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Fanfiction

Once more with Feeling - Die dritte Aufgabe

von hilgener-jung

10: Es sind oft bittersüße Momente, die mit einem countdown beginnen.
9: Denn ein Countdown kündigt meistens ein Ende an.
8: Es kann ein gutes Ende sein, wie das Ende eines Handballspiels, bei dem die Fans euphorisch die Uhr runter zählen.
7: Es kann ein schlechtes Ende sein, wie das Ablaufen der Zeit in einer Klausur, mit der man noch nicht fertig ist.
6: Und es kann sowohl gut als auch schlecht sein, wie das Ende eines guten Jahres, welches gleichzeitig ein neues, aufregendes Jahr einleitet.
5: Es hängt von der Wahrnehmung der Personen ab, weshalb ein und derselbe Countdown unterschiedlichste Gefühle auslösen kann.
4: So wie es auch dieser Countdown sicherlich tun wird. Für mich bringt er jedenfalls sowohl Freude als auch Trauer mit sich.

3:



Die nächsten Wochen versuchte Hermine ihre mangelnde Hilfe bei Ginnys Vorbereitung zur zweiten Aufgabe wieder wett zu machen, indem sie ihrer Freundin täglich neue nützliche Flüche und Zauber vorführte, die diese vielleicht benötigen könnte.
Ginnys Problem dabei war, dass sie die Zauber die Hermine rausgesucht hatte niemals brauchen würde – zumindest nicht für die dritte Aufgabe.
Nichtsdestotrotz verbrachte sie eine Vielzahl an Stunden mit Harry in verlassenen Klassenzimmern. Einerseits um die wenigen nützlichen Zaubersprüche zu lernen, andererseits auch um einfach mal ein wenig Zeit alleine mit ihrem Freund verbringen zu können. Denn neben der letzten Aufgabe standen auch die Jahresabschlussprüfungen an, auf die sich alle Schüler – außer den Champions – vorbereiten mussten. Und Hermine stellte sicher, dass sowohl sie selbst als auch Harry ausreichend für ihre Prüfungen lernten.
Ginny genoss diese Zeit allein mit Harry, hatte aber auch stets ein ungutes Gefühl im Bauch. Sie hatte diese Ahnung, dass nicht alles nach Plan verlaufen würde während Voldemorts Versuch der Wiederauferstehung.

Und auch als sie früh am Morgen der letzten Aufgabe aufwachte und mit dem ebenfalls angespannten Harry zusammen zum Büro des Schulleiters ging, durchfuhr sie dieses komische Gefühl, dass am Ende des Tages etwas schief gehen würde.

Doch in den nächsten Stunden hatte sie kaum Zeit sich Sorgen zu machen, denn als sie mit Harry aufgrund ihres Treffens mit Professor Dumbledore etwas verspätet zum Frühstück in die große Halle kam, wartete bereits eine Überraschung auf sie. Ihre Mutter und ihr Bruder Bill saßen zwischen den Schülern am Gryffindortisch.
Ihre Mum führte wohl gerade ein ernstes Gespräch mit Ron und Bill lachte mit den Zwillingen zusammen, als am Tisch der Slytherins langsam ein merkwürdig gelber Nebel aufstieg.

„Mum, Bill, was macht ihr denn hier?“ fragte sie, als sie am Tisch angekommen war und von ihrer Mutter in eine Umarmung gezogen wurde.
„Hallo Ginny! Professor Dumbledore hat die Familien der Champions für heute eingeladen, um euch einen schönen Tag zu bereiten während eure Freunde ihre Tests schreiben. Dein Vater kann leider nicht kommen, weil er im Ministerium festhängt. Aber dafür ist ja dein Bruder mitgekommen.“
Sie machte eine kurze Pause und lächelte Ginny verschmitzt an.
„Professor Dumbledore wollte zwar eigentlich, dass wir bis nach dem Frühstück warten, aber ich musste noch mal dringend mit deinen Brüdern reden.“

Auch Harry begrüßte Molly und Bill, bevor er von Hermine in ein Gespräch über die anstehende Prüfung verwickelt wurde.
„Froh keinen Test schreiben zu müssen?“ fragte Bill sie grinsend und Ginny lachte.
„Ja, lieber in einem tödlichen Turnier mitmachen als einen Zaubertrank-Test zu schreiben.“
Molly Weasley sog scharf die Luft ein und funkelte ihre Tochter an.
„Über so etwas macht man keine Witze Ginevra! Ich kann immer noch nicht verstehen, was Professor Dumbledore sich hierbei gedacht hat!!“

Ginny verdrehte kurz die Augen und Bill lachte laut auf.
„Sie macht sich halt Sorgen. Genau wie wir auch.“ flüsterte er seiner Schwester ins Ohr, während Molly Weasley weiter über den Schulleiter schimpfte.
„Wie wärs Ginny, hast du Lust uns durchs Schloss zu führen? Ich war schon Jahre nicht mehr in Hogwarts.“ sprach Bill nun laut weiter und beendete mit dem Vorschlag auch die Schimpftirade seiner Mutter.
„Oh Bill, das ist eine großartige Idee! Ich würde so gerne die Peitschende Weide sehen. Die wurde nämlich erst gepflanzt, als ich schon aus Hogwarts raus war.“

Ginny, die mittlerweile bereits ein wenig Toast gegessen hatte und ohnehin kaum hungrig gewesen war, fand die Idee auch prima.
„Klar! Wollen wir jetzt direkt gehen? Die anderen müssen ja eh gleich zu ihren Tests.“ sagte sie grinsend und erntete dafür wütende Blicke von den Zwillingen, während Hermine überrascht aufblickte.

„Ginny hat Recht! Wir müssen uns beeilen Harry! Sonst kommen wir noch zu spät!“ sie sprang auf und zog den seufzenden Harry mit sich hoch, während Ron – der auf der anderen Seite von Molly saß â€“ absichtlich alle Gespräche von Hermine, Ginny und Harry ignorierte.
„Ich wünsch dir viel Spaß Gin.“ sagte Harry und gab seiner Freundin einen kurzen Kuss auf den Mund.
„Wir sehen uns beim Mittagessen. Es sei denn Hermines Kopf explodiert noch und ich muss sie in den Krankenflügel bringen.“

Ein Schlag in die Rippen von Hermine war die Reaktion auf seinen letzten Satz, genauso wie ein Lachen aller die um ihn herum saßen.
„Bis später Harry!“ antwortete auch Ginny und schaute seufzend ihrem Freund nach, der der aufgebrachten Hermine aus der Halle folgte. Sie wünschte sich wirklich, den Tag mit ihm verbringen zu können. Auch wenn sie sich über den Besuch von Bill und ihrer Mum freute.

Trotz dieser Gedanken war die Tour durch die Schule, die an der Peitschenden Weide startete, ein voller Erfolg und Ginny hatte eine Menge Spaß. Vor allem als sie erfuhr, dass auch ihre Eltern sich nachts aus dem Gemeinschaftsraum geschlichen und von der Fetten Dame eine Gardinenpredigt bekommen hatten.
Und auch die interessierten Blicke, die Fleur Delacour ihrem Bruder Bill im Vorbeigehen auf dem Schlossgelände zuwarf, fand Ginny amüsant. Die sonst so gepflegte Französin schien tatsächlich etwas für die Ohrringe und langen Haare ihres Bruders übrig zu haben. Harry hatte also mal wieder Recht gehabt.

Alles in Allem verging die Zeit bis zum Mittagessen rasend schnell und als sie wieder in der großen Halle ankamen, saßen Hermine, Jonna, Marco und Harry bereits am Gryffindortisch, während von ihren Brüdern Nichts zu sehen war.
„Hey ihr, wie liefen die Prüfungen?“ fragte Ginny grinsend, woraufhin Harry, Marco und Jonna anfingen heftig den Kopf zu schütteln. Doch es war zu spät und Hermine begann sofort mit einer bitterlichen Rede darüber, dass sie wahrscheinlich in allen Fächern durchgefallen sei und dass sie unbedingt mehr lernen muss, bevor im nächsten Jahr die ZAG anstehen.
Harry verdrehte die Augen und flüsterte ihr ins Ohr.
„Sie hat gerade erst aufgehört mit ihrer Panikattacke, nachdem sie die letzte Viertelstunde geredet hatte.“

Entschuldigend blickte Ginny ihre Freunde an, während Jonna versuchte Hermine erneut zu beruhigen. Doch es brauchte mehrere Minuten und das gute Zureden von Molly Weasley, bis Hermine sich schließlich wieder gefangen hatte.

Die nächsten Stunden verbrachten alle zusammen in der Sonne auf dem Schlossgelände, bis Ginny und Harry sich kurz vorm Abendessen in den Gemeinschaftsraum zurückzogen. Ginny meinte, sie wolle noch etwas allein sein um sich zu konzentrieren und Harry bestand darauf, sie zumindest in den Gemeinschaftsraum begleiten zu dürfen.
Molly Weasley war sich sicher, dass die beiden nur ein wenig Zeit für sich haben wollten. Und auch wenn sie dies normalerweise wohl unterbunden hätte, wollte sie an einem so aufregenden Tag für ihre Tochter nochmal ein Auge zudrücken.

Und es war auch nur eine halbe Stunde vergangen, als die beiden wieder in der großen Halle zum Abendessen erschienen. Ginny jedoch mittlerweile deutlich angespannter.

„Ginny? GINNY?“ besorgt rüttelte Hermine an Ginnys Schulter, die die letzten Minuten wie in Trance vor sich hergeschaut hatte, alle Gesprächsversuche ihrer Freunde ignorierend. Auch das Essen auf ihrem Teller war noch unberührt.
„Is schon ok Mine.“ nuschelte Harry mit vollem Mund. Er saß neben seiner Freundin und schlang schon den dritten Nachschlag Nudeln herunter. Er aß sonst nie so viel und Hermine war sich sicher, dass er lediglich versuchte seine Nervosität zu überspielen, um Ginny nicht noch mehr zu verunsichern.
„Ginny ist schon konzentriert. Das ist ein gutes Zeichen.“ er legte einen Arm um die Schultern seiner Freundin, die ihn daraufhin verwirrt anschaute.
„Habt ihr was gesagt?“
„Du solltest noch etwas Essen. Damit du bei der Aufgabe gleich fit bist.“ erwiderte Harry lächelnd und deutete auf ihren Teller. Langsam und widerwillig fing Ginny an in den Nudeln rumzustochern.

Doch bevor sie auch nur ein Viertel von ihrem Teller gegessen hatte, erhob der Schulleiter am Lehrertisch die Stimme und bat alle Schüler und die Familien der Champions die Halle zu verlassen, während die Champions zu ihm nach vorne kommen sollten.

„Viel Glück Ginny.“ sagte Harry und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange, woraufhin sowohl er als auch Ginny ungewöhnlich rot anliefen.
„Oh Ginny, pass ja auf dich auf!“ schluchzte Mrs. Weasley und zog ihre Tochter in eine ihrer knochenbrechenden Umarmungen. Es dauerte einige Minuten, bevor sie Ginny wieder los ließ.
„Auch von uns viel Glück Ginny!“ sagten die anderen. Die Zwillinge und Bill umarmten ihre Schwester kurz, bevor sie langsam aus der Halle gingen.
Ginny machte sich auf den Weg zu Professor Dumbledore und kam auf dem Weg auch an Ron vorbei, der neben Seamus und Dean am Tisch gesessen hatte. Er schaute seine Schwester kurz an und Ginny dachte einen Moment lang, er würde zu ihr kommen. Aber letztendlich formte er nur mit seinem Mund die Worte „Viel Glück“ und drehte seinen Kopf wieder weg.
Ginny verdrehte die Augen und ging weiter zum Schulleiter, der sie und die anderen Champions hinunter zum Quidditchfeld führte.

Ginny sah kurz zum Turm hoch, in dem der Gryffindor Gemeinschaftsraum lag und glaubte den Schatten einer zurückgebliebenen Person in einem der Fenster entdecken zu können. Aber sonst schien keiner Augen für das Schloss zu haben.

Viel mehr zog ein riesiges Labyrinth aus Hecken, welches über die Nacht auf dem Quidditchfeld gewachsen war, die Aufmerksamkeit des Trosses auf sich. Alle Champions warfen interessierte Blicke auf das dichte Gewächs, bevor sie in ein großes Zelt geführt wurden.
Alle außer Ginny, die ihren Blick vom Schloss abgewandt hatte und nun gedankenverloren auf das Amulett starrte, welches Professor Moody ihnen einst gegeben hatte und welches sie und Harry auch heute trugen.

Was wäre, wenn Voldemort nicht wie von Professor Dumbledore erwartet reagiert?
Was wäre, wenn sie sich verspekuliert hätten?

Sie verpasste Ludo Bagmans Erklärungen zur kommenden Aufgabe und erst als Professor Dumbledore sie gezielt ansprach, bekamen die Preisrichter ihre Aufmerksamkeit.
„Miss Weasley hat in den ersten beiden Aufgaben zusammen am besten abgeschnitten und wird von daher als erste den Irrgarten betreten. Ihr folgen Mr. Diggory, Mr. Krum und schließlich Miss Delacour. Sobald wir sie gleich aus dem Zelt gerufen haben, werden wir ihnen stets mitteilen, wann sie den Parcour betreten dürfen. Wir wünschen ihnen viel Glück.“

Der Applaus war gewaltig, als die vier Champions das Zelt verließen.
Plötzlich erstaunlich gelassen blickte Ginny über die vollbesetzte Tribüne und betrachtete kurz die angespannten Gesichter der anderen Weasleys, die sich zusammengesetzt haben um Ginny anzufeuern. Harry winkte ihr energisch zu und sie lachte kurz auf bei dem Anblick.
Ein Lächeln blieb auf ihrem Gesicht und sie winkte kurz ihrer Familie, als Ludo Bagman auch schon mit magisch verstärkter Stimme zu sprechen begann.
„Herzlich Willkommen meine Damen und Herren, zur finalen Aufgabe des Trimagischen Turniers. Wie ich sehe, sind die Champions bereit ihre neue Herausforderung anzugehen und von daher eröffne ich ohne weitere Umschweife die dritte Aufgabe. Miss Weasley, auf `drei´ dürfen sie beginnen. Eins – Zwei – Drei!“
Wieder brandete Applaus auf, diesmal noch lauter, gemischt mit Pfiffen und Anfeuerungsrufen.

Ginny lief in den Irrgarten hinein.
Die hoch aufragenden Hecken warfen schwarze Schatten über den Weg und erstickten den Lärm der Menge. Sie zog ihren Zauberstab und entfachte mit einem wortlosen Zauber ein schwaches Licht.
Sie folgte dem langen Gang bis hin zur ersten Gabelung, an der sie sich nach links wandte. Zielstrebig eilte sie den Weg entlang, den sie so oft im Denkarium gesehen hatte, und wandte sich an der nächsten Gabelung noch einmal nach links.
Alle Sinne angespannt, immer auf eine Überraschung wartend, hielt sie ihren Zauberstab fest umschlossen, während sie den wie ausgestorben dar liegenden Weg entlang lief.
In der Erinnerung war an dieser Stelle immer Cedric aus einem der angrenzenden Wege gekommen, doch diesmal waren weder Rascheln noch Schritte zu hören. Dieses Mal war Cedric auch erst später in den Irrgarten gestartet.
Überhaupt hatte sie bisher noch kein Geräusch gehört, seit sie das Labyrinth betreten hatte.

Umso überraschter war sie, als plötzlich ein lauter Knall hinter einer der Hecken zu hören war, gefolgt von Cedrics lautem Fluchen. Sie blieb stehen und drehte sich ruckartig zu den Geräuschen hin, Cedrics Worten lauschend.
„Verfluchte Kröter!“ schrie dieser und Ginny atmete tief durch. Cedric war lediglich Hagrids knallrümpfigen Krötern begegnet. Beruhigt drehte sie sich um und steuerte auf die nächste Abbiegung des Irrgartens zu. Doch als sie um die dunkle Ecke bog, stoppte ihr beinahe das Herz.

Mitten in der dunklen Gasse, zwischen den nun beängstigend eng aneinander stehenden Hecken, stand eine bedrohliche Gestalt, mit langen, dürren Fingern und mit Blutroten, kleinen Augen. Ein schmaler, kahler Kopf ließ die Gestalt wie eine Schlange aussehen. Doch befand sich dieser Kopf nicht auf einem Schlangenkörper, sondern auf den Schultern eines Menschen.
Lord Voldemort stand in der Mitte des Gangs.

Erschrocken festigte sich Ginnys Griff um ihren Zauberstab, während sie mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen auf den dunklen Zauberer startete.
„Aber, aber, das kann nicht sein!“ sagte sie entsetzt, doch Voldemort ignorierte ihr Gestammel komplett. Er machte einen Schritt auf sie zu und hob seinen Zauberstab.
Doch statt einen Zauber auf die erstarrte Ginny zu schleudern, fingen Voldemorts Züge plötzlich an zu verlaufen. Die Figur vor ihm fiel auf den Boden und blieb regungslos liegen, während ihr Körper schrumpfte und ihre Gesichtszüge sich änderten.
Lange rote Haare wuchsen an dem eben noch kahlen Kopf herunter und umhüllten das leblos blasse Gesicht, das mit glasigen braunen Augen in den Himmel starrte.

Mit weit aufgerissenen Augen stand nun eine lebendige Ginny ihrem toten Ebenbild gegenüber. Doch hatte sie eben tatsächlich für einen kurzen Augenblick geglaubt, dass Lord Voldemort ihr persönlich gegenüberstand, wusste sie nun mit welcher Kreatur sie es zu tun hatte.
Tief durchatmend richtete sie ihren Zauberstab auf den leblosen Körper vor ihr. Ihre Stimme zitterte, als sie den Zauber sprach.
„Ridi…riddikulus.“

Es gab einen lauten Knall und der Irrwicht verpuffte zu einem Rauchwölkchen.

So schnell sie konnte ging Ginny weiter.
Links… Rechts… Wieder links. Doch das Aufeinandertreffen mit dem Irrwicht hatte sie mitgenommen und einmal war sie tatsächlich falsch abgebogen. Sie stand plötzlich vor einer Heckenwand in einer Sackgasse, drehte sich aber hastig um und nahm eine andere Abbiegung.
Weit hinter sich hörte sie einen lauten, hohen Schrei, der von Fleur stammen musste. Doch sie hatte nicht die Zeit, sich nach der Französin umzusehen.
Unentwegt marschierte sie weiter durch das Labyrinth und wusste, dass der Pokal nun irgendwo in ihrer Nähe sein musste.
Minutenlang traf sie im Labyrinth auf Nichts, bis ihr hinter einer der Abbiegungen plötzlich ein Knallrümpfiger Kröter gegenüberstand. Über drei Meter lang, sah der Kröter eher aus wie ein riesiger Skorpion und Ginny wusste, wie stabil der Panzer der Kreatur war.
Sie atmete tief durch und zielte genau auf den unteren Teil des Kopfes, von dem sie wusste dass er nicht durch einen Panzer geschützt war.
„Impedimenta!“
Doch der Zauber verfehlte sein Ziel und der Kröter bewegte sich nun beeindruckend schnell auf Ginny zu.

„Impedimenta!“
Wieder verfehlte der Zauber sein Ziel und der Kröter war nur noch wenige Meter von ihr entfernt. Ginny schluckte schwer, sie musste die Kreatur stoppen, bevor sie in ihrer Nähe explodierte.

„Impedimenta!!“
Beim dritten Mal traf ihr Zauber die gewünschte Stelle und der Kröter erstarrte unmittelbar vor ihren Beinen.

Hastig lief sie an dem riesigen Geschöpf vorbei, wohl wissend dass der Zauber nicht lange anhalten würde. Sie rannte den Weg entlang und bog nach rechts in einen neuen langen Weg ein.

Sie war ein paar Minuten lang auf dem Weg gegangen, als sie etwas auf dem parallel verlaufenden Pfad hörte, das sie aufhorchen ließ.
„Was tust du da?“ hörte sie Cedric schreien.
„Was zum Teufel machst du da?“

Und dann hörte sie Krums Stimme.
„CRUCIO!“

Die Luft war erfüllt von Cedrics Schreien. Entschlossen hob Ginny den Zauberstab und richtete ihn auf die Hecke, die sie von den beiden anderen Champions trennte.
„REDUCTO!“
Durch ihre Entschlossenheit schien der Reduktor-Fluch besonders kräftig geworden zu sein, da sich tatsächlich ein großes Loch in der Hecke hervortat, die eigentlich gegen magische Angriffe geschützt war. Sie zwängte sich durch das Loch und kam auf dem anderen Gang an, auf dem Cedrich zuckend und zappelnd auf dem Boden lag. Über ihm stand Krum.

„Stupor!“ schrie Ginny und der Fluch traf Krum im Rücken, bevor dieser sich auch nur zu ihr umdrehen konnte. Augenblicklich hörte Cedric auf zu zucken und lag nur noch keuchend im Gras, mit den Händen auf dem Gesicht.
„Bist du verletzt?“ fragte Ginny.
„Nein“ keuchte dieser. „Nein… Ich glaubs einfach nicht… er hat sich hinter meinem Rücken angeschlichen… ich hab ihn gehört, hab mich umgedreht und da hatte er schon den Zauberstab auf mich gerichtet.“

Er blickte zu Ginny auf und hielt inne, als er bemerkte dass auch sie ihren Zauberstab auf ihn gerichtet hatte und ihn mit entschuldigendem Gesichtsausdruck anschaute.
„Es tut mir Leid Cedric, aber du wirst mir noch dafür dankbar sein.“ sagte Ginny leise und Cedrics Augen weiteten sich.
„Stupor!“

Der Zauber traf Cedric in die Brust und sein Kopf fiel unsanft auf den Boden zurück, auf dem er bewegungslos liegen blieb. Ihren Zauberstab in die Luft reckend ließ sie rote Funken erscheinen – das Zeichen für die Lehrer, dass etwas passiert war.
Ohne weiter zu warten drehte Ginny sich um und ging weiter durch den Irrgarten, der Mitte des Feldes immer näher kommend.
Sie wusste dass die anderen Champions nun alle außer Gefecht waren und nur sie alleine den Pokal erreichen konnte. Doch sie wusste auch, dass der restliche Weg zur Mitte des Labyrinths keineswegs ein Selbstläufer werden würde.

Und diese Annahme bestätigte sich, als sie nach der nächsten Abbiegung einer Sphinx gegenüberstand. Sie hatte einen Körper eines übergroßen Löwen, mächtige, klauenbewehrte Tatzen und einen langen, gelblichen Schwanz, der in einem braunen Haarbüschel endete. Der Kopf jedoch war der einer Frau.
Die langen Mandelaugen der Sphinx ruhten auf Ginny, als sie ihr den Weg blockierte und mit tiefer, heiserer Stimme zu sprechen anfing.
„Du bist deinem Ziel sehr nahe. Der schnellste Weg führt an mir vorbei. Aber ich werde dich erst vorbei lassen, wenn du mein Rätsel gelöst hast. Antworte richtig beim ersten Versuch – und ich lass dich vorbei. Antworte falsch – und ich werde dich angreifen. Schweig – und ich lasse dich unversehrt zurückweichen.“

Ginnys braune Augen zeigten keine Angst und sie sprach mit ruhiger Stimme.
„Gut. Kann ich das Rätsel hören?“

Die Sphinx ließ sich mitten auf dem Weg auf die Hinterbeine nieder und sprach:

„Erst denk an den Ort, an dem wir gerade stehen,
von Hecken umhüllt und mit Fallen versehen.
Doch um das Ganze nicht zu verwässern,
nimm von dem Wort nur die ersten drei Lettern.

Nun denk an etwas, das Werwölfe in sich tragen,
ein Teil von unwissend und der Anfang von `wagen´.

Und dann an ein Wörtchen, wie du dich selbst nennst,
drei Buchstaben nur, ich weiß dass du´s kennst.


Und schließlich denk an das Doppelte der Schritte,
den Anfang der Träume und die Mitte der Bitte.

Nun füg sie zusammen und du wirst erkennen,
das Wesen dessen Namen du musst nennen.“


Ginny starrte die Sphinx mit offenem Mund an. Alle hatten damit gerechnet, dass die Sphinx das gleiche Rätsel stellen würde, wie beim ersten Trimagischen Turnier. Aber sie würde wohl doch selbst überlegen müssen.
„Könntest du das Gedicht nochmal wiederholen?“ fragte sie die Sphinx und diese sagte die Verse noch einmal auf und Ginny hörte aufmerksam zu.

„Der Ort an dem wir gerade stehen? Also ein Labyrinth - ein Irrgarten. Also fängt das Wesen dass du suchst entweder mit Lab oder mit Irr an.“

Die Sphinx lächelte geheimnisvoll, kommentierte Ginnys Vermutungen aber nicht.
„könntest du den Rest nochmal sagen?“ fragte Ginny und wieder sagte die Sphinx ihr Gedicht auf.

Es dauerte mehrere Minuten, und vor allem der zweite Teil des Gedichts machte Ginny zu schaffen. Aber am Ende konnte Ginny doch mit voller Genugtuung den Namen der gesuchten Kreatur ausrufen.

Die Sphinx schenkte ihr ein breites Lächeln. Sie erhob sich, streckte die Vorderbeine aus und wich dann zur Seite, um sie vorbeizulassen.
„Danke!“ sagte Ginny und hastete weiter, stolz darüber das Rätsel gelöst zu haben.

Sie war nun ganz nah am Pokal dran, das wusste sie. Noch einmal gabelte sich der Weg vor ihr und sie entschied sich für die rechte Abbiegung. Sie stürzte sich in den Weg hinein und sah jetzt ein Licht vor sich.
Keine hundert Meter entfernt, auf einer Säule, schimmerte ihr der Trimagische Pokal entgegen.

Mit entschlossenem Schritt legte sie diese letzten Meter zurück und stand schließlich endlich vor dem Pokal. Sie holte die kleine Flasche aus ihrem Umhang, die Dumbledore ihr am Morgen gegeben hatte und nahm einen kräftigen Schluck. Ein wärmendes Kribbeln breitete sich über ihren Körper aus und dämmte ihre Furcht ein wenig.
Es würde sicherlich alles gut gehen!
Noch einmal schaute sie auf das Amulett um ihren Hals, atmete tief ein und hielt eine Hand über einen der schimmernden Henkel des Pokals.

Mit festem Griff umschloss ihre Hand den Henkel des Pokals.
Im selben Moment spürte sie das erwartete Reißen hinter ihrem Nabel. Sie verlor den Boden unter den Füßen und wurde hinein gesogen in einen zornig wirbelnden Sturm aus Farben.

Ihre Füße schlugen hart auf der Erde ein, aber Ginny schaffte es trotzdem noch sich auf ihren Beinen zu halten. Sie ließ den Pokal, der wie erwartet als Portschlüssel gedient hat, zu Boden fallen und hob den Kopf.

Sie stand auf dem dunklen, überwucherten Friedhof, der ihr so elendig vertraut war und blickte auf die kleine Kirche, die hinter einer großen Eibe am Ende des Friedhofs stand.
Ihr Blick huschte weiter zu einem kleinen Hügel, auf dessen Kuppe die Umrisse des alten, stattlichen Riddle Hauses zu sehen war.

Ihren Zauberstab fest umklammert wandte sie ihre Augen von dem Haus ab und ließ sie über den Friedhof wandern.
Sie erkannte die Gestalt, die durch die Dunkelheit zwischen den Gräbern hindurch auf sie zukam, auch wenn sie ihr Gesicht nicht erkennen konnte.

Wurmschwanz hatte die Kapuze seines Umhangs tief über den Kopf gezogen und trug etwas in seinen Armen – die entstellte Gestalt in der Voldemort sich befand.
Er blieb neben einem übermannshohen marmornen Grabstein stehen, nur wenige Meter von Ginny entfernt. Ein großer Kessel stand neben den Grab und Ginny schauderte bei dem Gedanken daran, wozu der Kessel noch dienen würde.

Eine Sekunde lang sahen sich Ginny und Wurmschwanz an.
Ein pochender Schmerz breitete sich in Ginnys Kopf aus, doch sie hatte geübt ihre Gedanken zu verschließen und die Schmerzen zu ignorieren.

„Fessele sie!“
Die kalte, hohe Stimme Voldemorts hatte gesprochen und Ginny umklammerte ihren Zauberstab noch fester – auch wenn sie sich nicht wehren durfte.

Wurmschwanz legte das Bündel aus seinen Händen auf den Boden. Er murmelte etwas und dicke Seile schossen aus seinem Zauberstab heraus, auf Ginny zu, und fesselten sie bevor sie sich bewegen konnte.
Mit einem strahlenden Zauber, der die dunkle Nacht durchbrach, ließ er Ginny in die Luft schweben, auf den alten Grabstein zu.
TOM RIDDLE stand in großen Lettern auf den Grabstein geschrieben, doch bevor Ginny die Schrift unter dem Namen lesen konnte, wurde sie herumgezerrt und gegen den Grabstein geschmettert.

Die Seile, die bereits um ihren Körper lagen, schlangen sich nun auch um den Stein und zurrten Ginnys Körper am Grab fest, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte.
Sie zerrte und zog an den Fesseln, doch diese rührten sich keinen Milimeter, während Wurmschwanz langsam auf sie zuging.
„Tu es jetzt!“ befahl nun die hohe Stimme und Ginny schauderte, als Wurmschwanz mit seinen Händen nach ihrem Hals griff.
Er zog mit seiner einen Hand an dem Amulett, und drückte mit seinem Zauberstab fest gegen das kalte Metall.
„Portus!“ sagte er und ließ Ginny direkt wieder los, sich laut keuchend vom Grabstein wegbewegend.

Für den Bruchteil einer Sekunde war der Friedhof in eine gespannte Stille getaucht. Doch dann ertönte ein lauter Knall und mit einem gleißend hellen Lichtblitz landete ein Körper vor Ginnys Füßen.

Es war Harry, dessen Brille durch den Sturz von seinem Gesicht gefallen war.
Er richtete sich auf, wild umherschauend, doch bevor er etwas sagen konnte war auch er neben Ginny an den Grabstein gefesselt.

„Harry? HARRY? Hilf…“
Mit einem weiteren Schwenker seines Zauberstabs hatte Pettigrew Ginny verstummen lassen, die nun besorgt zu Harry blickte, der neben ihr an dem großen Grabstein hing.

„Es wird alles gut.“ flüsterte Harry seiner Freundin zu, woraufhin Voldemorts kaltes Lachen die Nacht durchbrach.
„Nichts wird gut für dich Harry Potter.“ tönte es aus dem Bündel, welches Wurmschwanz eben noch getragen hatte.
„Beeil dich Wurmschanz!“

Der angesprochene quiekte erschrocken auf und machte sich nun mit dem Zauberstab am Fuß des Kessels zu schaffen. Plötzlich züngelten knisternde Flammen vom Kesselboden her auf. Die große Schlange glitt in die Dunkelheit davon.
Das Wasser im Kessel schien rasch heiß zu werden. An der Oberfläche begann es zu brodeln und prasselnde Funken stoben in die Höhe, als ob der ganze Kessel in Flammen stünde.
Dichter Dampf wallte auf und das Wasser leuchtete im Licht der Funken, als wäre die ganze Oberfläche mit Diamanten gesprenkelt.

„Es ist bereit Meister.“
Wurmschwanz bückte sich nach dem Bündel auf der Erde und begann es aufzuwickeln, enthüllte, was in ihm verborgen war. Harrys Augen wurden groß und er stieß einen kurzen, ersstickten Schrei aus.
Es war, als hätte Wurmschwanz einen Stein umgedreht. Etwas Hässliches, Schleimiges und Blindes war zum Vorschein gekommen – doch schlimmer noch, hundertmal schlimmer.
Kurz zögernd hob Wurmschwanz das Geschöpf auf und trug es hastig zum Kessel hinüber, in welchen er es eintauchen ließ. Ein Zischen, und es versank.

Wurmschwanz sprach. Seine Stimme bebte, die Angst schien ihn um den Verstand zu bringen. Er hob den Zauberstab, schloss die Augen und sprach in die Nacht hinein.
„Knochen des Vaters, unwissentlich gegeben, du wirst deinen Sohn erneuern!“

Die Grabplatte unter ihren Füßen knackte. Ein schmaler Staubwirbel stieg auf Wurmschwanz´ Befehl hin aus dem Grabe auf und fiel sanft in den Kessel. Die Funken, die kreuz und quer über den Kessel stoben, färbten sich in ein giftig wirkendes blau.
Sie konnten Wurmschwanz wimmern hören, als dieser einen langen, silbernen Dolch aus seinem Mantel zog. Seine Stimme war ein abgehacktes, vor Angst versteinertes Schluchzen.
„Fleisch – deines Dieners – w-willentlich gegeben – du wirst – deinen Meister – wieder beleben.“

Er streckte die rechte Hand aus – die Hand mit dem fehlenden Finger. Er packte den Dolch fest mit der Linken und schwang ihn nach oben.
Der Schrei den Wurmschwanz vor Schmerzen ausstieß, zerriss die nächtliche Stille.

Das Gebräu im Kessel hatte ein brennendes Tor angenommen, so hell, dass es leuchtete.

Mit angsterfülltem Atem ging Wurmschwanz nun keuchend auf Harry zu, der diesen mit großen Augen beobachtete.
„B-Blut deines Feindes – mit Gewalt genommen – du wirst – deinen Gegner wieder erstarken lassen.“

Die Spitze des Dolches bohrte sich durch die Beuge von Harrys rechtem Arm. Blut sickerte an dem Dolch hinunter und durchtränkte den Ärmel von Harrys Umhang. Wurmschwanz, immer noch vor Schmerz keuchend, stöberte in seiner Tasche nach einer Phiole und hielt sie unter Harrys Wunde; ein dünnes Blutrinnsal tröpfelte in das Glas.
Mit Harrys Blut stolperte Wurmschwanz zurück zum Kessel. Er schüttete es hinein und sofort nahm das Gebräu ein helles Weiß an. Nun, da er seine Arbeit getan hatte, fiel Wurmschwanz neben den Kessel auf die Knie, sackte zur Seite und blieb auf der Erde liegen, keuchend und schluchzend.
Der Kessel brodelte und versprühte seine diamantenen Funken. Und dann, ganz plötzlich, erlosch das Funkengestiebe.
Weißer Dampf strömte aus dem Kessel und umhüllte alles um Harry und Ginny herum in weißes Nichts, so dass sie weder Wurmschwanz noch den Kessel sehen konnten.

Einige Sekunden geschah Nichts, doch dann erschien der dunkle Umriss eines Mannes, groß und dürr wie ein Skelett, langsam aus dem Kessel aufsteigend.

Lord Voldemort war wieder erstanden.

Und mit scharlachroten Augen kam er laut lachend auf Harry und Ginny zu.
„Herr…“ würgte Wurmschwanz hervor, der seinen Armstumpf in seinen Umhang eingewickelt hatte.
„Herr… ihr habt versprochen… ihr habt versprochen…“

„Streck deinen Arm aus“ sagte Voldemort träge.

„Oh Herr, ich danke Euch, Herr…“
Er schob den blutigen Stumpf unter seinem Körper hervor, doch Voldemort lachte nur.
„Den anderen Arm, Wurmschwanz.“
„Herr, bitte…bitte…“

Voldemort bückte sich und zog Wurmschwanz linken Arm unter ihm hervor. Er schob den Ärmel des Umhangs über Wurmschwanz´ Ellenbogen und brachte das Dunkle Mal zum Vorschein.

Er drückte seinen langen weißen Zeigefinger auf das Brandmal an Wurmschwanz´ Arm. Dieser stieß einen markerschütternden Schrei aus, als sich das Mal auf seinem Arm schwarz verfärbte.

Es dauerte einige Minuten, bis die Todesser erschienen, doch Voldemort machte keine Anstalten den Arm seines immer noch winselnden Dieners zu heilen.

Doch Harry und Ginny, deren Herzen wild pochten, kamen die Minuten wie wenige Sekunden vor.
Das Eintreffen der Todesser.
Die silberne Hand, die Voldemort Wurmschwanz schließlich als Ersatz für seine Hand gab.
Voldemorts Plan, die anderen Todesser aus Askaban zu befreien und die Dementoren auf seine Seite zu bringen.
Und schließlich das worauf Harry die ganze Zeit gewartet hatte. Das Aufzählen der Todesser, die nicht erschienen waren.

„Und hier haben wir sechs fehlende Todesser. Drei getötet in meinen Diensten. Einer zu feige, um zurückzukehren… er wird dafür bezahlen. Einer, von dem ich glaube, dass er mich für immer verlassen hat… dafür wird er natürlich sterben. Und einer, der mein treuster Diener blieb und bereits jetzt wieder in meinen Diensten steht. Er ist in Hogwarts, dieser treue Diener, und seinen Mühen ist es zu verdanken, dass unsere jungen Freunde heute Abend hier sein können.“

Voldemorts lippenloser Mund kräuselte sich zu einem Lächeln, als die Augen aller Todesser auf Ginny und Harry fielen.
„Ja, Harry Potter war so freundlich, zu meiner Wiedergeburtsfeier zu kommen. Und er hat seine kleine Freundin als Begleitung mitgebracht. Man könnte die beiden durchaus als meine Ehrengäste bezeichnen.“

Die Todesser schwiegen und Voldemort ging nun auf Harry zu, wenige Zentimeter vor ihm stehen bleibend.
„Ihr wisst natürlich, dass sie diesen Jungen hier als mein Schicksal bezeichnet haben“ sprach er an seine Gefolgsleute gewandt, ohne jedoch von Harry wegzusehen.
„Ihr alle wisst, dass ich in der Nacht, da ich meine Macht und meinen Körper verlor, versucht hatte, ihn zu töten. Seine Mutter starb, weil sie ihn retten wollte – und schützte ihn dabei auf eine Weise, die ich, zugegeben, nicht vorausgesehen hatte… Ich konnte den Jungen nicht berühren.“

Er führte einen seiner weißen Finger ganz nah an Harrys Wange heran.
„Es war uralte Magie, die dazu führte, dass ich unsägliche Qualen litt, als ich ihn berührte... doch nun ist es gleich. Ich kann ihn jetzt berühren.“

Die Spitze seinen weißen Fingers berührte nun Harrys Wange und er lachte Harry leise ins Ohr.
„Ich hatte mich verschätzt, meine Freunde, zugegeben. Das törichte Opfer dieser Frau hat meinen Fluch abprallen lassen und er ist auf mich zurückgefallen. Ahhh… Schmerz, unvorstellbarer Schmerz, meine Freunde. Nichts hätte mich dagegen wappnen können. Ich wurde aus meinem Körper gerissen, ich war weniger als ein Geist, weniger als das kläglichste Gespenst…“

Er zog seinen Finger von Harrys Wange weg und blickte nun mit eiskaltem Blick auf Ginny.
„Und ich werde dafür sorgen, dass auch er furchtbare Qualen erleiden wird, bevor ich ihn endgültig töten werde!“

Er wandte sich von Harry und Ginny ab und schaute nun seine Anhänger an.
„Harry Potter ist verliebt, meine Freunde. Mir wurde berichtet, dass er dieses kleine Mädchen mehr liebt, als alles andere auf der Welt. Mehr, als sein eigenes Leben.“
Wieder brach ein kaltes Lachen aus Voldemorts Mund hervor und diesmal stimmten einige der Todesser mit ein.
„Ist es so Harry? Liebst du sie?“
Er schaute zu Harry, der ihn mit feuriger Wut anschaute.

„Du wirst sie nicht anfassen! Das lasse ich nicht zu!“ antwortete er kämpferisch. Voldemort lachte noch lauter.

„Es wird dich quälen, sie sterben zu sehen. Das kann ich in deinen Augen sehen“ sagte Voldemort kühl und richtete seinen Zauberstab auf Ginny.
„Crucio!“

Der Fluch traf Ginny mitten in der Brust und ihre markerschütternden Schreie durchdrangen die Nacht - Wurmschwanz Schweigezauber musste sich gelöst haben - begleitet vom Lachen der Todesser und Harrys wütenden Schreien.
„LASS SIE IN RUHE DU FEIGLING! KÄMPF GEGEN MICH UND LASS GINNY IN RUHE!“

Voldemort brach den Zauber ab und Ginny sackte zusammen, von ihren Fesseln aufrecht am Grabstein gehalten. Ihre Atmung ging schwer, aber ihre Augen waren geöffnet.
„Ich soll sie also nicht weiter quälen?“ fragte Voldemort und Harry nickte.
„Keine Schmerzen mehr für deine Freundin?“ fragte Voldemort und Harrys Augen weiteten sich erschrocken, als er die Zweideutigkeit der Frage bemerkte.

„Lass sie in Frieden!“ brachte er wütend hervor und Voldemort schaute ihn einen Moment abschätzend an.
Dann, wie in Zeitlupe, hob er seinen Zauberstab und richtete ihn erneut auf Ginny.
„Avada Kedavra.“

Sie sog scharf die Luft ein und ihre Augen rollten in ihren Kopf zurück, als der Todesfluch sie im Gesicht traf und ihr Kopf leblos nach vorne fiel.

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Ich bin mir sicher, dass ihr es alle schaffen werdet das Rätsel der Sphinx selber zu lösen. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen, freue mich auf eure Kommentare und bedanke mich auch nochmal für die lieben Kommentare zum letzten Kapitel!!!


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck