracht und ein weiteres Pergament glitt langsam durch die Luft.
Sich innerlich darauf einstellend, was seine Wahl als Champion ihm einbringen würde, beobachtete auch Harry angestrengt seinen Schulleiter, der mittlerweile mit steinernem Gesichtsausdruck nach dem Zettel gegriffen hatte.
Dumbledores Augen weiteten sich schlagartig und Harry war verblüfft darüber, was für ein guter Schauspieler der alte Zauberer doch war.
Mit großen Augen ließ Dumbledore seinen Blick über den Gryffindor Tisch gleiten. Der Ausdruck in den blauen Augen löste in Harry ein ungutes Gefühl aus und als der Schulleiter schließlich sprach, zogen sich Harrys Eingeweide ruckartig zusammen.
„Ginevra Weasley! Komm bitte nach vorne.“
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