von Lilienblüte
Re-Kommis:
@Candra Lovegood: Durch Remus‘ Schwärmereien über Lily, bin ich auch auf dieses Pairing gekommen. Seitdem mag ich das Pairing. Projektwoche ^^ Was machst du denn da?
@GringottsGoblin: Das mit den Hauselfen ist schon eine interessante Idee. Sie braucht sie dafür aber nicht durchzuschütteln XD
@iriS: Das möchte ich mit Emmelines ganzer Familie machen. Also sie an die Wand klatschen. Deine Theorien sind beide interessant und ich würde mal sagen … *tadaaa* in diesem Chap kommt die Auflösung.
Ethans Muggelfreundin willst du mal drin haben? Hm, mal schauen, ob sich Emmelines Weg mal mit der kreuzen wird :D
@all: Danke für eure Kommis. Und nun wünsche ich viel Spaß bei dem neuen Chap – und einer Veränderung, von der ich sehr gespannt bin, wie ihr sie findet.
Kapitel 16 – Entscheidungen und Veränderungen
„Bei uns war er auch“, meinte Sirius besorgt und schaute zum Fenster hinaus. „Ich befürchte, der Tagesprophet hat Recht. Da gibt es einen neuen, dunklen Magier, der nicht mehr alleine da steht. Er hat schon jetzt Anhänger. Und unsere Eltern, die sollen die nächsten sein.“
„Du machst dir Sorgen. Glaubst du, es wird ein Krieg entstehen? Glaubst du, es wird auch etwas mit uns zu tun haben?“ fragte ich, aufgrund der besorgten Miene meines besten Freundes doch deutlich erschreckt. Ich hatte mir Gedanken gemacht, ja, aber Sirius schien so besorgt, dass mir gleich klar war: Die Situation in unserer Welt war ernster, als ich gedacht hatte.
Sirius zuckte mit den Schultern: „Ich weiß es nicht, Emmeline. Ich hoffe wirklich, dass wir von diesem Krieg nichts mitbekommen. Ich hoffe, dass die Auroren diese Zauberer stoppen, bevor sie mehr Unheil anrichten können. Aber vielleicht werden diesem dunklen Magier zu viele Zauberer folgen. Schau dir unsere Mitschüler an, Emmeline. Ganz Slytherin würde es unterstützen, wenn man ihnen eine Welt versprechen würde, in der wir Zauberer über die Muggel herrschen.“
„Hoffentlich können die Auroren ihn bald stoppen“, murmelte ich und lehnte mich an Sirius‘ Schulter an. „Auseinandersetzungen mit bösen Zauberern habe ich in diesem Haus schon genügend. Da brauche ich nicht noch einen wild gewordenen Lord, der Massenmord an Muggeln begeht.“
Sirius legte einen Arm um mich und lächelte: „Die Auroren werden es bestimmt hinbekommen. Immerhin arbeitet James‘ Daddy da.“
***
„Miss?“
Ich hatte Sirius noch zur Haustür gebracht und war gerade auf dem Weg in mein Zimmer, als ich das Flüstern unserer Hauselfe hörte. Draußen grollte der Donner, ich hoffte wirklich, dass Sirius noch vor dem Sommergewitter zu Hause ankam.
„Cadma?“ Überrascht sah ich unsere Hauselfe an. Sie legte den Finger auf den Mund. „Bitte nicht so laut, Miss. Wird Miss Emmeline, Cadma in die Besenkammer folgen? Cadma hat Miss Emmeline etwas zu sagen.“
„Ähm – klar.“ Überrascht folgte ich der Elfe in unsere Besenkammer. Dort ließ ich mich auf einem umgestülpten Eimer nieder und schaute die Elfe neugierig an: „Was möchtest du mir sagen?“
„Cadma hat sich gestern nicht getraut, etwas zu sagen. Antioch darf nicht mitbekommen, was Cadma zu sagen hat. Aber Cadma weiß, wie Master Ethan gestorben ist. Cadma war im Zimmer, als Master Samuel und Master Ethan gestritten haben. Cadma hat sich vor Schreck im Kamin versteckt und alles mit angesehen.“
Ich schaute die Hauselfe mit offenem Mund an: „Ist das dein Ernst, Cadma? Du hast gesehen, wie mein Vater Ethan getötet hat?“
Cadma nickte und sprang dann auf. „Böse Cadma, böse Cadma!“, schrie sie und schlug sich mit einem Besenstiel gegen den Kopf. „Cadma steht es nicht zu, über Master Samuel zu erzählen. Cadma sollte ihren Mund halten. Aber Cadma dachte, Miss Emmeline ist auch ihre Herrin und Miss Emmeline hat gefragt.“
Ich nahm der Hauselfe den Besen aus der Hand: „Cadma, ich verbiete dir, dich selbst zu bestrafen, weil du mir die Wahrheit gesagt hast. Aber hör zu.“ Ich beugte mich noch weiter zu der kleinen Elfe hinunter: „Du darfst niemanden außer mir wissen lassen, dass du dabei warst. Du darfst zu niemandem ein Wort sagen, hast du verstanden?“
Die Hauselfe nickte: „Cadma hat verstanden. Cadma wird zu niemandem ein Wort sagen. Sie ist stolz ein Geheimnis mit Miss Emmeline zu haben.“
Ich dachte an meine Versuche, Beweise für den wahren Hergang von Ethans Tod zu sammeln und fügte hinzu: „Es sei denn, ich gebe dir die ausdrückliche Erlaubnis dazu.“ Falls ich es eines Tages schaffen würde, den Prozess gegen meine Eltern aufzurollen, würde die Hauselfe eine unbezahlbare Zeugin sein.
Ich erhob mich, dann aber durchfuhr mich ein Gedanke. Hauselfen bekamen immer so viel mehr mit, als wir vermuteten. Vielleicht wusste Cadma auch von den Gründen, vielleicht wusste sie, warum mein Vater Ethan ermordet hatte und woher er von seiner Muggelfreundin erfahren hatte.
„Cadma … hast du von den Gründen erfahren, die mein Vater hatte, Ethan zu töten?“
Die Hauselfe zuckte zusammen: „Master Ethan wollte mit einem Schlammblut fort. Miss Daphne hat davon erfahren und Master Samuel wollte es verhindern.“
In diesem Moment brach meine Welt zusammen. Mit offenem Mund starrte ich Cadma an. „Miss Daphne hat davon erfahren…“, klang es wieder und wieder in meinem Kopf.
„Es … es war … Daphne, die meinem Vater alles gesagt hat?“
Cadma nickte und schaute mich angsterfüllt an: „Sie dürfen Miss Daphne nicht sagen, dass ich sie verraten habe. Miss Daphne wird Cadma töten, wenn sie es erfährt.“
„Mach dir keine Sorgen, Cadma“, antwortete ich mechanisch, nickte der Hauselfe zu und ging dann wie betäubt zur Tür hinaus. Meine Zwillingsschwester, der Mensch, der einzige Mensch in diesem Haus, der mir noch etwas bedeutete, hatte Ethan verraten und ihn getötet. Sie hatte gewusst, was kommen würde, aber sie hatte mich nicht opfern wollen, deswegen hatte sie sich und mich im Zimmer eingeschlossen.
„Du willst die Wahrheit wissen, Emmeline?“ Daphne Augen blickten mich voller Zorn an. „Gut, da du ohnehin nicht ruhen wirst, ehe du sie erfährst, werde ich sie dir sagen. Ich war es. Ich habe Ethan verraten. Ich bin schuld an seinem Tod. Seit ich ihn letztes Jahr kurz vor Weihnachten mit dieser Muggelschlampe gesehen habe, hasse ich Ethan. Als ob es nicht reichen würde, dass ich eine Schwester im Hause Gryffindor hab! Brauchten wir unbedingt noch einen Blutsverräter in der Familie?
Glaubt ihr, ich möchte später die Konsequenzen eurer Fehler zu tragen haben? Welcher ehrbare Spross einer Reinblutfamilie nimmt mich denn noch, wenn mein Bruder mit einem Muggelmädchen durchbgebrannt ist und meine Schwester der Familie den Rücken zugewendet hat? Ich musste es verhindern. Ich musste dafür sorgen, dass Ethan nicht einen noch schlimmeren Fehler macht als du. Ich musste den Ruf unserer Familie retten. Ich musste meine Zukunft retten.
Ich habe es unseren Eltern gesagt und sie haben genau so reagiert, wie ich es erwartet hatte. Ich wollte, dass Ethan für das stirbt, was er getan hat! Er sollte wissen, wie es ist, wenn man plötzlich ganz allein da steht!“
Die Tränen liefen mir über das Gesicht, als mir klar wurde, dass Cadma sich nicht getäuscht hatte. Dass meine Zwillingsschwester so voller Hass war, dass sie den Tod meines Bruders in Kauf genommen hatte.
Ich hatte genug gehört. Ich drehte meiner Schwester den Rücken zu, verließ ihr Zimmer und öffnete die Haustür. Draußen zuckte ein Blitz und erhellte den Himmel, der Donner folgte unmittelbar, das Gewitter war jetzt ganz nah. Ich blieb einen Moment an der Schwelle stehen, warf einen letzten Blick zurück. Doch es war niemand mehr in diesem Haus, den ich liebte, es gab niemanden mehr, den ich hier zurück ließ.
Ich schlug die Haustür hinter mir zu und lief hinaus ins Freie, in die ersten Tropfen des Sommergewitters hinein.
***
Verweint, durchnässt und vollkommen am Ende kam ich bei den Prewetts an. In Hogsmeade war die Hitze des Sommertages noch zu spüren. Im Gegensatz zu London hatte sich hier noch kein kühlendes Gewitter entladen. Hier war die Nacht sternenklar und der wunderschöne Hogsmeader Sternenhimmel war zu sehen, doch dafür hatte ich keinen Blick. Halb blind, weil die Wimperntusche durch zu viele Tränen längst verlaufen war, stolperte ich auf das Haus der Prewetts zu. Hoffentlich war noch jemand wach. Aber das Haus lag bereits im Dunkeln, in keinem einzigen Fenster war noch Licht zu sehen. Fast zehn Minuten klopfte ich an die Tür und wollte mich gerade entmutigt auf den Boden sinken lassen, als sich die Tür endlich doch öffnete: Caradoc stand in der Haustür, nur mit Boxershorts bekleidet.
Er brauchte nur einen Blick auf mich zu werfen und schon begriff er, was geschehen war, aufgelöst wie ich war.
„Es ist gut, dass du gegangen bist“, sagte er mit seiner tiefen Stimme. „Wir werden ab jetzt deine Familie sein. Du kannst dich auf uns verlassen.“ Das waren ungewöhnlich ernste Worte für den Caradoc, der doch sonst gerne eine coole, unnahbare Maske an den Tag legte. Und an jenem Abend, an dem ich ohnehin so aufgewühlt war, reichte diese kleine Geste aus, um mich vollkommen die Fassung verlieren zu lassen. Gerührt von seinen Worten warf ich mich in seine Arme und begann zu weinen. Ich weinte lange – um meinen verstorbenen Bruder, um meine Zwillingsschwester, die ich in der heutigen Nacht endgültig verloren hatte, um eine
ganze Familie, in die ich niemals hineingepasst hatte und die mich so verletzt hatte. Caradoc schien zunächst etwas überfordert mit meinem plötzlichen Gefühlsausbruch, aber streichelte mir den Rücken und flüsterte mir beruhigende Worte zu. Irgendwann versiegten meine Tränen.
„Danke“, flüsterte ich. „Danke, dass du für mich da bist, Caradoc.“
„Emmeline, wir werden immer für dich da sein“, versprach er mir ernst. „Egal was ist, ich werde immer für dich da sein.“
Dankbar und gerührt lächelte ich ihn an. Als sich unsere Blicke begegneten, schien für einen Augenblick die ganze Welt still zu stehen. Wir schauten uns in die Augen und es war, als gäbe es nur noch ihn und mich. Alle anderen Menschen waren weit weg, unsere Umwelt nahmen wir nicht mehr war.
Und dann – ehe ich mir darüber klar wurde, was ich tat - hatte ich mich zu ihm hinübergebeugt und ihn geküsst. Für diesen Moment zählte nichts anderes mehr – nur noch seine Lippen auf den meinen. Heftig erwiderte Caradoc meinen Kuss. Mein Leben war an diesem Tag vollkommen aus den Fugen geraten und das passte genau hinein. Mein Verhältnis zu Caradoc, der über vier Jahre wie ein Bruder für mich gewesen war, veränderte sich an diesem Abend für immer.
Wir küssten uns lange, leidenschaftlich und intensiv. Meine Hände strichen durch seine Haare, seine Hand war längst unter meinem T-Shirt und berührte mich genau an den Stellen, an denen es mir gefiel.
Es hätte ewig andauern können, aber wie alles Schöne in dieser Welt war auch dieser Augenblick nur von kurzer Dauer. Das Schlagen einer Tür im Nebenraum ließ uns aufhorchen und noch ehe wir beide zurück in die Gegenwart gefunden haben, stand Alice im Flur und schaute uns beide entgeistert an.
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