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Fanfiction

Eis und Schnee - Abschied und Neuanfang

von Lilienblüte

Re-Kommis:

@klothilde: Freut mich, dass sich noch jemand für Emmeline interessiert. Ich habe sie so ins Herz geschlossen und eine gaaaanz feste Vorstellung von ihrem Charakter. XD
Auf wessen Grab sie da Blumen liegt, wird man im Laufe der FF erfahren. Aber so viel sei gesagt: Auf das Grab eines ganz besonderen Menschen.

@c-diggory: Freut mich, dass es dir gefällt. :D Hoffe du hast auch Spaß an dem neuen Kapitel.

Kapitel 2 - Abschied und Neuanfang


„Euer Vater ist heute bei einem geschäftlichen Termin und ich bin leider noch mit meiner Freundin Ella verabredet. Ihr werdet also alleine nach London reisen müssen. Das sollte auch kein Problem für euch darstellen. Ethan wird mit euch zum Hauptbahnhof apparieren und dort alles erklären.“
„So eine Überraschung“, erwiderte ich und meine Stimme triefte vor Sarkasmus. „Damit habe ich gar nicht gerechnet.“
„Dein Vater, Emmeline, arbeitet so hart, damit du so ein schönes Leben hast.“
„Sein nicht vorhandenes Herz ist voller Vaterliebe.“
„Emmeline! Rede nicht in diesem Ton mit mir!“
Die Stimme meiner Mutter war kalt. Wenn sie in dieser Stimme mit mir sprach, wusste ich, dass ich aufpassen musste, wenn ich nicht im nächsten Moment eine Ohrfeige bekommen oder einen Fluch spüren wollte.
„Hat da jemand ein Problem, die Wahrheit zu hören?“ Wie meistens kümmerte ich mich nicht darum, wie gereizt meine Mutter bereits war. An Gewalt war ich in diesem Haushalt gewöhnt. Bei meinen Eltern lief nichts mit netten Worten und Zärtlichkeiten, hier wurde mit Geschrei und Gewalt kommuniziert.
Obwohl meine Mutter fast immer durchschaubar war, schaffte sie es hin und wieder, mich zu überraschen. Sie hob weder ihren Zauberstab noch die Hand, sondern seufzte nur. Mit einem giftigen Blick auf mich sagte sie: „Merlin, bin ich froh, wenn ich dich nicht mehr in diesem Haus ertragen muss.“
Ich verzichtete darauf, ihr zu erklären, dass diese Erleichterung auf Gegenseitigkeit beruhte.

Nachdem wir noch eine Menge unwahrscheinlich nützlicher Ermahnungen auf den Weg bekommen hatten wie „Bringt die Familie nicht in Verruf, indem ihr nicht nach Slytherin kommt“ oder „Wagt es nicht, euch mit jemand anderem als Reinblütern anzufreunden“, die wir noch ganz und gar nicht auswendig konnten, wurden uns schließlich erlaubt, auf unser Zimmer zu gehen.
„Ich dachte schon, sie hört nie auf zu reden!“, seufzte ich, als wir endlich in unserem Schlafraum ankamen.
„Wieso musst du sie immer so reizen?“ Meine Zwillingsschwester Daphne schüttelte den Kopf.
Obwohl Daphne und ich uns äußerlich so ähnelten, dass oft nicht mal unsere besten Freunde uns auseinander halten konnten, waren Daphne und ich vollkommen gegensätzliche Charaktere. Zwar waren wir beide selbstbewusst und hatten zu allem unsere eigene Meinung, aber wir äußerten sie in unterschiedlicher Art und Weise. Sie war ruhig und bewahrte immer einen kühlen Kopf. Ich hingegen war total hitzig und sagte unverblümt meine Meinung, egal welche Konsequenzen mir drohten. Wir hatten beide dieselben Gefühle gegenüber unseren Eltern. Aber während ich niemals einen Hehl aus meiner Abneigung machte, versuchte sie mit unseren Eltern klar zu kommen.
„Sie bestimmen unser ganzes Leben, Emmeline“, hatte sie mir mal gesagt. „In den ersten siebzehn Jahren unseres Lebens, weil sie unsere Erziehungsberechtigten sind. Und wenn wir mit der Schule fertig sind, werden sie entscheiden, in welche Familie wir einheiraten. Ich werde mich mit niemandem schlecht stellen, der mein ganzes Leben in der Hand hat.“
So war Daphne, sie dachte nach, bevor sie sich zu unüberlegten Aussagen oder Handlungen hinreißen ließ – und ich war eben mit dem Mund schneller als mit dem Verstand.
„Sie reizt mich auch die ganze Zeit“, verteidigte ich mich. „Nur merkt sie nicht, wenn sie mich reizt.“
„Sie findet es normal, wie sie sich uns gegenüber verhält. So sind Mütter eben. So sind all ihre Freundinnen auch zu ihren Kindern.“
„Ja“, sagte ich. „Ich weiß, dass Mütter so sind. Aber warum halten alle Kinder still und wehren sich nicht?“
Es war nicht das erste Mal, dass Daphne und ich diese Unterhaltung führten. Und es war auch nicht das erste Mal, dass wir sie abbrachen, weil wir zu verschiedener Meinung waren.
„Kannst du dir vorstellen, dass wir morgen um diese Uhrzeit bereits in Hogwarts sind?“, wechselte sie das Thema und ich wurde bei diesem Gedanken ganz aufgeregt.
Seit drei Jahren konnten Daphne und ich nicht mehr aufhören an Hogwarts zu denken. Wir waren beide fasziniert von dieser Schule, seitdem unser älterer Bruder Ethan auf die Schule gekommen war und den ersten Brief aus Hogwarts geschickt hatte. Seitenlang hatte er uns von Hogwarts vorgeschwärmt – von der Schule, von dem riesigen Schloss, von dem Unterricht und von seinen Mitschülern.
„In ein paar Wochen werden wir Quidditch spielen und die Siege für unser Haus holen“, freute ich mich. Erstklässler kamen zwar nur selten in die Hausmannschaften, aber Daphne und ich sahen keinen Grund, warum wir nicht hinein kommen sollten. Wir saßen seit unserem ersten Lebensjahr auf Besen und spielten Quidditch beinahe genauso lang. Außerdem war uns von Kindesbeinen an eingeprägt worden, dass wir etwas ganz Besonderes waren und von uns selbst überzeugt, so wie meine Schwester und ich es waren, glaubten wir wirklich daran.
„Wir werden Zaubersprüche lernen – richtige Zauber, nicht nur diesen Kinderkram, den unsere Hauslehrer uns beibringen.“ Das war das, worauf Daphne sich am meisten freute. Sie wollte die Magie lernen, die unsere Eltern einst gelernt hatten, die Magie, die unser Bruder schon teilweise beherrschte. Die Magie, die einem Macht gab.

Daphne und ich konnten es kaum erwarten, dass der nächste Morgen kam. Die ganze Nacht durch lagen wir wach im Bett und tuschelten. Wir freuten uns auf das, was vor uns ab dem nächsten Tag erwartete. Nur eine Sorge hatten wir. Es war ein Zeichen des tiefen Vertrauens zwischen uns beiden, dass wir diese auch aussprachen. Mit niemand anderem hätten wir darüber gesprochen.
„Was, wenn wir nicht nach Slytherin kommen?“, flüsterte ich und wusste, dass auch sie diese Befürchtung hatte.
Dies war wohl das Schlimmste, was einem Reinblüter bei der Aufnahme in Hogwarts geschehen konnte. Die meisten machten sich umsonst Sorgen und verschwendeten von ihrem ersten Tag in Hogwarts an keinen Gedanken mehr daran, anders zu sein als die Familie, aber es gab einige Ausnahmen, die in andere Häuser eingeteilt wurden. Hogwartsschüler, die ebenso wie wir reinblütig waren; Muggelgeborene verachteten und Muggel beherrschen wollten - auch einige von ihnen waren vor uns in ein falsches Haus gekommen.
Was, wenn es Daphne und mir bei unserer Einteilung genauso ging? Was, wenn auch wir beide von dem Zeitpunkt unserer Häusereinteilung an in der Familie als Außenseiter betrachtet werden würden und unsere reinblütigen Freundinnen uns den Rücken zukehrten? Und schlimmer als all das war noch eine andere Vorstellung: Wie sollte es werden, wenn nur einer von uns nach Slytherin ging und der andere zum Blutsverräter wurde?
„Versprich mir, dass du mich dann nicht im Stich lassen wirst“, bat mich Daphne leise.
Ich sah ihr in die Augen: „Das verspreche ich dir gern. Dich kann ich gar nicht im Stich lassen. Du bedeutest alles für mich.“
Ich hatte ihr das Versprechen gegeben, aber in diesem Moment war uns klar, dass es für uns beide galt. Dass Daphne es schon am morgigen Tag anders auslegen würde, ahnten wir beide in diesem Moment noch nicht.

Am nächsten Tag erreichten wir gegen viertel vor elf den Bahnhof King’s Cross in England. Um das Gepäck mussten wir uns nicht kümmern. Unsere beiden Hauselfen Antioch und Cadma übernahmen das für uns. Wahrscheinlich befanden sich unsere Koffer längst im Zug, als wir drei Geschwister zwischen die Gleise neun und zehn traten und auf dem Bahnsteig landeten.
Die meisten anderen hatten ihre Eltern für rührende Abschiedsszenen mitgebracht. Ich musterte die Kinder, ihre Eltern umarmten. Die Mutter eines Jungen, der auch in unserem Alter zu sein schienen, brach allen Ernstes in Tränen aus, als sie ihren Sohn verabschiedete.
„Muss das peinlich sein, eine Mutter zu haben, die an diesem überfüllten Bahnsteig in Tränen ausbricht“, meinte Daphne, während sie die Mutter eines Mädchens beobachtete, die nun ihr Taschentuch hervorholte.
„Na, wenigstens haben die anderen Kinder Eltern, die sie hergebracht haben“, meinte ich. „Unsere Mutter musste unbedingt zu ihrer Freundin Ella, damit sie mit ihr den neusten Klatsch bereden kann. Das war ihr deutlich wichtiger als ihre beiden Jüngsten an ihrem ersten Schultag zu verabschieden.“

Die Fahrt nach Hogwarts war ziemlich lang, wir würden den ganzen Tag fahren und erst gegen Abend ankommen. Noch bevor wir den Zug betreten hatten, regten Daphne und ich uns schon über das Apparierverbot des Ministeriums auf. Seit fast fünf Jahren konnten wir inzwischen schon apparieren, aber als minderjährigen Hexen war uns das verboten. Also mussten wir uns wohl oder übel den ganzen Tag in diesen überfüllten Zug sitzen.

Ethan nahm uns mit zu seinen Freunden. Daphne blühte in Gesellschaft seiner Freunde richtig auf – einige Jahre ältere, reinblütige Zauberer, da versuchte Daphne schon immer Kontakte für die Zukunft zu knüpfen.
Ich war oft in Gesellschaft von anderen Zauberern und Hexen gelangweilt. Sie kannten nicht viele andere Gesprächsthemen als das Geld ihrer Eltern, den langen Familienstammbaum und die anstehenden Bälle, Hochzeiten und Teegesellschaften.
Die meisten Hexen waren eingebildete Ziegen, die meinen, sie wären was Besseres und die meisten Zauberer behandelten uns mit solch einem mangelnden Respekt, dass man schon merkte, dass wir nur existierten, um eines Tages ihre Kinder zu versorgen und ihren Haushalt zu führen.
Auch zwei Mädchen in unserem Alter, mit denen wir privat recht viel zu tun hatten, setzten sich zu uns ins Abteil: Stacy Flint und Brianna Bulstrode. Brianna war die Tochter des besten Freundes unseres Vaters und wir hatten schon in Kindertagen zusammen gespielt. Mit Stacy hatten wir erst seit einigen Jahren Kontakt. Daphne mochte sie sehr, ich hingegen fand Stacy etwas steif. Alles, was sie sagte, klang so furchtbar gestelzt, dass ich nie wusste, ob sie wirklich meinte, was sie sagte, oder einfach nur Sätze auswendig gelernt hatte, die ihre Mutter ihr beigebracht hatte.
„Seid ihr auch schon ähnlich erfreut wie wir, endlich die Schönheiten des Schlosses Hogwarts mit eigenen Augen sehen zu können?“, fragte sie uns, nachdem wir uns gesetzt hatten.
Ich überließ Daphne das Antworten. Heute war ich viel zu aufgeregt, um zu entschlüsseln, was Stacy mir mit ihren Sätzen aus dem vorigen Jahrhundert sagen wollte. Ich schaute aus dem Fenster und betrachtete lieber die Gegend, als die anderen im Abteil begannen über die Themen zu reden, über die sie alle so gerne sprachen: Reinblütigkeit und Bälle, das ehrenvolle Haus Slytherin und mit wem wir in diesem Jahr dort landen würden.
London und Umgebung ließen wir schnell hinter uns und nun begann eine eintönige ländliche Gegend. Felder wechselten sich mit kleinen Wäldchen ab, hin und wieder fuhren wir auch an einem See vorbei. Irgendwann fesselte mich das jedoch nicht mehr genügend und meine Gedanken schweiften ab.
Ich betrachtete sie, Daphne, Brianna, Stacy, wie sie sich alle für die gleichen Themen begeisterten. Ethan und seine Freunde, die über Macht und den neuen Lord sprachen. Und mich – wie ich mitten zwischen ihnen saß und mich fehl am Platz fühlte. Was, wenn genau dies das Ausschlaggebende dafür war, dass ich nicht nach Slytherin kam? Ich unterschied mich so sehr von anderen Mädchen meines Alters – was, wenn ich wirklich anders war?

Ich hielt es in diesem Waggon nicht mehr länger aus und ging mit einer gemurmelten Entschuldigung hinaus.
In einem der letzten Waggons fand Ethan mich, wie ich nachdenklich aus dem Fenster blickte.
„Alles klar bei dir, Emmy?“, fragte er und sah mich forschend an.
Ich zuckte mit den Achseln: „Es ist alles in Ordnung. Mir geht nur Stacy mal wieder etwas auf die Nerven. Und dabei habe ich mich etwas gefragt.“ Ich sah zum Fenster hinaus, unsicher wie ich meine Gefühle formulieren sollte.
„Die anderen … sie begeistern sich alle für die gleichen Themen. Aber ich bin davon von Gespräch zu Gespräch genervter. Glaubst du, ich werde trotzdem nach Slytherin kommen, auch wenn sich meine Gesprächsthemen nicht ausschließlich um den nächsten Ball und berühmte Reinblüter konzentrieren?“
Ethan schwieg einen Moment, dann schaute er mir direkt in die Augen: „Emmy, der Hut wird dich in das Haus stecken, in das du am Besten passt. Aber wenn du unbedingt nach Slytherin willst, musst du wissen, dass der Hut deine eigene Meinung mit einbezieht.“
Ich starrte ihn mit offenem Mund an: „Du meinst, er fragt dich, ob es in Ordnung ist, wenn du in ein anderes Haus gehst?“
Ethan nickte: „Er merkt, wenn du mit seiner Entscheidung nicht einverstanden bist. Der sprechende Hut weiß, welches Haus am besten zu dir passt.“
„Ein verzauberter Hut soll besser wissen, wo ich hingehöre, als meine Eltern?“ Ich zog die Augenbrauen hoch.
Ethan zuckte mit den Achseln: „Wie gut kennen dich unsere Eltern?“
Mit diesen Worten umarmte er mich und ging zurück zu seinen Freunden.
Mich ließ er zurück, mit einem Gefühl von Verwirrung. Zu viel Wahrheit lag in seinen Worten, als dass ich sie hätte vergessen können. Es war schon sehr traurig, dass ein Hut, auf dem ein Zauber lag, meinen Charakter besser kannte als meine eigenen Eltern, die mich elf Jahre hatten aufwachsen sehen.
Aber ich zweifelte kein einziges Mal daran, dass dies die Wahrheit war.

Viele Stunden später, als die Sonne schon hinter den Bergen verschwunden war, kamen wir endlich in Hogwarts an. Ich weiß nun, warum man sagt, den ersten Anblick von Hogwarts vergisst man niemals. Das Schloss sah einfach atemberaubend aus. Die vielen tausend Fenster des Schlosses schienen das halbe Gelände zu beleuchten. Sie strahlten Wärme und Geborgenheit aus.
Und von dem Moment, an dem ich zum ersten Mal durch das riesige Schlossportal trat, war Hogwarts mein Zuhause. Geborgener als es das Zuhause bei meinen Eltern je gewesen ist.


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