von Lilienblüte
Re-Kommis:
@klothilde: Wie die Mädchen hinter Remus‘ Geheimnis kommen, ja, das wird auch bald kommen. Kannst du dich schon mal drauf freuen.
Hoffe dir gefällt McGonagall im neuen Chap auch.
@GringottsGoblin: Ohja, und in diesem Chap kommt nochmal ganz viel zu Voldemort und seinen ersten Auftritten in der Öffentlichkeit. Dass Emmeline da mit hineingezogen wird, wissen wir ja schon, die Frage ist nur wie …
@Eisblume95: Wow, was ein Riesenkommi :D Ähm, ne deine Kommis drüben bei FF. de habe ich erst jetzt gelesen, wo du hier geschrieben hast ;-) Aber auf jeden Fall freut es mich, dass du dich hier angemeldet hast. Vlt gefällts dir ja auch hier ;-)
Ich hab deinen Kommi jetzt mal themenmäßig zusammengefasst.
Lily/Remus: Dass sich keiner seiner Freunde da einmischt, liegt zum einen natürlich daran, dass Remus sehr bestimmt ist, was so etwas angeht. Er sagt, er will niemals eine Freundin haben und egal, wie sehr sie dagegen anreden würden, es würde nichts bringen. Es ist sein Entschluss und der steht fest. Außerdem ist James natürlich nicht traurig darüber, dass Remus nicht mit Lily zusammen sein will.
Ihre Familie: Daphne liebt Emmeline auf jeden Fall, aber sie hasst sie eben auch und fühlt sich im Stich gelassen. Mal schauen, welche Emotionen am Ende überwiegen.
Emmeline/Caradoc: Ja, dieser Moment verändert ihr Leben. Sie sind zwar an jenem Tag auseinander gegangen, aber das muss ja nicht für immer sein ;-)
McGonagall: Nun ihr verschollenes Kind ist sie sicher nicht, aber die beiden sind einander schon sehr ähnlich. Und jetzt wird McGonagall auch noch Pflegemutti von ihr :D
Dankeschön für dein super ausführliches Review.
@iriS: Stimmt, das war eigentlich nur so ein Übergangschap und jetzt kommt aber mal wieder richtig Action. :D
@all: Danke für eure lieben Kommis. Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel.
Kapitel 20 - Der Beginn eines langen Krieges
Nach der Berufsvorbereitung waren es nur noch wenige Wochen bis zu unseren ZAG-Prüfungen und die Nerven lagen bei uns allen blank. Lily, die als Heilerin fast in jedem Fach mit einem Ohnegleichen abschließen musste, begann Strafarbeiten zu verteilen, wenn sie Leute bei ihren Wiederholungen störten und Remus hatte ich in den letzten Wochen nicht einmal ohne Buch angetroffen. Wenn Alice sich nicht gerade mit Frank traf oder ihren eigenen Stoff wiederholte, kümmerte sie sich um Peter. Der war angesichts der nahenden Prüfungen am Rande eines Nervenzusammenbruchs und Alice gab sich jede Mühe, ihm alles zu erklären, was er nicht verstand. Ich lernte viel für mich allein, so konnte ich mich am besten konzentrieren. Nur manchmal setzte ich mich auch mit Sturgis in der Bibliothek zusammen. Ich hatte festgestellt, dass er ein ziemlich guter Nachhilfelehrer in Kräuterkunde und Zaubertränke war und sollte ich einen ZAG in Zaubertränke bekommen, verdanke ich den alleine ihm.
Sogar James und Sirius ließen sich von dem allgemeinen Eifer anstecken und verbrachten so manchen Abend mit ihren Büchern im Gemeinschaftsraum. Am Tag vor unserer ersten Prüfung schien selbst Sirius nervös zu sein. Gegen zehn Uhr erhob er sich.
„Ich geh nochmal frische Luft schnappen, möchte jemand mit?“ Er blickte auffordernd in die Runde.
Alice und Peter hatten sich in eine andere Ecke zum Lernen zurück gezogen und nachdem Lily meinem besten Freund einen Vortrag über die Sperrzeiten gehalten hatte, war klar, dass weder Remus noch James sich ihren Anweisungen widersetzen würden. Remus nicht, weil er ebenfalls Vertrauensschüler war und sich an die Regeln hielt, James nicht, nun, weil er zumindest so tat als wären Regeln wichtig, wenn Lily in der Nähe war.
Es war ruhig, als Sirius und ich nach draußen traten. Niemand war mehr um diese Uhrzeit auf dem Schlossgelände unterwegs.
„Wieso bist du eigentlich so nervös, Sirius?“
Sirius schaute betreten zu Boden und sagte dann undeutlich: „Morgen Nachmittag ist Arithmanktikprüfung.“
„Und? Ist mir entgangen, dass du dieses Fach nicht beherrschst?“
Sirius schüttelte den Kopf: „Du kennst doch Natalie Vektor, oder?“
„Ich hab letzte Woche was mit ihr gehabt und sie dann …“ Sirius blickte verzweifelt nach oben.
„Überaus intelligent“. Ich zog die Augenbrauen hoch. „Vielleicht solltest du deine Hände von Lehrertöchtern lassen?“
„Ja …“ , meinte Sirus bedrückt. „Ich merke mir das für die Zukunft. Aber für die Prüfung morgen bringt es mir nichts. Das ist für Natalie die perfekte Gelegenheit, mir einen auszuwischen.“
Ich musste lachen. Das zerknirschte Gesicht meines besten Freundes war einfach Gold wert.
Fast zwei Wochen lang wurden wir nun in den verschiedenen Fächern geprüft. Morgens mussten wir meistens schriftliche Prüfungen in der Großen Halle bearbeiten und nachmittags mussten wir vor einem Prüfer des Zaubereiministeriums dann beweisen, dass wir den Unterrichtsstoff auch praktisch beherrschten. Im Großen und Ganzen war ich mit den Prüfungen ziemlich zufrieden, einzig und allein Kräuterkunde wurde eine Katastrophe bei mir. Für Pflanzen hatte ich mich nie begeistern können und Professor Fortescue hatte mich seit der ersten Stunde in seinem Unterricht mit so viel Wohlwollen behandelt, als wüsste er, dass bei mir zu Hause nicht einmal ein Kaktus überlebte. Seine Anwesenheit und seine kritischen Blicke hatten es mir in der Prüfung nicht gerade einfach gemacht und aufgrund Lilys Miene in der Reihe vor mir war ich mir ziemlich sicher, dass ich nicht gerade die gewünschten Arbeitsergebnisse gezeigt hatte. Dafür war ich in den anderen Fächern sehr zufrieden, in Verwandlung erntete ich nach meiner Prüfung ein anerkennendes Lächeln von Professor McGonagall und nicht einmal Zaubertränke lief so schlimm wie befürchtet.
Aber diese Zeit entschied nicht nur über unsere berufliche Zukunft. Am zweitletzten Prüfungstag geschah etwas, worauf ich lange gewartet hatte. Meine Freundin Lily, das Mädchen, die bei manchen Jungen wie Snape gutgläubig Ewigkeiten an das Gute in ihm glaubt und dafür bei anderen Jungen wie James vorschnell urteilt und nur das Schlechte sieht, sah endlich ein, was Snape für ein Mensch war.
In einem Streit nach unserer Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste beschimpfte Snape Lily als ein „Schlammblut“ und damit war es bei Lily wohl endgültig genug.
„Ich habe Severus jahrelang in Schutz genommen. Jahrelang habe ich ihm vertraut, an das Gute in ihm geglaubt. Und jetzt? Jetzt benimmt er sich geradewegs so wie einer seiner Slytherinfreunde. Wie soll ich ihm noch vertrauen, wenn ich nicht weiß, ob er sich bald diesem dunklen Lord anschließen möchte, der Hexen wie mich vernichten will?“, hatte sie traurig gesagt, nachdem Snape versucht hatte sich zu entschuldigen. Und entgegen Alice‘ und meiner Vermutung, dass sich unsere Freundin doch noch erweichen ließ, blieb Lily in dieser Angelegenheit hart. Seit diesem Tag unten am See, kehrte sie Snape den Rücken zu und erwähnte ihn kaum mehr mit einem Wort. Natürlich bemerkten Alice und ich, dass sie ihn manchmal traurig aus der Ferne beobachtete und dass sie jedes Mal, wenn im Tagespropheten wieder von einem Angriff auf Muggelstämmige berichtet wurde, hastig zum Slytherintisch hinübersah, als fragte sie sich, ob Snape dabei gewesen war. Aber erwähnen tat Lily ihren ehemals besten Freund mit keinem Wort mehr.
Entgegen James‘ Hoffnung brachte Lilys‘ Streit mit Severus ihm aber keine Chance bei ihr. Als er gehört hatte, dass Lily Snape die Freundschaft gekündigt hatte, hatte er sich gefreut, aber scheinbar gab Lily James zu einem großen Teil die Schuld, dass ihre Freundschaft mit Severus kaputt gegangen und er zu dem geworden war, was er nun war.
„Jetzt, wo du endlich eingesehen hast, dass Schniefelus einen Dreck wert ist, wollte ich dich gerne fragen, ob du mit mir ausgehst?“, fragte er freudig einen Tag, nachdem Lily eingesehen hatte, dass diese Freundschaft zerstört war.
„Severus ist ein Mensch, der auf dem falschen Weg ist. Aber du, Potter, bist kein bisschen besser. Hast du dich je gefragt, wie er auf diesen Weg gekommen ist? Menschen, die keine Freunde haben, die sich immer und überall Spott anderer Menschen aussetzen müssen, die meinen, sie wären bessere Menschen, weil sie beliebt sind oder sich für cool halten, solche Menschen geraten gerne mal auf den falschen Weg.“
„Evans, komm schon, du willst nicht wirklich mich dafür verantwortlich machen, dass er den dunklen Lord zu seinem neuen besten Freund auserkoren hat. Er steckte schon in den dunklen Künsten, bevor ich das erste Mal sein fettiges Haar erblickte.“ Womit James zweifellos Recht hatte, aber es hätte auch an ein Wunder gegrenzt, wenn sie Lily seiner Meinung gewesen wäre.
Nach den Prüfungen war es nicht mehr lange bis zu den Sommerferien. Doch am Abend des Schulbanketts passierte etwas Schreckliches. Wir hatten uns gerade alle zum Essen niedergesetzt. Der Stress der letzten Wochen lag hinter uns und außer Lily, die noch immer an ihrer zerbrochenen Freundschaft zu knabbern hatte, freuten wir uns alle auf den Monat Sommerferien der vor uns lag, bevor wir die erste ZAG-Note zu sehen bekämen.
Die Tische der Großen Halle waren gefüllt mit allen möglichen Leckereien. Überall sah man ausgelassene und fröhliche Gesichter. Jeder war froh, dass dieses Schuljahr geschafft war.
Doch wir hatte uns gerade erst unsere Teller beladen, als sich die Türen der Großen Halle öffneten und sechs Zauberer hereinstürmten. Dumbledore erhob sich augenblicklich von seinem Stuhl und brachte uns mit einer Handbewegung zum Verstummen.
„Sie sind auf dem Weg hierher, Albus!“, rief ein Mann mit roten Haaren und schnaufte atemlos. „Sie haben einen Weg gefunden, unsere Absperrung zu umgehen, sie können jeden Augenblick hier sein!“
Großes Getuschel brach in der Halle aus, aber Professor Dumbledore brachte sie alle zum Schweigen: „Ruhe! Ihr braucht keine Angst zu haben, wir werden für eure Sicherheit sorgen. Die Hauslehrer führen ihre Schüler zurück in die Gemeinschaftsräume und warten dort auf weitere Anweisungen. Der Rest des Personals kommt mit mir!“
Was nun folgte war eine Panik, die von den Hauslehrern und Vertrauensschülern nur mit Mühe unterbunden werden konnte. Die Gryffindors waren dank der Strenge unserer Hauslehrerin das erste Haus, das in ordentlichen Reihen geordnet da stand und so verließen wir vor den anderen die Große Halle. McGonagall führte die Gryffindors an, Lily und Remus als Vertrauensschüler gingen hinten und sollten darauf achten, dass alle sicher ankamen.
Doch als wir gerade den zweiten Stock erreicht hatten, traten James und Sirius aus der Reihe. „Was habt ihr denn vor?“, fragte Lily angenervt, die mit Remus direkt hinter ihnen gegangen war.
„Schrei nicht so rum, Evans. Das zieht nur unnötige Aufmerksamkeit auf uns“, sagte Sirius und warf einen Blick nach vorne, wo sich bereits mehrere Schüler umdrehten, weil wir stehen geblieben waren.
„Dann kommt gefälligst mit, wenn ihr keine Aufmerksamkeit wollt.“
„Evans, wir werden nicht zusehen, wie Professor Dumbledore sein Leben riskiert um uns zu verteidigen“, sagte James leise. „Wir haben unsere Wahl bereits getroffen, wo wir in diesem Krieg stehen werden. Und unser Platz wird nicht der eines Schülers sein, der sich von seinem Schulleiter beschützen lassen muss. Wir kämpfen selber.“
„Lasst das Dumbledore machen. Er kennt viel mehr Sprüche als ihr und …“ Lily verstummte, als Remus und Peter sich ebenfalls neben James und Sirius stellten. „Nein, Remus. Das ist Wahnsinn. Diese Leute, seine Anhänger, denen ist es egal, wie alt ihr seid. Sie werden euch töten.“
„Lily, geh weiter und versuch uns so lange wie möglich bei McGonagall zu decken. Wir wissen, was wir tun“, antwortete Remus. Er und die anderen Rumtreiber hatten ihre Zauberstäbe bereits gezückt.
Lily starrte die vier mit offenem Mund an. „Das ist …“
Ein lauter Knall aus dem Gang neben uns unterbrach sie, was auch immer sie sagen wollte.
„Evans, Lily, bitte. Geht zurück in den Gemeinschaftsraum. Versucht vor McGonagall zu verbergen, dass wir ihr nicht gefolgt sind. Und bringt vor allem euch in Sicherheit“, flehte James sie an und in diesem Moment wurde mir wieder einmal mehr bewusst, wie ehrlich er Lily liebt und um ihre Sicherheit besorgt war und verstand umso weniger meine Freundin, dass sie immer noch der Überzeugung war, James wollte sie, weil er sie nicht haben konnte.
„Lils … die vier wissen, was sie tun. Komm bitte.“ Alice nahm Lily am Arm und zerrte sie hinter den Gryffindors her, die schon um die Ecke verschwunden waren. Ich warf den vier Jungs noch einen ernsten Blick zu und lief dann hinter den beiden her. Zwar holten wir die anderen Gryffindors noch ein, bevor diese den Gemeinschaftsraum erreichten, aber das Verschwinden unserer vier Freunde zu verbergen gelang uns doch nicht. Professor McGonagall stand nämlich vor dem Porträt und zählte ihre Schüler.
Erschrocken sah sie uns an, als sie bemerkte, dass wir den Schluss bildeten. „Bitte sagt mir, dass die vier nicht zurückgeschlichen sind, um zu kämpfen!“
Lily, Alice und ich blickten sie betreten an und McGonagall schüttelte den Kopf. Besorgt sah sie die leere Treppe hinunter. Ich wusste, dass sie am liebsten sofort die vier zurückgeholt hätte, aber sie hatte andere Pflichten. Hinter dem Porträt hatte sie ein ganzes Haus voller Schüler zu betreuen.
„Dies ist das Schlimmste, was diese vier mir je angetan haben“, sagte sie und presste ihre Lippen zusammen. „Wenn sie das überleben, sollten sie mir in den nächsten Wochen nicht mehr unter die Augen treten.“
Wir warteten in dem Gemeinschaftsraum, den McGonagall halbstündlich mit neuen Schutzzaubern belegte. Die Unwissenheit um unsere Freunde und McGonagalls besorgter Gesichtsausdruck machten es uns vollkommen unmöglich, an etwas anderes zu denken als an das, was da draußen vor sich ging. Anders als unsere Mitschüler, die - je länger der Kampf dauerte - ihre gewöhnlichen Abendbeschäftigungen aufnahmen, konnten wir uns nicht ablenken. Wir starrten jede Minute zum Porträtloch und hofften, dass die vier Rumtreiber sich bald dort blicken ließen. Immer wieder schauten wir hoffnungsvoll zu McGonagall, aber auch die hatte bisher keine Nachricht von dem bekommen, was draußen im Schloss vor sich ging.
Irgendwann kurz vor Mitternacht wurden wir endlich erlöst. Ein riesiger weißer Phönix erschien im Gemeinschaftsraum und sprach mit der Stimme von Professor Dumbledore: „Wir konnten die Todesser aus der Schule verjagen. Uns geht es gut. Sie können die Schutzzauber aufheben.“ Professor McGonagall seufzte erleichtert auf und auch wir drei Mädchen entspannten uns allmählich. Die anderen Schüler gingen in ihre Schlafräume, aber wir warteten noch mit Professor McGonagall auf die Rückkehr unserer Freunde.
Schließlich öffnete sich das Porträtloch und die vier Rumtreiber standen abgekämpft und müde in der Tür.
„Remus!“ Lily, die in den letzten zwei Stunden nur noch davon geredet hatte, was für Vorwürfe sie ihm machen würde, sobald er wieder da war, warf sich um seinen Hals. „Dir geht es gut!“ Sie ließ von Remus ab und wandte sich dann an alle vier: „Wie konntet ihr das nur tun? Wisst ihr, was wir hier für Ängste ausgestanden haben?“
„Du hattest Angst um mich, Evans?“, fragte James, der nach der innigen Begrüßung zwischen Remus und Lily seine Selbstkontrolle offenbar wieder gefunden hatte.
„Würden Sie bitte die Frage von Miss Evans beantworten?“, fragte McGonagall streng. „Auch ich möchte gerne wissen, wie Sie vier dazu kommen, meine Anweisungen zu missachten und sich einer derartigen Gefahr auszuliefern.“
„Wir wollten nicht, dass jemand anders für uns kämpft“, sagte James und reckte das Kinn vor. Alle vier schienen abgekämpft und müde, aber auch unheimlich stolz nach ihrem ersten Kampf zu sein. Keiner von ihnen hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie sich selbst gerade in Lebensgefahr gebracht hatten.
„Glauben Sie, es steht Ihnen zu, zu entscheiden, wann Sie Anweisungen befolgen?“ McGonagalls Lippen waren nur noch ein schmaler Strich.
„Es steht uns zu, selber zu entscheiden, ob wir gegen die dunkle Magie kämpfen wollen. Professor, ich bin bei schwarzen Magiern aufgewachsen. Ich muss gegen sie kämpfen. Ich weiß, wie diese Leute sind. Meine Eltern könnten unter diesen Masken stecken. Meine Freunde und ich, wir haben unsere Seite in diesem Krieg gewählt. Wir werden uns der dunklen Magie entgegenstellen und wenn es nötig ist kämpfend sterben“, erklärte ihr mein bester Freund, so ernst wie nur sehr selten, seinen Standpunkt.
„Wir wissen, worauf wir uns einlassen“, fügte Remus hinzu. „Wir trainieren seit Wochen Duelle, wir üben das Kämpfen, seit es die ersten Anzeichen dieser dunklen Zeiten gibt. Und uns ist allen bewusst, dass wir wegen dieser Entscheidung, uns für den Kampf zu entscheiden, sterben können. Aber das ist es uns wert. Wir wissen, wofür wir das machen.“
„Für eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung der Randgruppen, eine Welt, in der Freundschaft, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung herrschen“, ergänzte Peter und die anderen drei nickten ernst.
McGonagall sah die Rumtreiber lange und nachdenklich an. Dann ergriff sie wieder das Wort: „Ich verstehe Ihre Beweggründe durchaus. Gerade in einer Situation wie der Ihren, wo Sie in Ihrer Clique ein Halbblut haben,das Sie verteidigen wollen oder Eltern, denen Sie zeigen möchten, was richtig und was falsch ist. Ich verstehe, dass Sie deswegen in den Kampf gezogen sind. Aber ich muss Ihnen trotzdem klar machen, dass Ihr Benehmen von heute ein Fehler war, der Sie Ihr Leben hätte kosten können. Sie hatten Gründe, zum Kampf zurück zu gehen, dessen bin ich mir bewusst, aber glauben Sie, das hätte Professor Dumbledore bei der Anweisung, dass alle Schüler in den Gemeinschaftsraum zu gehen haben, nicht bedacht? Es gibt Leute unter Ihnen, die haben viele Gründe, gegen die dunklen Anhänger zu kämpfen, aber wir halten Sie alle noch nicht für ausgebildet genug, um gegen eben jene zu bestehen. Sie befinden sich im fünften Schuljahr, haben noch zwei Jahre Ihrer magischen Ausbildung vor sich und wollen gegen Zauberer kämpfen, die Zauber beherrschen, die alles in den Schatten stellen? Nein, wir haben unsere Gründe, warum wir keine Schüler kämpfen lassen und auch Sie vier haben sich daran zu halten. Wenn Sie vier glauben, solche Anweisungen würden für Sie nicht gelten, muss ich Ihnen beibringen, dass auch Sie lernen sollten, zu gehorchen. Sie werden alle vier eine Woche Strafarbeiten haben. Und bis morgen Abend möchte ich von Ihnen einen Aufsatz darüber, warum Schüler bei gefährlichen Kämpfen nicht dabei sein sollten. Wenn Sie in diesem Krieg gegen die dunkle Magie kämpfen wolle, müssen Sie lernen, sich im Krieg an die Anweisungen von Leuten zu halten. Sonst werden Sie diesen Krieg nicht überleben. Gute Nacht!“ McGonagall nickte uns zu und verließ dann den Raum.
Wir sahen uns betreten an, nachdem unsere Hauslehrerin gegangen war. Die Worte der vier Jungs hatten selbst in Lily leise Zweifel entfacht, dass ihr Kampf heute doch nicht so grundlos gewesen war.
„Was ist, Evans? Möchtest du nun weiter machen?“, fragte James. „Wir sind gerade so in der Stimmung fertig gemacht zu werden, wenn du uns etwas zu sagen hast, dann am besten gleich.“
Lily schaute ihn einen Moment lang unsicher an und blickte dann zu Boden: „Nein. Ich möchte euch sagen, wie froh ich bin, dass ihr alle noch lebt.“
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