von hilgener-jung
Vielen Vielen Dank für eure Reviews!!! Freut mich, dass euch meine Story auch nach beinahe 1,5 Jahren und 63 Kapiteln immer noch gefällt :)
Ich schreibe auch immer noch wahnsinnig gerne daran, auch wenn es zeitlich bei mir immer enger wird...
viel Spaß mit dem neuen Kapitel!!
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Durch Professor Dumbledore hatte Harry erfahren, dass sich die Aufgaben des Turniers nicht verändert hatten, was Harrys Laune deutlich nach oben korrigiert hatte.
Denn die Aufgaben, die er damals in seinem vierten Schuljahr absolviert hatte waren zwar anspruchsvoll, aber für Ginny durchaus zu lösen.
Sie war eine gute Fliegerin und konnte somit die Drachenaufgabe genauso lösen, wie er es schon getan hatte. Und auch die Aufgabe im See schien für sie eine überwindbare Hürde zu sein, wenn er ihr noch ein paar Verteidigungszauber beibrachte.
Die dritte Aufgabe war da ein ganz anderer Punkt und spielte auch in ihrem Plan eine besondere Rolle, doch sich jetzt schon mit dieser Hürde zu beschäftigen, wäre wohl deutlich verfrüht gewesen.
So verbrachte er seine Zeit damit, Ginny die Zauber beizubringen, die er für wichtig hielt und die Hermine und die anderen für sie in der Bibliothek herausgesucht hatten.
Accio zum Beispiel, den Aufrufezauber mit dem sie ihren Besen heraufbeschwören konnte, oder stupor, den recht nützlichen Schockzauber.
Und auch wenn Ginny nicht jeden Zauberspruch auf Anhieb erlernte – sie war immerhin erst in der dritten Klasse – so beherrschte sie doch am Tag vor der ersten Aufgabe die wichtigsten.
Stolz hatte sie ihn angegrinst, als sie seinen Besen quer durch den Raum der Wünsche zu sich befahl und jubelnd um ihn herum flog.
Sie hatte es über zwanzig Meter Entfernung geschafft den Besen aufzurufen, also würde sie es sicherlich auch beim Turnier am nächsten Tag schaffen, wenn sie den Besen bei Hagrids Hütte, nicht allzu weit vom Stadion entfernt, verstauten.
Den Rest des Tages hatten sie sich aufgrund ihres Erfolges frei genommen und zusammen mit ihren Freunden die Sonnenstrahlen vor dem Schloss genossen. Sogar Hermine hatte sich nach kurzer Diskussion aus der Bibliothek zerren lassen – mit mehreren Büchern unter dem Arm – und sich neben sie auf die Wiese am See gesetzt.
Stolz hatte Ginny ihren neu erlernten Zauber präsentiert, in dem sie ihrem Bruder Ron, der etwas von ihnen entfernt neben Seamus Finnigan am See saß, eine Tüte mit Süßigkeiten aus der Hand gezaubert hatte.
Ron hatte ihr nur kurz einen wütenden Blick zugeworfen, war aber nicht rüber gekommen um mit seinen alten Freunden zu sprechen.
„Dein Bruder ist schon ein Idiot.“ meinte Marco und Jonna, die neben ihm lag und ihren Kopf auf seinem rechten Bein abgestützt hatte, stimmte ihm lachend zu.
„Er war auf jeden Fall schon immer etwas langsamer. Ich kenne ihn zumindest nicht anders.“
Auch Ginny stimmte ihnen zu und begann lachend die Geschichte zu erzählen, vom neunjährigen Ron der zwei Wochen lang nicht mit den Zwillingen geredet hatte, weil diese ihm mitten in der Winkelgasse die Hose weggezaubert hatten.
„Er hat erst wieder mit ihnen geredet, als sie vor ihm über einen neuen Streich diskutiert hatten und er unbedingt wissen wollte, wem von uns sie eins auswischen wollten. Aber wenn er sich einmal durchringt, vergisst er auch bald dass er sauer war.“
Harry dachte zurück an all die Male, in denen Ron sauer auf ihn oder Hermine gewesen war und konnte Ginny nur zustimmen. Wenn Ron erst einmal erkennt, dass er falsch liegt, dann ist ihre Freundschaft schnell wieder auf altem Niveau.
Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er ein leises Räuspern hörte und zusammen mit den anderen aufschaute. Colin Creevey stand unsicher vor der Gruppe und hielt Ginny einen Zettel entgegen, den diese dankend annahm. Mit einem letzten, langen Blick auf Harry verschwand Collin eilig wieder und erntete dafür Marcos lautes Lachen, während die anderen Ginny beim lesen des Zettels beobachteten.
„Dumbledore will mich sehen. Er schreibt es wäre wichtig. Kommst du mit Harry?“
Harry nickte und stand auf.
„Wir treffen uns nachher beim Abendessen in der Halle. Dann könnt ihr uns auch erzählen, was Professor Dumbledore wollte.“ sagte Hermine und öffnete eines der Bücher, die sie sich zuvor ausgeliehen hatte.
Schnell waren Harry und Ginny am Büro des Schulleiters angekommen und betraten den kleinen runden Raum, in dem Dumbledore alleine hinter seinem Schreibtisch saß, mit einem ernsten Blick auf dem Gesicht.
„Miss Weasley, Harry, danke dass ihr so schnell gekommen seid. Ich habe schlechte Nachrichten.“
Der alte Zauberer deutete auf zwei Stühle vor seinem Schreibtisch und die beiden setzten sich angespannt hin.
„Was ist passiert?“ fragte Harry besorgt.
„Ich muss euch leider darüber informieren, dass die morgige Aufgabe nicht mehr wie geplant ablaufen wird.“
Dumbledore legte eine kurze Pause ein und beobachtete die Gesichter von Harry und Ginny, die synchron einen ernsten Ausdruck annahmen.
„Offenbar hat ein gewisser Charlie Weasley, der die vier Drachen für das Turnier mitbetreuen sollte, seiner Mutter gegenüber etwas über die erste Aufgabe rausrutschen lassen. Und während Charlie seine Schwester wohl durchaus für, ich zitiere, „biestig und feurig genug“ angesehen hat, um es mit einem Drachen aufzunehmen, hat seine Mutter ihn davon überzeugt, dass diese Einstellung inakzeptabel ist. Anscheinend hat sie sich auch sehr lautstark mit Mr. Bagman auseinandergesetzt, woraufhin dieser nun veranlasst hat, die erste Aufgabe zu ändern.“
Entsetzt schauten Harry und Ginny den Schulleiter an, dem nun ernste Falten deutlich im Gesicht anzusehen waren.
„Und was wird nun die Aufgabe sein?“ fragte Ginny nervös, aber Dumbledore schüttelte leicht den Kopf.
„Das kann Ich ihnen momentan leider auch nicht sagen, da Mr. Bagman und Mr. Crouch sich nun erst einmal etwas Neues überlegen müssen. Unsere Planung bezüglich dieser Aufgabe ist somit nicht mehr ganz aktuell.“
Ginny schnaubte laut auf und sprang von ihrem Stuhl auf, um aufgeregt im Raum auf und ab zu gehen. Harry hingegen blieb sitzen und sprach mit ruhiger Stimme.
„Ich nehme an es ist zu kurzfristig, um unseren Plan für die dritte Aufgabe umzusetzen?“
Ginny blickte überrascht auf, aber Dumbledore schüttelte direkt den Kopf.
„Nein, es wäre unüberlegt und unvorsichtig dies zu machen. Es könnte zu viel zu früh auffliegen, wenn wir jetzt unüberlegt handeln.“
Harry nickte traurig und Ginny ließ sich wieder neben ihm auf den Stuhl fallen.
„Ich hätte das auch nicht gewollt. Und wenn wir mal wirklich darüber nachdenken, kann das auch nicht nötig sein. Immerhin wird die Aufgabe nicht gefährlicher sein, als die mit den Drachen. Dafür wird Mum sorgen.“
Sie drehte ihren Kopf zu Harry, der ernst zurückblickte, und lächelte ihn an.
„Und Ich bin gut vorbereitet, habe viel von dir gelernt. Mit all den Zaubern die du mir gezeigt hast, werde Ich die Aufgabe bestimmt schaffen. Wie war nochmal der geheime Tipp, den Moody mir unbedingt geben wollte? Ich muss mich nur auf meine eigenen Stärken konzentrieren. So doof das auch klingt, aber der Todesser Moody hat Recht.“
Harry schüttelte den Kopf, immer noch besorgt aber jetzt mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen.
„Wie kommt es eigentlich, dass du immer Recht hast? Eigentlich hätte ich es sein müssen, der dir Mut macht und du die, die durchdreht und sich Sorgen macht.“
Ginny grinste schelmisch.
„Wenn der Herr mal wieder nicht mit seinen Aufgaben zurecht kommt, muss Frau sich eben selbst helfen. Und wir alle wissen, dass auf Männer einfach kein Verlass ist.“
*~*~*~*
Fasziniert und besorgt betrachtete Harry am nächsten Morgen die riesige, grüne Pflanze, die in der Mitte des Quidditchstadions wuchs und deren Spitze weit oben im Himmel zwischen den Wolken verschwand. Das auffälligste war jedoch nicht die Größe der Pflanze, sondern die gelblichen Tentakel, die in regelmäßigen Abständen aus dicken Knospen heraus vom Stamm abstanden.
Um die Pflanze herum, war das Quidditchfeld gespickt mit riesigen Steinen und Felsbrocken, die wohl den Zugang zur Pflanze erschweren sollten.
Hermine, die neben Harry auf der brechend vollen Tribüne saß, hatte einen erschrockenen Schrei von sich gegeben und sich besorgt und aufgeregt an Harry gewandt, als sie die Pflanze entdeckt hatte.
„Oh nein, wir haben ihr überhaupt Nichts über Pflanzen beigebracht. Wie konnte Ich das nur vergessen? Es war so klar, dass sie auch gefährliche Pflanzen einsetzen würden!“
Harry hatte seine eigene Aufregung hinunter geschluckt und ihr möglichst beruhigend erklärt, dass sie sich keine Sorgen machen solle, doch Hermine murmelte noch die nächsten Minuten leise vor sich her.
„Was ist das überhaupt für eine Pflanze?“ fragte Marco schließlich, der auf der anderen Seite neben Hermine saß. Zur Überraschung aller antwortete Neville Longbottom, der in der Reihe hinter ihnen saß, mit leiser Stimme.
„Das ist eine Fleischfressende venenum Bohne. Mit den Gifttentakeln fängt und betäubt sie Insekten und Vögel, die sie dann in ihre Knospen aufnimmt, um ihnen die Nährstoffe zu entziehen. Die getrockneten Knospen braucht man für einige Heiltränke.“
Mit weiten Augen drehte Harry sich zu Neville um, dessen Gesicht nun leicht rot geworden war.
„Neville, meinst du diese Pflanzen fressen auch Menschen?“
Neville schaute kurz nachdenklich, bevor er seine Augen auf den Boden senkte.
„Nun, wenn der Mensch sich in einem der Tentakel verfängt, könnte das durchaus passieren.“
Mit offenen Mündern schauten Harry und Hermine sich entsetzt an, doch bevor sie etwas sagen konnten brach auf den Rängen ein gewaltiger Jubel aus.
Die Preisrichter waren auf einem kleinen Podium am Ende des Feldes erschienen und Professor Dumbledore begrüßte die Schüler mit magisch verstärkter Stimme.
„Herzlich Willkommen zur ersten Aufgabe des Trimagischen Turniers.“
Tosender Applaus brandete auf und unterbrach den Schulleiter einige Sekunden, bevor dieser mit ernster Stimme die Schüler wieder verstummen ließ.
„Auf der Spitze dieser unscheinbaren Bohnenstange wartet ein geheimnisvoller Preis auf unsere Champions. Doch der Weg dorthin wird keinesfalls einfach, denn zwischen den Champions und dem Preis stehen eine Unzahl von gefährlichen Wesen und eine riskante Kletterpartie. Man darf nämlich niemals vergessen, dass nicht alle Dinge so sind wie sie auf den ersten Blick scheinen. Also wünschen wir unseren Champions viel Erfolg und auch ein Quäntchen Glück bei ihrer Aufgabe. Sobald die Kanone abgefeuert wird, beginnt unser erster Champion.“
Gespannt schaute die gesamte Schülerschaft auf Argus Filch, der mit einem langen, brennenden Zündholz an einer alten, rostigen Kanone stand, die aus dem Stadion raus gerichtet war.
„Möge das Trimagische Turnier beginnen!“
Noch ein letztes Mal ertönte Dumbledores laute Stimme, bevor Filch die Lunte der Kanone entzündete und diese schließlich einen lauten Schuss abfeuerte.
Knisternde Spannung umhüllte das Stadion und alle Augen waren stur auf den kleinen Eingang gerichtet, aus dem die Champions ihr Zelt verlassen mussten.
Die wenigen Sekunden zwischen abfeuern der Kanone und dem austreten des ersten Champions kamen Harry wie mehrere Minuten vor, doch die Zeit schien tatsächlich still zu stehen, als er Ginnys roten Haarschopf erkannte.
Unsicher, mit schwerer Atmung betrat Ginny die Arena und blickte sich aufgeregt im Stadion um, in dem eine gespenstische Stille ausgebrochen war.
„Du schaffst das Ginny, du schaffst das.“ flüsterte sie sich leise zu, als sie einen unsicheren Schritt auf die riesige Pflanze in der Mitte zu machte und mit ihren Augen der langen Stange bis in den Himmel folgte.
Mehrere Sekunden schaute sie beeindruckt auf die überwältigend große Pflanze, von deren mysteriöser Gefährlichkeit Ludo Bagman den Champions gerade noch im Zelt erzählt hatte, bis ein lauter Schrei aus dem Publikum sie aus ihren Gedanken riss.
„Vorsicht Ginny!“
Sofort erkannte sie Harrys besorgte Stimme und blickte sich hastig um.
Eine riesige Spinne war aus einer kleinen Höhle zwischen den Steinen, die sie zuvor nicht bemerkt hatte, erschienen und machte nun mit ihren Meterlangen Beinen eilige Schritte auf sie zu.
Erschrocken drehte Ginny sich um und rannte vor der Spinne weg, über die Steine springend die den Boden des Stadions überzogen, hin zur Mitte der Arena.
Einen schnellen Blick über ihre Schulter werfend sah sie, dass sie die Spinne einige Meter abgehangen hatte.
Doch genau in dem Moment, in dem sie ihren Kopf wieder nach vorne drehte, touchierte ihr Fuß einen der verteilten Steine.
Sofort explodierte der Stein unter ihren Füßen mit einem Knall, laut wie Donnerschlag, und schleuderte Ginny, deren Fuß nun schmerzhaft brannte, einige Meter durch die Luft.
Eine gespentische Stille hatte die Arena eingehüllt und nur Harry, der seit Ginny das Feld betreten hatte vor seinem Platz stand, durchbrach das Schweigen.
„Benutz deinen Zauberstab Ginny! Deinen Zauberstab!“
Doch Ginny, die sich ihren schmerzenden, leicht blutenden Fuß rieb schien ihn nicht zu hören.
„Deinen Zauberstab!“ schrien Marco, Hermine, Jonna und Harry nun gemeinsam und es dauerte nur wenige Sekunden, bis das halbe Stadion Ginny entgegen schrie.
„Benutz deinen Zauberstab!“
Die riesige Spinne war nur noch wenige Meter entfernt, als Ginny die immer lauter werdenden Stimmen um sich herum endlich wahrnahm und ihren Zauberstab fest umklammerte.
„Expulso!“ schrie sie und richtete ihren Zauberstab auf die bedrohlich nahe kommende Acromantula, die mit einem lauten Knall von Ginny wegschleuderte, als der Zauber sie traf.
Die Spinne landete auf einem der merkwürdigen Steine, der nun ebenfalls explodierte, und flog noch mal einige Meter durch die Luft, so weit weg, dass Ginny sich endlich traute ihr den Rücken zuzukehren.
Adrenalin pumpte durch ihre Venen und blendete den Schmerz aus, der von ihrem Fuß aus durch ihren Körper strömte. Sie musste an die Spitze dieser Pflanze kommen und würde mit ihrem Fuß auf keinen Fall klettern können.
Blitzschnell ging sie all die Zauber durch, die Harry mit ihr gelernt hatte, aber nur ein Spruch schien ihr zu helfen. Sie musste ihren Besen herbeirufen, so wie sie es gegen den Drachen geplant hatte.
Doch hatte sie ursprünglich noch geplant, ihren Besen an Hagrids Hütte zu verstecken, lag dieser nun doch oben in ihrem Zimmer.
Sie atmete tief durch und blendete auch die vielen Anfeuerungsschreie aus, die das Stadion mittlerweile erfüllten, als sie ihren Zauberstab mit voller Konzentration in Richtung Schloss hielt.
„Accio Besen!“
Gespannt ließ sie ihren Blick auf das Schloss gerichtet, in der Hoffnung dass ihr Besen bald angeflogen kommen würde.
Sekunden schienen wie eine Ewigkeit zu verlaufen und im Stadion war eine verwunderte Ruhe eingekehrt. Die Schüler folgten Ginnys Blick verwirrt, bis schließlich ein leises Summen die Luft erfüllte und sich ein erleichtertes Lächeln auf Ginnys Gesicht schlich – Sie hatte es tatsächlich geschafft und den Besen herbeigerufen.
Die Zuschauer, die nun den Besen über die Tribüne hinweg erkennen konnten, schauten wieder zu Ginny.
Doch was sie sahen, ließ sie den Atem anhalten.
Eines der giftigen gelben Tentakel war auf Ginny aufmerksam geworden und bewegte sich nun von ihr unbemerkt auf ihren Rücken zu, mit einer bedrohlichen Geschwindigkeit.
„Vorsicht!“ begannen die ersten Zuschauer wieder zu schreien, doch Ginny schien sie nicht wahrzunehmen.
Der Besen war mittlerweile schon im Stadion und flog Richtung Boden, wo Ginny ihre Hand ausgestreckt hatte. Doch auch der Tentakel war nur noch wenige Meter von Ihr entfernt.
Ein spitzes, graues Horn war jetzt aus ihm heraus getreten – offensichtlich um das Opfer mit Gift zu lähmen – und raste mit hoher Geschwindigkeit auf Ginnys Rücken zu.
Es war nur noch ein Meter - ein halber Meter - wenige Zentimeter.
Erschrocken hielt Hermine sich die Hände vors Gesicht und auch Harrys Augen waren Angsterfüllt.
Doch genau in dem Moment, in dem das giftige Horn sie erreichen konnte, sprang Ginny einen Schritt nach vorne, ihrem herangeeilten Besen entgegen und flog auf diesem in der Luft davon.
Sie drehte eine Runde um den dicken Stamm der Bohne und schien nun endlich das Tentakel zu bemerken, dass immer noch zielstrebig hinter ihrem Rücken her schoss.
Aber der Besen war Ginnys Welt, auch wenn außer Harry niemand wusste, dass sie heimlich flog seit sie 6 Jahre alt war. Und so brauchte sie nur eine gekonnte Rolle und eine schnelle Drehung, um die gefährliche Pflanze abzuhängen.
Unter riesigen Jubelschreien und erstaunten Blicken ihrer Brüder flog sie hoch empor, in Kreisen um die Bohnenstange herum und verschwand nach wenigen Sekunden in großer Höhe hinter den dichten Wolken.
Einige Sekunden lang war es wieder mucksmäuschenstill, bis Ginny in einer triumphierenden Pose wieder aus den Wolken hervorschoss, ein goldenes Ei fest unter ihren Arm geklemmt, und schließlich unter riesigem Jubel vor dem Podium der Preisrichter landete.
Doch bevor diese ihr die Punkte geben konnten, kam Madam Pomfrey angerannt und zerrte sie laut vor sich her fluchend aus dem Stadion in das medizinische Zelt.
Und auch Harry bekam nicht mit, wie alle Preisrichter außer Igor Karkaroff seiner Freundin die volle Punktzahl gaben, da er direkt nach ihrer Landung ebenfalls zum Medizinzelt geeilt war.
„Mutierte Feuerkrabben! Acromantulas! Denen werde Ich was erzählen! Wie kann man die Schüler nur so in Gefahr bringen?“
Harry ignorierte Madam Pomfreys Wutrede und auch den lauten Jubelschrei, der den nächsten Champion ankündigte, als er erleichtert auf seine grinsende Freundin zueilte und sie in eine Knochenbrecherische Umarmung zog, aus der er sie am liebsten nie wieder loslassen wollte.
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